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Nahrungsergänzungsmittel oder: warum Veganer selten Zwillinge bekommen

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Nahrungsergänzungsmittel oder: warum Veganer selten Zwillinge bekommen

Autor: Achim Stößer | Datum:
Unveganer schlucken bekanntlich jede Menge synthetische Vitamine und andere Nahrungsergänzungsmittel wie etwa "Nimm 2", "Kellogs Cornflakes", Jodsalz, Multivitaminsaft, Kuhmilch (vgl. Zusatzstoffe der Nichtveganerernährung), Vitasprint-B12 usw. (wogegen ja prinzipiell nicht unbedingt etwas einzuwenden wäre, wenn diese denn zum einen vegan wären und zum andern nicht Veganern vorgehalten würde dies zu tun oder gar Veganismus gerade deswegen verdammt würde).

Im Gegenteil sind manche Substitutionen, etwa Folsäure in der Schwangerschaft, ja durchaus sinnvoll. In manchen Ländern wird daher Folsäure dem Mehl zugesetzt, in anderen ist dies geplant.

Ergebnis wäre etwa, da eine Nebenwirkung eine erhöhte Zahl von Mehrlingsgeburten ist, in England weitere 600 Zwillingsgeburten pro Jahr.

Auch andere Ursachen dafür, daß Unveganerinnen häufiger Mehrlinge gebären, sind interessant. Beispiel: der Einsatz von "Wachstumshormonen in der Milchwirtschaft[, die] die Fleisch- und Milchproduktion [steigern]". Diese "gelangen über diese Produkte aber auch in die menschliche Nahrung". In die von Unveganern, heißt das.

Mehr Zwillinge durch Folsäure-Substitution

Autor: Achim Stößer | Datum:
Freitag, 5. Mai 2006

Aberdeen - Einige Länder überlegen zurzeit, ob sie bestimmte Nahrungsmittel mit Folsäure anreichern sollen, um die Rate von Neuralrohrdefekten zu senken. Eine mögliche Folge könnte die Zunahme von Mehrlingsgeburten sein, wie eine prospektive Kohortenstudie im Lancet (2006; 367: 1513-1519) ergab.

Die Häufigkeit von Zwillingen ist keineswegs eine Naturkonstante, wie vielfach angenommen wird. In Japan sind Zwillinge mit einer Häufigkeit von 1 zu 200 extrem selten, bei den Yoruba, einem Stamm in Nigeria, soll jede sechste Schwangerschaft eine Mehrlingsschwangerschaft sein, nicht allein auf genetische Unterschiede beruht. In Nigeria wird auch der Verzehr der Yam-Wurzel dafür verantwortlich sein. Denn wenn Yoruba-Frauen in die Stadt ziehen, sinkt auch die Häufigkeit von Zwillingen, wie Gary Steinman Long Island Jewish Medical Center in New York City im Editorial (Lancet 2006; 367: 1461-1462) berichtet.

Auch in Europa hat die Ernährung einen deutlichen Einfluss auf die Häufigkeit von Zwillingsschwangerschaften. Während der Mangeljahre des Zweiten Weltkriegs gab es nur wenige Zwillinge. Bei Veganer sind Mehrlingsgeburten fünfmal seltener als bei anderen Vegetariern oder der Nicht-Vegetariern. Als Ursache vermutet Steinman eine niedrigere Konzentration des IGF (insulin-like growth factor) im Serum, was man sich in der Viehzucht zunutze macht. Durch Kreuzung wurden Stämme geschaffen, die besonders häufig zwei Kälber gebären. Die Tiere dieser Stämme haben bis zu 2-fach höhere IGF-Konzentrationen im Blut als andere.

Ein weiterer Grund ist Steinman zufolge die Verwendung von rekombinanten Wachstumshormonen in der Milchwirtschaft. Die Hormone steigern die Fleisch- und Milchproduktion, gelangen über diese Produkte aber auch in die menschliche Nahrung. In den USA, wo dies erlaubt ist, stieg die Rate der Zwillinge zwischen 1992 und 2001 um 32 Prozent, in Großbritannien, wo dies verboten ist, dagegen um 16 Prozent. Der zweite Grund für den Anstieg in den USA könnte die Einführung der Folsäuresubstitution im Mehl im Jahr 1998 sein.

