Brüssel/Berlin (AFP) - Für Allergiker wird das Einkaufen deutlich einfacher: Alle Lebensmittel-Zusatzstoffe, die allergische Reaktionen auslösen können, müssen ab sofort klar auf der Verpackung gekennzeichnet werden. Eine entsprechende EU-Vorschrift trat jetzt in Deutschland in Kraft, wie das Verbraucherministerium in Berlin mitteilte.
Zutaten wie Milch, Eier, Fisch, Soja, Sesamkörner und Erdnüsse sollen damit auf den ersten Blick erkennbar sein. Bisher waren Allergie auslösende Stoffe häufig nur versteckt oder gar nicht auf Lebensmittelverpackungen gekennzeichnet.
Bislang mussten nur solche Zutaten ausgewiesen werden, die 25 Prozent oder mehr am Endprodukt ausmachten. Diese Regel entfällt nun: Etwa bei einer Soße müssen ab sofort alle Zutaten wie Eier, Milch oder Senf klar gekennzeichnet werden. Denn eine allergische Reaktion können auch kleine Mengen solcher Zutaten auslösen.
Zudem dürfen Allergie auslösende Stoffe sich nicht mehr unter einem Oberbegriff versteckt sein. War bisher etwa auf einer Verpackung "Pflanzliches Öl" ausgewiesen, konnte sich dahinter auch Erdnussöl verbergen. Künftig muss dagegen "Erdnussöl" auf der Verpackung stehen. Dies gilt auch für Aromastoffe: Die oberflächliche Bezeichnung "natürlicher Aromastoff" ohne genaue Angabe der Quelle ist künftig untersagt.
Auch sämtliche Inhaltsstoffe in alkoholischen Getränken, für die bisher eine Ausnahme galt, sind künftig kennzeichnungspflichtig. Damit müssen erstmals auch Sulfite in Getränken angegeben werden. Der unter anderem in Wein und Bier als Konservierungsmittel eingesetzte Stoff ruft bei vielen Menschen eine Unverträglichkeit hervor. Sie kann im schlimmsten Fall zu schweren Asthmaanfällen führen.
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