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Vegane Kinder:
Ethisch vertretbare Kinderbücher etc.

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 102

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Ethisch vertretbare Kinderbücher etc.

Autor: Achim Stößer | Datum:
Ich habe hier ja schon gelegentlich erwähnt, wie schwer es ist, ethisch vertretbare Kinderbücher, aber auch Kinderlieder, -filme (grade läuft ein Hühnerbefreiungskinderfilm, "Die wilden Hühner", in dem die "Tierbefreier" sich schwören, "keine Hühner zu essen" ...) usw. zu finden.

Da wird Tierausbeutung und religiöser Wahn ebenso propagiert wie Drogenkonsum.

Ich fände es schön, wenn in diesem Thread entsprechende Informationen gesammelt würden, also zum einen Empfehlungen für geeignete Bücher usw., zum anderen Warnungen vor nicht unmittelbar erkennbaren Propagandamitteln (es ist ja nicht immer möglich, ein Buch vor dem kaufen zu lesen), aber auch Diskussion über Zweifelsfälle.

Achim

Re: Ethisch vertretbare Kinderbücher etc. [Drei Haselnüsse für Aschenbrödel - Mod]

Autor: Thomas | Datum:
Achim Stößer schrieb:

> Warnungen vor nicht
> unmittelbar erkennbaren Propagandamitteln

warnen möchte ich vor der überall zur Weihnachtszeit empfohlenen DVD "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel". Abgesehen davon, daß es normal zu sein scheint, daß in so gut wie jedem Märchenfilm ganz besonders viele Tierleichen gefressen werden, ist in diesem Film eine besonders grausam und detailliert dargestellte Jagdszene zu sehen, in der einem Fuchs ein Pfeil in die Seite geschossen wird. Er lebt noch und versucht ihn mit den Zähnen rauszuziehen. Alles in Nahaufnahme gefilmt.

Viele Grüße

Thomas

Re: Ethisch vertretbare Kinderbücher etc. [Drei Haselnüsse für Aschenbrödel - Mod]

Autor: Achim Stößer | Datum:
> werden, ist in diesem Film eine besonders grausam und
> detailliert dargestellte Jagdszene zu sehen, in der einem
> Fuchs ein Pfeil in die Seite geschossen wird. Er lebt noch
> und versucht ihn mit den Zähnen rauszuziehen. Alles in
> Nahaufnahme gefilmt.

Mal davon abgesehen, daß das vielleicht nicht kindergeeignet ist, wäre das ja wohl eher gegen Jagd gerichtet, oder wird der Fuchsmord(versuch) als etwas positives dargestellt?

Achim

Re: Ethisch vertretbare Kinderbücher etc. [Drei Haselnüsse für Aschenbrödel - Mo

Autor: Thomas | Datum:
Achim Stößer schrieb:
>
> Mal davon abgesehen, daß das vielleicht nicht kindergeeignet
> ist, wäre das ja wohl eher gegen Jagd gerichtet, oder wird
> der Fuchsmord als etwas positives dargestellt?

ja wird er.

Viele Grüße

Thomas

Ethisch vertretbare Kinderbücher etc. [Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte..

Autor: Achim Stößer | Datum:
"Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hatte." Werner Holzwarth, Zeichnungen Wolf Erlbruch

Hier das Video dazu. Der Text ist denke ich identisch.

Ist m.E. unbedenklich, zwar kommt ein "Metzgershund" drin vor, aber meiner Einschätzung nach ist das in dem Kontext (noch) vertretbar.

Achim

Re: Ethisch vertretbare Kinderbücher etc. [Die Menschenfresserin]

Autor: Achim Stößer | Datum:
Im Anhang des Buchs sind weitere Werke des Autors bzw. des Zeichners beworben, darunter "Die Menschenfresserin" (Valerie Dayre, Zeichnungen Wolf Erlbruch), hört sich (auch bezüglich Veganismus) interessant an - kennt das jemand?