In der Reproduktionsmedizin lässt sich der Zusammenhang am besten untersuchen. Paul Haggarty vom Rowett Research Institute und Mitarbeiter befragten deshalb 602 Frauen, welche die Dienste der Aberdeen Reproduction Unit in Anspruch genommen hatten. Sie wurden nach der Einnahme von Folsäure und Vitamin B12 befragt. Außerdem wurden die Serumwerte bestimmt. Tatsächlich kam es bei Frauen mit einer hohen Folateinnahme, die zur Vermeidung von Neuralrohrdefekten empfohlen wird, häufiger zu Zwillingen, wenn zwei oder mehr Embryonen transferiert wurden. Die Wahrscheinlichkeit nahm mit dem Anstieg der Folsäurekonzentration im Serum kontinuierlich zu.

Die Einführung der Folsäuresubstitution in Großbritannien würde jedes Jahr zu 600 zusätzlichen Zwillingsgeburten bei den Frauen führen, die mit reproduktionsmedizininischen Unterstützung (IVG, ICSI) schwanger werden. Besonders häufig waren Zwillinge übrigens bei Frauen mit einem bestimmten genetischen Merkmal. Die Trägerinnen mit einem AA-Genotyp an Position 1298 im MTHFR-Gen scheinen aufgrund einer besonderen Methylierung der DNA häufiger lebensfähige Embryos zu haben. Auf die erfolgreiche Austragung der Schwangerschaft hatte die Folsäuresubstitution keinen Einfluss. /rme

http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=24100

Vermehrt Zwillingsgeburten nach künstlicher Befruchtung durch zu viel Folsäure?

Autor: Achim Stößer | Datum:
Während die US-Regierung momentan über die Einführung von mit Folsäure angereichertem Mehl nachdenkt, zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Studie, dass eine solcher Zusatz die Zahl der Zwillingsgeburten nach In-Vitro-Fertilisation (IVF), bei denen mehr als ein Embryo transferiert wird, erhöhen könnte. IVF ist eine populäre Behandlungsmethode bei Unfruchtbarkeit, doch trotz neuerer Fortschritte führt nur einer von fünf Behandlungszyklen zu einer Schwangerschaft und einer Lebendgeburt. Die meisten IVF-Fachleute versuchen die Schwangerschaftsraten zu erhöhen, indem sie nach jedem Zyklus mehrere Embryonen einpflanzen. In Großbritannien, wo in der Regel zwei Embryos transferiert werden, führt jede vierte IVF-Behandlung zur Geburt von Zwillingen. Zudem wird allen Frauen, die eine Schwangerschaft anstreben, geraten, bis zur 12. Schwangerschaftswoche Folsäure als Nahrungszusatz einzunehmen, um Neuralrohrabnormalitäten wie die Spina Bifida zu vermeiden. Da angenommen wird, dass die Hälfte der Schwangerschaften in Großbritannien nicht geplant ist, können viele Frauen nicht früh genug mit der Einnahme beginnen. Daher stammt der Vorschlag, auch in Großbritannien Nahrungsmittel mit Folsäure anzureichern.

Paul Haggarty und Kollegen vom Rowett Research Institute and Department of Obstetrics and Gynaecology der Aberdeen University in Großbritannien schlossen 602 Frauen nach einer IVF-Behandlung in eine prospektive Vergleichsstudie ein. Dazu setzten die Forscher die Aufnahme von Folsäure über die Nahrung und Nahrungsergänzungsmittel, die Blut-Folsäure-Werte und Variationen in sechs Genen, die mit dem Folsäuremetabolismus zusammenhängen, in Relation zum Ergebnis der IVF-Behandlung.

