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Tierrechtsforum:
Ein Ende des Tötens

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 8

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Ein Ende des Tötens

Autor: Urs | Datum:
Die Tierrechtsgruppe organisierte eine Kundgebung vor dem Schlachthof
Zürich am letzten Freitag (war sehr eindrücklich) und eine grosse
Schweizer Zeitung hat diesen Bericht darüber geschrieben.

http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/Tierrechtler-wollen-Schlachthof-stilllegen/story/19643091

"... Die Aktivisten verstehen sich nicht als Tierschützer, sondern als
Tierrechtler, die jegliche Form der Tiernutzung abschaffen wollen. Sie
fordern, der Status der Tiere als Eigentum sei aufzuheben. Der
Tierschutz, kritisieren sie, diene bloss dazu, die Nutzung von Tieren zu
regulieren, ohne eine Rechtfertigung dafür liefern zu müssen. Für
erfunden halten die Aktivisten die «Behauptung», wonach eine gute
Tierhaltung das Tierleid verringere."

Re: Ein Ende des Tötens

Autor: martin | Datum:
Nochmal ein Vollzitat:
Zitat: Tierrechtler wollen Schlachthof stilllegen
Von Stefan Häne.

Die Tierrechtsgruppe Zürich protestiert am 2. Oktober vor dem Schlachthof Zürich gegen die «Vernichtung von unschuldigem Leben». Die Aktivisten fordern ein «Ende des Tötens».

Verläuft alles nach Plan, werden am Abend des 2. Oktober Aktivisten der Tierrechtsgruppe Zürich vor dem Schlachthof beim Letzigrund-Stadion aufmarschieren. Dort werden sie der «Millionen von Tieren» gedenken, die im Schlachthof in den letzten 100 Jahren getötet wurden. «Wir trauern um die Verschwendung und Vernichtung von unschuldigem Leben und fordern ein Ende des Tötens», heisst es auf der Homepage.

Im Klartext: Die Fleischfabrik gehört geschlossen. Die Forderung erfolgt just zum 100-jährigen Bestehen des Schlachthofes, der zu den wichtigsten Fleischproduzenten und -verarbeitern der Schweiz gehört und zusammen mit den nachgelagerten Produktionsstätten 500 Arbeitsplätze bietet.

Die Stadtpolizei hat die Kundgebung bewilligt. Seit militante Tierschützer diesen Sommer das Leben von Novartis-Chef Daniel Vasella zur Hölle gemacht haben, stehen Tierschützer im Generalverdacht, gewalttätig zu sein. Vasella selber wirft den Behörden und der Öffentlichkeit vor, die Gefahr nicht ernst zu nehmen. Die Stadtpolizei stellt dies in Abrede: «Wir werden die Situation genau analysieren und dann entscheiden, wie unsere Sicherheitsmassnahmen aussehen werden», sagt Sprecher Marco Bisa. Dies entspreche den gängigen Vorbereitungen vor einer Demonstration.

Tierschutz nur eine Alibiübung

Die Aktivisten der Tierrechtsgruppe verstehen sich als Kollektiv gleich wie die Gruppierung Bleiberecht, die im peripheren linken Milieu wurzelt und im vergangenen Winter mit der Besetzung der Predigerkirche für Schlagzeilen sorgte. Dass auch die Tierrechtsgruppe ideologisch weit nach links sympathisiert, deuten auf der Homepage jene Links an, die zu anarchistischen Zirkeln führen. Die Aktivisten versichern in ihrer schriftlichen Antwort auf TA-Fragen, «keine Gewalt gegen menschliche und nichtmenschliche Tiere» anzuwenden. Mit den Aktionen gegen Vasella und anderen Taten militanter Tierschützer hätten sie nichts zu tun.

Ihre einende Klammer: Alle Mitglieder sind Veganer. Regelmässig treffen sie sich im Vegan-Café im Kreis 4 und machen Standaktionen, das nächste Mal am Samstag auf dem Hirschenplatz im Niederdorf. Die Aktivisten verstehen sich nicht als Tierschützer, sondern als Tierrechtler, die jegliche Form der Tiernutzung abschaffen wollen. Sie fordern, der Status der Tiere als Eigentum sei aufzuheben. Der Tierschutz, kritisieren sie, diene bloss dazu, die Nutzung von Tieren zu regulieren, ohne eine Rechtfertigung dafür liefern zu müssen. Für erfunden halten die Aktivisten die «Behauptung», wonach eine gute Tierhaltung das Tierleid verringere.

Keine Kontakte zur Politik

Keine Angaben machen die Aktivisten darüber, wie viele Mitglieder ihre seit einem Jahr existierende Gruppe zählt und wie sich das Kollektiv finanziert. Kontakte zur Politik pflegen sie nicht. «Wir sind überzeugt, dass sich soziale Änderungen nur durch Eigeninitiative erreichen lassen», schreiben sie. Die Menschen müssten ihr Verhalten kritisch reflektieren und selber zum Schluss kommen, dass die Ausbeutung von Tieren nicht gerechtfertigt sei.
(Tages-Anzeiger, 09.09.2009)

Damit heben sie sich von den sonstigen Tierschutz-Spaßdemos ab.
Wobei die Presse hier mißverständlich formuliert, sie wollten, daß dieser Schlachthof geschlossen werde (stattdessen wollen sie, daß alle geschlossen werden).

