Forenübersicht RSS

Pressespiegel:
Tierschutz funktioniert nicht - Praxisbeispiele

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 8

Hinweis: Momentan können keine Beiträge erstellt werden.

Tierschutz funktioniert nicht - Praxisbeispiele

Autor: martin | Datum:
Es gibt immer noch eine Großzahl äußerst naiver Menschen, die behauptet, mit einer schrittweisen Verschärfung der Tierschutzgesetze käme man irgendwann dahin, Tierausbeutung ganz zu verbieten. Das beruht u.a. auf dem Trugschluß, Tierschutzgesetze würden grundsätzlich nur "verschärft" (von dem Trugschluß, Tierschutzgesetze würden überhaupt die Lage der Tiere verbessern, abgesehen). Offensichtlich ist es hingegen so, daß Gesetze immer so geändert werden, wie es gerade in die Politik paßt.

Die Überarbeitung des Entwurfs der Tierschutzempfehlungen für Rinder des Europarats zeigt es. Das Mindest-Platzangebot, das zuvor verpflichtend war, ist jetzt nur noch eine Empfehlung. Die Vorgabe, elektrische "Kuhtrainer" (Metallbügel, der der Kuh Stromschläge versetzt, wenn sie sich so bewegt, wie sie es nicht soll) innerhalb von fünfzehn Jahren abzuschaffen, ist gestrichen. Genauso die Vorgabe, Vollspaltböden innerhalb dieser Zeit abzuschaffen. Und es gibt keine Vorgabe mehr, Tiere mindestens 90 Tage im Jahr auf die Weide zu lassen. (Das ändert natürlich nichts daran, daß die beiden Meldungen in tierausbeuternahen Medien in ihren Überschriften diese Änderungen mit "Bedingungen verbessern" und "arbeitet weiter an Tierschutzstandards" euphemisieren.)

Tierschutzgesetze sind immer nur eine Übereinkunft zwischen Tierausbeutungsindustrie und Politikern darüber, wie die Machenschaften dieser Verbrecher am besten hinter wohlklingenden Formulierungen versteckt werden können, sodaß der Bevölkerung weiterhin weisgemacht werden kann, den Tieren gehe es gut (daß sie auch mit "Weidegang" im Schlachthaus enden, ist nebensächlich). Sobald das öffentliche Interesse in einem Bereich abgenommen hat, können gesetzliche Vorgaben sehr schnell wieder rückgängig gemacht werden. Die letzten, um die es bei solchen Gesetzen geht, sind die Tiere. Ergo: Tierschutz funktioniert nicht - Abolitionismus schon.

--

Nachtrag zum dritten Artikel: Daß das Verbot der "Batteriehaltung" ein Pyrrhussieg ist (und kein "wirklicher Erfolg"), ist altbekannt. Inzwischen, da es umgesetzt wurde, zeigen sich die (erwarteten) Folgen: Hühner in allen anderen "Haltungsformen" legen weniger Eier (zudem sind die Todesraten aufgrund Krankheiten und Kannibalismus höher), d.h. daß jetzt mehr Tiere für die gleiche Menge Eier sterben müssen.
Die Meldung bestätigt, daß zwar in den Bundesländern, wo der Umbau noch im Gange ist, die Bestandszahlen runtergehen, aber (siehe die letzten beiden Sätze) in Bundesländern, wo die Umstellung weiter oder abgeschlossen ist, erhöhen sich die Bestände insgesamt.
Das gleiche gilt für die Niederlande.

--

Nachtrag zum vierten Artikel: Österreich beweist, was im letzten Nachtrag angesprochen wurde: nachdem die Umstellung vorbei ist, erhöhen sich die "Bestandszahlen" wie erwartet. Die 50.000 Hennen, die jetzt zusätzlich sterben, können sich beim Tierschutz bedanken.

--

Nachtrag zum fünften Artikel: Nicht Verbote, sondern die Nachfrage bestimmt den Elfenbeinhandel. Wer hätte das gedacht? Daß jetzt wieder Bestimmungen gelockert werden, ist ein weiteres, anschauliches Beispiel für die fehlende Nachhaltigkeit von Tierschutzgesetzen.

