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Tierrechtsforum:
Tierrechts- Diskussion auf dem Open Ohr

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Tierrechts- Diskussion auf dem Open Ohr

Autor: Steffen | Datum:
Das Open Ohr- Festival in Mainz findet jedes Jahr über Pfingsten statt.
Das Fest behandelt jedes Jahr ein anderes Thema. Zu dem gibt es dann Diskussionsrunden, Workshops, Vorträge, Theaterstücke... und natürlich Musik. Dieses Jahr lautete das Motto "Geld und Güter- von Konsum und anderen Notwendigkeiten"

Für Samstag, 13:30 war eine Podiumsdiskussion unter dem Motto "Tierrechte - Tiere würden Freiheit kaufen"
Wer die einzelnen PodiumsteilnehmerInnen sein werden, war wohl bis kurz vor Beginn unklar.

Das kleine Zelt war dann bei Beginn auch gut gefüllt, einige ZuhörerInnen mussten der Veranstaltung sogar von außerhalb des Zeltes folgen.
Ich schätze, insgesamt waren es 40 - 50 Leute.

Hinter die Mikros auf dem Podium nahmen dann zwei AktivistInnen der Tierrechtsinitiative Rhein Main platz und zwei junge Leute, die ein FÖJ ableisten. Es waren wohl auch so Leute wie Fleischer und verschiedene andere Vertreter von Tierausbeutungsbetrieben eingeladen, von denen wollte aber wohl keiner.

Im Publikum waren viele VeganerInnen, aber natürlich auch überzeugte Leichenfresser.
Von denen ist ganz sicher kein Einziger gekommen, um den Horizont zu erweitern oder sich mit der Thematik auseinanderzusetzen, sondern sie wollten allesamt lediglich ihren geistigen Dünnpfiff vom Stapel lassen.
Die ganze Debatte wurde auch ganz schnell ziemlich unerträglich.
Wo es inhaltlich nicht mehr weiterging, wurde seitens der Leichenfresser unglaublicher Stuss vom Stapel gelassen. Der FÖJler auf dem Podium betonte relativ zu Beginn, dass sein (ach so seltener, das wurde nat. immer wieder betont) Konsum von Fleisch aus Ökobetrieben letztendlich mehr Tiere schützt, da sich Veganer unmöglich mit regionalen Produkten ernähren könnten, sein Konsumverhalten schütze also das Klima und Veganer wären demnach indirekt böse Eisbärkiller...
Das wurde inhaltlich natürlich schnell auseinander genommen sowohl durch die geduldigen TierrechtlerInnen auf dem Podium und durch Publikumsbeiträge. Später sagte der FÖJler dann nochmal, beide Konsumformen würden das Klima gleichermaßen schädigen. Wenn er meint...
Also besser wurden die "Argumente" natürlich auch nicht mehr.
"Unsere Kühe werden gerne gemolken und kuscheln auch mal mit mir" (der FÖJler)" "Mit Vegetariern kann man zur Not noch reden, aber Veganer sind total extrem (kam mehrfach aus dem Publikum, wahlweise extrem, extremistisch, fanatisch...)
Irgendwann ist es auch mal aus mir herausgeplatzt und ich hab mal nach vorne gerufen, dass solche Aussagen doch mal begründet werden sollen, warum Vergewaltigung und Mord z.B. für Milch vernünftig und konsequente Gewaltfreiheit extrem sei. Entrüstetes Kopfschütteln war die Folge.
Hinter mir hat ein Typ entsetzt mit der Zunge geschnalzt, als das Vergasen z.B. von "Pelztieren" erwähnt wurde. Hab mal gefragt, was er denn hat, und er meinte ganz böse, dass er das Wort vergasen "aus einem ganz anderen Kontext kenne..." Meine Frage, wie er es sonst nennen würde, wenn jemand mittels Gas umgebracht wird, blieb unbeantwortet.
Er hat nur genickt und sowas wie "ja ok, stimmt" gemurmelt. Zehn Minuten später hat er sich aber immer noch über die Verwendung des Wortes aufgeregt, obwohl es nur ein einziges mal genannt wurde...

Ich könnte noch viel mehr schreiben, aber schlauer wurden die Kommentare und "Argumente" nicht mehr.
Die TierrechtlerInnen haben ihre Sache gut gemacht und die "veganen Wortmeldungen" aus dem Publikum waren allesamt richtig gut.

Es war eine gut gemeinte Idee, diese Podiumsdiskussion, aber gebracht hat sie wohl nicht so viel.

Re: Tierrechts- Diskussion auf dem Open Ohr

Autor: Tanja | Datum:
Oh Mann, wie lange ging das denn so? Habe ähnliches ja auch schon miterlebt und bin immer wieder baff, wie blöd sich manche Leute stellen und dabei noch Spaß haben können... ;-/

Tanja

Re: Tierrechts- Diskussion auf dem Open Ohr

Autor: Steffen | Datum:
Ich hab keine Ahnung, wie lang das gegangen ist.
Hab nicht auf die Uhr geschaut. Vielleicht eine Stund oder etwas länger?

Das traurigste ist an solchen Sachen, dass jedes noch so stichhaltige Argument von TierrechtlerInnen bekichert wird oder Kopfschütteln erntet. Und ein Typ, der ob seines unschlagbaren Argumentes freudig erregt aufsteht, mit dem Finger in Richtung Podium auf die TierrechtlerInnen zeigt und triumphierend berichtet, dass er letztens gelesen hat, dass Tierbefreier einen Löwenkäfig im Zoo geöffnet hätten und der dann direkt eine Giraffe gefressen hat und was denn die Herrschaften Tierrechtler dazu sagen, also dass sowas dann Applaus bekommt.

Aber da kommt mir ein Gedanke... Vielleicht war das ganze eine Art verstecktes Theater, eine gesellschaftskritische Komödie und ich war der einzige Zuschauer...