Die Ergebnisse zeigen, dass Zwillingsgeburten nach dem Transfer zweier Embryonen im Zusammenhang mit hohen Folsäurespiegeln im Plasma und niedrigem Alter stehen, doch dass ein hoher Folsäurelevel die Chance für eine erfolgreiche Schwangerschaft nach einer IVF nicht erhöhte. Dieses Ergebnis stimmt mit den aktuellen Erfahrungen in den USA überein, wo die Anreicherung von Mehl mit Folsäure im Jahr 1998 mit einer 11- bis 13-prozentigen Erhöhung der Mehrgeburtenhäufigkeit nach einer Fertilitätsbehandlung einherging.

Die aktuelle Studie stellte auch einen Zusammenhang zwischen einem der Gene, dessen Produkt eine Rolle im Folsäuremetabolismus spielt, und dem Erfolg einer IVF-Behandlung fest. Die Autoren diskutieren die Auswirkungen dieser Ergebnisse auf weitere Forschungen und Fertilitätsbehandlungen.

Dr. Haggarty erklärt: "Unsere Ergebnisse lassen vermuten, dass die hohe Wahrscheinlichkeit einer Zwillingsgeburt im Zusammenhang mit einer Unfruchtbarkeits-Behandlung reduziert werden könnte, ohne die Rate der Lebendgeburten zu senken, indem man Frauen dazu ermutigt, die empfohlenen Dosen an Folsäure nicht zu überschreiten." In einem Begleitkommentardiskutiert Gary Steinman die Auswirkung der Ernährung auf die Raten an Zwillingsgeburten auf der ganzen Welt.

Quelle: P Haggarty and others. Effect of B vitamins and genetics on success of in-vitro fertilisation: prospective cohort study. Lancet 2006; 367: 1513

5.5.2006
http://www.thelancet.de/artikel/841009

Milch macht Zwillinge

Autor: Achim Stößer | Datum:
Frauen, die viel tierisches Eiweiß zu sich nehmen, haben eine größere Chance, bei Schwangerschaft Zwillinge zu bekommen.

New Hyde Park - Diese Entdeckung machte Gary Steinman vom Jewish Medical Center in New Hyde Park (US-Staat New York) bei der Verknüpfung von Ernährungs- mit Geburtsdaten. Er verglich Mütter, die eine normale Mischkost bevorzugten, mit Frauen, die sich vegetarisch (ohne Fleisch) oder vegan (ohne Fleisch, Eier und Milchprodukte) ernähren. Insbesondere Frauen, die viel Milchprodukte zu sich nahmen, tendierten zu Zwillingsgeburten. Im Vergleich mit den vegan lebenden Frauen bekamen sie fünfmal häufiger zwei Babys.


Auslöser für den Kindersegen ist nach Steinmans Bericht in der heutigen Ausgabe des "Journal of Reproductive Medicine" ein Wachstumsfaktor mit dem Kürzel IGF (Insulin Growth Factor). Dieses Protein wird von der Leber bei Tier und Mensch gebildet, findet sich dann im Fleisch wieder und reichert sich besonders in der Milch an. Frauen mit einem starken Verzehr von Milchprodukten nehmen deshalb auch viel IGF auf. IGF wiederum erhöht die Empfindlichkeit der Eierstöcke für das Follikel-stimulierende Hormon. Das verursacht in manchen Fällen die Reifung von gleich zwei Eizellen pro Zyklus - und damit wächst die Chance auf Befruchtung von zwei Eizellen und auf Entwicklung von zweieiigen Zwillingen. Die IGF-Blutkonzentration von vegan lebenden Frauen ist nach Messungen 13 Prozent niedriger als die von Frauen, die Milchprodukte zu sich nehmen.



