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Antisexismusforum:
Geschlechtsspezifische Schlafprobleme

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 36

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Geschlechtsspezifische Schlafprobleme

Autor: Achim Stößer | Datum:
Zitat: Getrennte Nachtruhe
Frauen schlafen ohne Partner besser, für Männer hingegen ist die gemeinsame Nacht erholsamer. Das folgern Verhaltensbiologen der Univresität Wien, nachdem sie 20 Personen 249 Nächte lang beobachtet hatten. Die Wissenschaftler glauben, dass die Präsenz eines anderen von den Geschlechtern unterschiedlich registriert wird: Frauen werden unruhig, da sie ein Kind neben sich wähnen, Männer empfinden Schutz.
Apotheken Umschau 11/07


Scheint mir sehr eigenartig...

Achim

Re: Geschlechtsspezifische Schlafprobleme

Autor: Ricarda | Datum:
Das eigenartigste daran ist wohl, dass sie diese These anhand von 20, in Worten zwanzig, Personen aufgestellt haben *kopfkratz*

Re: Geschlechtsspezifische Schlafprobleme

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Das eigenartigste daran ist wohl, dass sie diese These anhand
> von 20, in Worten zwanzig, Personen aufgestellt haben

Ich fürchte, das ist mein fehler - habe ein paar Sachen aus der Apotheken-Umschau abgetippt, die mir ins Forum zu passen schienen ( Werbung macht "lecker" oder Tätowierte senden "Macho-Signale" aus (auch Frauen?)), die "20" sind wohl ein Tippfehler, ich meine, es wären zweihundertnochwas gewesen ... vielleicht finde ich's nochmal.

Achim

Re: Geschlechtsspezifische Schlafprobleme

Autor: Ricarda | Datum:
Hm.. 200 sind aber auch nicht so sonderlich repräsentativ.
Ich würde so eine Studie aber generell zu den anderen "Studien" einordnen, die immer beweisen wollen, dass Männer und Frauen ja sooo unterschiedlich sind, was dann natürlich auch ganz bestimmt an der Evolution liegt.

Re: Geschlechtsspezifische Schlafprobleme

Autor: Ekki | Datum:
Ricarda schrieb:
>
> Hm.. 200 sind aber auch nicht so sonderlich repräsentativ.
> Ich würde so eine Studie aber generell zu den anderen
> "Studien" einordnen, die immer beweisen wollen, dass Männer
> und Frauen ja sooo unterschiedlich sind, was dann natürlich
> auch ganz bestimmt an der Evolution liegt.

Diese Studien "wollen" das beweisen? Wieso wollen sie das? Und könnte es nicht sein, dass da wirklich was dran ist? Weil Menschen nun einmal Tiere sind? Könnte es nicht vielleicht auch umgekehrt sein, dass manche das nicht akzeptieren wollen, weil es ihnen nicht gefällt?

Re: Geschlechtsspezifische Schlafprobleme

Autor: Ricarda | Datum:
Bist wohl ein Fan solcher Studien.

Der Biologismus, der da geäussert wird, hat einfach nichts mit dem zufälligem Ergebnis von 200 Leuten zu tun.
Das Menschen Tiere sind ändert daran wohl auch nichts.

Warum sollte man etwas akzeptieren, was schlichtweg pauschalisierter Unsinn ist?

Re: Geschlechtsspezifische Schlafprobleme

Autor: Ekki | Datum:
Mir ging es gar nicht um diese spezielle Studie. Ob an den Ergebnissen was dran ist oder nicht, weiß ich nicht. Ob der Effekt zufällig ist oder nicht, kann ich auch gar nicht beurteilen, da ich die Studie als ganzes nicht kenne. Dass du aber gleich damit angefangen hast, dass diese Studie beweisen "will", dass es evolutionsbedingte Unterschiede gibt, hat in mir den Eindruck erweckt, dass du sowas ablehnst, weil du nicht willst, dass es so ist (und deswegen anderen unterstellst, dass sie wollen, dass es so ist). Und dass du jetzt auch von Biologismus und pauschalisiertem Unsinn sprichst, bestätigt dieses Bild. Kleiner Tipp zum Verständnis von solchen Studien und von wissenschaftlichen Untersuchungen allgemein: es geht hier nicht darum, dass alle Männer so und alle Frauen so sind, sondern es geht um statistische Unterschiede. Und um auf den konkreten Fall zurückzukommen: ob an der Studie was dran ist, ob die Verfahren der Statistik korrekt angewandt wurden (oder ob es überhaupt eine richtige empirische Studie ist oder tatsächlich nur pauschalisierter Unsinn), das kann man nur dann beurteilen, wenn man die Studie kennt. Manche Leute allerdings lehnen sowas aufgrund ideologischer Vorgaben grundsätzlich ab, und die meinen dann eben, dass sie gar keine Details zu kennen brauchen, weil das ganze ja ohnehin nicht wahr sein kann. (So wie der Kirchenvertreter, der sich geweigert hat, durch das Fernrohr zu sehen, weil er im Voraus ja schon wusste, dass das. was der Wissenschaftler behauptet hat, gar nicht wahr sein kann.)