--

Nachtrag zum sechsten Artikel: Mehr als zwanzig Jahre Proteste gegen "Walfang" und bis heute hat sich nichts Wesentliches geändert. Wo bisher "Wissenschaft" als Deckmantel benutzt wurde, geht die neue japanische Regierung selbst davon ab und sagt, man müsse das Essen von "Walfleisch" in Japan akzeptieren. (Übrigens: Island hat 1986 den kommerziellen "Walfang" beendet und ihn 2003 wieder aufgenommen.) Auch in diesem Bereich hat der Tierschutz also kläglich versagt.

Brüssel will Bedingungen für Rinder verbessern

Autor: martin | Datum:
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat ein wissenschaftliches Gutachten zum Tierschutz bei Milchkühen vorgelegt. Darin wird eine Risikobewertung für verschiedene Haltungsformen vorgenommen.

Berichten zufolge schneidet die Anbindehaltung dabei schlecht ab. Das größte Risiko für Verhaltensprobleme im Zusammenhang mit Stallbauten wird in schlechter Planung und in Anbindeställen gesehen. Was die Bewegungsmöglichkeiten für die Tiere angeht, so halten die Wissenschaftler den Verzicht auf Weidegang für risikobehaftet, jedenfalls wenn er Kühe in Anbindehaltung und Ställe mit Liegeboxen betrifft. Gleichzeitig gesteht die Mehrheit der Experten zu, dass es derzeit nur begrenzte Erkenntnisse darüber gebe, inwieweit die tägliche Dauer der Anbindehaltung mit dem Krankheitsvorkommen in der Herde und mit deren Wohlbefinden insgesamt zusammenhänge. Mehr Studien zu diesem Thema seien notwendig.
Anders sieht das eine Gruppe von Wissenschaftlern der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Es gebe sehr wohl genügend Anhaltspunkte für schwachen Tierschutz in Anbindeställen, weshalb es Ausnahmegenehmigungen geben sollte.

Aber auch für Boxenlaufställe hält der Europarat einige Ratschläge parat. So sollten Bürsten in den Ställen sein, damit sich die Kühe kratzen können. Böden sollten leicht zu reinigen und zu desinfizieren und nicht rutschig sein. Für Spaltenböden wird ein Kunststoffüberzug empfohlen. Generell kritisch sehen die Europarats-Experten den Einsatz von Strom.


Neue Tierschutzempfehlungen für Rinder
Gleichzeitig hat der Europarat hat einen überarbeiteten, entschärften Entwurf von Tierschutzempfehlungen für Rinder herausgegeben. Danach sollte Trockenstehern und Kühen mit Kalb eine Liegefläche von mindestens 4,65 qm und eine Gesamtfläche von mindestens 6,5 qm zur Verfügung stehen. Zwar sind die Zahlen zum Platzbedarf die gleichen wie in einem früheren Entwurf; allerdings war dieses Mindest-Platzangebot zuvor verpflichtend, während es im aktuellen Papier bei einer Empfehlung bleibt. Festgehalten hat man an dem für Mastbullen festgelegten Platzbedarf. Auch an anderen Stellen wurde das Papier deutlich entschärft. Weggefallen ist die Vorgabe, wonach Weidegang an mindestens 90 Tagen im Jahr stattfinden sollte. Komplett gestrichen wurde das Ziel, Vollspaltenböden innerhalb von 15 Jahren nach Inkrafttreten der Empfehlungen zu beseitigen. In Neubauten sollen Vollspaltenböden aber tabu sein.
Auch die 15-jährige Übergangsfrist zur Abschaffung von elektrischen Kuhtrainern taucht in dem neuen Papier des Europarats nicht mehr auf.


http://www.topagrar.com/index.php?option=com_content&task=view&id=13201&Itemid=519

