Sind Pornos frauenverachtend bzw. menschenverachtend?
Autor: Mampfberg |
Datum:
Hallo!
Ăber dieses Thema mach ich mir schon lĂ€nger Gedanken und habe schon mit MĂ€nner und Frauen darĂŒber geredet.
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Einge Meinungen, verrate nicht ob von Mann oder Frau:
-Pornos sprechen den Trieb an, einen sehr alten Teil des Menschen
-es gibt auch Pornos in denen MĂ€nner die Sklaven sind
-die Frauen tuen das meistens freiwillig bzw. fĂŒr Geld... wenn die Menschen so dumm sind und dafĂŒr Geld ausgeben, dann sind sie selber Schuld
Meine Frage dazu war dann: Warum dann keien gleichberechtigen Pronos?
-weil es bei Sex um Macht geht
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Re: Sind Pornos frauenverachtend bzw. menschenverachtend?
Autor: P. |
Datum:
Pornographie ist im Prinzip nur direkte Darstellung von SexualitĂ€t mit dem Ziel, den Betrachter zu erregen. Wenn das an sich schon grundsĂ€tzlich menschenverachtend sein sollte, dann wĂŒrde das ja letztlich bedeuten, daĂ Sex menschenverachtend ist. Das ist natĂŒrlich Unsinn.
> -Pornos sprechen den Trieb an, einen sehr alten Teil des
> Menschen
Dazu sind sie da.
> -es gibt auch Pornos in denen MĂ€nner die Sklaven sind
Stimmt.
> -die Frauen tuen das meistens freiwillig bzw. fĂŒr Geld...
Das gilt sowohl fĂŒr die Frauen als auch fĂŒr die MĂ€nner, die in solchen Filmen mitwirken.
> Meine Frage dazu war dann: Warum dann keien gleichberechtigen
> Pronos?
Diese Frage ist mir nicht ganz klar. Gleichberechtigung in welchem Sinne? DaĂ MĂ€nner auch mal von Frauen penetriert werden, oder wie jetzt?
> -weil es bei Sex um Macht geht
Das ist feministische Ideologie, die in dieser Form so nicht stimmt.
> Was meint ihr zu dem Thema?
Wie gesagt, aus der Definition von Pornographie geht klar hervor, daà man nicht grundsÀtzlich sagen kann, Pornographie sei sexistisch oder menschenverachtend. Daà es sowas gibt, ist sicher unbestritten, aber eine Verallgemeinerung ist unsinnig.
Re: Sind Pornos frauenverachtend bzw. menschenverachtend?
Autor: Mampfberg |
Datum:
Ich meine, warum werde in Pornos dann keine gleichberechtigten Sexualpartner gezeigt?
Warum muss einer, meistens die Frau untergeordnet sein?
Sehe ich es falsch das wohl die meinsten solcher Filme fĂŒr MĂ€nner gemacht sind?
Was ich mich immer frage. Nehmen wir den durchschnittl. Porno.
Wenn ich als Frau weiĂ, dass sehr viele MĂ€nner sich an sowas aufgeilen... wie soll ich dann in der RealitĂ€t jemals einem Mann glauben, wenn er sagt, dass er mich als Partner sieht. Also als gleichberechtigt? Ich will hier nicht die MĂ€nner schlecht machen... oh nein. Aber ist das denn nicht zweigespalten dieses Verhalten?
Re: Sind Pornos frauenverachtend bzw. menschenverachtend?
Autor: P. |
Datum:
> Ich meine, warum werde in Pornos dann keine
> gleichberechtigten Sexualpartner gezeigt?
> Warum muss einer, meistens die Frau untergeordnet sein?
Ist das so, daĂ meistens jemand untergeordnet ist? Bin mir da nicht so sicher. Und selbst wenn: was die Frage der Dominanz oder Unterordnung beim Sex generell betrifft, so haben mir z.B. schon Frauen gesagt, daĂ das fĂŒr sie beim Sex einfach dazugehört. Wer jetzt wen dominiert, ist sicher unterschiedlich, je nach PrĂ€ferenz, aber viele empfinden das so.
> Sehe ich es falsch das wohl die meinsten solcher Filme fĂŒr
> MĂ€nner gemacht sind?