Re: Geschlechtsspezifische Schlafprobleme

Autor: Ricarda | Datum:
Natürlich muss man mehr von der Studie wissen, als die 2 Sätze, um da detailliert was zu zu sagen.
Aber allein aus den zwei Sätzen wundere ich mich doch sehr, wie das da von statten gegangen ist.
Von Studien mit 200 Leuten aus auf alle Leute zu schliessen, ist doch eine etwas gewagte Induktion.
Daraus dann noch irgendeine Schlussfolgerung zu ziehen, ist doch lächerlich.
Dabei kommt es auch nicht drauf an, was die da schlussfolgern.
Es wäre genauso dämlich daraus zu Schlussfolgern, dass Frauen in einem Doppelbett nicht schlafen können und Männer Doppelbetten super gemütlich finden.

Es wäre natürlich hilfreich, wenn man wüsste, wie die Personen ausgewählt wurden, wer die Auftraggeber sind, wer Interesse an einem bestimmten Ausgang der Studie haben könnte.
Solche "Studien" kann man nämlich ganz gut zur Meinungsmache benutzen.

Das ist bei dieser Studie aber wohl recht egal, weil sie sich alleine wegen den 200 Leuten und einer willkürlichen Schlussfolgerung schon als seriöse und gut durchgeführte Studie disqualifiziert.

Abgesehen davon glauben wohl auch nur die Leute solchen Studien, die dieser glauben wollen, weil es ihnen schön in den Kram passt.

Re: Geschlechtsspezifische Schlafprobleme

Autor: Ekki | Datum:
Ricarda schrieb:
>
> Natürlich muss man mehr von der Studie wissen, als die 2
> Sätze, um da detailliert was zu zu sagen.
> Aber allein aus den zwei Sätzen wundere ich mich doch sehr,
> wie das da von statten gegangen ist.
> Von Studien mit 200 Leuten aus auf alle Leute zu schliessen,
> ist doch eine etwas gewagte Induktion.
> Daraus dann noch irgendeine Schlussfolgerung zu ziehen, ist
> doch lächerlich.

Das kann man so nicht unbedingt sagen. 200 Leute über 249 Nächte zu beobachten, sie zu befragen, Messungen durchzuführen, was weiß ich, das ist nicht nichts. Erst recht nicht, wenn man keine Details kennt. Zwar wächst die Aussagekraft von Ergebnissen mit der Größe der Stichprobe, aber grundsätzlich gilt: je kleiner die Stichprobe ist, desto größer muss ein Effekt sein, um statistisch signifikant zu sein, und je größer die Stichprobe ist, desto kleiner muss ein Effekt sein, um statistisch signifikant zu werden. Und statistisch signifikant bedeutet, dass der Effekt nicht auf Zufall oder Messfehler zurückzuführen ist. Und wenn ein Effekt sehr, sehr groß ist, dann reicht auch eine kleine Stichprobe aus, um einen Zufall weitestgehend auszuschließen. Wobei aber auch dann keineswegs auf alle Leute geschlossen wird, weil es sich eben nur um einen statistischen Effekt handelt. Genauso wie eben die Aussage "Männer sind größer als Frauen" nicht bedeutet, dass jeder Mann größer ist als jede Frau.

> Dabei kommt es auch nicht drauf an, was die da schlussfolgern.
> Es wäre genauso dämlich daraus zu Schlussfolgern, dass Frauen
> in einem Doppelbett nicht schlafen können und Männer
> Doppelbetten super gemütlich finden.

Das könnte man ja leicht überprüfen, indem man Kontrollgruppen einzeln in Doppelbetten schlafen lässt. Vielleicht wurde das ja auch getan. Wie gesagt: wenn man keine Details kennt, kann man das nicht beurteilen.

> Es wäre natürlich hilfreich, wenn man wüsste, wie die
> Personen ausgewählt wurden, wer die Auftraggeber sind, wer
> Interesse an einem bestimmten Ausgang der Studie haben könnte.
> Solche "Studien" kann man nämlich ganz gut zur Meinungsmache
> benutzen.

Wer sollte denn aus welchem Grund ein Interesse daran haben zu behaupten, dass Frauen alleine und Männer mit ihrer Frau/Freundin besser schlafen können, obwohl es nicht so ist?