Europa arbeitet weiter an Rinder-Tierschutzstandards

Autor: martin | Datum:
BRÜSSEL. Obwohl in Brüssel mit dem Warten auf eine neue EU-Kommission, die spätestens Anfang nächsten Jahres antritt, eine neue Zeitrechnung begonnen hat, geht auf Arbeitsebene die Entwicklung von Vorschriften für die Landwirtschaft weiter. Das gilt unter anderem für den Tierschutz, wo in diesem Sommer zwei verschiedene Studien vorgelegt wurden. Der Europarat kam mit einem überarbeiteten Entwurf von Tierschutzempfehlungen für Rinder heraus, der einige Vorgaben eines früheren Papiers entschärft. Zudem hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ein wissenschaftliches Gutachten zum Tierschutz bei Milchkühen vorgelegt. Darin wird eine Risikobewertung für verschiedene Haltungsformen vorgenommen. Dabei schneidet die Anbindehaltung schlecht ab. Das größte Risiko für Verhaltensprobleme im Zusammenhang mit Stallbauten wird in schlechter Planung und in Anbindeställen gesehen. Was die Bewegungsmöglichkeiten für die Tiere angeht, so halten die Wissenschaftler den Verzicht auf Weidegang für risikobehaftet, jedenfalls wenn er Kühe in Anbindehaltung und Ställe mit Liegeboxen betrifft. Gleichzeitig gesteht die Mehrheit der Experten zu, dass es derzeit nur begrenzte Erkenntnisse darüber gebe, inwieweit die tägliche Dauer der Anbindehaltung mit dem Krankheitsvorkommen in der Herde und mit deren Wohlbefinden insgesamt zusammenhänge. Mehr Studien zu diesem Thema seien notwendig. Allerdings gab eine Gruppe von Wissenschaftlern, darunter Prof. Jörg H a r t u n g von der Tierärztlichen Hochschule Hannover, ein „Minderheitenvotum“ ab, wonach es sehr wohl genügend Anhaltspunkte für schwachen Tierschutz in Anbindeställen gebe. Diese Wissenschaftler empfehlen, dass - von Ausnahmen abgesehen - auf die Anbindehaltung verzichtet werden sollte.

Europarats-Vorgaben zu Kuhtrainern
Die Anbindehaltung ist auch ein zentraler Punkt in den Rinder-Tierschutzempfehlungen des Europarats, die kürzlich im Entwurf überarbeitet wurden. Wie im EFSA-Gutachten, so heißt es dort, Kühe und Färsen aus Anbindehaltung sollten täglich die Möglichkeit haben, sich frei zu bewegen. Nach den Tieren in Anbindehaltung solle wenigstens zwei Mal pro Tag geschaut werden. Aber auch für Boxenlaufställe hält der Europarat einige Ratschläge parat. So sollten Bürsten in den Ställen sein, damit sich die Kühe kratzen können. Böden sollten leicht zu reinigen und zu desinfizieren und nicht rutschig sein. Für Spaltenböden wird ein Kunststoffüberzug empfohlen. Generell kritisch sehen die Europarats-Experten den Einsatz von Strom. Elektrische Kuhtrainer sollten nur noch in schon bestehenden Ställen zum Einsatz kommen, in denen sie wirklich gebraucht würden. Generell dürfen sich Kuhtrainer laut den Empfehlungen nicht weniger als 5 cm entfernt vom stehenden Tier befinden. Bei Kühen in den letzten Monaten der Tragezeit muss laut den Empfehlungen auf Kuhtrainer ganz verzichtet werden.

Anforderungen an Platzbedarf und Weidegang entschärft
Laut dem Europarats-Entwurf zum Tierschutz bei Rindern sollte Trockenstehern und Kühen mit Kalb eine Liegefläche von mindestens 4,65 qm und eine Gesamtfläche von mindestens 6,5 qm zur Verfügung stehen. Zwar sind die Zahlen zum Platzbedarf die gleichen wie in einem früheren Entwurf; allerdings war dieses Mindest-Platzangebot zuvor verpflichtend, während es im aktuellen Papier bei einer Empfehlung bleibt. Festgehalten hat man an dem für Mastbullen festgelegten Platzbedarf (AGRA-EUROPE 1/2/09, EUROPA-NACHRICHTEN 3). Auch an anderen Stellen wurde das Papier deutlich entschärft. Weggefallen ist die Vorgabe, wonach Weidegang an mindestens 90 Tagen im Jahr stattfinden sollte. Komplett gestrichen wurde das Ziel, Vollspaltenböden innerhalb von 15 Jahren nach Inkrafttreten der Empfehlungen zu beseitigen. In Neubauten sollen Vollspaltenböden aber tabu sein.

