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"Kapazität" der "Milchkuh"

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"Kapazität" der "Milchkuh"

Autor: Ellie | Datum:
Hallo Leute,

dies habe ich in der aktuellen Hörzu (Fernsehzeitschrift) gefunden. Es wird aufgezählt, wie effektiv und finanziell aufwändig eine "Milchkuh" im Durchschnitt (angeblich) ist. Auf der Abbildung sieht man ein Melkkarussel (halbrunder, hochgesetzter Melkstand), auf dem Kühe stehen, von denen nur die Euter und die verschmutzten Hinterbeine zu sehen sind. Davor steht ein Mann der gerade etwas in eine Tastatur eingibt. Ich tippe den Text einfach mal unkommentiert ab (und ohne alle fragwürdigen Begriffe in Anführungszeichen zu setzen):

Zitat:
Titel: " Bis auf den letzten Tropfen. Deutschlands Milchbauern fühlen sich ausgepresst: Die Discounter haben die Milchpreise von 73 auf 61 Cent pro Liter gesenkt, die Molkereien zahlen teilweise nur noch 26 Cent. Das deckt nicht einmal die laufenden Kosten. Denn eine Kuh ist teuer wie nie."

Die ganze Kuh: Sie verursacht pro Jahr Kosten in Höhe von 4500 €. Davon entfallen: 500 € anteilig auf die Aufzuchtkosten, 250 € auf Gebäude und Versicherungen, 350 € auf Düngemittel, 800 € auf Lohnkosten, 100 € auf den Tierarzt, 1550 € auf Futter und 950 € auf die Melkmaschine (Wartung und Betrieb).

Das Euter: Bis der erste Tropfen Milch fließt, hat der Bauer bereits 2500 € in die Kuh investiert. Um die Milchproduktion aufrecht zu erhalten, muss die Kuh jedes Jahr ein Kalb bekommen - an dessen Verkauf der Bauer ein wenig verdient: Weibliche Kälber bringen circa 200 €, männliche 100 bis 120 €.

Das Fleisch: Der Verkauf dient als kleines Zubrot. Zwischen 400 und 450 € erhält der Bauer für seine Kuh, wenn er sie nach durchschnittlich fünf Jahren schlachten lässt.

Das Melkkarussel: Nach spätestens zehn Jahren muss die zwischen 800.000 und 900.000 € teure Maschine ersetzt werden. Der Kauf lohnt sich ab 300 Kühen, bis zu 1000 Kühe können dort täglich gemolken werden. Kleinere Betriebe verwenden Fischgrätenmelkstände, die ab 35.000 € zu haben sind.

Die Tastatur (der einzelnen "Zapfanlage" pro Kuh [meine Ergänzung] ): Sie zeigt den Milchfluss an, ermöglicht zahlreiche computergesteuerte Funktionen - und die Kosten Energie. Fünf Cent Energiekosten fallen pro Liter an, hauptsächlich durch die Melkmaschine, hinzu kommen 4,5 Cent für Wartung.

Das Sammelstück: Hier landet die durch Zitzengummis abgepumpte Milch. Eine gute Kuh gibt im Jahr 10.000 Liter. Bei einem Milchpreis von rund 30 Cent bringt sie so 3000 € im Jahr ein.

Die Leitungen (vom Sammestück fließt die Milch in die Leitungen [meine Ergänzung] ): Von hier fließt die Milch in Kühlbehälter. Täglich holen die Molkereien Deutschlandweit 77 Millionen Liter ab. Mehr als 50% davon landen bei Discountern, die die Preise diktieren. Zurzeit verdienen sie rund 9 Cent pro Liter, die Molkereien 26 Cent. Für die Milchproduzenten, denen im Vertrag kein fester Preis garantiert wird, bleibt immer weniger - dabei sind ihre Kosten für Energie und Futter in den vergangenen 15 Monaten um 6,5 Cent gestiegen.

Der Mensch: Er ist mit das Teuerste an der Milchproduktion - selbst bei einem Niedriglohn von sechs bis sieben Euro pro Stunde. Meist arbeiten deshalb unentgeltlich Familienmitglieder mit.


Ich finde, das liest sich fürchterlich...

Grüße,

Ellie

Re: "Kapazität" der "Milchkuh"

Autor: CDH | Datum:
Genauso schön zu lesen ist der Wikipedia Artikel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Milchkuh

An ihrer Wortwahl werdet ihr sie erkennen...

