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Tierrechtsforum:
Tierrechtsterrorismus? Daniel Andreas San Diego

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 22

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Tierrechtsterrorismus? Daniel Andreas San Diego

Autor: Achim Stößer | Datum:
Das FBI setzte vor einigen Tagen Daniel Andreas San Diego auf die Liste der meistgesuchten Terroristen. Seither geistert er als "Veganer Terrorist" durch die Presse (siehe Pressespiegel).

Viele Fragen dazu sind offen. Hier folgen einige Fakten, Argumente und Informationen dazu.

Achim

Ist San Diego vegan?

Autor: Achim Stößer | Datum:
Laut [url= http://tierrechtsforen.de/13/1891/1892]Spiegel[/url] ist er vegan:
Zitat: Er lebt streng vegan, trägt eine Brille und ist im Besitz einer 9mm-Waffe

Frage: Was ist "nichtstreng" vegan?
Frage: Was kann man veganes mit einer 9mm-Waffe machen? Nüsse knacken?

Die NYT konkretisiert sogar:
Zitat: He is a vegan, and avoids consuming or wearing anything made with animal products.

"And"? Also "Das ist eine Apfelsine und eine Orange"?

Bemerkenswerterweise verweist diese Textstelle im Original auf die FBI-Seite über San Diego. Dort aber heißt es wörtlich:
Zitat: San Diego has ties to animal rights extremist groups. He is known to follow a vegan diet, eating no meat or food containing animal products. In the past, he has worked as a computer network specialist and with the operating system LINUX. San Diego wears eyeglasses, is skilled at sailing, and has traveled internationally. He is known to possess a handgun.

Demnach also wäre er lediglich Veganköstler, nicht vegan. Dem widerspricht jedoch die Pressemitteilung des FBI, in der es heißt:
Zitat: At the time of his flight Mr. San Diego was a committed vegan. If he has maintained this discipline, people around him may notice that he avoids consuming or wearing anything made with animal products. And although he may have altered his appearance in some way, Mr. San Diego has several distinctive tattoos on his body. Because of the unique nature of the tattoos on his chest, stomach, and back, he may be obviously reluctant to remove his shirt, even in situations where it is the norm.


Wenn wir allerdings berücksichtigen, daß z.B. in Dutzenden Fällen verhungerter "veganer" Kinder schon ein wenig Recherche zeigt, daß sie Eier, Lebertran, Ziegenkäse etc. konsumiert haben ...

Das könnte also durchaus in der Absicht verbreitet werden, Ressentiments gegen Veganer zu schüren.

Zum Glück bin ich nur wenig über anderthalb Meter groß, während San Diego 1,80 ist. Denn Unveganes vermeide ich, ich trage eine Brille, habe wie er schon Linux benutzt und vermeide es gelegentlich, mein T-Shirt auszuziehen, auch in Situationen, wo das "nie Norm" ist (nicht wegen meiner Tätowierungen, sondern wegen meiner Photoallergie, aber das sieht ja keiner). Hui, da mache ich mich ganz schön verdächtig.

Naja, ein gewisser Grünenpolitiker hat ja neulich auch Ärger bekommen, weil er einen türkischen Namen hat und Vegetarier ist - da sollte man halt nicht in die USA fliegen (weil Islamisten auf Flugreisen gern vegetarisch bestellen, um Schweineleichen zu vermeiden).

Achim

Re: Ist San Diego vegan?

Autor: Red_Tear | Datum:
Achim Stößer schrieb:
> Frage: Was ist "nichtstreng" vegan?
> Frage: Was kann man veganes mit einer 9mm-Waffe machen?
> Nüsse knacken?
> Achim

Nun, im Bedarfsfall könnte man damit wohl auch Schösser schneller aufbekommen als mit z.b. einem Brecheisen oder einem Dietrich, auch sich selbst zu töten ist eine Option - und dementsprechend eröffnet das auch die Option, damit zu drohen sich selbst zu erschießen, was je nachdem als wie gefährlich man eingeschätzt wird eventuell auch schon helfen könnte, wenns ein bischen heiß wird....
Zumal wenn er vegan lebt dann kommen bei seinen Aktionen auch keine Personen zu schaden...
Aber ich schätze mal das FBI würde nicht wirklich davor zurückschrecken lieber jemanden zu töten/sterben zu lassen als "einen Terroristen" weiter "frei herumlaufen zu lassen".......
Letztlich habe ich aber keine Ahnung ob er existiert, ob er eine Waffe hat und falls ja wofür er die hat....