Das ist wohl richtig, aber es ist eben auch so, daĂ MĂ€nner generell ein gröĂeres Interesse an solchen Filmen haben als Frauen. Es ist jedoch mittlerweile so, daĂ es auch Pornos gibt, die speziell fĂŒr Frauen produziert werden. Es gibt auch Frauen, die sich "normale" Pornos ansehen, und es soll auch Frauen geben, die sich gern Schwulenpornos ansehen.
> Was ich mich immer frage. Nehmen wir den durchschnittl. Porno.
> Wenn ich als Frau weiĂ, dass sehr viele MĂ€nner sich an sowas
> aufgeilen... wie soll ich dann in der RealitÀt jemals einem
> Mann glauben, wenn er sagt, dass er mich als Partner sieht.
> Also als gleichberechtigt? Ich will hier nicht die MĂ€nner
> schlecht machen... oh nein. Aber ist das denn nicht
> zweigespalten dieses Verhalten?
Ein ganz groĂer Fehler besteht meiner Ansicht nach darin, Pornos mit der RealitĂ€t zu vergleichen. Das hat nicht unbedingt was miteinander zu tun, weder sind sie ein Abbild der RealitĂ€t noch wird gesagt, daĂ die RealitĂ€t so sein sollte. Und wie gesagt, es gibt auch immer mehr Frauen, die sich sowas gern ansehen.
Es ist beim Sex eben so wie in anderen Lebensbereichen: die einen mögen bestimmte Dinge, die anderen nicht. Und gerade beim Sex gehen die Meinungen da sehr weit auseinander. Manche Leute finden bestimmte Dinge geil, andere wiederum finden sie widerlich. Und wenn Person A sich durch bestimmte Dinge erniedrigt fĂŒhlt, dann gibt ihr das nicht das recht, das zu verallgemeinern, weil sich nĂ€mlich Person B dadurch noch lange nicht erniedrigt fĂŒhlen muĂ. Mal abgesehen davon, daĂ es auch Menschen gibt (Frauen wie MĂ€nner), die erniedrigt werden WOLLEN. Ich bin der Meinung, solange alle beteiligten einverstanden sind, ist es deren Sache, was sie tun.
Mampfberg schrieb:
>
> Ich meine, warum werde in Pornos dann keine
> gleichberechtigten Sexualpartner gezeigt?
> Warum muss einer, meistens die Frau untergeordnet sein?
Wenn dem so ist (ich habe keine Lust, mir jetzt irgendwelche Pornos anzusehen, um das zu eruieren), dann ist es doch wohl so, daĂ diese "mĂ€nnerverachtend" sind, da sie MĂ€nnern eben ein solches "Dominanzverhalten" unterstellen. Eine Variante, die in Deiner Ăberschrift fehlt.
Da:
> Wenn ich als Frau weiĂ, dass sehr viele MĂ€nner sich an sowas
> aufgeilen... wie soll ich dann in der RealitÀt jemals einem
> Mann glauben, wenn er sagt, dass er mich als Partner sieht.
Von den "sehr viele[n]" schlieĂt Du prompt auf alle. Q.e.d. Das ist sexistisch.
Anderes Beispiel: Die meisten MĂ€nner in Deutschland waren beim Bund. Ist aus antimilitaristischer Sicht natĂŒrlich abzulehnen. Das ist aber nicht den Kriegsdienstverweigerern anzulasten. Du mĂŒĂtest aber fragen: "Wie soll ich dann in der RealitĂ€t einem Mann glauben, wenn er sagt, daĂ er nicht Leute abknallen fĂŒr akzeptabel hĂ€lt?"
Anderes Beispiel: Die meisten MĂ€nner fressen Leichen. Die meisten Frauen auch. Weiter analog zu oben.
Um mal eine Aufkleber-Spruch etwas abzuwandeln: "Die meisten Menschen sind Arschlöcher. Ăberall." (Und das ist nunmal geschlechtsunabhĂ€ngig.)
Also wirst Du nicht umhinkönnen, die Spreu vom Weizen zu trennen. Such Dir halt einen, der sich nicht "an sowas aufgeil[t]", Atheist, Antirassist usw. usw. ist.
> > Ich meine, warum werde in Pornos dann keine
> > gleichberechtigten Sexualpartner gezeigt?
> > Warum muss einer, meistens die Frau untergeordnet sein?
>
> Wenn dem so ist (ich habe keine Lust, mir jetzt irgendwelche
> Pornos anzusehen, um das zu eruieren), dann ist es doch wohl
> so, daà diese "mÀnnerverachtend" sind, da sie MÀnnern
> eben ein solches "Dominanzverhalten" unterstellen.
