"Alleged", mutmaßlich, "suspect", Tatverdächtiger. So heißt es überall. Dennoch wird so getan, als wäre er bereits überführt. Sollte nicht bis zu einer Verurteilung die Unschuldsvermutung gelten?
Als Verdachtsmomente werden genannt: 1. er geriet eine Stunde bevor eine der "Bomben" hochging, in der Nähe in eine Verkehrskontrolle. 2. Bei einer Durchsuchung wurden [strike]im Irak Massenvernichtungswaffen[/strike] in San Diegos Wohnung Bombenbaumaterial und Tierrechtsbücher gefunden.
Ich habe hier auch Waschpulver, Zucker, Natron etc., im Werkzeugkasten jede Menge Nägel, und irgendwelche alten Abflußrohre liegen glaube ich auch noch in der Abstellkammer. Also Bombenbaumaterial. Ob einige meiner Bücher "Tierrechtbücher" sind, nun ja, darüber ließe sich streiten.
Ach ja, und ich habe - wie San Diego - "extreme Ansichten bezüglich Gewalt" (nämlich natürlich die, Gewalt absolut zu vermeiden, das ist ja wohl recht extrem). Er soll sie allerdings "befürwortet" haben ... hier ist dann natürlich die Frage, was unter "Gewalt" zu verstehen ist.
Ich verstehe unter Gewalt, z.B. Menschen oder andere Tieren zu ermorden oder zu verletzten (zu ihrem Nachteil: Blinddarm-OP zählt nicht). Keine Gewalt in diesem Sinn ist Nüsseknacken, Einschlagen einer Tür oder eines Feuermelders im Brandfall, das Sprengen von Ketten, mit denen Dutroux Kinder gefangenhielt usw.
Das Beispiel der fiktiven Massenvernichtungswaffen im Irak, die die Kollegen sich damals ausgedacht haben, wurde ja schon angedeutet.
Bekannt ist auch, daß Jäger bei Revierstreitigkeiten gern mal den Hochsitz eines anderen Jägers
ansägen, während Tierrechtler Hochsitze natürlich allenfalls
umsägen, da Ansägen ja gefährlich ist (für jeden, der hochsteigt, ob nun Jäger oder spielende Kinder). Dies wäre also (da Jäger, spielende Kinder etc. Tiere sind) eine Tierrechtsverletzung und mit Tierrechten nicht zu vereinbaren. Dennoch werden Tierrechtler häufig beschuldigt, Hochsitze anzusägen.
Das Beispiel
par excellence ist natürlich
Metzger Groth, der seinen Laden in Brand steckte und Veganer beschuldigte.
Interessant auch die "Bekennerschreiben" der "Revolutionary Cells-Liberation Brigade". Ob es eine Gruppe mit einem solchen Namen tatsächlich gab?
Und
sämtliche "eco-terrorists have carried out more than 1800 criminal acts and caused more than $110 million in damages", heißt es. Was immer "Öko-Terroristen" sein sollen (da gibt es ja, vorsichtig gessagt, unterschiedliche Ansichten) - 83 Millionen (Millionen, nicht Milliarden) Euro - Peanuts - spült so mancher Bankmanager locker jede Woche den Bach runter ...
Der Verdacht wurde geäußert, daß einfach mal ein "Linker" (wobei die Frage ist, wieso San Diego links sein soll) auf einer Terroristenliste, weil diese Listen sonst bisher primär Rechstextremisten enthalten, landen sollte.
Achim