> Das ist bei dieser Studie aber wohl recht egal, weil sie sich
> alleine wegen den 200 Leuten und einer willkürlichen
> Schlussfolgerung schon als seriöse und gut durchgeführte
> Studie disqualifiziert.

Irgendwie kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass du das auch sagen würdest, wenn die Stichprobe sehr viel größer gewesen wäre.

> Abgesehen davon glauben wohl auch nur die Leute solchen
> Studien, die dieser glauben wollen, weil es ihnen schön in
> den Kram passt.

Oder die Leute, denen sowas nicht in den Kram passt, behaupten, dass das alles pauschalisierter Unsinn ist, den jemand im Auftrag hat fabrizieren lassen, um mit den Ergebnissen Propaganda machen zu können.

Irgendwann habe ich mal irgendwo in einem Artikel oder einem Buch einen Satz gelesen, der ging sinngemäß so: "Hinter jeder naturwissenschaftlichen Aussage zu Geschlechtsunterschieden wittern sie einen Trick des Patriarchats." (Über die Ablehnung evolutionsbiologischer Erklärungsmuster durch dogmatische Feministinnen)

20 (in Worten: zwanzig)

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Das ist bei dieser Studie aber wohl recht egal, weil sie sich
> alleine wegen den 200 Leuten und einer willkürlichen
> Schlussfolgerung schon als seriöse und gut durchgeführte
> Studie disqualifiziert.

Zumal es laut Apotheken-Umschau doch nur 20 (in Worten: zwanzig) waren, hab' nochmal nachgeschaut.

Achim

Re: 20 (in Worten: zwanzig)

Autor: Ekki | Datum:
Das ist tatsächlich wenig. Vermutlich scheiterte eine umfangreichere Studie am Geld, wie so vieles.

Re: Geschlechtsspezifische Schlafprobleme

Autor: Schlunz | Datum:
Ekki schrieb:
>
> Manche Leute allerdings lehnen sowas aufgrund
> ideologischer Vorgaben grundsätzlich ab, und die meinen dann
> eben, dass sie gar keine Details zu kennen brauchen, weil das
> ganze ja ohnehin nicht wahr sein kann. (So wie der
> Kirchenvertreter, der sich geweigert hat, durch das Fernrohr
> zu sehen, weil er im Voraus ja schon wusste, dass das. was
> der Wissenschaftler behauptet hat, gar nicht wahr sein kann.)

Es ist wirklich erstaunlich, dass der Mensch sich anmaßt, über alle Instinke (die ihm noch geblieben sind), sofern er sie nicht eh verleugnet, erhaben zu sein... ;o)

Re: Geschlechtsspezifische Schlafprobleme

Autor: Vic | Datum:
Zitat: Unser Alltag bietet unzählige Ursachen für schlaflose Nächte: Der
Sohn will ohne Abschluss von der Schule, die Eltern brauchen immer
öfter Hilfe, für die Beziehung ist zu wenig Zeit, und auf dem Schreib-
tisch türmt sich die Arbeit. Auch wenn Männer von diesen Sorgen
genauso betroffen sein mögen – es sind vor allem Frauen, die nachts
keine Erholung finden. Fast doppelt so viele wie Männer.
Laut einer Umfrage der Uni Gießen zum Schlafverhalten der Deut-
schen hat etwa jeder achte Mann Probleme mit dem Schlaf. Bei den
Frauen ist es jede vierte. Die meisten fügen sich in ihr rastloses
Schicksal. Zu nahe scheinen die Ursachen für den schlechten Schlaf
zu liegen.Berufstätig,Ehefrau,Mutter und Tochter zu sein,das fordert
eben Tribut. Oder?
Tatsächlich liegen die Gründe für den schlechten Schlaf meist tiefer:
in der Natur des Frauseins – im Hormonhaushalt.Wie Hunger, Durst
und Lust steuert das Gehirn den Schlaf über hormonelle Schaltkreise.
Sie arbeiten nicht autark, sondern greifen an zahllosen Stellen inei-
nander.Schritt für Schritt entschlüsseln Forscher,welche Regulations-
prozesse beteiligt sind – und welche Rolle der Faktor „Frau“ dabei
spielt.
So viel ist inzwischen klar: Geschlechtshormone mischen sich kräf-
tig in den Schlafrhythmus ein. Denn im monatlichen Zyklus, in der
Schwangerschaft und Stillzeit, vor, während und nach den Wechsel-
jahren schwanken weibliche Hormonspiegel so stark, dass auch die
Schlafregulation leicht ins Wanken gerät. Schon die vergleichsweise
geringen hormonellen Veränderungen während des Monatszyklus
können auf den Schlaf der Frauen durchschlagen. So zeigte eine Stu-
die der Rush University in Chicago,dass es im weiblichen Zyklus feste
Schlechtschlaftage gibt.