Interesssante These. ;-) Ich wĂŒrde doch auch eher dazu tendieren, daĂ in den meisten dieser Filme Frauen als "Sexobjekte" dargestellt werden - bzw. sich selbst als solche darstellen. *seufz*
Wiegt jedenfalls in meinen Augen deutlich schwerer als die angebliche Dominanz der mÀnnlichen Darsteller.
Tanja schrieb:
>
> > > Ich meine, warum werde in Pornos dann keine
> > > gleichberechtigten Sexualpartner gezeigt?
> > > Warum muss einer, meistens die Frau untergeordnet sein?
> >
> > Wenn dem so ist (ich habe keine Lust, mir jetzt irgendwelche
> > Pornos anzusehen, um das zu eruieren), dann ist es doch wohl
> > so, daà diese "mÀnnerverachtend" sind, da sie MÀnnern
> > eben ein solches "Dominanzverhalten" unterstellen.
>
> Interesssante These. ;-) Ich wĂŒrde doch auch eher dazu
> tendieren, daĂ in den meisten dieser Filme Frauen als
> "Sexobjekte" dargestellt werden - bzw. sich selbst als solche
> darstellen. *seufz*
> Wiegt jedenfalls in meinen Augen deutlich schwerer als die
> angebliche Dominanz der mÀnnlichen Darsteller.
>
> Tanja
wĂŒrde mich auch eher der zweiten auffassung anschlieĂen. habe sicherlich schon den ein oder anderen porno gesehen, aber die mĂ€nner emfand ich da weniger als diskriminierte wesen.
Achim StöĂer schrieb:
>
> > sicherlich schon den ein oder anderen porno gesehen, aber
> die
> > mÀnner emfand ich da weniger als diskriminierte wesen.
>
> Naja - Du "empfindest" ja auch "gröĂere Belastung fĂŒr MĂ€nner"
> als Frauendiskriminierung ... seufz.
>
> Achim
naja, wenn man wie du alles so dreht und wendet, bis es irgendwann einmal passt, dann kann man sogar blau fĂŒr rot halten.
und selbst du wirst nicht leugnen können, dass frauen in pornos in der regel die knieenden wesen sind, denen ins gesicht gespritzt wird und die nicht herr der lage bzw. gleichberechtigt ins liebesspiel eingebunden sind.
wenn du schon bemĂ€ngelst, dass mĂ€nner als dominant und herrschsĂŒchtig dargestellt werden, dann sei doch wenigstens so fair einzurĂ€umen, dass frauen so dargestellt werden, dass ihnen diese unterdrĂŒckung meist noch gefĂ€llt.
michi schrieb:
>
> Achim StöĂer schrieb:
> >
> > > sicherlich schon den ein oder anderen porno gesehen, aber
> > die
> > > mÀnner emfand ich da weniger als diskriminierte wesen.
> >
> > Naja - Du "empfindest" ja auch "gröĂere Belastung fĂŒr MĂ€nner"
> > als Frauendiskriminierung ... seufz.
> >
> > Achim
>
> naja, wenn man wie du alles so dreht und wendet, bis es
> irgendwann einmal passt, dann kann man sogar blau fĂŒr rot
> halten.
Ja, kann man, und genau das machst Du hier grade. Nicht nett.
> und selbst du wirst nicht leugnen können, dass frauen in
> pornos in der regel die knieenden wesen sind, denen ins
> gesicht gespritzt wird und die nicht herr der lage bzw.
> gleichberechtigt ins liebesspiel eingebunden sind.
Nein, das kann ich nicht "leugnen", dazu mĂŒĂte ich ja erstmal eine statistisch signifikante Stichprobe von Pornos ansehen. Was aber hat das hiermit zu tun?
> wenn du schon bemÀngelst, dass mÀnner als dominant und
> herrschsĂŒchtig dargestellt werden, dann sei doch wenigstens
Du solltest mal weniger Pornos sehen und stattdessen einen Blick in ein Deutschbuch werfen, damit Du wenigstes zu rudimentÀrer Kommunikation fÀhig bist. Wo bitte hÀtte ich das "bemÀngelt"? Lern lesen.
Vielmehr habe ich auf "Mapfberg"s Suggestivfrage "Warum muss einer, meistens die Frau untergeordnet sein?" lediglich geantwortet:
"Wenn ... dann". Einfache Logik, aber das scheint Dich wohl zu ĂŒberfordern.