Nebenbei: "Bombenmaterial" dürfte wirklich fast jeder zuhause haben...
Irgendwas verrostetes im Haus und dazu noch Aluminium?
Aluminium + Eisenoxid = Thermit ....

Mal sehn ob man da mehr von hört, oder ob das wie damals die Sache mit dem Milzbrand, der im Zusammenhang mit den Anschlägen auf das WTC stehen sollte(bis man rausfand, dass das Zeug aus einem amerikanischen Militärlabor stammte) einschläft... ^^

vegane Waffen

Autor: Claude | Datum:
> Nun, im Bedarfsfall könnte man damit wohl auch Schösser
> schneller aufbekommen als mit z.b. einem Brecheisen oder
> einem Dietrich,

Das geht nicht so wie im Film. Ein Terminator kann das, denn dem macht es auch nichts wenn ein Abprallschuss oder Teile zurückfliegen und ihn treffen.

> auch sich selbst zu töten ist eine Option -

Du meinst Suizid sei vegan? Es ist immerhin das Töten eines Tieres.

> und dementsprechend eröffnet das auch die Option, damit zu
> drohen sich selbst zu erschießen, was je nachdem als wie
> gefährlich man eingeschätzt wird eventuell auch schon helfen
> könnte, wenns ein bischen heiß wird....

Klingt auch nicht wirklich vegan. Vermutlich ist es auch nicht sehr effektiv.

> Zumal wenn er vegan lebt dann kommen bei seinen Aktionen auch
> keine Personen zu schaden...
> Aber ich schätze mal das FBI würde nicht wirklich davor
> zurückschrecken lieber jemanden zu töten/sterben zu lassen
> als "einen Terroristen" weiter "frei herumlaufen zu
> lassen".......

Eben.

> Letztlich habe ich aber keine Ahnung ob er existiert, ob er
> eine Waffe hat und falls ja wofür er die hat....

Vielleicht hatte er mal eine Waffe nur um zu lernen damit umzugehen oder wie man sie am besten unbrauchbar machen kann. Wobei das den Waffenherstellern nur zugute kommt. Die können dann wieder eine neue Waffe verkaufen.

Claude

OT: Suizid (nicht) vegan?

Autor: THfkaV | Datum:
Claude schrieb:
>
> > auch sich selbst zu töten ist eine Option -
>
> Du meinst Suizid sei vegan? Es ist immerhin das Töten eines
> Tieres.

gesetz den Fall, dass man Suizid als freigewählte und gewollte Selbsttötung betrachtet, so passt er doch in (m)eine vegane Philosophie. Das Säugen menschlicher Babies mit menschlicher Muttermilch ist doch auch vegan, auch wenn dabei ein tierliches Produkt im Spiel ist...

Bei "Tötung auf Verlangen" wäre IMHO die Verletzung veganer Lebensweise(n) schwerwiegender als beim Suizid. Letzteres liegt für mich persönlich eindeutig innerhalb veganer Parameter.

Re: OT: Suizid (nicht) vegan?

Autor: Claude | Datum:
> gesetz den Fall, dass man Suizid als freigewählte und
> gewollte Selbsttötung betrachtet, so passt er doch in
> (m)eine vegane Philosophie. Das Säugen menschlicher Babies
> mit menschlicher Muttermilch ist doch auch vegan, auch wenn
> dabei ein tierliches Produkt im Spiel ist...

Das Töten selbst ist vielleicht weniger das Problem.
Es ging hier ja nicht um Alterssuizid oder ähnliches.
Wenn jemand tut was er will und eine Waffe rumträgt damit er den Konsequenzen jederzeit durch Suizid entgehen kann ist das für mich nicht vegan. Und mir schien es nur darum zu gehen.