Tierschutz-TÜV auf europäisch
Auch die 15-jährige Übergangsfrist zur Abschaffung von elektrischen Kuhtrainern taucht in dem neuen Papier des Europarats nicht mehr auf. Diese Apparate sollen aber nur noch in bestehenden Ställen, nicht mehr bei Neubauten verwendet werden dürfen. Geblieben ist es bei den Vorgaben zum Stallklima. So soll die Ammoniakkonzentration in Rinderställen einen Wert von 20 ppm nicht dauerhaft überschreiten. Für Kohlendioxyd ist eine Obergrenze von 3 000 ppm, für Staub von 10 mg pro Kubikmeter vorgesehen. Anklänge finden sich in dem Papier des Europarats zu dem, was in Deutschland zur Zertifizierung von Stallbauten unter dem Stichwort „Tierschutz-TÜV“ als Gesetz verabschiedet ist, während die Umsetzung auf dem Verordnungsweg noch fehlt. So fordern die Experten des Europarats, neue Stalleinrichtungen sollten „umfassend und objektiv“ aus Tierschutzsicht getestet werden. Dazu sollten Gesundheitsfragen gehören. Erst nach Durchlaufen der staatlich festgelegten Überprüfungen sollten die Bauten und Geräte kommerziell genutzt werden dürfen.

Ställe als größter Risikofaktor
Um die Rolle des Staates geht es in letzter Konsequenz auch in dem EFSA-Gutachten. Denn außer für Kälber gibt es in der Europäischen Union keine umfassenden Vorschriften für die Rinderhaltung. Der Ansatz, den die Behörde aus Parma gewählt hat, ist der einer Risikoabwägung, wobei dem Stallbereich insgesamt das größte Risikopotential zugeschrieben wird. Mit aus Tierschutzsicht vergleichsweise sehr geringen Gefahren behaftet ist laut Gutachten hingegen der gesamte Bereich der Rindergenetik. Kühe mit einem genetisch bedingt hohen Produktionspotential bringen dabei die größten Risiken mit, was Verhaltensprobleme angeht, aber nur, wenn andere Faktoren wie Stallbau, Ernährung und Herdenmanagement nicht an die Hochleistungskühe angepasst sind. Relativ gering wird in der Abwägung der verschiedenen Faktoren auch das Tierschutzrisiko durch falsche Ernährung der Wiederkäuer eingestuft. Ganz anders sieht es mit dem gesamten Bereich des Zusammenlebens in der Herde aus. Beispielsweise empfiehlt die EFSA, dass Kuh und Kalb sich nach der Trennung nicht hören und sehen sollten, um Stress für die Tiere zu vermeiden. Der optimale Zeitpunkt für die Trennung von Kuh und Kalb müsse noch näher untersucht werden.

Empfehlungen für Schweine liegen schon lange vor
Fraglich ist nach dem EFSA-Papier nun das weitere Vorgehen der Europäischen Kommission, die sich neben dem Rindergutachten auch mit Tierschutzstandards für Schweine zu beschäftigen hat, wofür bereits seit knapp zwei Jahren EFSA-Stellungnahmen mit Empfehlungen vorliegen. Dabei geht es unter anderem um Gesundheit und Tierschutz von Mastschweinen und Zuchtebern in Abhängigkeit von ihrer Aufstallung und Haltung. Geht es der Reihenfolge nach, wäre nun erst einmal der Schweine-Tierschutz an der Reihe. Es wird aber auch für nicht ausgeschlossen gehalten, dass die Kommission in einem umfassenden Ansatz die EU-Tierschutzvorgaben in ihrer Gesamtheit angeht. Die Vorarbeiten für solch ein Projekt sind nun getan. In einer Zeit personeller Umbrüche in der Kommission kann ein solches Projekt in diesem Jahr aber wohl nicht mehr beginnen. Kurzfristig wird sich die Europäische Union unter schwedischer Präsidentschaft abermals mit den Tiertransportzeiten beschäftigen. Das Thema steht bereits beim nächsten Agrarministerrat am 7. September auf Wunsch der Niederlande auf der Tagesordnung. AgE (31.08.2009)

