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Tierrechtsforum:
Artikel für indymedia

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 8

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Artikel für indymedia

Autor: Steffen | Datum:
In letzter Zeit häufen sich die negativen "Ergänzungen" bei de.indymedia.org, wann immer über wirkliche oder vermeintliche Tierrechts- / Antispe Aktionen berichtet wird. Teilweise bestehen die Kommentare nur aus Provokationen, aber so mancheR schein tatsächlich ernstgemeinte Fragen zu stellen, deren Beantwortung jedoch meist untergeht, da sie in die Rubrik "nicht inhaltliche Ergänzung" verschoben werden.
Daher dachte ich, wäre es nicht schlecht, einen mehr oder weniger umfassenden Artikel zu verfassen, (exklusiv für indymedia, kopierte Texte werden nicht auf die Startseite genommen.) Der Artikel sollte sich meiner Meinung nach nicht zu wissenschaftlich mit dem Thema Antispeziesismus befassen, das gab es schon, das liest keineR.
Ich bin jetzt nicht so der geübteste Artikelschreiber. Habe trotzdem mal angefangen. Vielleicht hat jemand Lust, weiter zu schreiben, zu verbessern oder zu sagen, dass der bisherige Text oder die Idee an sich komplett doof ist...
Weitere Punkte könnten unter anderem die Verbindung "Welthunger - Fleischkonsum"
sein und Erläuterung, warum z.B. Peta nichts mit Tierrechten am Hut hat...
Hier also mal das, was ich jetzt habe, der Rest folgt, es sei denn, jemand schreibt weiter oder komplett neu...

Steffen

Tierrechte, Veganismus, Antispeziesismus

In letzter Zeit fällt bei indymedia auf, dass unter jedem Beitrag, der sich auf Aktionen aus dem Bereich Tierrechte/Veganismus/Antispeziesismus bezieht, viele „Ergänzungen“ gepostet werden, die verdeutlichen, wie groß die Wissenslücke innerhalb der radikalen Linken im Bezug zu diesem Themenkomplex ist.
Für alle, die sich tatsächlich mit diesem Thema auseinandersetzen möchten, also nicht nur provozieren wollen, wie es diverse „AntiveganerInnen“ immer wieder tun, soll dieser Beitrag ein erster Einstieg sein. Für weiterführende Informationen gibt es am Ende einige links zu Internetseiten, die sich konsequent und seriös mit dem Thema Antispeziesismus befassen.


„Vegan“

Der Begriff „Vegan“ entstand, als der Engländer Donald Watson im Jahre 1944 die „Vegan Society“ ins Leben rief, um sich von der „Vegetarian Society“ abzugrenzen. Da der Begriff „Vegetarian“ mit einer ovo-lacto-vegetarischen Ernährung in Verbindung gebracht wird, war eine eigene Begrifflichkeit für eine Lebensweise nötig, die den Konsum jeglicher Tierprodukte ablehnt, also neben Nahrungsmitteln tierischen Ursprungs auch Kleidung aus Tierprodukten wie Leder, Seide, Wolle usw.
Eine Umstellung auf eine vegane Lebensweise bereitet zumindest in der heutigen Zeit keinerlei Probleme, wie manche behaupten. Alternativen zu Muttermilch von Tieren und anderen daraus gewonnenen Produkten, Alternativen zu Körperteilen („Fleisch“) oder Lederprodukten sind problemlos so ziemlich überall erhältlich.

VeganerInnen verteidigen das Recht auf ein Leben ohne Gefangenschaft, Folter, Vergewaltigung und Mord, ohne dabei nationalistische oder eben speziesistische Grenzen zu ziehen.
Das bedeutet selbstverständlich gleichzeitig, dass einE NationalistIn, einE FaschistIn oder ein Nazi niemals vegan sein kann, selbst wenn er oder sie sich „rein vegetarisch“ ernährt und keine Kleidung aus Tierprodukten trägt.