Claude

Re: OT: Suizid (nicht) vegan?

Autor: THfkaV | Datum:
THfkaV schrieb:
>
> Claude schrieb:
> >
> > > auch sich selbst zu töten ist eine Option -
> >
> > Du meinst Suizid sei vegan? Es ist immerhin das Töten eines
> > Tieres.
>
> gesetz den Fall, dass man Suizid als freigewählte und
> gewollte Selbsttötung betrachtet, so passt er doch in
> (m)eine vegane Philosophie. Das Säugen menschlicher Babies
> mit menschlicher Muttermilch ist doch auch vegan, auch wenn
> dabei ein tierliches Produkt im Spiel ist...
>
> Bei "Tötung auf Verlangen" wäre IMHO die Verletzung veganer
> Lebensweise(n) schwerwiegender als beim Suizid. Letzteres
> liegt für mich persönlich eindeutig innerhalb veganer
> Parameter.

Claude schrieb:

> Das Töten selbst ist vielleicht weniger das Problem.
> Es ging hier ja nicht um Alterssuizid oder ähnliches.
> Wenn jemand tut was er will und eine Waffe rumträgt damit er
> den Konsequenzen jederzeit durch Suizid entgehen kann ist das
> für mich nicht vegan. Und mir schien es nur darum zu gehen.
>
> Claude


ah, okay... der Kontext kam bei deiner Äußerung für mich nicht deutlich rüber. So gesehen stimme ich dir aber zu.

Bumm!

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Nebenbei: "Bombenmaterial" dürfte wirklich fast jeder zuhause
> haben...
> Irgendwas verrostetes im Haus und dazu noch Aluminium?
> Aluminium + Eisenoxid = Thermit ....

Wie, wenn ich Alufolie um mein verrostetes Brecheisen wickle geht das hoch? Dann brauche ich zum Türöffnen wenigstens keine 9mm.

Hm, wohl doch nicht so enfach.

Achim

Ist San Diego der Täter?

Autor: Achim Stößer | Datum:
"Alleged", mutmaßlich, "suspect", Tatverdächtiger. So heißt es überall. Dennoch wird so getan, als wäre er bereits überführt. Sollte nicht bis zu einer Verurteilung die Unschuldsvermutung gelten?

Als Verdachtsmomente werden genannt: 1. er geriet eine Stunde bevor eine der "Bomben" hochging, in der Nähe in eine Verkehrskontrolle. 2. Bei einer Durchsuchung wurden [strike]im Irak Massenvernichtungswaffen[/strike] in San Diegos Wohnung Bombenbaumaterial und Tierrechtsbücher gefunden.

Ich habe hier auch Waschpulver, Zucker, Natron etc., im Werkzeugkasten jede Menge Nägel, und irgendwelche alten Abflußrohre liegen glaube ich auch noch in der Abstellkammer. Also Bombenbaumaterial. Ob einige meiner Bücher "Tierrechtbücher" sind, nun ja, darüber ließe sich streiten.

Ach ja, und ich habe - wie San Diego - "extreme Ansichten bezüglich Gewalt" (nämlich natürlich die, Gewalt absolut zu vermeiden, das ist ja wohl recht extrem). Er soll sie allerdings "befürwortet" haben ... hier ist dann natürlich die Frage, was unter "Gewalt" zu verstehen ist.

Ich verstehe unter Gewalt, z.B. Menschen oder andere Tieren zu ermorden oder zu verletzten (zu ihrem Nachteil: Blinddarm-OP zählt nicht). Keine Gewalt in diesem Sinn ist Nüsseknacken, Einschlagen einer Tür oder eines Feuermelders im Brandfall, das Sprengen von Ketten, mit denen Dutroux Kinder gefangenhielt usw.

Das Beispiel der fiktiven Massenvernichtungswaffen im Irak, die die Kollegen sich damals ausgedacht haben, wurde ja schon angedeutet.