http://www.vdk-schlafapnoe.de/mime/00051231D1178792778.pdf

Re: Geschlechtsspezifische Schlafprobleme

Autor: Ricarda | Datum:
Das klingt doch mal nach einer vernünftigeren Arbeit.
Zumindest lese ich da keine willkürlichen Vermutungen ;)

Re: Geschlechtsspezifische Schlafprobleme

Autor: Ekki | Datum:
Die Schlussfolgerung kann man natürlih so oder so in Frage stellen, auch dann wenn es nicht 20 sondern 20000 gewesen wären. Wenn Frauen besser geschlafen hätten als Männer, hätten dieselben Leute womöglich geschlussfolgert, dass es daran liegen könnte, dass Frauen sich in Gegenwart des starken Mannes beschützt fühlen, und umgekehrt die Männer schlecht schlafen, weil sie möglichen Gefahren gegenüber aufmerksam sind.

Re: Geschlechtsspezifische Schlafprobleme

Autor: Ricarda | Datum:
Ekki schrieb:
>
> Die Schlussfolgerung kann man natürlih so oder so in Frage
> stellen, auch dann wenn es nicht 20 sondern 20000 gewesen
> wären. Wenn Frauen besser geschlafen hätten als Männer,
> hätten dieselben Leute womöglich geschlussfolgert, dass es
> daran liegen könnte, dass Frauen sich in Gegenwart des
> starken Mannes beschützt fühlen, und umgekehrt die Männer
> schlecht schlafen, weil sie möglichen Gefahren gegenüber
> aufmerksam sind.

[ironie]Aber wieso sollten sie so etwas tun??? Du kennst die Studie doch gar nicht!![/ironie]

Re: Geschlechtsspezifische Schlafprobleme

Autor: Ekki | Datum:
Du hast meine bisherigen Postings offensichtlich nicht verstanden.

Re: Geschlechtsspezifische Schlafprobleme

Autor: Ricarda | Datum:
Das gebe ich doch liebend gerne zurück.

Re: Geschlechtsspezifische Schlafprobleme

Autor: Ekki | Datum:
Ach, und wieso schreibst du das erst jetzt?

Re: Geschlechtsspezifische Schlafprobleme

Autor: Ricarda | Datum:
Weil du erst jetzt genau das Gegenteil von dem geschrieben hast, was du vorher geschrieben hast.

Re: Geschlechtsspezifische Schlafprobleme

Autor: Ekki | Datum:
Nein, genau das ist eben nicht der Fall. Was ich jetzt geschrieben habe, steht nicht im Widerspruch zu dem, was ich vorher geschrieben habe. Da du das aber zu glauben scheinst, muss ich davon ausgehen, dass du mich vorher missverstanden hast.

Die Validität einer Studie bezieht sich auf das, was gemessen wurde. Die Spekulationen über die Gründe für die gefundenen Ergebnisse sind etwas ganz anderes. Und selbst wenn die spekulierten Gründe unsinnig sein sollten - das spricht nicht gegen die Validität der Studie an sich. (Dagegen spricht eher die geringe Zahl von 20. Wobei wir ja vorher von 200 ausgegangen waren, was immerhin die 10-fache Menge gewesen wäre.)

Ich habe es schon oft erlebt, dass Menschen evolutionäre Erklärungsmuster für Verhaltensweisen ablehnen, nicht weil sie gewichtige Argumente dagegen gehabt hätten, sondern weil es ihnen einfach nicht in den Kram passte. Und die behaupten dann auch gerne, dass das ganze ja umgekehrt sei, und dass solche Studien quasi fabriziert worden sind, um irgendwas schlimmes damit anzustellen. Weil es ihnen eben nicht in den Kram passt, dass da was dran sein könnte. Bei meinen Postings habe ich mich eigentlich weniger auf diese Studie an sich bezogen, als auf den Sachverhalt generell. Deine Postings schienen mir so, als würdest du solchen evolutionären Erklärungsansätzen grundsätzlich ablehnend (oder zumindest nicht gerade offen) gegenüberstehen, und das finde ich gerade bei Veganern doch etwas merkwürdig. Ich hoffe, ich habe mich jetzt genug erklärt. ;-)

Re: Geschlechtsspezifische Schlafprobleme

Autor: Schlunz | Datum:
Ekki schrieb:

