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Nitsch: Früher Morden ist tierschutzkonform

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Nitsch: Früher Morden ist tierschutzkonform

Autor: Achim Stößer | Datum:
Absurde Tierausbeuterlogik: "Wegen der früheren Konflikte, bei denen er «oft missverstanden und als Mörder und Tierquäler beschimpft» worden sei, verzichtet Nitsch diesmal auf Schlachtungen während der Aufführungen. Die Tiere würden vorher getötet."

Nitsch: «Parsifal-Ausladung in Wien hat mich sehr beleidigt»

Autor: Achim Stößer | Datum:
Berlin (dpa) - Der Wiener Aktionskünstler Hermann Nitsch fühlt sich von der Wiener Staatsoper nach der Absage seiner «Parsifal»- Inszenierung tief beleidigt. Als Ersatz führt er Ende Juli auf Schloss Prinzendorf bei Wien «Die Gralslegende» als 48-stündiges Mysterienspiel auf.

Der 65-jährige Nitsch, dessen Arbeiten in Form von Ritualen mit nackten Menschen, Tierkadavern, Eingeweiden und Stierblut immer wieder Tierschützer und Polizei auf den Plan riefen, vermutet hinter der Wiener Absage politische Gründe.

«Man hat mich in einer Weise ausgeladen, die mich sehr beleidigt hat, obwohl man mich vorher gefeiert hat», sagte Nitsch am Dienstag in Berlin bei der Vorstellung seines neuen Theaterprojekts «ohne Sprache» mit Musik, Essen und Trinken. «Diesmal wollte ich den Wienern die Zähne zeigen, aber man hat mich nicht gelassen, man hat mich hinausgeekelt.»

Sein neues Projekt sei keine Polemik gegen Richard Wagner, den er sehr verehre. «Die altmodischen Umdeutungen im Theater interessieren mich nicht.» Er wolle die Gralslegende so darstellen, «wie man sie heute nach der Psychoanalyse anders sehen kann und als sie Wagner sehen konnte». Nitschs Aufführung seines «Orgien Mysterien Theaters» findet mit 130 Akteuren und 100 Musikern aus aller Welt vom 31. Juli bis 2. August eine Woche nach der Premiere der Bayreuther «Parsifal»-Inszenierung von Christop Schlingensief statt. «Prinzendorf ist mein Bayreuth», sagte Nitsch in Berlin.

Wegen der früheren Konflikte, bei denen er «oft missverstanden und als Mörder und Tierquäler beschimpft» worden sei, verzichtet Nitsch diesmal auf Schlachtungen während der Aufführungen. Die Tiere würden vorher getötet.



© dpa - Meldung vom 13.07.2004 15:35 Uhr