Jedes zweite Ei kommt aus alternativen Haltungssystemen.
Der jährliche Verbrauch von frischen und gekochten Eiern in den österreichischen Haushalten hat sich bei rund 900 Millionen Stück eingependelt. Immer mehr Eier werden über den Lebensmitteleinzelhandel bezogen, etwa jedes zweite Ei stammt aus alternativen Haltungsformen. Nur zu Ostern wurden größere Mengen als sonst über Vertriebsschienen außerhalb des Handels bezogen. Dies geht aus der jüngsten RollAMA-Studie zum Einkaufsverhalten der Österreicher im Jahr 2004 hervor.
Noch im Jahr 2001 bezogen fast 60 Prozent der Konsumenten die Eier über alternative Vertriebsquellen wie zum Beispiel Bauernmärkte oder den Ab-Hof-Verkauf und nur rund 40 Prozent über den Lebensmitteleinzelhandel (LEH). Im Jahr 2004 hat sich dieses Verhältnis fast umgekehrt. Über 59 Prozent der Konsumenten bezogen im Vorjahr ihre Eier über den LEH. Von den Haushalten wurden im Jahr 2004 rund 164 Mio. Euro für Eier ausgegeben, davon rund 100 Mio. Euro im Lebensmitteleinzelhandel. Der Bruttoverbrauch an Eiern in Österreich liegt bei rund 1,8 Mrd. Stück, wenn man auch den Bedarf einrechnet, den die verarbeitende Lebensmittelindustrie in diesem Bereich hat.
Rund 46 Prozent der heimischen Eier, die im LEH verkauft wurden, kamen 2004 aus Käfighaltung. Der andere Teil wurde aus Bodenhaltung (22 Prozent), Freilandhaltung (19 Prozent) und aus Bio-Freilandhaltung (13 Prozent) geliefert. Die 40- bis 50-Jährigen haben im Vorjahr der Freilandhaltung den größten Vorzug gegeben. Lediglich 34 Prozent dieser Altersgruppe kauften Käfigeier. Auffällig ist auch, dass die Kaufkraft das Kaufverhalten beeinflusst. In den höheren Einkommensklassen ist man laut RollAMA eher bereit, zu Freilandeiern zu greifen.
Der durchschnittliche Jahreseinkauf eines Österreichers liegt bei 112 Eiern. Die Tiroler lagen 2004 beim Einkauf mit 127 Eiern pro Kopf an der Spitze, gefolgt von den Burgenländern (122 Eier) und den Niederösterreichern (120 Eier). Im untersten Feld lagen Wien mit 103 Eiern Jahreseinkauf, Vorarlberg mit 100 und als Schlusslicht Kärnten mit 98 Eiern pro Kopf und Jahr. Generell gilt, dass in jenen Altersklassen, die der Kochkunst am heftigsten frönen, der Eierverbrauch am höchsten ist. Die Gruppe mit jenen Haushaltsführern, die älter als 60 Jahre sind, schlägt dabei mit 162 Eiern pro Kopf und Jahr zu Buche.
Sowohl im LEH als auch in den alternativen Vertriebsquellen ist das Preisniveau über die Jahre etwas gestiegen. Wer die Eier beim Bauern oder auf Märkten kauft, steigt im Durchschnitt etwas günstiger aus. So lag der Durchschnittspreis für 10 Eier im LEH 2004 bei 1,87 Euro, bei alternativen Vertriebsquellen bei 1,75 Euro.
Zu Ostern essen die Österreicher doppelt so viele Eier wie im restlichen Jahr. Damit gehe auch ein steigender Anteil von Eiern aus Käfighaltung einher, räumte die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" ein. Der Freiland-Sektor habe aber seit Jahren deutlich Rückenwind. Problematisch sei der industrielle Großverbraucher, der sich stark am Preis orientiere und vor allem zum billigen Käfig-Ei greife, zumal es auch keine Kennzeichnungsvorschriften gebe. Industrie-Eier machen immerhin 45 Prozent des jährlichen Eierkonsums aus, geht aus einer Aussendung hervor.
17.03.2005 14:00 http://portal.tirol.com/chronik/national/5530/index.do