Sich penetrieren zu lassen *ist Ausruck* weiblicher Dominanz!
Das ganze Dominanzgefasel ist also kompletter Unsinn, da es sich gegenseitig aufhebt. Da wird Hingabe mit Unterwerfung (bzw. sogar Selbsterniedrigung) verwechselt, also so ein Quatsch.
NatĂŒrlich ist fĂŒr eine feministische Lesbe die Idee der Hingabe an einen mĂ€nnlichen Partner Unterwerfung und Erniedrigung, wahrscheinlich weil sie ĂŒber die Ablehnung des Heterosexes zur Erkenntnis kam, daĂ sie lesbisch ist. Da Lesben die treibende Kraft im Feminismus sind haben sie *ihr* NegativgefĂŒhl betreffend heterosexueller Frauenhingabe auf *alle* Frauen projiziert. Also mal wieder Gruppenphantasie...
Das Ă€ndert natĂŒrlich nichts an der Tatsache daĂ die meisten Pornos stinklangweilig sind da sie fĂŒr die mĂ€nnliche Perspektive gemacht wurden. Inwiefern diese Perspektive eine heterosexuelle ist, ist ja wiederum eine ganz andere Frage, denn beim Anblick eines fremden Penis erregt zu werden ist meiner Meinung nach so ĂŒberhaupt nicht hetero fĂŒr einen Mann;-) Ich schĂ€tze ja sowieso daĂ 80% der "heterosexuellen" MĂ€nner da drauĂen (vor allem Sexisten!) nicht heterosexuell sind, sondern Körperteilfetischisten.
Ava schrieb:
> >Inwiefern diese Perspektive eine
> heterosexuelle ist, ist ja wiederum eine ganz andere Frage,
> denn beim Anblick eines fremden Penis erregt zu werden ist
> meiner Meinung nach so ĂŒberhaupt nicht hetero fĂŒr einen
> Mann;-)
wenn es um den penis an sich ginge, könnten diese typen sich ja auch genausogut schwulenpornos ansehen. tun sie aber nicht. warum wohl?
> Wenn dem so ist (ich habe keine Lust, mir jetzt irgendwelche
> Pornos anzusehen, um das zu eruieren), dann ist es doch wohl
> so, daà diese "mÀnnerverachtend" sind, da sie MÀnnern
> eben ein solches "Dominanzverhalten" unterstellen. Eine
> Variante, die in Deiner Ăberschrift fehlt.
sehr interessant einen Àhnlichen Gedanken hatte ich letztens auch als ich mit einer freundin spasseshalber zusammen einen pornofilm angeschaut habe (ein widerlicher hardcore film)
Dabei kamen aussagen von den mÀnnlichen darstellern wie "los du schlampe, lass mich deinen a*** ausweiten " und Àhnliches, also wenn solches pornos wirklich frauenverachtend sein sollen( in meinen augen sind solche filme wohl eher noch sexualitÀtsverachtend im allgemeinen), dann sind sie wenigstens genauso mÀnnerverachtend, denn wie dort mÀnner dargestellt werden find ich genau so widerlich wie die frauen dort dargestellt werden
Wer sex auf so einem niveau haben will bitte ! aber nicht mit mir ;)
Wisst Ihr, was mir auch auffÀllt?
Da nur ein Randaspekt, aber warum werden in Pornos GelĂ€ndewagen so gerne gezeigt.... (auch fahren fahren die, es ist manchmal aufgefallen)? Nicht dass ich viel lese, aber in layboy geht's auch stĂ€ndig um Kalbs- und Lammlederjacken fĂŒr 600 âŹuro und 490-PS-WĂ€gen. Kriegen wir diese uralten Konzepte nicht los?
Und, bei Vegetariern ist es nachgewiesen, dass es viel mehr Frauen gibt (1:3 oder 4-5?), aber ich wette, dass auch Veganinnen die Veganer locker "outnumber"? Auch Fahrradfahrerinnen. Warum brauchen wir so billige "MÀnner-Statussymbole aus alten Jahrhunderten? Wie gesagt, nicht dass MÀnner nicht tendieren, vegan zu sein (das wÀre diskriminativ), nur dass es weniger gibt.
Re: Sind Pornos frauenverachtend bzw. menschenverachtend?