http://www.raiffeisen.com/index_html/news/artikel/30212887

Legehennenbestand um gut 9 Prozent abgestockt

Autor: martin | Datum:
BONN. Das Verbot der Käfighaltung von Legehennen hat deutliche Spuren hinterlassen. Wie die „Marktinfo Eier & Geflügel“ (MEG) berichtete, wurde der Bestand an Legehennen in Deutschland während der zwölf Monate bis Juni 2009 um mehr als 3 Millionen Tiere oder 9,1 % auf rund 29,4 Millionen Stück reduziert. Besonders betroffen ist Niedersachsen, das Bundesland mit der größten Eierproduktion. Dort wurden im Juni nur mehr 8,87 Millionen Legehennen gehalten; das waren 2,22 Millionen Tiere oder ein Fünftel weniger als vor Jahresfrist. Auch in den meisten anderen Bundesländern wurde die Legehennenhaltung erheblich eingeschränkt, so in Sachsen um 11,4 % auf 3,035 Millionen, in Hessen um 19,5 % auf etwa 970 000 Stück, in Schleswig-Holstein sogar um 34,9 % auf rund 625 000 Tiere und in Rheinland-Pfalz um 16,0 % auf knapp 391 000 Stück. In Nordrhein-Westfalen und in Sachsen-Anhalt fiel der Bestandsabbau mit 3,5 % auf 2,92 Millionen beziehungsweise 4,2 % auf 1,68 Millionen Legehennen moderater aus. Nahezu unverändert blieb der Bestand in Baden-Württemberg. Entgegen dem negativen Bundestrend nahm die Zahl der Legehennen in Bayern, wo nach Niedersachsen die meisten Eier produziert werden, von Juni 2008 bis Juni 2009 um 5,1 % auf 3,10 Millionen Stück zu. Aufgestockt wurden die Bestände auch in Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern. In diesen drei Bundesländern haben sich laut Angaben der MEG die alternativen Haltungsformen von Legehennen wie die Bodenhaltung zeitig etabliert, so dass die Umstellungsmaßnahmen dort schon weiter fortgeschritten sind. AgE (09.09.2009)

http://www.raiffeisen.com/news/artikel/30212990

Deutschland: Deutlich weniger Legeküken

Autor: martin | Datum:
(MEG) – Im September 2009 schlüpften laut Statistischem Bundesamt in deutschen Brütereien 3,695 Mio. Küken zur Erzeugung von Legehennen, das waren 14,9 % weniger als im entsprechenden Vorjahresmonat. Kumuliert über die ersten neun Monate schlüpften 30,43 Mio. Legeküken, das waren 6,3 % weniger als von Januar bis September 2008. Ein erstes Anzeichen für eine baldige Trendwende ist, dass im September deutlich mehr Bruteier eingelegt wurden. Die Bruteiereinlage betrug 10,22 Mio. Stück, das waren immerhin 14,9 % mehr als im September 2008.
Aus diesen Ergebnissen errechnet sich nach MEG-Kalkulation für Januar 2010 ein Legehennenbestand von 39,6 Mio. Tieren, das sind 1,3 Mio. bzw. 3,1 % weniger Hennen als im Januar 2009. Die daraus abgeleitete potenzielle Eierproduktion dürfte sich im Januar auf 916 Mio. Eier belaufen, das wären 3,0 % weniger als 2009. Aufgrund des in diesem Jahr sehr schwankenden Außenhandels mit Legeküken, ist die Berechnung der eingestallten Legeküken für September und davon abgeleitet die Hochrechnung des Bestandes für Februar noch nicht auf solider Basis möglich.
In den Niederlanden stehen die Zeichen dagegen auf Wachstum. Hier ist bereits eine Einschätzung bis einschließlich Februar möglich. Nach MEG-Berechnungen werden dort im Februar des kommenden Jahres 34,9 Mio. Hennen eingestallt sein, das wären 3,1 % mehr als im Februar 2009. Die Berechnung erfolgt auf Basis der von der PVE veröffentlichten Zahlen zu Kükeneinstallungen in den Niederlanden.

http://www.animal-health-online.de/lme/2009/11/17/deutschland-deutlich-weniger-legekuken/4010/

Heimische Legehennenhalter auf Rekordkurs

Autor: martin | Datum:
Laut Landwirtschaftskammer-Vizepräsident Franz Reisecker hat die Umstellung von Käfighaltung auf oden-, Freiland oder Biofreilandhaltung im Land ob der Enns gut geklappt.

