Bonn, 15.03.2004: Normalerweise werden Pressrückstände von Ölfrüchten zu Tierfutter verarbeitet. Doch ein Projekt des Fachbereiches Lebensmitteltechnologie der Fachhochschule Fulda zeigt nun eine interessante Möglichkeit, den Presskuchen von Raps und Nüssen als Lebensmittel für den Menschen zu nutzen. Vorbild ist dabei ein traditionelles indonesisches Sojaprodukt namens Tempeh.
Es wird hergestellt, indem die eingeweichten Sojabohnen mit einem bestimmten Schimmelpilz beimpft und fermentiert werden. Das Ausgangsmaterial wird vom Pilz durchwachsen und kann nach zwei Tagen geschnitten, gebraten oder als Suppeneinlage verwendet werden.
In Europa ist Tempeh bisher kaum bekannt, da sich aber immer mehr Menschen vegetarisch ernähren, könnte es eine interessante Alternative für den Verbraucher darstellen. Zumal nicht immer Soja Ausgangsprodukt der Herstellung sein muss. Auch aus den Pressrückständen von Walnüssen, Raps oder Erdnüssen lässt sich ein wertvoller Vitamin- und Eiweißlieferant erzeugen. Die Produktentwicklung soll fortgeführt werden.
http://www.umweltjournal.de/fp/archiv/AfA_naturkost/6250.php