> Ich habe es schon oft erlebt, dass Menschen evolutionäre
> Erklärungsmuster für Verhaltensweisen ablehnen, nicht weil
> sie gewichtige Argumente dagegen gehabt hätten, sondern weil
> es ihnen einfach nicht in den Kram passte. Und die behaupten
> dann auch gerne, dass das ganze ja umgekehrt sei, und dass
> solche Studien quasi fabriziert worden sind, um irgendwas
> schlimmes damit anzustellen. Weil es ihnen eben nicht in den
> Kram passt, dass da was dran sein könnte. Bei meinen Postings
> habe ich mich eigentlich weniger auf diese Studie an sich
> bezogen, als auf den Sachverhalt generell. Deine Postings
> schienen mir so, als würdest du solchen evolutionären
> Erklärungsansätzen grundsätzlich ablehnend (oder zumindest
> nicht gerade offen) gegenüberstehen, und das finde ich gerade
> bei Veganern doch etwas merkwürdig. Ich hoffe, ich habe mich
> jetzt genug erklärt. ;-)

Ich zitiere mich aus nem Posting weiter oben:
Es ist wirklich erstaunlich, dass der Mensch sich anmaßt, über alle Instinke (die ihm noch geblieben sind), sofern er sie nicht eh verleugnet, erhaben zu sein.

Bleibt die Frage nach dem Motiv.
Das erste, was mir einfällt, ist Angst.
Angst davor, wirklich ein Tier zu sein.
Angst davor, auch instinktgesteuert und nicht nur rational durchs Leben zu gehen.
Das macht schwach und schwer kontrollierbar.
Das könnte ja peinlich werden...
Und so komme ich über die Peinlichkeit zum schwachen Selbstbewusstsein.
Angst und Komplexe führen zu Realitätsverlust, bzw. Realitätsverdrängung.
Das hatten wir ja auch genügend in diesem Thread.

Re: Geschlechtsspezifische Schlafprobleme

Autor: Ekki | Datum:
Schlunz schrieb:
>
> Ich zitiere mich aus nem Posting weiter oben:
> Es ist wirklich erstaunlich, dass der Mensch sich anmaßt,
> über alle Instinke (die ihm noch geblieben sind), sofern er
> sie nicht eh verleugnet, erhaben zu sein.

>
> Bleibt die Frage nach dem Motiv.
> Das erste, was mir einfällt, ist Angst.
> Angst davor, wirklich ein Tier zu sein.
> Angst davor, auch instinktgesteuert und nicht nur rational
> durchs Leben zu gehen.

Das trifft sicher auf viele Leute zu. Allerdings kann man auch andere Gründe finden: Fakt ist nun einmal leider, dass naturwissenschaftliche Aussagen zu Geschlechtsunterschieden in der Tat von Leuten missbraucht werden, um irgendwelche Diskriminierungen zu "rechtfertigen". Genauso wie Antiveganer den Konsum von Tierprodukten damit rechtfertigen wollen, dass das so natürlich sei. Wobei beide Seiten nicht sehen, dass ein empirisch vorgefundener Sachverhalt in keinster Weise eine ethische Relevanz hat. Die einen sagen, Tierproduktkonsum ist gut, weil er natürlich ist, die anderen sagen, Tierproduktkonsum ist nicht natürlich, weil er schlecht ist. Nur hat das eine halt mit dem anderen rein gar nichts zu tun, und daher sind beide Aussagen falsch. Analoges gilt für Rechtertigungsversuche im Bereich Sexismus mit Bezug zu Biologie/Evolution sowie das Leugnen von evolutionären Prozessen als Reaktion auf eben so etwas.

Re: Geschlechtsspezifische Schlafprobleme

Autor: Schlunz | Datum:
Ekki schrieb:
>
> Fakt ist nun einmal leider, dass
> naturwissenschaftliche Aussagen zu Geschlechtsunterschieden
> in der Tat von Leuten missbraucht werden, um irgendwelche
> Diskriminierungen zu "rechtfertigen".

Die Alternative zu diesem Missbrauch kann aber eben nicht die Verleugnung der geschlechtsspezifischen Instinkte sein.
Wenn jemand durch seinen ausgeprägten Beschützerinstinkt zur Gewaltbereitschaft neigt, muss er letzteren Aspekt hinterfragen, während er ersteren weiterhin als positiv ansehen darf.
Es ist besser, wenn wir uns fragen, was wir daraus machen, statt so zu tun, als sei da nichts.

> Genauso wie Antiveganer
> den Konsum von Tierprodukten damit rechtfertigen wollen, dass
> das so natürlich sei. Wobei beide Seiten nicht sehen, dass
> ein empirisch vorgefundener Sachverhalt in keinster Weise
> eine ethische Relevanz hat.

Richtig.

> Die einen sagen,
> Tierproduktkonsum ist gut, weil er natürlich ist, die anderen
> sagen, Tierproduktkonsum ist nicht natürlich, weil er
> schlecht ist. Nur hat das eine halt mit dem anderen rein gar
> nichts zu tun, und daher sind beide Aussagen falsch. Analoges
> gilt für Rechtertigungsversuche im Bereich Sexismus mit Bezug
> zu Biologie/Evolution sowie das Leugnen von evolutionären
> Prozessen als Reaktion auf eben so etwas.