Die Zwillingsrate in westlichen Ländern nimmt seit längerem zu. Vor allem die Einführung der künstlichen Befruchtung und die damit verbundene Hormongabe gilt als Ursache dafür. Die Zunahme hänge möglicherweise aber auch mit der vermehrten Nutzung von Wachstumshormonen in der Viehmast zusammen, erläutert Steinman. Davon unbenommen, gebe es auch eine vererbte Neigung zur Mehrlingsschwangerschaft. wom




Artikel erschienen am Sa, 20. Mai 2006
http://www.welt.de/data/2006/05/20/889661.html

Mehr Zwillinge durch Milch und Fleisch

Autor: Achim Stößer | Datum:
20. Mai 2006

GEBURT UND ERNÄHRUNG

Mehr Zwillinge durch Milch und Fleisch

Ein Baby oder gleich zwei auf einmal? Mütter, die Milch und Fleisch verzehren, haben eine fünf Mal größere Chance auf Zwillinge als Frauen mit veganer Ernährung. Verantwortlich für diesen Mehrlings-Segen ist für Fortpflanzungs-Forscher ein Wachstumsfaktor im Blut.

Die Ernährungsgewohnheiten der Mutter sind ein Faktor, der ihre Chancen auf eine Zwillings- oder gar Mehrlings-Geburt beeinflusst. Neben der genetischen Veranlagung bestimmen Speis und Trank der Mutter die Konzentration eines Wachstumsfaktors im Blut, der wiederum für eine vermehrte Eiproduktion sorgt. Der Schlüssel dafür, so ein US-amerikanischer Forscher, liegt offenbar in tierischer Nahrung - Milch und Fleisch.

REUTERS
Eineiige Zwillinge auf der Achterbahn: Die Ernährung beeinflusst die Wahrscheinlichkeit auf eine Mehrlings-Geburt
Gary Steinmann praktiziert als Gynäkologe in Long Island und hat daher die Gelegenheit, viele schwangere Frauen zu begleiten. Solche, die ein Kind bekommen, und solche, bei denen der Kindersegen gleich im Plural auftritt. Der Doktor zählte mit und kam zu einer frappierenden Erkenntnis:

Schwangere, die Milch und Fleisch aßen, bekamen fünf Mal häufiger Zwillinge als Frauen, die sich vegan - also frei von tierischen Produkten - ernährten. In der Fachzeitschrift "Journal of Reproductive Medicine" stellt der Arzt diese Zahlen vor. "Es ist die erste Studie, die zeigt, dass die Chance Zwillinge zu gebären, sowohl von der Vererbung als auch von der Umwelt abhängt - von Natur und Nahrung", sagt Steinmann, der am Long Island Jewish Medical Center forscht.

Diese Ergebnisse verstärken die Hinweise darauf, dass eine Substanz über Singular oder Plural einer Schwangerschaft entscheidet, die Wissenschaftlern bereits früher als Zwillings-begünstigender Stoff aufgefallen war, ein Wachstumsfaktor, der starke Ähnlichkeit mit Insulin hat. Entsprechend der englischen Umschreibung dieses Umstands - insulin-like growth factor - nennen Wissenschaftler ihn schlicht IGF.

Zwei frühere Forschungsergebnisse deuten auf IGF als Zwillingsmacher hin:
Bei Untersuchungen im großen Maßstab fanden Forscher heraus, dass bei Frauen verschiedener Bevölkerungsgruppen in den USA - Afroamerikanern, Weißen und aus Asien stammenden - die IGF-Niveaus im Blut variieren. Mehr noch, höhere IGF-Werte gehen statistisch mit einer größeren Häufigkeit von Mehrlings-Geburten einher.
In der US-Landwirtschaft wird IGF als Wachstumshormon sowohl bei Mast- als auch bei Milchtieren eingesetzt. Studien haben belegt: Das Hormon - das natürlich in der Leber gebildet wird - sich bei den Tieren auch in Fleisch und Milch wieder findet, die in den Handel gelangen.

Auf das zweite Ergebnis bezieht Steinmann die neu veröffentlichten Unterschiede zwischen Veganerinnen und anderen Schwangeren. Auch ohne Hormoneinsatz in der Zucht gelangt IGF von Nutztieren in Fleisch- und Milchprodukte.

