Diese Idee stammt von Anushavan Sarukhanyan, welcher jedoch keineswegs ein Veganismusgegner ist.
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe studiert er Soziologie und befasst sich mit gesellschaftlichen Bewegungen (besonders Abolitionismus).
Leider habe ich nur ein Ausdruck seines Vortrags und kann im Internet nichts dazu finden, weswegen ich versucht seine Argumente hier aufzuzählen:
Er argumentiert, dass das "Konstrukt" Veganismus abgeschafft werden sollte, und stattdessen die Abschaffung der Sklaverei gefordert werden sollte.
Er fordert, dass die Strategien der gesellschaftlichen Bewegungen analysiert und übernommen werden. Dies bedeutet, dass Forderungen gestellt werden ("Claim-Making").
Konkret bedeutet dies:
- Nicht (nur) einzelne Individuen zum Veganismus "konvertieren". Denn es werden immer mehr Menschen und wir wären damit zu langsam. Es ist ausserdem das was Religionen (mit mässigem Erfolg) tun. Stattdessen die Schliessung der Schlachthäuser verlangen.
- Nicht sagen "Ich esse das nicht, weil ich vegan bin" (klingt wie "...weil ich Muslim bin"). Sondern. "... weil dafür Tiere ausgebeutet und getötet werden.". Somit soll klar werden, dass es nicht eine persönliche Entscheidung ist.
- In Slogans sollen die Forderungen klar sein. Nicht "Werde vegan!"/"Go vegan!" sondern "Sklaverei muss abgeschafft werden"/"Die Tötung von Tieren für Nahrung muss abgeschafft werden". Dadurch soll eine öffentliche Debatte erzeugt werden.
- Aufgrund der Asch-Studien (Stichwort: Gruppenzwang), sollen Tierrechtler in der Gesellschaft Forderungen aufstellen, damit es für andere einfacher ist sich dem Gruppenzwang zu widersetzen.
Ausserdem argumentiert er, dass die Bewegung sich auf die Opfer der unveganen Ernährung konzentieren sollen (nach seinen Berechnungen 99.8% der Opfer). Nicht auf Randthemen wie Pelz/Zirkus etc.
Einigen seiner Aussagen kann ich nicht ganz zustimmen. So sehe ich die Auflärung nicht als "Kovertierung" und da es dadurch in absoluten Zahlen trotzdem immer mehr Veganer gibt scheint mir seine Rechnung nicht ganz aufzugehen (er verwendete dazu Gebruten-, Sterbe- und Zuwanderungsraten welche wohl eher konstant sind, bzw. schwankend, während die Aufklärungsrate eher exponentiell steigen dürfte).
Auch sehe ich Veganismus nicht als Boykott sondern als klare Ablehnung. Er verglich dies mit dem "Montgomery Bus Boycott", welcher von King vorgeschlagen wurde und mit der Forderung verbungen war, dass abgetrennte Busse abgeschafft werden.
Aber King fuhr doch wohl Bus als 1956 die abgetrennten Busse verboten wurden? Wobei meines Wissens dies erst dank der Freedom Riders umgesetzt wurde, so dass ich nicht weiss ob er jemals Bus fuhr.
Trotzdem sehe ich auch das Problem, dass die Aussage "Ich esse das nicht weil ich vegan bin" (was ohnehin eine aussagelose Tautologie ist: "Ich bin vegan, weil ich vegan bin") dazu führt, dass Veganismus als "persönliche Entscheidung" gesehen wird. Veganismus mit klaren Forderungen zu verbinden dürfte somit schon sinnvoll sein.
Claude
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe studiert er Soziologie und befasst sich mit gesellschaftlichen Bewegungen (besonders Abolitionismus).
Leider habe ich nur ein Ausdruck seines Vortrags und kann im Internet nichts dazu finden, weswegen ich versucht seine Argumente hier aufzuzählen:
Er argumentiert, dass das "Konstrukt" Veganismus abgeschafft werden sollte, und stattdessen die Abschaffung der Sklaverei gefordert werden sollte.
Er fordert, dass die Strategien der gesellschaftlichen Bewegungen analysiert und übernommen werden. Dies bedeutet, dass Forderungen gestellt werden ("Claim-Making").
Konkret bedeutet dies:
- Nicht (nur) einzelne Individuen zum Veganismus "konvertieren". Denn es werden immer mehr Menschen und wir wären damit zu langsam. Es ist ausserdem das was Religionen (mit mässigem Erfolg) tun. Stattdessen die Schliessung der Schlachthäuser verlangen.
- Nicht sagen "Ich esse das nicht, weil ich vegan bin" (klingt wie "...weil ich Muslim bin"). Sondern. "... weil dafür Tiere ausgebeutet und getötet werden.". Somit soll klar werden, dass es nicht eine persönliche Entscheidung ist.
- In Slogans sollen die Forderungen klar sein. Nicht "Werde vegan!"/"Go vegan!" sondern "Sklaverei muss abgeschafft werden"/"Die Tötung von Tieren für Nahrung muss abgeschafft werden". Dadurch soll eine öffentliche Debatte erzeugt werden.
- Aufgrund der Asch-Studien (Stichwort: Gruppenzwang), sollen Tierrechtler in der Gesellschaft Forderungen aufstellen, damit es für andere einfacher ist sich dem Gruppenzwang zu widersetzen.
Ausserdem argumentiert er, dass die Bewegung sich auf die Opfer der unveganen Ernährung konzentieren sollen (nach seinen Berechnungen 99.8% der Opfer). Nicht auf Randthemen wie Pelz/Zirkus etc.
Einigen seiner Aussagen kann ich nicht ganz zustimmen. So sehe ich die Auflärung nicht als "Kovertierung" und da es dadurch in absoluten Zahlen trotzdem immer mehr Veganer gibt scheint mir seine Rechnung nicht ganz aufzugehen (er verwendete dazu Gebruten-, Sterbe- und Zuwanderungsraten welche wohl eher konstant sind, bzw. schwankend, während die Aufklärungsrate eher exponentiell steigen dürfte).
Auch sehe ich Veganismus nicht als Boykott sondern als klare Ablehnung. Er verglich dies mit dem "Montgomery Bus Boycott", welcher von King vorgeschlagen wurde und mit der Forderung verbungen war, dass abgetrennte Busse abgeschafft werden.
Aber King fuhr doch wohl Bus als 1956 die abgetrennten Busse verboten wurden? Wobei meines Wissens dies erst dank der Freedom Riders umgesetzt wurde, so dass ich nicht weiss ob er jemals Bus fuhr.
Trotzdem sehe ich auch das Problem, dass die Aussage "Ich esse das nicht weil ich vegan bin" (was ohnehin eine aussagelose Tautologie ist: "Ich bin vegan, weil ich vegan bin") dazu führt, dass Veganismus als "persönliche Entscheidung" gesehen wird. Veganismus mit klaren Forderungen zu verbinden dürfte somit schon sinnvoll sein.
Claude