Linz - Das Bundestierschutzgesetz verbietet seit 1. Jänner 2009 die Haltung von Legehennen in herkömmlichen Käfigen. Das Gesetz trat Ende 2004 in Kraft.

Bis Ende 2008 blieb den Bauern nur vier Jahre Zeit, ihre Stallungen von der bis dahin noch überwiegenden Käfighaltung auf Boden-, Freiland oder Biofreilandhaltung umzurüsten oder überhaupt neue Ställe zu bauen.

Oö. Hennenhalter investierten rund 20 Millionen Euro

"In Summe investierten Oberösterreichs Hennenhalter in dieser Zeit rund 20 Millionen Euro“, erläutert Franz Reisecker, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich anlässlich des Welt-Ei-Tages am 9. Oktober.

Durch die große Bereitschaft der Handelsketten, auf den Verkauf von Käfigeiern aus anderen EU-Ländern zu verzichten, wurde der Absatz deutlich gesteigert. "Die Zahl der Legehennen hat in Oberösterreich seit 2004 um etwa 50.000 Tiere auf mittlerweile 840.000 Hennen zugenommen", so Reisecker.

Nachholbedarf bei der Verwendung von Eiern aus Boden- bzw. Freilandhaltung bestehe bei Gastronomie-Lieferanten, bei der Hotellerie, in Gemeinschaftsverpflegungen und in der Verarbeitungsindustrie, wo importierte Eier aus Käfighaltung aus Preisgründen nach wie vor einen hohen Marktanteil haben.

Auf den Erzeugercode achten

Das Verbot der Käfighaltung bedeutet nicht, dass in Österreich auch der Verkauf von Käfigeiern verboten ist. Somit ist es für den Konsumenten nach wie vor wichtig, bei Frischeiern darauf zu achten, dass beim aufgedruckten Erzeugercode vor der Länderbezeichnung keine 3 (= Eier aus Käfighaltung) steht.

"Eier mit einer 2, 1 oder 0 vor dem AT sind aus heimischer Boden,- Freiland- oder Biofreilandhaltung", eklärt der LK-Vizepräsident. "Ich gebe Konsumenten auch den Tipp, in der Gastronomie nachzufragen, ob Eier aus Alternativhaltung verwendet werden."

In der Verarbeitungsindustrie, speziell etwa bei Backwaren- und Nudelerzeugern, gibt es immer mehr Firmen, die auf die Verwendung von Käfigeiern verzichten. Jüngstes Beispiel dafür ist der Backwarenhersteller Ölz, der nun Bodenhaltungseier verwendet.

Während Österreich den Umstrukturierungsprozess schon hinter sich hat, stehen in der EU noch über 220 Millionen Hennen in Käfighaltung. Diese Bestände müssen bis Ende 2012 umgerüstet werden, was für Stalltechnikfirmen eine enorme Herausforderung darstellt.

Umstellung in Deutschland zu Jahresende

In Deutschland läuft die Zulassung der Käfighaltung bereits Ende 2009 aus. Hier müssen bis Jahresende noch mehr als 20 Millionen Käfig-Legehennenplätze in alternative Systeme umgebaut werden.

Der umbaubedingt starke Rückgang der Bestände in Deutschland schuf für oberösterreichische Betriebe zusätzliche Absatzmärkte. Durch die Gesamtumstellung in der EU wird sich das Eiangebot bis 2012 voraussichtlich etwas verknappen.

Bei den Konsumenten hat sich das Ei einen festen Platz im Speiseplan gesichert. Nicht weniger als 236 Eier pro Österreicher werden jährlich verzehrt. Darin ist das beliebte Frühstücksei ebenso enthalten wie jene Eier, die in der Küche, der Gastronomie oder in der Lebensmittelverarbeitung eingesetzt werden.