Zitat: Eine mächtige Frau durchstreift das Land und hat eine furchtbare Idee: Sie bekommt unwiderstehlichen Hunger auf ein Kind. So macht sie sich auf die lange und beschwerliche Suche nach dem, das ihr am besten erscheint. Schließlich, am Ende ihrer Kraft, findet sie es - ihr eigenes. Sie hatte längst vergessen, daß sie eines hat. Das zuerst grausam anmutende moderne Märchen erzählt von der menschlichen Gier, von der Idee des Bösen, von dem, was in uns allen ist. http://www.amazon.de/Die-Menschenfresserin-Valerie-Dayre/dp/387294715X


Achim

[Maulwurf, Superhenne Hanna - Mod]

Autor: MaryPoppins | Datum:
das maulwurf buch ist sehr nett, im endeffekt gehts um ein thema das 2-4jährige phasenweise sehr intressiert: kacke. wie sie ausschaut etc. meine tochter mag es.

was ich als pubertäre gemocht hat war die superhenne hanna; davon gibts jetzt auch ein kinderbuch wo hanna eine tochter bekommt; kennt das wer?

und kennt wer bücher speziell für 2-4jährige?

Re: Ethisch vertretbare Kinderbücher etc. [Superhenne Hanna]

Autor: Achim Stößer | Datum:
> was ich als pubertäre gemocht hat war die superhenne hanna;
> davon gibts jetzt auch ein kinderbuch wo hanna eine tochter
> bekommt; kennt das wer?

Ich kenne nichtmal die "Superhenne Hanna", kannst Du dazu etwas mehr sagen (mit bezug zum Thread, also der ethischen Vertretbarkeit)?

Achim

Ethisch vertretbare Kinderbücher etc. [Hab keine Angst, wenn's dunkel wird]

Autor: Achim Stößer | Datum:
> und kennt wer bücher speziell für 2-4jährige?

[die ursprünglich hier stehende Antwort ist jetzt an den Startbeitrag angehängt, damit es nicht gar zu unübersichtlich wird - Achim]

Achim

Re: [Der Maulwurf und die Bären]

Autor: K | Datum:
Der Maulwurf und die Bären

Bilderbuch mit wenig Text. 10 dicke Kartonseiten.

Dem Maulwurf macht einen Ausflug und will einen Kuchen zu essen. Er packt auch eine Flasche mit weißem Inhalt aus - könnte z.B. Sojamilch sein ;-) (Der Inhalt wird nicht erwähnt).
Als er alles ausgepackt hat, kommt eine Bärenfamilie. Der Maulwurf flüchtet und die Bärenfamilie futtert alles auf und trinkt alles leer. Der Maulwurf ist traurig und weint. Als die Bären das hören entschuldigen sie sich und fangen dem Maulwurf als Entschädigung einen großen Karpfen.
Zitat: Der Maulwurf nahm den Karpfen, bedankte sich und spazierte zufrieden nach Hause. Nach einer Weile hörte er eine verängstigte Stimme: " Du willst mich doch nicht wirklich essen?"
"Du hast Recht. Ich esse doch keine Fische." Der Maulwurf ging zurück und ließ den Karpfen wieder ins Wasser gleiten, wo seine Fischfreunde bereits voller Sorgen gewartet haben. Nun war der Maulwurf froh, dass wieder alles in Ordnung war.


Vegane Löwen, Vampire und Drachen

Autor: Achim Stößer | Datum:
Untypisch "vegetarisch" Wesen tauchen scheint mir in letzter Zeit vermehrt in Kinderbüchern auf, sei es ein vegetarischer Löwe, Vampire oder wie hier ein Drache. Gut möglich, daß das de facto Veganer sind, immerhin wird ja z.B. auch so mancher Elefant oder Saurier in Dokus als "Vegetarier" bezeichnet, ohne jemals Joghurt zu konsumieren.

