Greife den Gedanken aus einem Buch ("Mütter, Lust und Sexualität", etwas zu feministisch und freudsch angehaucht, sonst aber sehr interessant) auf, in dem Problematik der fehlenden Liebe von jungen Mädchen und Frauen zu ihren Genitalien angesprochen wurde und habe mir da auch betreffend meiner eigenen Erfahrungen Gedanken drüber gemacht. Ich habe tatsächlich schon viele kleine Jungen gesehen, in Schwimmbädern etc., die mit Stolz ihre Geschlechtsteile regelrecht zur Schau tragen (wenn die Eltern das nicht, "weil es sich nicht gehört", unterbinden), aber bei Mädchen fiel mir das bisher noch nie auf. Die Autorinnen des genannten Buches wiesen darauf hin, daß schon die Mütter von Jungen im Säuglingsalter liebevolle Bezeichnungen für den Penis des Babys haben, z.B. "Schniedel", "Pippimann" oder dergleichen. Doch für die Scheide - und die Klitoris schon gar nicht - gibt es etwas ähnliches. Jungs säubert man beim Windelwechseln eben den "Schniedel", Mädchen macht man "da unten" sauber.
Ich denke, daß hier tatsächlich so etwa wie eine Beschneidung stattfindet, zwar nicht durch körperliche Gewalt (will also die Beschneidungen und die damit verbundene Gewalt, die viele Kinder körperlich erfahren müssen, in keinem Fall relativieren, denke, daß das noch um einiges schrecklicher ist) aber allein dadurch, daß die weiblichen Genitalien immer noch etwas verbotenes zu sein scheinen, über das "man nicht spricht"; sie werden schlicht weggeschwiegen. Die "alternativen Bezeichungen", die existieren, haben alle einen mehr oder weniger "unanständigen" Touch und werden selten in gegenwart von Kindern verwendet. Und das wirkt sich mit Sicherheit auch auf das (Sexual-)Leben vieler Frauen aus. Die eigenen Genitalien und daraus folgend später auch die eigene Lust werden oft schlicht nicht thematisiert.
Tanja
Ich denke, daß hier tatsächlich so etwa wie eine Beschneidung stattfindet, zwar nicht durch körperliche Gewalt (will also die Beschneidungen und die damit verbundene Gewalt, die viele Kinder körperlich erfahren müssen, in keinem Fall relativieren, denke, daß das noch um einiges schrecklicher ist) aber allein dadurch, daß die weiblichen Genitalien immer noch etwas verbotenes zu sein scheinen, über das "man nicht spricht"; sie werden schlicht weggeschwiegen. Die "alternativen Bezeichungen", die existieren, haben alle einen mehr oder weniger "unanständigen" Touch und werden selten in gegenwart von Kindern verwendet. Und das wirkt sich mit Sicherheit auch auf das (Sexual-)Leben vieler Frauen aus. Die eigenen Genitalien und daraus folgend später auch die eigene Lust werden oft schlicht nicht thematisiert.
Tanja