„Ihr stellt Menschen und Tiere auf eine Stufe“

So lautet immer wieder der Vorwurf, wenn innerhalb der radikalen Linken das Thema Tierrechte zur Sprache kommt. Ein Wahlrecht für erwachsene Hirsche oder das Recht auf Meinungsfreiheit für Feldmäuse fordert natürlich keineR. Das Recht, ohne Verfolgung und Mord in Freiheit zu leben, haben aber alle Tiere, ob Mensch, Hirsch, Feldmaus... Und das verteidigen TierrechtlerInnen.
Endgültig aus der Fassung gerät so MancheR, wenn darauf hingewiesen wird, dass Menschen biologisch auch Tiere sind, als würde mit dieser Feststellung der Mensch entwürdigt... An dieser Stelle drängt sich die Frage auf, was denn der Mensch sonst sein soll... Obwohl hier ein Blick in ein Biologiebuch genügen würde, um festzustellen, dass der Mensch zur Gruppe der Säugetiere zählt, wird an dieser Stelle die angebliche „Menschenfeindlichkeit“ der TierrechtlerInnen angeführt.
So absurd dieser Vorwurf auch ist, er taucht immer wieder auf und die „Faschismuskeule“ wird hier immer wieder fröhlich eingesetzt, gegen Menschen, die sich für ein möglichst gewaltfreies Leben entschieden haben, wodurch aufgebrachte „AntiveganerInnen“ so ganz nebenbei den Faschismus aufs übelste verharmlosen. Was aber offensichtlich in Kauf genommen wird- Hauptsache mensch kann sich selbst und andere von dem Leichenberg ablenken, auf dem er/sie sitzt und das Ganze sogar noch mit einem politischen Stempel versehen: „VeganerInnen = FaschistInnen, also Vergewaltigung, Folter und Mord konsumieren gegen den Faschismus.“
So absurd diese Behauptungen auch sind, so verbreitet sind sie innerhalb der radikalen Linken.
Es liegt zwar auf der Hand, aber dennoch sollte es erwähnt werden: Antispeziesismus ersetzt nicht den Kampf um die Menschenrechte, sondern überschreitet lediglich die Grenzen der Artzugehörigkeit.

Re: Artikel für indymedia

Autor: Achim Stößer | Datum:
> In letzter Zeit häufen sich die negativen "Ergänzungen" bei de.indymedia.org, wann

Hm, also "in letzter Zeit", ich weiß nicht, war das mal anders? Oder beziehst Du Dich auf die Schweizer Ausgabe - da ist es tatsächlich so (jedenfalls ist das mein Eindruck).

>tatsächlich ernstgemeinte Fragen zu stellen, deren Beantwortung jedoch meist untergeht

Wer ernstgemeinte Frage stellt kann sich doch an entsprechender Stelle informieren, oder?

>Vielleicht hat jemand Lust, weiter zu schreiben, zu verbessern oder zu sagen, dass der
>bisherige Text oder die Idee an sich komplett doof ist...

Schaden kann es sicher nicht, ich fürchte nur, daß er genaus ignoriert wird wie die entsprechenden Fakten/Argumente/Informationen außerhalb ...

Ein weiteres Problem ist, daß Du quasi die gesamten Inhalten von http://veganismus.de/faq.html neu schreiben mußt ... man könnte fast vermuten, die Trolle da nehmen das als Inspiration, aber eigentlich sind es einfach nur immre die ngleichen hirnlosen Meme, die sie propagieren.

>keinerlei Probleme, wie manche behaupten. Alternativen zu Muttermilch von Tieren und

Muttermilch von wem sonst, von Pflanzen kaum ;-) ... schon klar, warum Du das so geschrieben hast (spezieseigene ist ja okay), aber Du solltest es doch umformulieren.

Achim

Re: Artikel für indymedia

Autor: Steffen | Datum:
Achim Stößer schrieb:

> Hm, also "in letzter Zeit", ich weiß nicht, war das mal
> anders? Oder beziehst Du Dich auf die Schweizer Ausgabe - da
> ist es tatsächlich so (jedenfalls ist das mein Eindruck).

Eigentlich lese ich nur de.indymedia. Also die deutsche Ausgabe.
Gut, vielleicht liegt die Häufung nur daran, dass wirkliche oder vermeintliche Antipeziesisten erst vor kurzem begonnen haben, verstärkt das Nachrichtenportal indymedia nutzen.


> Schaden kann es sicher nicht, ich fürchte nur, daß er genaus
> ignoriert wird wie die entsprechenden
> Fakten/Argumente/Informationen außerhalb ...