Bekannt ist auch, daß Jäger bei Revierstreitigkeiten gern mal den Hochsitz eines anderen Jägers ansägen, während Tierrechtler Hochsitze natürlich allenfalls umsägen, da Ansägen ja gefährlich ist (für jeden, der hochsteigt, ob nun Jäger oder spielende Kinder). Dies wäre also (da Jäger, spielende Kinder etc. Tiere sind) eine Tierrechtsverletzung und mit Tierrechten nicht zu vereinbaren. Dennoch werden Tierrechtler häufig beschuldigt, Hochsitze anzusägen.

Das Beispiel par excellence ist natürlich Metzger Groth, der seinen Laden in Brand steckte und Veganer beschuldigte.

Interessant auch die "Bekennerschreiben" der "Revolutionary Cells-Liberation Brigade". Ob es eine Gruppe mit einem solchen Namen tatsächlich gab?

Und sämtliche "eco-terrorists have carried out more than 1800 criminal acts and caused more than $110 million in damages", heißt es. Was immer "Öko-Terroristen" sein sollen (da gibt es ja, vorsichtig gessagt, unterschiedliche Ansichten) - 83 Millionen (Millionen, nicht Milliarden) Euro - Peanuts - spült so mancher Bankmanager locker jede Woche den Bach runter ...

Der Verdacht wurde geäußert, daß einfach mal ein "Linker" (wobei die Frage ist, wieso San Diego links sein soll) auf einer Terroristenliste, weil diese Listen sonst bisher primär Rechstextremisten enthalten, landen sollte.

Achim

Re: Ist San Diego der Täter?

Autor: Claude | Datum:
> "Alleged", mutmaßlich, "suspect", Tatverdächtiger. So heißt
> es überall. Dennoch wird so getan, als wäre er bereits
> überführt. Sollte nicht bis zu einer Verurteilung die
> Unschuldsvermutung gelten?

Üblich wäre es wohl eher ihn in ein Internierunglager zu schicken und mit "Enhanced interrogation techniques" das Geständnis aus ihm rauszufoltern. Man muss bedenken, dass er ein Terrorist ist. Folglich ist alles erlaubt.

> Ich habe hier auch Waschpulver, Zucker, Natron etc., im
> Werkzeugkasten jede Menge Nägel, und irgendwelche alten
> Abflußrohre liegen glaube ich auch noch in der Abstellkammer.

Du trägst auch eine Brille und hast schon mal Linux verwendet!

Claude

Re: Ist San Diego der Täter?

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Üblich wäre es wohl eher ihn in ein Internierunglager zu
> schicken und mit "Enhanced interrogation techniques" das
> Geständnis aus ihm rauszufoltern. Man muss bedenken, dass er
> ein Terrorist ist. Folglich ist alles erlaubt.

Ich stelle mir grade die 17. Staffel "24" vor ... Jack Bauer gegen Tierrechtsterroristen ...

> > Ich habe hier auch Waschpulver, Zucker, Natron etc., im
> > Werkzeugkasten jede Menge Nägel, und irgendwelche alten
> > Abflußrohre liegen glaube ich auch noch in der Abstellkammer.
>
> Du trägst auch eine Brille und hast schon mal Linux verwendet!

Und meine Mutter ist wie seine deutschstämmig ... huh, langsam wird's eng. Irgendwie kam er mir gleich bekannt vor.

Achim

Re: Ist San Diego der Täter?

Autor: Ricarda | Datum:
Ich hab mir kurz auch Sorgen gemacht, aber zum Glück trage ich Kontaktlinsen.

Soll diese komische Beschreibung auf der FBI Seite denn helfen diesen Mann zu finden/verhaften?

Re: Ist San Diego der Täter?

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Soll diese komische Beschreibung auf der FBI Seite denn
> helfen diesen Mann zu finden/verhaften?

So ist es wohl gedacht - wieso, findest Du die Beschreibung nicht hilfreich? Wenn Dir jetzt am Strand ein karottekauender braunhaariger braunäugiger Mann mit T-Shirt (auf dem ein Pinguin abgebildet ist), Brille und 9mm begegnet, mußt Du halt vorsichtig sein. Der ist nämliuch gefährlich.

