Forenübersicht RSS

Pressespiegel:
B12 demnächst in jedem Mehl?

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 2

Hinweis: Momentan können keine Beiträge erstellt werden.

B12 demnächst in jedem Mehl?

Autor: Achim Stößer | Datum:
Immer wieder wird angeblicher B12-Mangel als "Argument" gegen Veganismus angebracht, meist zusammen mit dem ach so verpönten "Tablettenschlucken", das angeblich zum Veganismus gehören solle und damit dagegen spräche (als ob das ethisch von Bedeutung wäre).

In Wahrheit wird natürlich das Gros an B12-Produkten (sei es "Vitasprint" oder Cornflakes-Zusatz), ganz zu schweigen von unzähligen anderen Nahrungsergänzungsmitteln ("Nimm 2 - gesunde Vitamine Naschen", "ACE-Drink" usw. usf.) von Nichtveganern konsumiert.

Um dem weitverbreiteten Folsäuremangel unter Nichtveganern ("Das wasserlösliche Vitamin Folsäure ist auf natürliche Weise beispielsweise in Spinat, Broccoli, Tomaten, Orangen und Vollkornprodukten enthalten") zu begegnen, hat das Robert Koch-Institut für das Bundesverbraucherministerium nun eine Modellrechnung erstellt: der Folsäureunterversorgung würde dabei durch Folsäurezusatz im Mehl (wie sie in Nordamerika bereits praktiziert wird) begegnet.

Pikanter Nebeneffekt: "das Risiko eines durch diesen Zusatz maskierten Vitamin-B12-Mangels ließe sich durch die gleichzeitige Beigabe von B12 verringern".

Folsäure-Zusatz im Mehl könnte Vitaminmangel lindern

Autor: Achim Stößer | Datum:
Berlin (dpa) - Ein gesetzlich geregelter Folsäure-Zusatz in Grundnahrungsmitteln wie Mehl oder Salz könnte die weit verbreitete Unterversorgung mit diesem lebenswichtigen Vitamin mildern. Das hat eine Modellrechnung des Berliner Robert Koch-Instituts für das Bundesverbraucherministerium ergeben.

Zwei Drittel der Erwachsenen in Deutschland nähmen weniger als 75 Prozent des Folsäure-Tagesbedarfs von 400 Mikrogramm (Millionstel Gramm) zu sich, berichtet das RKI in seinem jüngsten «Epidemiologischen Bulletin». Folsäure ist für Stoffwechselvorgänge und das Zellwachstum unabkömmlich. Ein Folsäuremangel kann außerdem zu so genannten Neuralrohrdefekten wie dem offenen Rücken (Spina bifida) bei Neugeborenen führen.

Das wasserlösliche Vitamin Folsäure ist auf natürliche Weise beispielsweise in Spinat, Broccoli, Tomaten, Orangen und Vollkornprodukten enthalten. Künstlich hergestellte Folsäure ist einigen Milchprodukten, Getränken und Müslis zugesetzt. Da nicht jeder diese Produkte verzehrt, hält das RKI einen gesetzlich geregelten Zusatz bei Grundnahrungsmitteln für geeigneter, um dem Mangel entgegenzuwirken.

Die Simulationsrechnungen ergaben, dass 200 Mikrogramm synthetisch hergestellter Folsäure auf 100 Gramm Mehl für den Tagesbedarf der Deutschen ausreichen würden. Eine zu hohe tägliche Dosis synthetischer Folsäure sei dabei nicht bei einem wesentlichen Bevölkerungsanteil zu erwarten. Und das Risiko eines durch diesen Zusatz maskierten Vitamin-B12-Mangels ließe sich durch die gleichzeitige Beigabe von B12 verringern, heißt es im Bulletin.

Bei einem Folsäuremangel kann unter anderem die Blutbildung gestört werden, auch Schleimhautschäden sind möglich. Die obligatorische Mehlanreicherung habe etwa die Häufigkeit von Neuralrohrdefekten in Kanada um 54 Prozent und in den USA um 19 bis 31 Prozent verringert, berichtet das RKI.



© dpa - Meldung vom 23.08.2004 13:47 Uhr