London (dpa) - Freispruch für Prinzessin Annes Bullterrier Dottie: Wie der Buckingham Palast am Dienstag bekannt gab, ist der Kampfhund nicht für den blutigen Tod von Pharos, einer der ältesten und meistgeliebten Schoßhunde von Königin Elizabeth II., verantwortlich. «Dottie ist ganz sicher unschuldig», sagte ein Sprecher am königlichen Hof in London. Stattdessen soll nun Florence, ein anderer Bullterrier von Prinzessin Anne, Pharos kurz vor Weihnachten zerfleischt haben.
Damit bestätigt der Palast Zeitungsberichte, wonach Augenzeugenberichte und eine tierärztliche Untersuchung mit Gebissvergleichen für das überraschende Ergebnis verantwortlich sind. Allerdings wurde in den Berichten die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass Dotties Bluttat nur verschleiert werden soll, damit sie nicht eingeschläfert wird. Auf die Frage, was nun mit Beißerin Florence geschieht, sagte der Hofsprecher: «Das ist eine Privatangelegenheit, die die Königin und die Prinzessin untereinander entscheiden.» Die Queen sei von dem Verlust ihres Hundes jedenfalls immer noch erschüttert.
«Es gab überall Hunde und es war kaum festzustellen, wer der eigentliche Täter war», zitierte die «Sun» eine Quelle am königlichen Hof. Prinzessin Anne war mit drei Bullterriern für die Weihnachtstage auf Schloss Sandringham, dem ostenglischen Landsitz der Queen, angereist. Die kurzbeinigen Queen-Corgis, darunter Pharos, stürmten zur Begrüßung zur Tür. Dort ging einer von Annes Hunden sofort auf den kleinen Vierbeiner los und biss ihn so schlimm in die Hinterbeine, dass das Tier eingeschläfert werden musste.
Zunächst war ganz klar Dottie als Hundemörderin ausgemacht worden. Britische Tierschützer hatten daraufhin Dotties Tod gefordert. Der «augenscheinlich bösartige Hund» gehöre eingeschläfert, sagte ein Sprecher der Tierschutzorganisation RSPCA, deren Schirmherrin Elizabeth II. selbst ist. Der Bullterrier hatte im vergangenen Jahr bereits zwei Kinder schwer verletzt. Anne, die wegen der Kinder Attacke als erstes Mitglied der königlichen Familie eine Vorstrafe hat, musste damals eine Geldstrafe zahlen. Außerdem sollte der Hund bei einer Wiederholungstat eingeschläfert werden.
© dpa - Meldung vom 30.12.2003 15:09 Uhr