Wobei ... wenn ich ein gesuchter Terrorist wäre, auf den die Beschreibung paßt, würde ich farbige Kontaktlinsen und Wasserstoffperoxid verwenden, die Tätowierngen entfernen/übertünchen lassen und vor allem die 9mm gegen ein paar Handgranaten tauschen. Und immer eine wie Leiche aussehende Tofuwurst in der Hand. Oder so.

Achim

Ist San Diego Terrorist oder Tierrechtler?

Autor: Achim Stößer | Datum:
Das "oder" ist wohlgemerkt (hier ist die Sprache leider unpräzise) ein exklusives Oder. Denn, wie bereits angedeutet, sind Terrorismus und Tierrechte unvereinbar.

Terrorist ist jemand, der Schrecken verbreitet, also eher gewisse Politiker wie George Bush oder auch Kirchenfürsten.

Sachbeschädigung (z.B. zum Zweck der Wirtschaftssabotage) ist wohl etwas anderes. Denn Tatsache ist, daß bei den "Anschlägen" niemand auch nur einen Kratzer abbekam.

Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, daß, auch wenn bei dem geschildeten Vorfällen niemand verletzt wurde, die Gefahr gänzlich ausgeschlossen werden kann (ich habe an der Uni öfter auch mal nachts gearbeitet, und so gegen 5 kam dann auch die Putzkolonne). Zwar kenne ich die genauen Umstände nicht, aber die Wahrscheinlichkeit groß, daß solche Bomben (wenngleich manche von bloßen großen "Feuerwerkskörpern" sprechen) Tierrechtsinkompatibel sind.

Gern wird ja auch auf den Mörder von Pym Fortuyn, Volkert van der Graaf, verwiesen, der angeblich vegan und Tierrechtler gewesen sein soll. Theoretisch denkbar, daß er vor dem Mord vegan gewesen sein könnte, und es ist ja durchaus möglich, daß auch ein Veganer irgendwann von einer psychischen Störung befallen wird, die ihn dann zu einem Gewalttäter werden lößt. Aber Mord ist nunmal definitiv nicht vegan, so daß ein Mörder kein veganer und kein Tierrechtler ist.

Die Tattoos San Diegos (so er denn existiert und nicht nur eine Sockenpuppe im Kampf gegen Tierrechte ist) lassen zumindest eine gewisse Affinität zu Brandstiftung erkennen, um nicht zu sagen, es ist durchaus ein Hang zu Pyromanie denkbar:
Zitat: Auf seinem Rücken sind Abbildungen von brennenden und einstürzenden Häusern zu sehen. Ein anderes Tattoo trägt den Schriftzug "Ein Funke genügt".

Psychische Erkrankungen haben aber nunmal nichts mit Veganismus oder Tierrechten zu tun.

Hochsitze werden (bzw. wurden - in den letzten Jahren schient das aus der Mode gekommen zu sein) nebenbei bemerkt ja auch meiner Erfahnung nach in den meisten Fällen primär aus "Wut", um sich "abzureagieren" umgesägt. Konnte ich noch nie nachvollziehen. "Gerettet" wird dadurch kein einziges Tier, Effekt ist allenfalls Wirtschaftssabotage.

Achim

Re: Ist San Diego Terrorist oder Tierrechtler?

Autor: Steffen | Datum:
Um in den USA als Terrorist zu gelten, ist es nicht nötig, Gewalt in irgendeiner Form anzuwenden.

Für Tierrechtler (oder für Aktivisten, die dafür gehalten werden)
wurde ja 1992 das Gesetz „Animal Enterprise Terrorism Act“ eingeführt, §43 besagt, dass sich alle des "Terrorismus" schuldig machen, "die den Ablauf eines Betriebes, der in irgendeiner Form Tiere nutzt, physisch zu behindern versuchen
oder dem Unternehmen durch ihre Aktivitäten in irgendeiner Form wirtschaftlichen Schaden
zufügen wollen."

Nach dem Gesetz können (und wurden) Menschen zu hohen Haftstrafen verurteilt werden, die lediglich durch eine Internetseite über die Machenschaften eines Unternehmens berichten, in dem Tiere gequält werden.

Aktivisten von Shac7 z.B. wurden 2001 zu Haftstrafen zwischen drei und elf Jahren verurteilt, wegen erstellen einer Internetseite.