Autor: Tanja |
Datum:
Hm, sind einige sehr interessante Gedanken drin, auch wenn ich mir schwer vorstellen kann, daĂ Frauen, die mit ihrer eigenen SexualitĂ€t so groĂe Probleme haben, daĂ sie von Masturbation keinen blassen Schimmer haben, sich mal eben so einen Porno ansehen. ;-)
"Es geht bei der Pornographie ganz zentral um die Schaffung eines entwĂŒrdigenden Frauenbilds. NatĂŒrlich gibt es auch betroffene MĂ€nner, zum Beispiel in der Homosexuellen-Pornographie, wo die schwĂ€cheren MĂ€nner sozusagen zu Frauen degradiert werden." Alice Schwarzer
Ah ja: Wenn also sowohl Frauen als auch MĂ€nner unterdrĂŒckt werden, ist das frauendiskriminierend (weil die MĂ€nner zu Frauen umdeklariert werden, damit's paĂt).
Was ĂŒbrigens die erwĂ€hnte Emma-Ausgabe zu "Tierrechten" angeht: In Wahrheit war das nichts als eine Emma-Ausgabe zu (falsch etikettiertem) Tierschutz.
Re: Sind Pornos frauenverachtend bzw. menschenverachtend?
Autor: Knulprek |
Datum:
Achim StöĂer schrieb:
> Ah ja: Wenn also sowohl Frauen als auch MĂ€nner unterdrĂŒckt
> werden, ist das frauendiskriminierend (weil die MĂ€nner zu
> Frauen umdeklariert werden, damit's paĂt).
Vermutlich ist auch Speziesismus frauenfeindlich: Menschen werden dann einfach als MÀnner definiert und nmT als Frauen, und fertig. Steht nicht sogar was Àhnliches im Parteiprogramm der feministischen Partei?
> Was ĂŒbrigens die erwĂ€hnte Emma-Ausgabe zu "Tierrechten"
> angeht: In Wahrheit war das nichts als eine Emma-Ausgabe zu
> (falsch etikettiertem) Tierschutz.
Re: Sind Pornos frauenverachtend bzw. menschenverachtend?
Autor: Achim StöĂer |
Datum:
Knulprek schrieb:
>
> Achim StöĂer schrieb:
>
> > Ah ja: Wenn also sowohl Frauen als auch MĂ€nner unterdrĂŒckt
> > werden, ist das frauendiskriminierend (weil die MĂ€nner zu
> > Frauen umdeklariert werden, damit's paĂt).
>
> Vermutlich ist auch Speziesismus frauenfeindlich: Menschen
> werden dann einfach als MĂ€nner definiert und nmT als Frauen,
> und fertig. Steht nicht sogar was Àhnliches im Parteiprogramm
> der feministischen Partei?
Klingt einleuchtend ... wenn wir grade dabei sind: Faschismus ist frauendiskriminierend, die Nazis waren ja bekanntlich alle MĂ€nner, und sie haben - fauenfeindlich - in den KZs sechs Millionen Frauen (naja, ein paar davon zu Frauen deklarierte MĂ€nner, aber das ist ja egal) ermordet.
> > Was ĂŒbrigens die erwĂ€hnte Emma-Ausgabe zu "Tierrechten"
> > angeht: In Wahrheit war das nichts als eine Emma-Ausgabe zu
> > (falsch etikettiertem) Tierschutz.
>
> Wie verwunderlich. ;-)
Re: Sind Pornos frauenverachtend bzw. menschenverachtend?
Autor: joel |
Datum:
Achim StöĂer schrieb:
>
> >
> http://www.datenschlag.org/papiertiger/lexikon/emma.html
>
> "Es geht bei der Pornographie ganz zentral um die Schaffung
> eines entwĂŒrdigenden Frauenbilds. NatĂŒrlich gibt es auch
> betroffene MĂ€nner, zum Beispiel in der
> Homosexuellen-Pornographie, wo die schwÀcheren MÀnner
> sozusagen zu Frauen degradiert werden." Alice Schwarzer
>
> Ah ja: Wenn also sowohl Frauen als auch MĂ€nner unterdrĂŒckt
> werden, ist das frauendiskriminierend (weil die MĂ€nner zu
> Frauen umdeklariert werden, damit's paĂt).
Umgekehrt gehts auch, nÀmlich wenn die TÀterinnen zu TÀtern umdeklariert werden:
Re: Sind Pornos frauenverachtend bzw. menschenverachtend?