Re: Ein Ende des Tötens

Autor: Achim Stößer | Datum:
Wobei natürlich die Schließung eines oder mehrerer oder aller Schlachthöfe nichts bewirkt - schließlich hängt die Zahl der Ermordeten nicht von der Anzahl der Schlachthöfe ab, sondern von den Leichenfressern. Ob Hinterhofschlachten so viel besser wäre?

Ansonsten ist der Bericht allerdings sehr gut: Tierrechte, Veganismus, gegen Tierschutz usw.

Aber auch hier scheinen die Aussagen ein wenig von der Realität abzuweichen: wie soll das mit der Kooperation mit Tierschutzvereinen wie VgT und United Creatures vereinbar sein? Oder den peinlichen Links in der Linkliste auf der Gruppenwebsite (überwiegend Randaspekttierschutz, dazu Hildmann-Kommerz und Veganweltrezepte - auf der anderen Seite kein einziger Link zu einer Maqi-Seite ...).

Achim

Re: Ein Ende des Tötens

Autor: Urs | Datum:
Ich kann verstehen, dass die Linkliste vielleicht abschreckt, aber ich bewerte die Gruppen anhand ihrem Material und ihren Aktionen. Und die sind abolutionistisch und taugen viel.

Dies war nicht der einzige Artikel zur Aktion. Es gab noch in weiteren Zeitungen mehr oder weniger grosse Berichte darüber.

Die Tierrechtsgruppe Zürich nimmt so etwas wie eine Vorreiter Rolle in der Schweiz ein und mit ihrem Vorgehen geben sie sicher ein gutes Beispiel ab für andere Interessierte/Gruppen und natürlich den Aufzuklärenden die richtigen Informationen und nicht irgendwelche Tierschutzkacke.

Re: Ein Ende des Tötens

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Ich kann verstehen, dass die Linkliste vielleicht abschreckt,
> aber ich bewerte die Gruppen anhand ihrem Material und ihren
> Aktionen.

Ich auch, und zum "Material" zählt nunmal die Linkliste, zu den "Aktionen" das Erstellen der Linkliste.

> Und die sind abolutionistisch und taugen viel.

Und die Linkliste taugt nichts.

Und nun?

> Die Tierrechtsgruppe Zürich nimmt so etwas wie eine Vorreiter

Tja .... Reinten ist nunmal eine Tierrechtsverletzung. Man merkt's.

> Rolle in der Schweiz ein und mit ihrem Vorgehen geben sie
> sicher ein gutes Beispiel ab für andere Interessierte/Gruppen
> und natürlich den Aufzuklärenden die richtigen Informationen
> und nicht irgendwelche Tierschutzkacke.

Doch, genau diese "Tierschutzkacke" verlinken sie und porpagieren sie damit. Was soll daran bitte "ein gutes Beispiel" sein?

Achim

Re: Ein Ende des Tötens

Autor: martin | Datum:
Beispiel der Link auf VgT Österreich, der in Theorie und Praxis die Spitze des ausdrücklich antiabolitionistischen Tierschutzes ist (noch vor Peta). Solche Verweise dürften deshalb eben kaum im Sinne der TRG Zürich sein.

Re: Ein Ende des Tötens

Autor: Urs | Datum:
Ich werde die Gruppe darauf ansprechen und ihnen raten, die unvorteilhaften Links zu entfernen/durch Tierrechtslinks zu ersetzen.

Ich finde nur, dass eine Verdammung einer Gruppe anhand ein paar wenigen Links etwas gar krass ist. Ich kann auch nicht sagen, weshalb diese Links dort stehen... Ich weiss, dass die Mitglieder den abolitionistischen Weg für richtig halten.

Re: Ein Ende des Tötens

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Ich werde die Gruppe darauf ansprechen und ihnen raten, die
> unvorteilhaften Links zu entfernen/durch Tierrechtslinks zu
> ersetzen.

Ich meine, das hätte ich vor längerem (ohne Antwort oder gar Änderung) versucht, aber vielleicht hast Du ja mehr Erfolg.
>
> Ich finde nur, dass eine Verdammung einer Gruppe anhand ein
> paar wenigen Links etwas gar krass ist. Ich kann auch nicht

Von "Verdammung der Gruppe" ist ja keine Rede, aber die Diskrepanz zwischen (angeblich abolitionistischem) Anspruch und (tatsächlich tierschutzpropagandistischer) Wirklichkeit ist nunmal frappierend.

> sagen, weshalb diese Links dort stehen... Ich weiss, dass die
> Mitglieder den abolitionistischen Weg für richtig halten.

Dann stellt sich eben die Frage, wie es zu dieser Linksammlung kommt. Hacker? Göttliche Intervention?

Achim