Auch 2009 wird mit einem Anstieg des Pro-Kopf-Verbrauches gerechnet. Bei Frischeiern ist Oberösterreich zu 100 Prozent Selbstversorger. Bezogen auf den Gesamtverbrauch in Oberösterreich können knapp 80 Prozent aus heimischer Erzeugung gedeckt werden. Der Selbstversorgungsgrad in Österreich liegt bei 75 Prozent.

Das Ei bei der Landesausstellung Mahlzeit

Im Rahmen des Welt-Ei-Tages am 9. Oktober wird die Agrar Markt Austria in Schlierbach bei der Landesausstellung "Mahlzeit!" erstmals das "AMA Ei-Forum" abhalten. Experten diskutieren über die Rolle des Eis in der Ernährung.

Erstmals wird auch der Produktchampion Ei an Firmen vergeben, die in der Frischeivermarktung bzw. Weiterverarbeitung innovativ tätig sind. Von 9. bis 11. Oktober steht das Rahmenprogramm bei der Landesausstellung im Zeichen des Welt-Ei-Tages.

Mit dabei ist auch der Heißluftballon "Ei mal täglich", der den Besuchern die Möglichkeit eröffnet, Schlierbach aus der Vogelperspektive zu betrachten. Ein detailliertes Programm ist im Anhang zu finden. (red)

http://www.rundschau.co.at/rsooe/home/story.csp?cid=14664230&sid=75&fid=55

Der Handel mit Stoßzähnen blüht

Autor: martin | Datum:
Von Ralf E. Krüger

Vor 20 Jahren mussten die Elfenbeinhändler einpacken - zumindest offiziell. Denn die Artenschutzkonferenz hat am 17. Oktober 1989 den Handel mit dem «weißen Gold» verboten. Aber die Wilderei hat zugenommen, und die Regeln weichen auf.

Die Zahl der Dickhäuter sank immer drastischer. Deshalb beschloss die internationale Artenschutzkonferenz Cites ein absolutes Handelsverbot für die Stoßzähne. Zunächst hatte das Abkommen in vielen Ländern Erfolg. Doch ab 1997 folgten Ausnahmen. So haben Tierschützer heute keinen Grund zum Jubeln, trotz sich langsam erholender Bestände im südlichen Afrika. Im Gegenteil: Die Wilderei hat ebenso zugenommen wie das Aufweichen der strengen Regeln.

Vor allem aus Asien kommt eine rege Nachfrage. «Wenn die massive Wilderei nicht gestoppt wird, ist das Schicksal der Elefanten in einigen Ländern besiegelt. Bereits jetzt leben nur noch 470.000 afrikanische Elefanten, 1981 waren es noch fast dreimal so viele», betont die Biologin Daniela Freyer von der Artenschutzorganisation Pro Wildlife. Die in München ansässige Organisation warnt vor weiteren Ausnahmen vom Handelsverbot, wie sie Sambia und Tansania schon beantragt haben: «Die Hälfte der mehr als 23 Tonnen Elfenbein, die seit Jahresbeginn beschlagnahmt wurden, kamen aus Tansania.»

Kein Anreiz Elefanten zu töten

Die Gruppe liegt mit ihren Bedenken auf gleicher Wellenlänge wie andere Tierschützer. Jason Bell-Leak vom Internationalen Tierschutzfonds (Ifaw) schätzt die Zahl der jährlich wegen ihres Elfenbeins gewilderten Elefanten auf rund 38.000 Tiere. «Es gibt keinen Zweifel daran, dass der Bann von 1989 kurz nach seinem Inkrafttreten zu einem Fall der Elfenbeinnachfrage in Asien geführt hat. Die Preise stürzten und damit auch der Anreiz, Elefanten zu töten - ein gutes Beispiel für einen Artenschutzplan, der sehr schnell funktioniert hat», hebt er in einem Beitrag zum 20. Jahrestag die positiven Aspekte hervor.