Re: Eco Terrorists und die "Green Scare"

Autor: Wonko | Datum:
Eine ganz spannende Seite zum Thema Öko/ Tierrechts"-terrorismus" und der dazugehörigen Hetze ist http://www.greenisthenewred.com
Da gibts zum Beispiel einiges darüber, wie der "Terror"-Hype und die entsprechende Gesetzgebung missbraucht wird, um legalen "aboveground"-Gruppen, die zu ähnlichen Themen arbeiten wie die ALF/ELF, Stress zu machen, sie zu kriminalisieren oder in ihrer Arbeit zu behindern.
(schön dazu auch dieser Text vom gleichen Autor: http://planetsave.com/blog/2009/03/11/10-easy-ways-to-be-labeled-a-terrorist-by-the-government/ )

Fazit: Gewalt ist das Problem, nicht die Lösung

Autor: Achim Stößer | Datum:
Ob San Diego nun vegan oder unvegan, schuldig oder unschuldig, Tierrechtler oder Tierrechtsverletzer ist - das ist bisher nicht entscheidbar. Nichteinmal, ob er wirklich existert, genau genommen ...

Wer jedoch mit psychischer oder physischer Gewalt (ob nun Morddrohungen oder Bomben) Menschen oder andere Tiere gefährdet, ist nicht nur Tierrechtsverletzer (verletzt das Recht auf psychische und physische Unversehrtheit) und somit kein Tierrechter, sondern schadet natürlich massiv den Tierrechten, indem er den Tierausbeutungsapologeten Munition liefert.

Übrigens: der bekannteste Terrorist auf dieser Liste, Osama bin Laden, ist mit Sicherheit Unveganer.

Achim

Re: Tierrechtsterrorismus? Daniel Andreas San Diego

Autor: karo | Datum:
Hallo, bin eine deutsche Verwandte von Andreas. Die Familie ist geschockt und verzweifelt über die Entwicklungen seit 2003.
Wir haben Andreas als einen sehr liebenswürdigen und charmanten jungen Mann in Erinnerung. Die Beschudigungen passen so gar nicht zu ihm. Allerdings war/ist er Tierschutzaktivist und es entzieht sich unserer Kenntnis, zu was er sich evtl. hat hinreißen/überreden lassen. Nun war es wohl so, dass er eben namentlich bekannt wurde und man ihn tagelang nach den Attentaten beschattet hat, um an die wichtigeren Hintermänner zu kommen. Es fand und findet noch eine wahre Hexenjagd auf ihn statt und das FBI will unbedingt einen Schuldigen finden. Dafür wird die Familie auf Schritt und Tritt beschattet und ausgefragt. Keiner hat seit dem Oktober 2003 je wieder von ihm gehört. Man kann sich ausmalen, wie sich die Familie fühlen muss, die nicht wissen wie es ihrem Sohn geht und wo er sich aufhält. Die Tatoos sollen einen anderen Sinn ergeben, als was sie im ersten Moment darstellen. Natürlich sind sie außergewöhnlich und es kann eine Menge negatives hineininterpretiert werden. Wir hoffen jeden Tag, dass Andreas auftaucht. Nur dann wird die Situation auch nicht viel besser, da ihm wohl vieles in die Schuhe geschoben wird, was den Aktivisten vorgeworfen wird. Wir sind sehr geschockt über die Provokation des FBI, dass sie ihn mit Terroristen gleichsetzen. Das zeigt, wie sehr sie im Dunkeln tappen und versuchen mit allen Mitteln zu provozieren. Übrigens ist er strenger Veganer.
Eine sehr traurige und verzweifelte Verwandte.

Re: Tierrechtsterrorismus? Daniel Andreas San Diego

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Wir haben Andreas als einen sehr liebenswürdigen und
> charmanten jungen Mann in Erinnerung. Die Beschudigungen

Das sagen die Nachbarn von Massenmördern etc. üblicherweise auch ... aber die sind in der Regel keine Veganer.

> passen so gar nicht zu ihm. Allerdings war/ist er
> Tierschutzaktivist und es entzieht sich unserer Kenntnis, zu

Ach, Tierschutz? Ich dachte Tierrechtsaktivist?

