Forenübersicht RSS

Pressespiegel:
Urköstler sind Kindermörder

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 4

Hinweis: Momentan können keine Beiträge erstellt werden.

Urköstler sind Kindermörder

Autor: Achim Stößer | Datum:
Nun ist es aufgedeckt: wiedereinmal schaden obskuren Rohkosternährungslehren dem Veganismus (und kosteten in diesem Fall ein Kind das Leben). Die Eltern des in Bad Driburg verhungerten Kinds (vgl. http://veganismus.ch/foren/read.php?f=13&i=531&t=531) waren Anhänger von Franz Konz - schuld am Tod des Kinds war also nicht Veganismus, sondern die Wahnvorstellungen des Urkost-Gurus, der "Schulmedizin" verteufelt und Aids leugnet.

Siehe Pressemitteilung (10. Juli 2004): Nichtveganer sind Kindermörder.

ANTI-FLEISCH-WAHN: Fanatische Vegetarier ließen ihr Baby verhungern

Autor: Achim Stößer | Datum:
KATRIN JÄGER



Prominente Veganerin: Schauspielerin Alicia Silverstone (28)
Foto: Reuters


Paderborn - Als Leon starb, wog er 4000 Gramm. Da war er gerade mal sechzehn Monate alt. Normal für dieses Alter wären elf Kilo gewesen. Seit gestern stehen seine Eltern vor Gericht. Sie sind strenge Vegetarier. Sie ernährten auch ihr Kind nach diesen Regeln. Jetzt muß der Richter klären: Hat diese Ernährung den Jungen getötet? Saal 106 im Landgericht Paderborn. Draußen, 100 Meter entfernt, werden gerade die Marktstände auf dem Domplatz mit frischem Obst, Fleisch und Fisch bestückt. Während hier drinnen über das verhandelt wird, was in Deutschland eigentlich unmöglich ist. Ein Kind starb, vollkommen unterernährt und ausgetrocknet.

Annette H., 36, spricht leise, aber sehr klar. Sie ist Krankenschwester - ausgerechnet. Und nach BSE, Schweinepest und all den anderen Lebensmittelskandalen sind sie und ihr Lebensgefährte Veganer geworden. Er, Franz B., 44, sagt in der Verhandlung fast gar nichts und wenn doch, nuschelt er undeutlich. Die meiste Zeit stützt er seinen Kopf mit der linken Hand ab.

Die beiden kennen sich seit 1996, haben schon zwei Jungs bekommen, bevor Leon am 19. November 2002 geboren wurde. Alle drei Kinder brachten sie zuhause auf die Welt. Ohne Hebamme, nur mit den Ratschlägen aus einem dicken Buch: Der große "Gesundheits-Konz". In dem Buch steht kurz gesagt: Traue keinem Arzt und ernähre dich vegan. Für Leons Eltern wurde es zur Bibel. Bei den ersten beiden Kindern läuft alles glatt - bei Leon auch. Zunächst. Ihr Kind sei normal gewesen, sagt sie, all die Kinder anderer Leute seien so groß und dick.

Aus dem Buch weiß sie auch, warum: Babys, die Kuhmilch trinken, werden eben groß wie Kälber. So steht es jedenfalls im "Gesundheits-Konz". Doch im Februar dieses Jahres merkt Annette H., das etwas nicht stimmt. Leon hat Husten. "Er hat ein Rasselgeräusch gehabt, gehustet". Sie ging nicht zum Arzt. Statt dessen behandelt sie ihn mit Heilkräutern.

Dann merkte sie, daß seine Mundhöhle entzündet war. Sie ging nicht zum Arzt. Sie behandelte ihn mit Teebaumöl. Leon aß nichts Festes mehr. Alles, was sie ihm aus der Flasche reichte - Tee, Mandelmilch, Avocadosaft - trank er extrem langsam. Fast gar nicht. Sie ging nicht zum Arzt. Und bestellte Kokosmilch für 22 Euro. Als sie ihn zwei Tage damit gefüttert hatte, wachte Leon nicht mehr auf. Die Obduktion ergab: Der Junge starb an einer Lungenentzündung, Austrocknung und Mangelernährung.

Der Gutachter Prof. Gerhard Fechner: "Wer die Bilder von Leon gesehen hat, muß keinen medizinischen Sachverstand haben, um die lebensbedrohliche Situation zu erkennen. Man kennt solche Bilder nur aus Afrika."

Urteil: Zwei Jahre auf Bewährung. Der Richter ließ mildernde Umstände gelten. Die Eltern hätten sich um das Kind gekümmert, nur falsch. "Sie hätten erkennen müssen, daß es ihrem Kind schlecht geht." Auflage: sie müssen mit ihren anderen drei Kinder alle sechs Monate zum Kinderarzt. Die Eltern nahmen das Urteil an.