Also nehemn wir zur erwähnten Angst und dem geringen Selbstbewusstsein noch den manipulativen Aspekt hinzu...
Der Versuch, etwas, das einem nicht passt, passend zu machen.

Fakten statt Küchenpsychologie

Autor: Achim Stößer | Datum:
Es gibt Leute, die sich zwingen müssen, keinen Käse zu essen oder nicht in eine Salami zu beißen, weil sie die ethische Notwendigkeit erkannt haben, das zu unterlassen. Aber ebenso gibt es Leute, auch wenn gewisse Antiveganer das nicht wahrhaben wollen, denen nicht das Wasser im Mund zusammeläuft, wenn sie eine halbkremierte Hühnerleiche sehen, die sich nicht an Würstchenbuden delektieren, ja die solches sogar abstoßend finden - entgegen den ach so beherrschenden "evolutionären Einflüssen".

Und mag es Leute geben, die an Priapismus leiden oder tatsächlich da anrufen (irgendwie muß diese Werbung ja finanziert werden), aber ebenso gibt es offensichtlich Leute, denen es tatsächlich primär auf die sogenannten inneren Werte (und damit meine ich keine Körperöffnungen) ankommt, ohne daß sie sich dazu irgendwie verbiegen müßten.

Das hat natürlich beides nichts mit "Verleugnung", "Angst", Schwäche, "schwache[m] Selbstbewusstsein", "Komplexe[n]", "Realitätsverlust, bzw. Realitätsverdrängung" (das sagst grade Du?) oder was Du Dir in Deiner albernen Küchenpsychologie sonst noch zusammenspinnst zu tun.

Nimm das zur Kenntnis. Und nimm auch gleich mal zur Kenntnis, daß Deine Projektionen nicht funktionieren, weil es Leute gibt, die nicht sind wie Du.

Entweder innen oder außen oder was? ;-)

Autor: Tanja | Datum:
> Und mag es Leute geben, die an Priapismus leiden oder

Wohl eher blödes Beispiel ;-) - schließlich hat das nichts oder nur sehr wenig mit sexueller Erregung zu tun.

> tatsächlich da
>
> anrufen (irgendwie muß diese Werbung ja finanziert werden),
> aber ebenso gibt es offensichtlich Leute, denen es
> tatsächlich primär auf die sogenannten inneren Werte
> (und damit meine ich keine Körperöffnungen) ankommt, ohne daß
> sie sich dazu irgendwie verbiegen müßten.

Mit diesem Beispiel unterstellst Du Menschen, die den Körper ihres Partners schön finden, ihn begehren, Niveaulosigkeit. Dabei gehört der Körper eines geliebten Menschen untrennbar zu diesem dazu, und auch wenn der nicht oder nur zu einem kleinen Teil "erarbeitet" ist (sei es durch Sport, Tattoos oder was auch immer, der Rest ist halt angeboren), so gehört er eben zum geliebten Ganzen. Und all das hat natürlich nichts mit der von Dir gezeigten Sex-Hotline zu tun. Es gibt kein "entweder ich stehe auf Deinen Körper oder auf Deine 'inneren Werte'", das eine ergänzt das andere perfekt.

Tanja

Re: Entweder innen oder außen oder was? ;-)

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Mit diesem Beispiel unterstellst Du Menschen, die den Körper
> ihres Partners schön finden, ihn begehren, Niveaulosigkeit.

Nein. Ich wehre mich lediglich gegen Zwänge. Etwa Schönheitsidealanpassungsverweigererdiskriminierung.

> Dabei gehört der Körper eines geliebten Menschen untrennbar
> zu diesem dazu, und auch wenn der nicht oder nur zu einem
> kleinen Teil "erarbeitet" ist (sei es durch Sport, Tattoos

Mit anderen Worten, (außerlich) "häßliche" Menschen kann man nicht lieben (das würde einiges erklären)? Oder erfordert das "Realitätsverdrängung"?

Achim

PS: Zudem kann man sich wohl in einen Menschen verlieben, ohne ihn je gesehen zu haben. Das liegt dann eben zu hundert Prozent an der inneren "Schönheit".

Re: Entweder innen oder außen oder was? ;-)

Autor: Schlunz | Datum:
Achim Stößer schrieb:
>
> > Mit diesem Beispiel unterstellst Du Menschen, die den Körper
> > ihres Partners schön finden, ihn begehren, Niveaulosigkeit.
[...]
> > Dabei gehört der Körper eines geliebten Menschen untrennbar
> > zu diesem dazu, und auch wenn der nicht oder nur zu einem
> > kleinen Teil "erarbeitet" ist (sei es durch Sport, Tattoos
>
> Mit anderen Worten, (außerlich) "häßliche" Menschen kann man
> nicht lieben (das würde einiges erklären)? Oder erfordert das
> "Realitätsverdrängung"?