Man könnte fast denken, dass es seltsam ist, wie man Vorgänge, die eigentlich emotional belastend für den Menschen sein sollten, mit so kalten und distanzierten Worten benennen kann.
Aber dann denkt man ein bisschen nach und merkt, dass die Menschen das schon immer gemacht haben, dass sie sich auch sprachlich von grausamsten Vorgehensweisen distanziert haben, um sich einfach nicht mehr bewusst sein zu müssen, was man fühlenden Lebewesen antut.

Mord: verminderte Nutzungsdauer

Autor: Achim Stößer | Datum:
Zitat: Nach der Geburt wird in modernen Haltungssystemen aus hygienischen Gründen das Kalb vom Muttertier getrennt. [...] Männliche Jungtiere werden vielfach an Mastbetriebe verkauft, während die weiblichen Jungtiere frühestmöglich auf Festfutter umgestellt werden, um durch eine optimale Entwicklung der Vormägen möglichst leistungsfähige Milchkühe heranzuziehen.[...] Wird eine Hochleistungskuh nicht bedarfsgerecht gefüttert, sind zahlreiche Erkrankungen und eine verminderte Nutzungsdauer die Folge.

[...] Hochleistungsmilchkühe werden im Schnitt schon nach zwei bis drei Laktationen geschlachtet. Ursache sind Fruchtbarkeitsprobleme, Eutererentzündungen und ortopädische Erkrankungen, insbesondere der Klauen.

Gegenwärtig werden in Deutschland etwa fünf Millionen Kühe gehalten. In Europa geht die Kuhzahl bei gleichzeitigem Anstieg der Milchleistung zurück, weil es wirtschaftlich rentabler ist, die Milchmenge mit möglichst wenig Kühen zu erzeugen.
(meine Hervorhebungen)

Mord ist also eine "verminderte Nutzungsdauer". Goebbels hätte es nicht schöner formulieren können ...

Achim

TV-Magazin-Aufklärung

Autor: Achim Stößer | Datum:
In der letzten tv14 war dafür ein "Selbsttest": "Sind Sie sicher, daß ihr Körper Milch verträgt?" - "Wenn sie mehrere dieser Fragen mit "Ja" oder "weiß nicht" beantwortet haben, konsultieren Sie einen Arzt." Oder so ähnlich.

Immerhin: jeder 7. Deutsche, 80% weltweit würden unter Milchzuckerunverträglichkeit leiden, gibt die tv14 zu. (Jaja, fünf Milliarden "Chinesen" laut dem rassistischen "Kritiker" der "abgestillt"-Kampagne).

Hinterfragt wird da natürlich nichts ...



Achim

Re: TV-Magazin-Aufklärung

Autor: CDH | Datum:
Man muss Medikamente nehmen, damit man "natürliche" Laktase bekommt?
Und Milch ist doch ein wichtiger Calciumlieferant! Da kriegt man doch Osteoperose! (Wenn man sie nicht konsumiert, selbstverständlich)

Und die Formulierung "bereits jeder 7.[...]" ist doch irgendwie seltsam. Erstaunlich ist doch eher, dass 6/7 das Zeug überhaupt vertragen.

Re: TV-Magazin-Aufklärung

Autor: VEGY | Datum:
Also ich habe über Milch auch schon gegenteiliges gehört. Siehe: http://www.zeit.de/2006/39/Stimmts-39
Wenn die Milchlobby solche Behauptungen schweizweit plakatiert, muss man skeptisch sein.
Siehe:http://www.vgt.ch/vn/0401/milch.htm
Richtig ist, dass Milch Kalzium enthält, der zum Aufbau von Knochen wichtig ist. Milch enthält aber auch Eiweiss, dessen Stoffwechsel zu einer vermehrten Ausscheidung von Kalzium im Urin führt... Eine Langzeitstudie von 100'000 Frauen in den USA zeigt jedoch, dass regelmässige Milchtrinkerinnen deutlich häufiger von Schenkelhalsbrüchen (typisch für Osteoporose) betroffen sind. Das dürfte damit zusammenhängen, dass ein Übermass an Protein (egal woher) langfristig die Nieren und damit den Stoffwechsel schädigt.
Fazit: Wer die Knochen stärken will, soll sich das nötige Kalzium besser und billiger durch Obst und Gemüse zuführen.
mfg Vegy