Alter und Reproduktionsmedizin weitere Faktoren

Seit Mitte der 1970er Jahre steigt die Rate von Zwillingsgeburten in den USA an. Bislang hatten Wissenschaftler dafür zwei begünstigende Faktoren ausgemacht: Reproduktionsmedizinische Behandlungen wie etwa künstliche Befruchtungen führen statistisch gesehen zu einer größeren Chancen für Zwillinge. Außerdem wird ein späteres Gebäralter mit höheren Zwillingschancen in Verbindung gebracht - eben weil ältere Frauen wahrscheinlicher die Reproduktionsmedizin in Anspruch nehmen als jüngere.

Zwar klingen die Ergebnisse über IGF als Faktor für die Zwillingswahrscheinlichkeit geradezu nach einer Anleitung für Paare mit Kinderwunsch, dem Glück ein wenig nachzuhelfen. Doch Gary Steinmann weist darauf hin, dass eine Mehrlings-Geburt auch mit einem höheren Komplikationsrisiko einhergehe. "Frauen, die schwanger werden wollen, sollten die Möglichkeit erwägen, Fleisch und Milchprodukte durch andere Proteinquellen zu ersetzten", sagt der Arzt, "besonders in jenen Ländern, in denen der Einsatz von Wachstumshormonen in der Tierhaltung erlaubt ist."

stx http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,417104,00.html

Wachstumsfaktor mit Folgen

Autor: Achim Stößer | Datum:
22.05.2006 - Gesundheit

Hormone in der Tierzucht führen zu mehr Zwillingsgeburten beim Menschen


Wenn Frauen auf Milch und Fleisch von mit Wachstumshormonen behandelten Tieren verzichten, ist bei einer Schwangerschaft die Wahrscheinlichkeit für Zwillingsgeburten fünfmal geringer als bei Durchschnittsessern. Das hat der amerikanische Mediziner Gary Steinman bei Untersuchungen von amerikanischen Frauen herausgefunden, die sich vegan ernähren. Veganer verzichten auf sämtliche tierischen Nahrungsmittel und nehmen damit auch keine Stoffwechselreste von Tieren auf, die mit Hormonen behandelt wurden. Eine solche Behandlung ist in den USA im Gegensatz zu den EU-Ländern erlaubt. Die Stoffwechselreste bewirken eine höhere Fruchtbarkeit und begünstigen Zwillingsgeburten.

Der Mediziner Gary Steinman vom Long Island Jewish Medical Center in New Hyde Park in New York untersuchte die Häufigkeit von Zwillingsgeburten in Abhängigkeit von den Ernährungsgewohnheiten der Mütter. Bei Frauen mit veganer Ernährung kamen auf 1.000 Geburten vier zweieiige Zwillinge zur Welt, bei Duchschnittsessern waren es rund zwanzig. Außerdem fand er im Blut der Veganerinnen eine um rund 13 Prozent geringere Konzentration des Wachstumsfaktors IGF. Im menschlichen Köper bildet die Leber diesen Wachstumsfaktor. Bekannt ist aber auch, dass sich IGF in Nahrungsmitteln aus hormonbehandelten Tieren wie etwa Milch befindet. Bei Frauen beeinflusst IGF das Wechselspiel der Hormone bei der Reifung von Eizellen im Eierstock. Auch in den ersten Entwicklungsstadien eines Embryos scheint IGF einer Rolle zu spielen, vermuten Wissenschaftler.

Durch den Milch- und Fleischkonsum in Ländern, die wie die USA Wachstumshormone zulassen, erhöht sich die IGF-Konzentration im Blut, so dass Zwillingsgeburten wahrscheinlicher werden, berichtet Steinman. Das wäre auch eine Erklärung, warum die Rate der Zwillingsgeburten in den USA angestiegen ist. Er rät Müttern, die ein Kind planen, tierische Nahrungsmittel aus der Produktion mit Hormonen durch andere Eiweißquellen zu ersetzen, da Mehrlingsgeburten immer auch mit einem größeren gesundheitlichen Risiko für Mutter und Kinder verbunden sind.