Autor: P. |
Datum:
Na Belege fĂŒr das, was in den Artikeln steht und was du auch schon geschrieben hast.
-> Ich dachte, die klassische Rollenverteilung sei eher umgekehrt. Aber macht ja nix, denn:
-> Aha, ob ein Mann eine Frau peitschen will oder von ihr gepeitscht werden will, immer wird dabei die Frau unterdrĂŒckt. Und wenn es sich um zwei MĂ€nner oder zwei Frauen handelt, wird es einfach so umdefiniert, dass es passt. Und selbstverstĂ€ndlich gehen alle jungen MĂ€nner stĂ€ndig zu Prostituierten und verlangen SM-Spiele.
-> Klar, weil die meisten Menschen nicht vegan sind, kann man zu Hause auch nicht vegan sein.
-> Frage mich, wie sie dazu kommt anzunehmen, dass es "selten" ist, dass keine Kinder oder andere AbhÀngige dabei sind. Ansonsten: die MÀnner sind immer schuld...
Der Thread trÀgt denselben Titel wie der Text des ersten Links: "Warum das Patriarchat zu Ende ist". Und kurz darauf schreibt jemand als Antwort: "solange frauen in pornos als lustobjekte missbraucht und unterdrueckt werden, ist das patriarchat noch nicht vorbei".
Im Laufe der Diskussion gibt es dann - wie nicht anders zu erwarten - zuhauf den ĂŒblichen Sexismus, der der sich als Antisexismus ausgibt. Eigentlich könnte man schon fast ein eigenes vegan.de-Sexismus-KomplementĂ€rforum aufmachen. *g*
Interessant auch, was in einem verlinkten Text steht: "eine Zeit, in der es keine Frauengruppen, feministische Gesundheitszentren, Frauenberatungsstellen, Frauenhotels, FrauenreisebĂŒros, Frauenbands gab", wozu auch jemand passenderweise anmerkt: "frauenhotels? frauenREISEBĂROS???? wer braucht denn bitteschön sowas?" Eine "Cornelia" schreibt dazu: "Frauen, kauft nicht bei MĂ€nnern!" - eigentlich ein Wunder, daĂ angesichts dieses Vergleichs nicht irgendwelche "AntisexistInnen" auf die Barrikaden gegangen sind. ;-)
Francione: Pornokonsum nicht kompatibel mit Abolitionismus.
Autor: auelb |
Datum:
Gary Francione meint solange man Pornos konsumiert könne man Frauen nicht als Personen sondern nur als Waren oder Dinge wahrnehmen. Jemand der Pornos konsumiert, kann laut Francione kein Abolitionist sein. Pornographie zu befĂŒrworten sei genauso abzulehnen wie Homophobie.
Bisher konnte ich Francione immer gut nachvollziehen. Bei diesen ĂuĂerungen komme ich aber nicht mehr mit, warum degradiert man Menschen zu Objekten wenn einen Fotos oder Videos von ihren nackten Körpern erregen?
Einige Ausschnitte seiner Aussagen auf Facebook:
Re: Francione: Pornokonsum nicht kompatibel mit Abolitionismus.
Autor: Gast |
Datum:
>Gary Francione meint solange man Pornos konsumiert könne man Frauen nicht als Personen sondern nur als Waren oder Dinge wahrnehmen.
Interessante Ansicht in Anbetracht der Tatsache, dass auch Frauen Pornos anschauen.
>Bisher konnte ich Francione immer gut nachvollziehen. Bei diesen ĂuĂerungen komme ich aber nicht mehr mit
Kannst du Franciones ĂuĂerungen zu Atheismus nachvollziehen(*)? Ich zumindest nicht. Seine Ansichten bezĂŒglich Abtreibung (er ist dafĂŒr (bis zur Geburt), denn alles andere wĂŒrde die Frau auf ihre GebĂ€rmutter reduzieren oder so)?
(*)Kurzfassung: Alle Atheisten sind Moralrelativisten; und auĂerdem kann man keinen Zweifrontenkrieg gewinnen (Zusammenhang?).
Wenn es um Tierrechte geht, sind Franciones Aussagen idR nachvollziehbar. Aber auch da gibt es Ausnahmen. Warum zB Tierbefreiung (und nicht nur der Stuss den ALF so unternimmt) abzulehnen sein soll, erschlieĂt sich mir nicht.