Wenn ich so darüber nachdenke... Schon komisch. In selbstverwalteten Jugendzentren, autonomen Zentren usw. werden bei Volxküchen, Bandversorgung usw in den allermeisten Fällen vegane Gerichte angeboten. Das Gleiche gilt für die Versorgung bei Sachen wie Castortransporten, AntiRa- oder Antifa-Camps usw.
Im Wendland habe ich noch nie etwas anderes gesehen als vegane Voküs, außer einmal, da gab es auch Wurst. (Und das war ausgerechnet das "Autonomencamp".
Also sind es größtenteils wohl einige wenige, die ohnehin fast nur vorm Rechner sitzen und rumtrollen?
Aber wie gesagt, "unsere" Inhalte mal auch dort zu vertreten, kann wohl wirklich nicht schaden. Sollte halt einigermaßen gut geschrieben sein, und ich bin nicht sicher, ob ich das "bringe"...

> Ein weiteres Problem ist, daß Du quasi die gesamten Inhalten
> von http://veganismus.de/faq.html neu schreiben mußt ...
> man könnte fast vermuten, die Trolle da nehmen das als
> Inspiration, aber eigentlich sind es einfach nur immre die
> ngleichen hirnlosen Meme, die sie propagieren.

Und die gleichen hirnlosen Idioten, die indymedia damit zumüllen?

> Muttermilch von wem sonst, von Pflanzen kaum ;-) ... schon
> klar, warum Du das so geschrieben hast (spezieseigene ist ja
> okay), aber Du solltest es doch umformulieren.

Ich mach mir Gedanken.

Frage: Auf indymedia ist ja vor kurzem ein Artikel über eine Tierbefreiung von maqi erschienen. Der hat es aber nicht auf die Startseite geschafft, falls ich nichts übersehen habe.
Hat jemand das Moderatoren-Team gefragt, warum nicht? Er verstößt gegen keine Regeln. Berichte über Tierbefreiungen gehören ganz klar auf Indymedia, und wenn das irgendein Idiot von den Mods nicht akzeptiert, sollte man das nicht hinnehmen.

Steffen

Re: Artikel für indymedia

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Eigentlich lese ich nur de.indymedia. Also die deutsche Ausgabe.

In der Schweizer ist es mittleweile genauso, vgl. http://switzerland.indymedia.org/de/2008/08/62444.shtml?c=all .

> Gut, vielleicht liegt die Häufung nur daran, dass wirkliche oder vermeintliche
>Antipeziesisten erst vor kurzem begonnen haben, verstärkt das Nachrichtenportal

Das mag sein, wobei es wie gesagt kein neues Phnomen ist, sieh Dir einfach mal die (teils Jahre alten) Beiträge zu Maqi-Aktionen an ...

> Also sind es größtenteils wohl einige wenige, die ohnehin fast nur vorm Rechner
> sitzen und rumtrollen?

Ja, gut möglich. Haben die relevanten Stichwörter bei google-News abonniert und setzen dann halt ihre Duftmarken an jeder sich bietenden Stelle, ob nun indymedia oder Heise oder Brigitte-Forum ...

> Aber wie gesagt, "unsere" Inhalte mal auch dort zu vertreten, kann wohl wirklich
>nicht schaden. Sollte halt einigermaßen gut geschrieben sein, und ich bin nicht sicher
>, ob ich das "bringe"...

Deine selbstkritische Seite hebt sich angenehm von vielen Schreibern ab, bei denen ich den Eindruck habe, daß das Erbrechen ihrer texte etwa dem entsprechen würde, wenn ich mich bei "Deutschland sucht den Superstar" bewerben würde und da für die Tierrechte singen wollte - sprich, sie würden bessre schweigen. Aber Bei dem Textentwurf, den Du hier reingestellt hast, sehe ich kein Problem. Spricht ja auch nichts dagegen, Textentwürfe hier zu diskutieren, mache ich ja auch regelmäßig ;-) .

> Und die gleichen hirnlosen Idioten, die indymedia damit zumüllen?

Genau.


> Frage: Auf indymedia ist ja vor kurzem ein Artikel über eine Tierbefreiung von maqi
>erschienen. Der hat es aber nicht auf die Startseite geschafft, falls ich nichts
>übersehen habe.
> Hat jemand das Moderatoren-Team gefragt, warum nicht? Er verstößt gegen keine Regeln.
>Berichte über Tierbefreiungen gehören ganz klar auf Indymedia, und wenn das irgendein
>Idiot von den Mods nicht akzeptiert, sollte man das nicht hinnehmen.