Gary Steinman (Long Island Jewish Medical Center in New Hyde Park, New York): Journal of Reproductive Medicine (Bd. 51, S. 405).

ddp/wissenschaft.de – Martin Schäfer
http://www.wissenschaft.de/wissen/news/265560.html

Studie: Veganerinnen bekommen seltener Zwillinge

Autor: Achim Stößer | Datum:

Grund dafür könnten Hormone sein, die Rindern verabreicht werden



Washington - Veganerinnen gebären einer Studie zufolge deutlich seltener Zwillinge als Frauen, die sich vegetarisch oder mit Fleisch ernähren. Grund dafür könnten Hormone sein, die Rindern zur Steigerung der Milchproduktion verabreicht würden, erklärte der Mediziner Gary Steinman in einem am Samstag veröffentlichten Beitrag für die Zeitschrift "Journal of Reproductive Medicine". Dies könnte den kontinuierlichen Anstieg von Zwillingsgeburten in den vergangenen Jahren erklären.

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Erklärung
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Steinman verglich Zwillingsgeburtsraten von Frauen, die sich normal ernährten, von Vegetarierinnen und von Veganerinnen - also Frauen, die jegliche tierische Produkte ablehnen. Die Rate der Frauen, die sich vegan ernährten, entsprach lediglich einem Fünftel der der anderen Frauen.

Eine weitere Erklärung für diese Ergebnisse könnte ein bestimmter Wachstumsfaktor sein, der sich in Milch findet, schrieb der New Yorker Mediziner weiter. Auch die Tatsache, dass Frauen immer später Kinder auf die Welt brächten, könnte eine Rolle spielen. (APA/Reuters)

http://diestandard.at/?url=/?id=2454475

Mehrlingsgeburten durch IGF begünstigt

Autor: Achim Stößer | Datum:
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Frau Zwillinge zur Welt bringt, hängt nicht nur von genetischen, sondern auch von exogenen Faktoren wie der Ernährung der Mutter ab. Erkenntnissen amerikanischer Wissenschaftler zufolge bekommen Frauen mit veganer Ernährung seltener Zwillinge als Frauen, die sich mit einer Mischkost ernähren.

Gary Steinman vom Long Island Jewish Medical Center, USA untersuchte in seiner Studie die Häufigkeit von Mehrlingsschwangerschaften in Abhängigkeit von der Ernährumgsform der Mutter. Es zeigte sich, dass Frauen, die sich während der Schwangerschaft vegan ernährten, lediglich in vier von 1000 Fällen Zwillinge zur Welt brachten. Bei Frauen, die sich nicht vegan ernährten, erhöhte sich die Zahl auf 20 Zwillingsgeburten.

Da bei den sich vegan ernährenden Frauen der IGF-Serumsspiegel um 13% geringer war als bei den Nicht-Veganerinnen, vermutet Steinman, dass der Wachstumsfaktor IGF (insulin-like growth factor) die Wahrscheinlichkeit einer Mehrlingsgeburt beeinflusst. Ebenso nimmt er an, dass IGF für die ersten Entwicklungsstadien eines Embryos und dessen Überlebenswahrscheinlichkeit von Bedeutung sein könnte.

IGF wird sowohl in der Leber, Niere oder im Bindegewebe des Menschen gebildet - es befindet sich aber auch in Lebensmitteln tierischer Herkunft. In einigen Staaten wie den USA kann IGF zur Produktionssteigerung verwendet werden und gelangt so verstärkt in Nahrungsmittel. Möglicherweise ließe sich so erklären, weshalb in den USA die Häufigkeit von Zwillingsgeburten zugenommen hat.

In Staaten in denen IGF in der Nutztierhaltung als Wachstumshormon eingesetzt werden kann, sollten Frauen während der Schwangerschaft auf Fleisch- und Milchprodukte verzichten und durch andere Eiweißquellen ersetzen, da durch Merhlingsgeburten für Mutter und Kinder auch ein erhöhtes gesundheitliches Risiko einhergeht, so Steinman.

Quellen: Lancet, 367 (9521), 1461-1462 (2006).
J. Reproduct. Med. 51 (5), 405-410 (2006).

http://www.deutscher-apotheker-verlag.de/daz_neu/public/tagesnews/Juni/tagesnews20060626d.html