Was sind Veganer?
Veganer leben eine besonders strikte Form des Vegetarismus. Während der Vegetarier meist lediglich auf Fleisch und eventuell Fisch verzichtet, lehnt der Veganer den Konsum aller Tierprodukte ab. Ein Veganer nimmt keinerlei tierische Produkte, sowie Molkereiprodukte, Eier oder Honig zu sich. Abgelehnt werden auch Kleidung und andere Gebrauchsgegenstände aus Haut und anderen Tierprodukten, wie Seide, Leder, Perlen oder Tierwolle.

http://bz.berlin1.de/aktuell/news/041118/veganer.html

PADERBORN: Jeder Infekt eine Katastrophe

Autor: Achim Stößer | Datum:
Zweijährige Bewährungsstrafe für die Eltern des kleinen Leon

VON JUTTA STEINMETZ



Paderborn/Bad Driburg. Als der 16 Monate alte Leon am 5. März in Neuenheerse starb, wog er gerade noch vier Kilogramm. Der Junge habe ein Bild abgegeben, "wie man es aus Afrika kennt", bilanzierte gestern der Münsteraner Rechtsmediziner Gerhard Fechtner im Paderborner Schwurgericht. Dort mussten sich die Eltern des Kleinen verantworten.

Die gelernte Krankenschwester Annette H. und ihr Lebensgefährte Franz-Josef B. wurden nach fast siebenstündiger Verhandlung wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu zwei Jahren Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt. "Sie haben für Leon nur das Beste erreichen wollen, dies aber leider Gottes nicht erreicht", resümierte der Vorsitzende Richter Bernd Emminghaus die entsetzliche Tragödie, die in der veganen Lebensführung der Familie wurzelte.


Wie bereits im Vorfeld des gestrigen Prozesses mehrfach berichtet, hatte sich die Familie schon seit vielen Jahren streng vegan ernährt. Weder für die Erwachsenen noch für die drei kleinen Kinder kamen tierische Produkte auf den Tisch. Mit Hilfe der "Veganer-Bibel", des "Großen Gesundheits-Konz", richtete die Familie ihr Leben ein. Ohne Schulmedizin, ohne Ärzte – auch während der Geburten.
Alles lief gut, bis im Februar der 16 Monate alte Leon erkrankte. Ihm konnten die Naturöle und -säfte nicht mehr helfen. Er verweigerte die Nahrung, wurde immer schwächer, verlor dramatisch an Gewicht. Auch die spezielle Milch aus Kokosnüssen, die die verzweifelten Eltern kommen ließen, half nicht. Nahrungsmangel und eine Lungenentzündung führten schließlich zu seinem Tod.

Wahrscheinlich habe die chronische Ernährungsstörung schon begonnen, als Annette H. gut zweieinhalb Monate zuvor Leon abgestillt hatte, vermutete Gerhard Fechtner. Die nun einzig verabreichten streng veganen Lebensmittel hätten nicht ausgereicht. Ihnen habe es an Eiweißen, Vitaminen und Elektrolyten gefehlt. Eine Mangelernährung des Kindes sei die Folge gewesen. Folglich sei auch das körpereigene Immunsystem stark geschwächt gewesen. "Jeder Infekt kommt da fast einer Katastrophe gleich", umschrieb der Experte den Zustand Leons zu Beginn seiner Erkrankung. Die Dringlichkeit eines Arztbesuchs hätten die Eltern erkennen können und müssen, meinte Fechtner. Eine Einschätzung, die das Gericht teilte.

http://www.nw-news.de/nw/news/owl_/_nrw/?sid=e1e8a28fa46eb799dd6d59f74d780336&cnt=288213

Ist dieses Buch Schuld am Hunger-Tod des Vegetarier-Babys?

Autor: Achim Stößer | Datum:
S. SCHMIDT


Nach diesem[sic!] Konz-Buch lebte Leons Familie
Foto: ullstein



Heimsberg - Der Prozeß um den Tod von Leon erschüttert Deutschland. Die Eltern des 16 Monate alten Jungen hatten ihn nach der Lehre des selbst ernannten Gesundheitspapstes Franz Konz, 78, streng vegan ernährt, ihn trotz Lungenentzündung nicht zum Arzt gebracht. Doch Franz Konz hält an seiner umstrittenen Lehre fest. "Vielleicht war der Tod ja von Gott bestimmt. Da sind wir machtlos", so der Gesundheits-Guru zur BZ. Er ist von Beruf eigentlich Steuerinspektor, lebt seit 40 Jahren selbst nach seiner sogenannten "Urkost".

"Die Eltern werden jetzt anscheinend dafür verurteilt, daß sie ihr Kind gesund ernährten."

Bei der "Urkost", die Konz in seinem Buch "Der große Gesundheits-Konz" propagiert, werden alle tierischen Produkte wie Fleisch, Milch, Eier weggelassen. Nur Pflanzen, Nüsse und Früchte sind erlaubt und sollen roh verspeist werden.

Konz: "So habe ich meine beiden Kinder (9 und 10) auch ernährt. Sie waren nie krank, hatten nicht mal Schnupfen. Einen Arzt haben sie auch nie gesehen."

Ärzte und die moderne Medizin lehnt er völlig ab: "Der Arzt ist schlimmer als die Krankheit. Überhaupt gibt es gar keine Krankheiten, sondern nur Auswirkungen falscher Lebensführung!"

Solche Aussagen bringen Mediziner auf die Palme: "Das ist alles völlig absurd", sagt der Berliner Kinderarzt Dr. Ulrich Fegeler, 56. "Konz handelt grob fahrlässig, wenn er Eltern wichtige Therapien für ihre Kinder ausredet."

Die Eltern des kleinen Leon glaubten aber weiter an die Naturlehre von Franz Konz...

http://bz.berlin1.de/aktuell/news/041119/veganer.html