Antisexismusforum:
Dämlich ist nicht herrlich

> Dazu hatte ich aber mal was anderes gelesen. In welchem

Hm, was und wo?

> Wöterbuch soll das den stehen?

Das soll nicht stehen, sondern steht (ziemlich wörtlich) z.B. in Mackensen, "Ursprung der Wörter. Etymologisches Wörterbuch". In manchen Wb steht auch z.B. eine Ableitung wie nddt. dämelig "wirr im Kopf", zu dämisch "benebelt",
Ein Zusammenhang mit "Dame" aber ist reichlich unsinnig.

Achim

Zitat:

däm|lich Adj. [aus dem Md., Niederd., zu niederd. dämelen = nicht recht bei Sinnen sein] (ugs.):
a) dumm, einfältig:
-es Gerede; ein -es Gesicht machen; du bist ganz schön d., wenn du auf diesen Vorschlag eingehst;
b) dumm, ungeschickt:
stell dich nicht so d. an.

Quelle: DUDEN - Deutsches Universalwörterbuch

> Schön und gut, Achim: Aber ist das Wort "dam(m)eln" noch im
> aktiven Sprachgebrauch vorhanden? Wer kennt und benutzt
> dieses Wort?

Inwiefern ist das relevant?

> Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass der etymologische
> Ursprung von "dämlich" nicht sexistisch ist, wird aber im

Eben.

> Allgemeinen als sexistisch empfunden. Ähnlich verhält es sich

Wie bitte? Von wem denn, wenn ich fragen darf? Dann wird wohl auch "Mandelmus", "Schmand" und natürlich "Emanzipazion" von SpInnern "allgemein als sexistisch empfunden"?

> auch mit "Bullen" als abwertende Bezeichnung für
> PolizistInnen (jaja, ich bin ein/e der
> Binnen-I-SpinnerInnen), obwohl sich der Ausdruck von
> "Buletten" und nicht von männlichen Kühen herleitet, wird es

Nein, davon leitet sich der Ausdruck sicherlich nicht ab (sondern z.B., je nachdem, wen man fragt, vom rotwelschen "Puhler" oder vom norddeutschen "bull").

> als speziesistisch empfunden. Realität und Wahrnehmung

Was kein Wunder ist, sind "Tierbezeichnungen" wie "Ochse", "Schwein", "Esel" usw. ja offensichtlich gebräuchliche "Beleidigungen". "Dame" dagegen eher nicht.

> klaffen manchmal weit auseinander - gerade bei der Sprache

In der Tat. So etwa die Realität und die "Wahrnehmung" (aka Hirngespinste) von SpInnern, die "dämlich" von "Dame" ableiten und dann von Sexismus schwafeln, womit sie ihre Ignoranz (inklusive massiver Verkennung der Realität) offenbaren.

Achim

wobei mal generell darüber nachgedacht werden sollte, warum ein mann sich herr nennen darf, eine frau aber mit frau angeredet wird und nicht mit herrin... desweiteren könnte man auch über den sinn von anreden im allgemeinen grübeln, da sie meiner meinung nach ohnehin nur dazu dienen, um gesellschaftliche machtverhältnisse aufzubauen bzw. zu festigen (z.B. für kinder werden keine anreden verwendet, für frauen unterschiedliche anrede je nach dem, ob sie verheiratet ist oder nicht etc.)...
und da ist noch etwas, das mir unter den nägeln brennt: warum wird dem wort "herrlich" eine positive bedeutung aufgedrückt?
was ist denn ein herr? jemand, der sich über andere stellt und sich sozusagen den götterstatus einverleibt und andere somit zu seinen unterworfenen/sklavInnen macht...herrlich(=wunderbar), nicht?
ach ja, zu achim "stößer": dir scheint ja gleichberechtigung und -wertigkeit ohnehin ein ziemlicher dorn im auge zu sein - bist wohl einer der vielen kleinen herrlichen herren -, schade eigentlich, denn pazifismus im ganzheitlichen sinne ist ist schon was ganz tolles!

gruß!