Doch auch er geht davon aus, dass die vielen Ausnahmen seit 1997 das Verbot zunehmend ausgehöhlt haben. Zuletzt gab es im vergangenen Jahr im südlichen Afrika einen umstrittenen Sonderverkauf von Staatsbeständen aus Depots in Botsuana, Namibia, Simbabwe und Südafrika. Dort haben sich die Elefantenbestände in den vergangenen Jahren wieder erholt - nach Angaben der südafrikanischen Regierung leben heute 312.000 Elefanten in den vier Ländern. Der Kap-Staat genehmigte sogar das gezielte Abschießen überzähliger Tiere wieder - es war 1995 nach weltweiten Protesten eingestellt worden.

Finanzierung der Elefantenpflege durch Elfenbein

Unter dem Protest von Tierschützern ging mit 101 Tonnen die größte Verkaufsmenge seit 20 Jahren für 15 Millionen Dollar über den Ladentisch. Dabei waren nur Käufer aus Japan und China zugelassen. Während Länder mit nach wie vor bedrohten Elefantenherden in Ost- oder Westafrika bisher symbolisch die Stoßzähne der Jumbos in Flammen aufgehen ließen, wollten die Länder des Südens das Elfenbein auch für die Finanzierung von Hege und Pflege nutzen. Und eine Ranger-Truppe aufbauen, die die immer stärker um sich greifende organisierte Nashorn-Wilderei im Südlichen Afrika begrenzen soll.

Nach dem Sonderverkauf ist nun erst einmal für neun Jahre Schluss. Erst danach gibt es wieder auf Antrag Sonderverkäufe. Für Daniela Freyer von Pro Wildlife ist das jedoch eine «Farce»: «Das Moratorium gilt nur für die vier Länder, die bereits ihre Lagerbestände leer räumen durften - andere Länder können dagegen den Elefantenschutz weiter torpedieren.» Eine Koalition aus den sieben afrikanischen Staaten Kenia, Ghana, Togo, Mali, Liberia, Sierra Leone und der Republik Kongo fordere daher ein lückenloses Handelsverbot für die kommenden 20 Jahre.

http://www.news.de/gesellschaft/855028915/der-handel-mit-stosszaehnen-blueht/1/?igpage=5

Australien appelliert an Japan

Autor: martin | Datum:
... und droht juristische Schritte gegen den Walfang an
Sydney - Australien hat Japan am Freitag eindringlich zur Einstellung des Walfangs aufgefordert, der in wenigen Tagen in der Antarktis beginnen soll. Der Vorwand wissenschaftlicher Forschung für die Jagd auf 1.000 Wale sei nicht zu akzeptieren, sagte Ministerpräsident Kevin Rudd in einem Interview von Fairfax Radio. "Wenn wir das nicht mit diplomatischen Mitteln regeln können, werden wir international juristische Schritte ergreifen."

Der Internationale Tierschutz-Fonds IFAW zeigte sich indessen in einer Aussendung von der neuen Regierung enttäuscht: "Es ist enttäuschend, dass die neue japanische Regierung ihre Position zum Walfang nicht überdenken will", so Ralf Sonntag, Meeresbiologe des IFAW-Deutschland. Japans Außenminister, Katsuya Okada, hatte in einem Interview mit dem australischen Fernsehsender ABC bekräftigt, dass auch die neue Regierung der Inselnation am Walfang festhalten wolle: "Wir denken nicht, dass es zu diesem Zeitpunkt eine Notwendigkeit gibt unsere [Walfang] Politik zu überprüfen." Und weiter: "In Japan haben wir die Tradition, Walfleisch zu essen." Dies müsse akzeptiert werden.

Hintergrund

Derzeit ist die japanische Walfangflotte in das Südpolarmeer unterwegs, um dort mit der jährlichen Waljagd zu beginnen. Nach Angaben der Umweltschutzorganisation Greenpeace hat Japan seit seinem Austritt aus der Internationalen Walfangkommission (IWC) 1986 mehr als 10.500 der Meeressäuger getötet. Im vergangenen Jahr fingen japanische Walfänger 679 Zwergwale, dieses Jahr sollen 935 Zwergwale und jeweils 50 Finn- und Buckelwale erlegt werden. In den internationalen Gewässern rings um Australien kommt es regelmäßig zu Konflikten zwischen den japanischen Walfängern und Tierschützern. (APA/AP/red)

http://derstandard.at/1259281672680/Australien-appelliert-an-Japan