Re: Francione: Pornokonsum nicht kompatibel mit Abolitionismus.
Autor: auelb |
Datum:
Gast schrieb:
>
> Interessante Ansicht in Anbetracht der Tatsache, dass auch
> Frauen Pornos anschauen.
>
Das ist aber fĂŒr Francione offenbar nicht so schlimm, und etwas ganz anderes, wenn es sich um mĂ€nnliche Darsteller handelt.
Siehe: https://www.facebook.com/abolitionistapproach/posts/624046754281749?comment_id=7001313&offset=0&total_comments=113
Diese Ansicht zeigt sich auch in seiner Antwort an einen Veganer der gestand, gerne Pornos anzuschauen, und von Francione wissen wollte was denn daran falsch sei:
(von mir unterstichen) Siehe: https://www.facebook.com/abolitionistapproach/posts/624046754281749
Auch in seinem neuen Buch "Eat Like You Care", welches er zusammen mit Anna Charlton verfasst hat, und das viele Rechtfertigungsversuche (vergleichbar mit http://veganismus.de/vegan/faq-rechtfertigungsversuche.html aber Umfangreicher) beantwortet kommt diese fĂŒr mich nicht nachvollziehbare Analogie (nichtmenschliche Tiere konsumieren / Frauen konsumieren vor):
Siehe: Francione, Gary L. et. al. 2013, Eat Like You Care, Exempla Press, Seite 92
Im gleichen Buch bezeichnet er Pornografiekonsum auch als problematisches, unmoralisches Verhalten (S. 103)
Jetzt wĂŒrde mich noch interessieren was er generell von Sex hĂ€lt, bei dem Frauen und MĂ€nner beteiligt sind. Vielleicht kann fĂŒr ihn ja nur gleichgeschlechtlicher Sex ohne UnterdrĂŒckung
stattfinden, und Frauen nie einvernehmlichen Sex mit MĂ€nnern haben egal wie sehr sie auch zustimmen, denn "in a patriarchal society, *all* women are commodified to a greater or lesser degree and are offered choices that require that they self-commodify" ( Siehe: https://www.facebook.com/abolitionistapproach/posts/590784224274669)
> Kannst du Franciones ĂuĂerungen zu Atheismus
> nachvollziehen(*)? Ich zumindest nicht. Seine Ansichten
> bezĂŒglich Abtreibung (er ist dafĂŒr (bis zur Geburt), denn
> alles andere wĂŒrde die Frau auf ihre GebĂ€rmutter reduzieren
> oder so)?
Naja ich glaube an keinen Gott,Micki Maus etc., bin aber kein Antitheist. Ich meine auch, dass man ethisch motivierter Veganer sein kann und spirituell, was auch immer das sein mag. Die Ablehnung von Gewalt kann ja auch aus religiösen Quellen stammen. Gegen totalitĂ€re Strukturen sollte man natĂŒrlich trotzdem vorgehen.
Das mit der Abtreibung kann ich nicht nachvollziehen. Ich habe nichts gegen die Pille danach, und Abtreibungen bis zu einer Frist ab der das Kind ein Bewusstsein hat. Ab dann ist es aber meines Erachtens zu spĂ€t. Warum ein Verbot, als Eingriff in die PrivatsphĂ€re einer Frau, abzulehnen sein soll verstehe ich nicht. Denn um einen Mord nach der Geburt zu verhindern mĂŒsste gegebenenfalls auch in die PrivatsphĂ€re einer Person eingedrungen werden.
>
> (*)Kurzfassung: Alle Atheisten sind Moralrelativisten; und
> auĂerdem kann man keinen Zweifrontenkrieg gewinnen
> (Zusammenhang?).
Gegen Atheisten generell hat er glaube ich nichts, am liebsten hackt er auf sogenannten neuen Atheisten herum, und legt dabei verzerrte MaĂstĂ€be an.
So hat er zum Beispiel Dawkins einen Clown bezeichnet, da er angeblich "milde PĂ€dophilie" verharmloste (Sollte es stimmen ist Kritik natĂŒrlich angebracht).
Kritik an der Antiporno-feministin Andrea Dworkin welche er manchmal erwĂ€hnt, die offenbar fĂŒr erotische Eltern-Kind-Beziehungen offen war, sucht man bei ihm andererseits vergebens.
