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Pressespiegel:
Tierausbeuter-TV

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Tierausbeuter-TV

Autor: Achim Stößer | Datum:
Rund 12% der gesamten Fernsehsendezeit handelt von "Ernährung" - doch selbst das Verbraucherministerium hat erkannt, daß dies primär der Desinformation dient.

Dies gilt noch weit drastischer, als die Pressemeldung vermuten läßt: Wer einmal in eine Kochsendung (oder sonst eine Sendung zum Thema Ernährung, vgl. TV-Tips unter http://maqi.de/tv) zappt, wird feststellen, daß es meist nur wenige Sekunden dauert, bis Tierausbeutung propagiert wird.

Viel Sendezeit für Essen und Trinken - wenig Aufklärung

Autor: Achim Stößer | Datum:
Erfurt - Die Themen Kochen, Essen und Trinken nehmen einen großen Raum in Fernsehprogrammen ein, tragen aber zu wenig zur Aufklärung über gesunde Ernährung bei. Zu diesem Ergebnis kommt ein Forschungsprojekt im Auftrag des Bundesministeriums für Verbraucherschutz.
Dies teilte die Universität Erfurt am Donnerstagabend mit. Die Studie ergab, dass das Thema Ernährung in rund zwölf Prozent der Sendezeit direkt oder am Rande der Handlung eine Rolle spielt. Für das Projekt, bei dem es um Darstellung und Wirkung von Ernährungsinformationen ging, seien 1344 Programmstunden der acht reichweitenstärksten deutschen Fernsehsender ausgewertet worden.

«Das Bild von Ernährung, das das Fernsehen vermittelt, ist dabei denkbar ungünstig», resümierten die Kommunikationswissenschaftler. Ein Viertel der gezeigten Lebensmittel seien Süßigkeiten oder fetthaltige Snacks, 16 Prozent alkoholische Getränke. Eine Befragung unter 1060 Verbrauchern im Alter zwischen 16 und 75 Jahren ergab, dass die gezielte Nutzung von ernährungsrelevanten Programmen eher die Ausnahme ist. Menschen, die gegenüber einer vollwertigen Ernährung aufgeschlossen sind, würden tendenziell weniger fernsehen.

Nur knapp 42 Prozent der Befragten fühlte sich aus dem Fernsehen ausreichend über Lebensmittelrisiken informiert. Der Anteil der gut Informierten steige bei häufigerer Nutzung der öffentlich-rechtlichen Sender. «Alles in in allem deuten die Befunde der Grundlagenstudie darauf hin, dass sich das Massenmedium Fernsehen als Instrument der Ernährungsaufklärung durchaus eignet», sagte Projektleiter Patrick Rössler. Nach Angaben des Professors gingen die Ergebnisse in den Ernährungsbericht 2004 ein.



© dpa - Meldung vom 10.12.2004 07:43 Uhr

Fernsehen macht Appetit auf schlechte Ernährung

Autor: Achim Stößer | Datum:
München - Wer viel fernsieht, futtert mehr und verschlingt kalorienreichere Kost. Schon bei Kindern wecke der Bildschirm falsche Bedürfnisse: 30 Prozent der Nahrung in Trickfilmen sind Snacks oder Naschwerk.
Ein gesunder Apfel tauche kaum auf, fand die «Deutsche Gesellschaft für Ernährung» (DGE) heraus, die im Auftrag der Fernseh- Zeitschrift «Gong» vier Wochen lang das Programm von acht TV-Sendern untersucht und Befragungen durchgeführt hat.

«Bei knapp 25 Prozent aller Speisen im Fernsehen handelt es sich um Süßes oder Fettes ohne Nährwert», sagte Antje Gahl von der DGE. In den TV-Programmen sei fettes und ungesundes Essen allgegenwärtig, das auch die Zuschauer zum Naschen animiere: Currywurst, triefende Pommes mit Mayo, sündhafte Schleckereien, dazu ein kühles Bier. Vor allem TV-Kommissare achteten kaum auf ihre Gesundheit.

Den Ernährungs-Wächtern graust es vor üppig gedeckten Tafeln, an denen Ottfried Fischer als «Bulle von Tölz» schlemmt. Ihnen stößt auch die ständige Präsenz von Alkohol unangenehm auf: Im «Tatort» schwören Klaus J. Behrendt als Max Ballauf und Dietmar Bär als Freddy Schenk auf Kölsch. Auch «Bella Block» alias Hannelore Hoger ist Hochprozentigem nicht abgeneigt. In Filmen entfällt fast die Hälfte der gezeigten Lebensmittel auf alkoholische Getränke, in Serien knapp ein Drittel. Speziell die beiläufige Einbettung in Alltagssituationen bereitet den Fachleuten Sorge.



© dpa - Meldung vom 19.03.2005 17:40 Uhr