Die genetische Veränderung hat als Forschungsmethode großes Potenzial. Sie hat auch ethische Konsequenzen, vor allem, weil sie bisher hauptsächlich zulasten unzähliger nichtmenschlichere Tiere ging, die als Versuchsobjekte herhalten mussten. Inzwischen schlägt das Thema höhere Wellen. Nicht etwa, weil die Tierversuchszahlen deutlich ansteigen (allem Tierschutzreformismus zum Trotz). Sondern, weil die auf Hochglanz polierte "Würde" der Krone der Schöpfung (auch bekannt unter: der Mensch) Gefahr läuft, einen Kratzer zu bekommen. Dann nämlich, wenn menschliches und nichtmenschliches genetisches Material kombiniert wird und daraus Mischwesen bzw. Chimären entstehen würden.
Der sogenannte Deutsche Ethikrat – nicht unbedingt für seine Kompetenz und weltanschauliche Unabhängigkeit bekannt – hat sich daher in einer fast hundertseitgen Stellungnahme um Klarheit in der ethischen Bewertung der Experimente bemüht, die zu einem solchen Mischwesen führen könnten. Mit mäßigem Erfolg. Das größte Problem dabei: die Haltlosigkeit des Speziesismus. Denn die "lange Zeit selbstverständliche Grenzziehung zwischen Mensch und Tier", von der hier die Rede ist, ist ein sozial und historisch gefestigtes, aber wissenschaftlich und logisch äußerst wackliges Gebilde. Mischwesen könnten der alltäglichen willkürlichen Diskriminierung nichtmenschlicher Tiere den letzten Anschein einer Rechtfertigung rauben: Einem Mischwesen aus ca. 50% Menschen und 50% Schwein/Rind/Maus/etc. müsste entweder in seinen Grundrechten (wie körperliche Unversehrtheit) voll respektiert werden – dann stellte sich die Frage, wieso Schweine, Rinder und Mäuse kein einziges Grundrecht haben; oder es dürfte keine Grundrechte haben, was aber mit den Menschenrechten nicht vereinbar wäre. Dieses und ähnliche Probleme bestünden natürlich nicht, würden nichtmenschlichen Tieren nicht jegliche Rechte vorenthalten. Würden Menschen wie Nicht-Menschen in ihren wesentlichen Grundrechten geschützt, bräuchte es keine langwierigen Stellungnahmen von Kommissionen.
Der "Ethikrat" unternahm das Nächstliegende: er empfahl im Wesentlichen alles das gesetzlich zu verbieten, was tatsächliche Mischwesen erzeugen könnte: "Wir wollen eine klare Grenzziehung, damit es erst gar nicht zur Entstehung von Mensch-Tier-Mischwesen in der Forschung kommt". Das ethische Dilemma kann so erst gar nicht entstehen. Denn die menschliche "Würde" wäre dabei weniger in Gefahr, als der innere Frieden beim Mittagessen.
Der sogenannte Deutsche Ethikrat – nicht unbedingt für seine Kompetenz und weltanschauliche Unabhängigkeit bekannt – hat sich daher in einer fast hundertseitgen Stellungnahme um Klarheit in der ethischen Bewertung der Experimente bemüht, die zu einem solchen Mischwesen führen könnten. Mit mäßigem Erfolg. Das größte Problem dabei: die Haltlosigkeit des Speziesismus. Denn die "lange Zeit selbstverständliche Grenzziehung zwischen Mensch und Tier", von der hier die Rede ist, ist ein sozial und historisch gefestigtes, aber wissenschaftlich und logisch äußerst wackliges Gebilde. Mischwesen könnten der alltäglichen willkürlichen Diskriminierung nichtmenschlicher Tiere den letzten Anschein einer Rechtfertigung rauben: Einem Mischwesen aus ca. 50% Menschen und 50% Schwein/Rind/Maus/etc. müsste entweder in seinen Grundrechten (wie körperliche Unversehrtheit) voll respektiert werden – dann stellte sich die Frage, wieso Schweine, Rinder und Mäuse kein einziges Grundrecht haben; oder es dürfte keine Grundrechte haben, was aber mit den Menschenrechten nicht vereinbar wäre. Dieses und ähnliche Probleme bestünden natürlich nicht, würden nichtmenschlichen Tieren nicht jegliche Rechte vorenthalten. Würden Menschen wie Nicht-Menschen in ihren wesentlichen Grundrechten geschützt, bräuchte es keine langwierigen Stellungnahmen von Kommissionen.
Der "Ethikrat" unternahm das Nächstliegende: er empfahl im Wesentlichen alles das gesetzlich zu verbieten, was tatsächliche Mischwesen erzeugen könnte: "Wir wollen eine klare Grenzziehung, damit es erst gar nicht zur Entstehung von Mensch-Tier-Mischwesen in der Forschung kommt". Das ethische Dilemma kann so erst gar nicht entstehen. Denn die menschliche "Würde" wäre dabei weniger in Gefahr, als der innere Frieden beim Mittagessen.