> Wenn es um Tierrechte geht, sind Franciones Aussagen idR
> nachvollziehbar. Aber auch da gibt es Ausnahmen. Warum zB
> Tierbefreiung (und nicht nur der Stuss den ALF so unternimmt)
> abzulehnen sein soll, erschlieĂt sich mir nicht.
Hat er Tierbefreiung explizit erwĂ€hnt? Das verstĂŒnde ich auch nicht.
Das Abrennen von neuen Schlachthöfen, obwohl ich es emotional nachvollziehen kann, halte ich aber auch fĂŒr eher weniger sinnvoll, da es eben Angst verbreitet. Und von Leuten die man fĂŒrchtet grenzt man sich ab, und ist nicht mehr empfĂ€nglich fĂŒr vegane AufklĂ€rung.
Re: Francione: Pornokonsum nicht kompatibel mit Abolitionismus.
Autor: Gast |
Datum:
>Hat er Tierbefreiung explizit erwĂ€hnt? Das verstĂŒnde ich auch nicht.
Er hat auf seinem Blog (ich finde den Beitrag aber nicht mehr) eine Kritik von Alf, in der es primÀr um die verantwortungslosen AktivitÀten desselben (und um die Tatsache dass bei ALF Vegetarier zugelassen sind) geht.
Allendings hat er dort (sinngemĂ€Ă) auch geschrieben, dass er nicht glaubt, dass Tierbefreiung möglich ist, ohne gegen Rechte Anderer zu verstoĂen.
Ob er explizit dazugesagt hat, dass es vergleichbare Rechte (Leben, Unversehrtheit; nicht Eigentum) sind, weiĂ ich nicht mehr, es ist aber egal, so oder so ist es kein berechtigter Grund, Tierbefreiung abzulehnen.
NatĂŒrlich kann es sein, dass das nicht eine seiner Ăberzeugungen ist, sondern nur eine unĂŒberlegte Aussage; ich halte es sogar fĂŒr wahrscheinlich.
>Das Abrennen von neuen Schlachthöfen, obwohl ich es emotional nachvollziehen kann, halte ich aber auch fĂŒr eher weniger sinnvoll, da es eben Angst verbreitet.
Nicht nur Angst. Dabei besteht auch die Gefahr, jemanden zu verletzen.
>Gegen Atheisten generell hat er glaube ich nichts, am liebsten hackt er auf sogenannten neuen Atheisten herum, und legt dabei verzerrte MaĂstĂ€be an.
Soweit ich das verstanden habe (könnte falsch liegen) sind die neuen Atheisten diejenigen, die sagen, dass ∃Gott und ÂŹ∃Gott keine gleichberechtigten Aussagen sind, sondern dass eine davon wissenschaftlich Unfug ist. Also tatsĂ€chlich Atheisten, nicht Agnostiker; aber auch nicht zwangslĂ€ufig Antitheisten (das wĂ€ren dann diejenigen, die sagen, es ist verwerflich, an Gott zu glauben; oder zumindest den Glauben zu verbreiten).
>Ich meine auch, dass man ethisch motivierter Veganer sein kann und spirituell, was auch immer das sein mag.
Das meinst du nicht nur, das ist eine Tatsache, bewiesen durch die Existenz solcher Veganer.
>Die Ablehnung von Gewalt kann ja auch aus religiösen Quellen stammen.
Da wiederum habe ich meine Zweifel. NatĂŒrlich gibt es Leute, die Ablehnung von Gewalt religiös begrĂŒnden, mir ist jedoch keine Religion bekannt, die Gewalt prinzipiell ablehnt, somit fĂ€llt es mir schwer, zu glauben, dass die Ablehnung der Gewalt von der Religion kommt. (zugegeben, ich kenne mich mit den meisten Religionen nicht aus)
>Jetzt wĂŒrde mich noch interessieren was er generell von Sex hĂ€lt, bei dem Frauen und MĂ€nner beteiligt sind. Vielleicht kann fĂŒr ihn ja nur gleichgeschlechtlicher Sex ohne UnterdrĂŒckung
stattfinden, und Frauen nie einvernehmlichen Sex mit MĂ€nnern haben egal wie sehr sie auch zustimmen, denn "in a patriarchal society, *all* women are commodified to a greater or lesser degree and are offered choices that require that they self-commodify"
Ja, wÀre interessant. Von manchen Feministinnen habe ich tatsÀchlich schon so was gelesen.