> einen Schuldigen finden. Dafür wird die Familie auf Schritt
> und Tritt beschattet und ausgefragt. Keiner hat seit dem
> Oktober 2003 je wieder von ihm gehört. Man kann sich
> ausmalen, wie sich die Familie fühlen muss, die nicht wissen
> wie es ihrem Sohn geht und wo er sich aufhält. Die Tatoos

Allerdings.

> sollen einen anderen Sinn ergeben, als was sie im ersten
> Moment darstellen. Natürlich sind sie außergewöhnlich und es

Hm, welchen denn?

> kann eine Menge negatives hineininterpretiert werden. Wir
> hoffen jeden Tag, dass Andreas auftaucht. Nur dann wird die
> Situation auch nicht viel besser, da ihm wohl vieles in die
> Schuhe geschoben wird, was den Aktivisten vorgeworfen wird.

Ja, das ist wohl anzunehmen.

> Wir sind sehr geschockt über die Provokation des FBI, dass
> sie ihn mit Terroristen gleichsetzen. Das zeigt, wie sehr sie
> im Dunkeln tappen und versuchen mit allen Mitteln zu
> provozieren. Übrigens ist er strenger Veganer.

"Etwas " eigenartig ist das Vorgehen des FBI ja schon - aber das ist ja kein Einzelfall, kürzlich hab es ja den (frei erfundenen) geplanten Anschlag eines Veganers auf eine Königin ... oder vielmehr, gab es nicht.

Achim

Re: Tierrechtsterrorismus? Daniel Andreas San Diego

Autor: karo | Datum:
Entschuldigung, sollte natürlich Tierrechtsschutzaktivist
heißen.
Von seiner Mutter weiß ich, dass die Tatoos mit den brennenden
Häusern etwas mit seinem früheren Berufswunsch - Feuerwehrmann -
zu tun haben. Er wollte immer nur helfen und hat sich wegen seines gutmütigen Charakters eben auch ausnutzen lassen. Kann sein, dass er in Kreise geraten ist, die ihn negativ beeinflusst und evtl. unter Druck gesetzt haben. Bei seiner Gutmütigkeit und Naivität wäre es gut möglich. Die Eltern waren schon als Kind um ihn besorgt, weil er sein umgangssprachlich "letztes Hemd" für Freunde hergegeben hat. Natürlich entzieht es sich unserer Kenntnis, wie aktiv Andreas in den Jahren vor den mutmaßlichen Anschlägen in die Szene verwickelt war. Allerdings hatte er ein sehr enges Verhältnis zu seinen Eltern und seinem Bruder und täglichen Kontakt. Die Beschuldigungen trafen die Familie wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Die Familie wird auf Schritt und Tritt bewacht, muss zu gerichtlichen Anhörungen, jeder Urlaub, den sie im Ausland verbringen wird registriert und es geistern anschließend Gerüchte herum, dass Andreas dort untergetaucht sein könnte (Costa Rica z.B.).
Karo

Re: Tierrechtsterrorismus? Daniel Andreas San Diego

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Entschuldigung, sollte natürlich Tierrechtsschutzaktivist
> heißen.

Das wäre dann eher Herr Kaiser von der Hamburg Mannheimer oder Allianz (wobei ich nicht weiß, ob es eine spezielle Tierrechtsschutzversicherung gibt). Nun ja.

> Von seiner Mutter weiß ich, dass die Tatoos mit den brennenden
> Häusern etwas mit seinem früheren Berufswunsch -
> Feuerwehrmann -
> zu tun haben. Er wollte immer nur helfen und hat sich wegen

Das ist allerdings eine sehr bemerkenswerte Information. (Also, liebe Kinder, schön vorsichtig sein mit der Auswahl Eurer Tattoos.)

> aus heiterem Himmel. Die Familie wird auf Schritt und Tritt
> bewacht, muss zu gerichtlichen Anhörungen, jeder Urlaub, den
> sie im Ausland verbringen wird registriert und es geistern

Und ich dachte, Sippenhaft(ung) sei seit einiger Zeit in Deutschland abgeschafft.

Achim