Mir war bis zu Deinem Beitrag nicht klafr, daß es da Unterschiede (Startseite/nicht Startseite) gibt. Kannst Du Dich drum kümmern, Du bist da sicher eher kompetent, was Gepflogenheiten dort angeht.

Achim

Re: Artikel für indymedia

Autor: Steffen | Datum:

> Mir war bis zu Deinem Beitrag nicht klafr, daß es da
> Unterschiede (Startseite/nicht Startseite) gibt.

Es gibt den "open posting" Bereich, dort werden erstmal alle Beiträge verfasst und dann von den Moderatoren auf die Startseite gestellt. Terminankündigungen, Demoaufrufe und kopierte Artikel oder Flugblätter bleiben im "open-posting"-Bereich, weil sie gegen die Kriterien verstoßen. Artikel mit rechtsradikalem Inhalt werden "versteckt", also gelöscht und sind auf Anfrage erhältlich.

Kannst Du
> Dich drum kümmern, Du bist da sicher eher kompetent, was
> Gepflogenheiten dort angeht.

Hab mal eine mail geschrieben.

Steffen

Re: Artikel für indymedia

Autor: Steffen | Datum:
Und hier schon die Antwort:



Zitat: Hey,

Der Artikel eine Menge von einem Bekennerschreiben: "Aktivisten der
Initiative "Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus" befreiten in der
Nacht zum Samstag acht Hennen, die für die Eier-Produktion ausgebeutet
wurden." weswegen der Artikel gemäß der Kriterien auch hätte versteckt
werden können. Davon abgesehen ist der Rest des Artikel dermaßen
Substanz- und Inhaltslos das er auch fehlender Relevanz und dem
Aufrufcharakter niemals ins Newswire gekommen wäre.

Liebe Grüße
ra0105

Re: Artikel für indymedia

Autor: Achim Stößer | Datum:
Ah ja ... Naja, danke fürs Nachfragen.

Achim

Re: Artikel für indymedia

Autor: Achim Stößer | Datum:
> angeboten. Das Gleiche gilt für die Versorgung bei Sachen wie Castortransporten, AntiRa- oder Antifa-Camps usw.

Apropos, selbst die "Welt" titelte am Wochenende: "Linke Demonstranten ernähren sich streng vegan und produzieren eigenen Strom". Und das wurde sogar mit Teilbegründung (wenn auch die wesentliche, tierrechtsethische fehlt) ausgeführt:
Zitat: Und für die kollektive Verpflegung wurden Großküchen angefahren. "Volxküche", steht auf einem orangefarbenen Bauwagen, "Wir machen den Widerstand fett." Henk, ein gebürtiger Holländer, rührt in einem riesigen Topf. "Den haben wir selbst gebaut", sagt er stolz. "Aus einem alten Kessel vom Schrottplatz." Henk kocht für "Le Sabot", eine Organisation, die sich auf das Versorgen der Menschen bei alternativen Veranstaltungen spezialisiert hat. "Da kommen auf einmal tausend Leute und wollen etwas essen", weiß der Holländer, der normalerweise in Osnabrück als Baumpfleger arbeitet. 320 Liter fasst sein Lieblingsstück in der mobilen Küche, darin kann er Nudelsauce oder Suppe für 1200 Menschen kochen. Alles kostet nur eine kleine Spende, und alles ist streng vegan zubereitet. "Unser Essen soll ja für alle sein", sagt Henk. Das hat auch einen politischen Grund. "Veganes Essen ist im Gegenteil zu fleischlicher Ernährung nahezu klimaneutral."(http://www.welt.de/wams_print/arti2337720/Linke_Demonstranten_ernaehren_sich_streng_vegan_und_produzieren_eigenen_Strom.html)

Dagegen beschränkt sich die (m.w. linke, vegane) Susann Witt-Stahl im "Neues Deutschland" auf einen Halbsatz: "Eine Großküche wurde aufgebaut – selbstverständlich ist die komplette Verköstigung vegan." (»Hallo Hamburg, wir sind da ...«, 18.08.2008, http://www.neues-deutschland.de/artikel/133971.hallo-hamburg-wir-sind-da.html)

Achim