Davon hat Tanja doch gar nichts geschrieben.
Jemanden schön zu finden ist doch völlig subjektiv...

> PS: Zudem kann man sich wohl in einen Menschen verlieben,
> ohne ihn je gesehen zu haben. Das liegt dann eben zu hundert
> Prozent an der inneren "Schönheit".

Und? Ist sexuelle Liebe, die auch visuellen, sensuellen, olfaktorischen, akustischen und hormonellen Reizen unterliegt deshalb verachtenswürdig?
Steht sie für Dich wirklich auf einem Niveau mit stumpfer Telefonwichserei, die Du hier als Beispiel bringst? *kopfschüttel*

Re: Entweder innen oder außen oder was? ;-)

Autor: Küchendienst | Datum:
> PS: Zudem kann man sich wohl in einen Menschen verlieben,
> ohne ihn je gesehen zu haben. Das liegt dann eben zu hundert
> Prozent an der inneren "Schönheit".

Sicher geht das, bestes Beispiel sind Onlineverliebtheiten. Nur ist eben auch bekannt, dass diese Verliebtheit bei vielen leuten verfliegt, wenn das erste Treffen zu Stande kommt, sei es weil (bewusst wahrnehmbar) das Aussehen absolut nicht den Wünschen entspricht oder sei es, weil (nicht bewusst wahrnehmbar) die Leute sich "nicht riechen können". So ist das eben bei Tieren.

Re: Fakten statt Küchenpsychologie

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Das hat natürlich beides nichts mit "Verleugnung", "Angst",
> Schwäche, "schwache[m] Selbstbewusstsein", "Komplexe[n]",
> "Realitätsverlust, bzw. Realitätsverdrängung"

PS: Daß Du Leuten psychische Probleme unterstellst, nur weil sie nicht völlig "instinktgesteuert" sind, ist übrigens arg grenzwertig, weil es ziemlich verletztend sein könnte (womit ich nichts gegen Leute, die wirklich psychische Probleme haben - wer hat die eigentlich nicht? - sagen will). Also hör auf, hier im Forum so rumzutoben.

Achim

Re: Fakten statt Küchenpsychologie

Autor: Schlunz | Datum:
Achim Stößer schrieb:

> PS: Daß Du Leuten psychische Probleme unterstellst, nur weil
> sie nicht völlig "instinktgesteuert" sind, ist übrigens arg
> grenzwertig

Ich unterstelle? Ich hintrefrage und analysiere lediglich (vornehmlich miltanten Feminismus, der leider dazu neigt, archaische Verhaltensmuster zu negieren).
Ekki hat da sehr gute Arbeit geleistet, die Du aber wehement ignorierst.

> Also hör auf, hier im Forum so rumzutoben.

Weder tobe ich, noch setze ich Bilder von nackten Frauen oder Popo-Videos ins Forum... ;o)

Re: Fakten statt Küchenpsychologie

Autor: Küchendienst | Datum:
> Es gibt Leute, die sich zwingen müssen, keinen Käse zu essen
> oder nicht in eine Salami zu beißen, weil sie die ethische
> Notwendigkeit erkannt haben, das zu unterlassen. Aber ebenso
> gibt es Leute, auch wenn gewisse Antiveganer das nicht
> wahrhaben wollen, denen nicht das Wasser im Mund
> zusammeläuft, wenn sie eine halbkremierte Hühnerleiche sehen,
> die sich nicht an Würstchenbuden delektieren, ja die solches
> sogar abstoßend finden - entgegen den ach so beherrschenden
> "evolutionären Einflüssen".

Was aber nicht heißt, dass die Geschmacksnerven der zweiten Gruppe den Geschmack von Leichen abstoßend finden würden.

> aber ebenso gibt es offensichtlich Leute, denen es
> tatsächlich primär auf die sogenannten inneren Werte
> (und damit meine ich keine Körperöffnungen) ankommt, ohne daß
> sie sich dazu irgendwie verbiegen müßten.

Ebenso gibt es Leute, denen es auch beim Essen auf die "inneren Werte" ankommt, das heißt dass es vegan ist, fair gehandelt und so weiter. Trotzdem kann es ja sein, dass diese Leute aus Erinnerung wissen, dass sie Fleisch schmackhaft fanden, und dass ihre Geschmacksnerven das immer noch so empfinden würden, die sich aber trotzdem nicht beherrschen müssen, weil die "inneren Werte wichtiger" sind. Was aber auch nicht heisst, dass ausschließlich die inneren Werte zählen, denn ein Veganer isst ja auch nicht alles was vegan ist, hauptsache vegan.

