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Pressespiegel:
"moderne" Sklaven haben vier Beine

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"moderne" Sklaven haben vier Beine

Autor: martin.p | Datum:
Es ist schon etwas her, als in Afrika Menschen eingefangen und in die USA verschleppt worden sind.
Sie waren Sklaven, die ihrer Heimat entrissen in verschiedensten Formen ausgebeutet wurden.
Mit der "Emancipation Proclamation" vom 01. Januar 1863 waren sie offiziell frei.
Es ist nicht ganz so lange her, da verglich Anne Frank am 19. November 1942 in ihrem Tagebuch die Judenverfolgung der Nazis als eine "Sklavenjagd".
Am 09. Mai 1945 endetet der Krieg mit einer bedingungslosen Kapitulation der dt. Wehrmacht.
Noch viel weniger lange her ist eine weitere Versteigerung, wie sie seit 1989 durchgeführt wird: Vom Hluhluwe-Umfolozi-Naturpark in der südafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal wurden zum 15. Mal etliche Tiere angeboten und verkauft. Sie tragen keine Tafeln, mit Angaben über sich selbst um den Hals, sondern werden auf großen Monitoren preisgeboten und ihr Schicksal fiel mit dem Auktions-Hammerschlag. Der "Erlös" der "modernen" Sklavenhändler betrug diesmal ca. 1,5 Mio. Euro.
Auch diese Sklaven werden aus Afrika nach u.a. Europa verschleppt.
So schließt sich der Kreislauf.
Und hoffentlich werden auch sie irgendwann befreit.

Nashorn unterm Hammer: Bieterschlacht im Nationalpark

Autor: martin.p | Datum:
Durban/Johannesburg (dpa) - Als der Hammer des Auktionators fiel, war Schweden gleich um ein halbes Dutzend Nashörner reicher. Auf der 15. Wildlife-Auktion in Südafrikas Hluhluwe-Umfolozi-Naturpark standen die seltenen Dickhäuter im Mittelpunkt des Interesses - nicht nur der schwedischen Bieter. «Die wollten die Tiere für einen Themenpark erwerben», sagt Jeff Gaisford von der zuständigen Naturpark-Behörde. Vom leichtfüßigen Zebra bis zur lebhaften Antilope reichte die Spanne bei einer der größten Wildtier-Auktionen der Welt, zu der sich rund 2000 Schaulustige und 250 Bieter in der Provinz KwaZulu-Natal einfanden.

Seit 1989 veranstaltet der Nationalpark derartige Versteigerungen, um überzählige Tiere loszuwerden und die Kassen für den Tierschutz aufzufüllen. 14,7 Millionen Rand (etwa 1,5 Millionen Euro) betrug in diesem Jahr der Erlös der Auktion. Die Auktionslose enthalten auch Tiere, die unter Artenschutz stehen oder vom Aussterben bedroht sind. Die Parkbehörde geht damit einen anderen Weg als etwa der Krüger-Nationalpark, der nun um angrenzende Flächen in Simbabwe und Mosambik ergänzt zum grenzüberschreitenden Limpopo-Nationalpark wird.

Überzählige Tiere aus Südafrika werden in Grenzregionen der Nachbarländer umgesiedelt, wo es zwar tolle Landschaft, aber nur wenig Wild gibt. Die nächste Umsiedlung von 1000 Tieren nach Mosambik ist für die kommenden Wochen geplant.

Südafrikas Nachbarstaat Botswana erwägt dagegen gerade eine dritte Variante, die dem Kap-Staat selbst lange Zeit Negativ-Schlagzeilen brachte: das massenweise Abschlachten überzähliger Tiere. Im Chobe- Nationalpark - wo die Elefanten-Population aus dem Ruder zu geraten droht - wird über Massentötungen nachgedacht. Die Elefanten hätten sich derart vermehrt, daß sie den eigenen Lebensraum zerstörten, argumentiert die Regierung. Südafrikanische Medien dagegen bringen die Planungen in Verbindung mit dem Bau einer Luxus-Lodge in dem nahe der Grenze zu Namibia gelegen Naturpark.

Ob Giraffen, Nashörner oder Flusspferde - die Tier-Paradiese des Südlichen Afrika, die jährlich Millionen Touristen besuchen, leiden angesichts der künstlich-optimalen Bedingungen unter Überbevölkerung. Selbst kleinere Wild-Farmen kennen das Problem. Sie rufen in der Tierfang-Saison von März bis Oktober Experten, die die Tiere dann versteigern. Vielfach werden sie dann erst nach dem Verkauf gefangen.

«Das sind die so genannten Katalog-Auktionen, bei denen die Preise meist etwas niedriger als bei den Live-Auktionen liegen», sagt Parksprecher Gaisford. Auf der Wildauktion in Hluhluwe werden beide Varianten praktiziert. Die Preisspanne reichte von etwa 45 Euro für eine Schwarzfersen-Antilope (Impala) bis hin zum Tausendfachen für ein Nashorn. In diesem Jahr lag der Erlös unter den Erwartungen der Auktionatoren. «Wir haben in diversen Teilen des Landes eine lang andauernde Dürre, das drückt die Preise», begründet Gaisford.



© dpa - Meldung vom 22.06.2003 13:06 Uhr