> Das hat natürlich beides nichts mit "Verleugnung", "Angst",
> Schwäche, "schwache[m] Selbstbewusstsein", "Komplexe[n]",
> "Realitätsverlust, bzw. Realitätsverdrängung"
> (das
> sagst grade Du?
) oder was Du Dir in Deiner albernen
> Küchenpsychologie sonst noch zusammenspinnst zu tun.

Verdrängung liegt aber vielleicht dann vor, wenn jemand sich einredet, dass die Geschmacksnerven auf einmal Fleisch abstoßend finden, nur weil er vegan geworden ist.

Was nicht paßt wird passend gemacht

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Der Versuch, etwas, das einem nicht passt, passend zu machen.

Stimmt ... und es ist nicht zu übersehen, was Dir nicht paßt ...

Generalisierung der eigenen psychischen Konstitution

Autor: Achim Stößer | Datum:
>Ich zitiere mich aus nem Posting weiter oben:

Durch wiederholen wird es nicht wahrer.

>Es ist wirklich erstaunlich, dass der Mensch sich anmaßt, >über alle Instinke (die ihm noch geblieben sind), sofern er sie >nicht eh verleugnet, erhaben zu sein.

Es ist wirklich erstaunlich, wie manche Menschen sich anmaßen, ihre psychische Konstitution für allgemeingültig zu erklären (oder gar zu fordern, daß andere genauso sein müßten), als ob es für archaische Verhaltensrudimente (oder was auch immer Ursache sein mag) einen ethischen Imperativ gäbe wie etwa für Antirassismus, Antispeziesismus, Antitheismus, Antifaschismus usw.

Siehe Fakten statt Küchenpsychologie.

Achim

Re: Generalisierung der eigenen psychischen Konstitution

Autor: Schlunz | Datum:
Achim Stößer schrieb:

> Es ist wirklich erstaunlich, wie manche Menschen sich
> anmaßen, ihre psychische Konstitution für
> allgemeingültig zu erklären (oder gar zu fordern, daß
> andere genauso sein müßten),

Hört hört...

> als ob es für archaische
> Verhaltensrudimente (oder was auch immer Ursache sein mag)
> einen ethischen Imperativ gäbe wie etwa für Antirassismus,
> Antispeziesismus, Antitheismus, Antifaschismus usw.

Auch Rassismus unterliegt archaischen Mustern (Revierpisserei).
Diese archaischen Muster sollten hinterfragt und unterbunden werden.
Dasselbe gilt nicht bindend für sexuelle Bereiche.
Hier gibt es im Vergleich zu faschistoiden Aspekten zumindest Tolerierbares (dasselbe gilt für Theismus).
Die Alternative hieße wohl Asexualität, bzw. "Antisexualität".
Ich nehme mich als Mann wahr und nicht als geschlechtsloses Neutrum.
Ist das ein Verbrechen?

Asexualität / Mannsein

Autor: Claude | Datum:
> Auch Rassismus unterliegt archaischen Mustern (Revierpisserei).
> Diese archaischen Muster sollten hinterfragt und unterbunden
> werden.

Jetzt muss man die plötzlich unterbinden?! Ich dachte das geht nicht eben weil wir diese Instinkte haben und diese nicht leugnen sollen?! Deine Beiträge verwirren mich.

> Dasselbe gilt nicht bindend für sexuelle Bereiche.
> Hier gibt es im Vergleich zu faschistoiden Aspekten zumindest
> Tolerierbares (dasselbe gilt für Theismus).

Kannst du mal ein Beisiel geben, welche Art von Sexismus denn nun tolerierbar ist, damit ich endlich weiss wovon du genau schreibst? Oder meinst du in Wirklichkeit Sexualität statt Sexismus?

> Die Alternative hieße wohl Asexualität,

Es soll ja immer mehr Asexuelle geben hatte ich mal gelesen.

> bzw. "Antisexualität".

Das wäre wohl gegenüber den sexuell aktiven diskriminierend.

> Ich nehme mich als Mann wahr und nicht als geschlechtsloses
> Neutrum.

Was genau verstehst du darunter? Dass du als Mann veruschen musst deine Gene an möglichst viele Frauen abzugeben. Das ist ja die Hauptaufgabe aus biologischer Sicht.

Aber im Alltagsleben sollte das Mannsein nicht gross relevant sein oder? Man muss schauen, dass man in öffentlichen Gebäuden die richtige Toilette verwendet, das wars auch schon.
Geschlechtsspezifische Verhaltensregeln wie sie früher noch befolgt wurden sind heute kaum mehr bekannt.

> Ist das ein Verbrechen?

Kommt drauf an was du darunter verstehst.

Claude