Zu einer Lesung in Leipzig:
Zitat: Genau so eine verrückte Type ist am Freitag, 6. Februar, um 17:00 Uhr im kapwest zu Gast. Dann liest André Kudernatsch aus seinem Kinderbuch “Der Pantoffelpirat“. Kudernatsch hat sein erstes Kinderbuch geschrieben – und wer Kudernatsch kennt, weiß, dass es dabei natürlich nicht politisch korrekt zugeht. Die Helden sind gar keine, die Seefahrt ist letztlich unlustig, die Prinzessinnen sind Zicken, und die Drachen sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Selbst wenn sie punkig auftreten, am Ende basteln sie Modeschmuck und ernähren sich vegetarisch.
http://www.l-iz.de/Kultur/Lesungen/2009/02/Pantoffelpiraten-und-Lindenaue-200902021944.html


Achim

Wollen wir Freunde sein, Hannibal?

Autor: Achim Stößer | Datum:
"Wollen wir Freunde sein, Hannibal?" ("Is that what friends do?")



Marjorie Newman (Text); Bowman, Pete (Illustrationen); Hübsch, Renate (Übersetzung)
28 S., 25 x 27 cm, Brunnen Verlag, 1998 (Random House, 1997)
"Für Kinder ab 4"

Ein wie ich finde sehr schönes Buch. Affe Niko und Elefant Hannibal wollen Freunde werden, weil beide allein sind. Dann bestimmt auf jeder Doppelseite Niko, was sie machen, Hannibal ist wenig erbaut, fragt "Machen Freunde das?", Niko bejaht, Hannibal bekommt Probleme - zerdeppert beim Tanzen Möbel, fällt beim Klettern vom Baum; Niko kommt nicht auf die Idee, ihm zu helfen. Schließlich wendet Hannibal sich ab, worauf Niko einsieht, daß daß er etwas falsch gemacht hat - und sie werden richtige Freunde.

Auch wenn der Brunnen Verlag ein christlicher ist, ist das Buch frei von jeglicher religiösen Propaganda. Das Buch ist eh nur noch antiquarisch erhältlich, der Verlag wird also damit nicht unterstützt ;-).

Einzig kritisch ist die Doppelseite, auf der Niko bestimmt: "Heute Abend gibt es Rührei mit Toast". Da allerdings zu diesem Zeitpunkt Niko schon als Ekel eingeführt ist und Hannibal erwidert "Ich mag kein Rührei mit Toast", kann das mit etwas gutem Willen wohl (wenn auch sicher nicht beabsichtigt) sinnvoll interpretiert werden.

Ich weiß nicht, ob ich das Buch gekauft hätte, wenn ich das gesehen hätte. Normalerweise versuche ich, mir die Bücher vorher durchzulesen (bei der geringen Textmenge geht das ja noch ;-)), aber genau die beiden Seiten habe ich offenbar überschlagen und aufgrund des Aufbaus der Geschichte, bei der dieser Textabschnitt nicht als fehlend zu bemerken war, ist mir das nicht aufgefallen. Aber im Nachhinein denke ich, daß es gut war, das zu kaufen (schon, weil jalan es sehr gern mag ;-)).

Die Zeichnungen sind auch sehr nett gemacht. Hier mal der gesamte Text:

Zitat: Hannibal, der kleine Elefant, sitzt traurig am Fluss. Da kommt Niko, der kleine Affe, vorbei.
"Hallo, Hannibal!", ruft Niko. "Ganz allein?"
"Ja", seufzt der kleine Elefant.
"Das bin ich auch", sagt Niko. "Lass uns Freunde sein."

"Dann bist du mein erster Freund. Ich hatte noch keinen", sagt Hannibal.
"Ich schon. Ganz viele!", verkündet Niko. "Warum kommst du nicht mit zu mir nach hause? Du könntest bei mir wohnen."
"Machen das Freunde so?" fragt Hannibal.
"Aber klar!", ruft Niko.

Nikos Haustür ist ziemlich klein - viel zu klein für einen kleinen Elefanten.
"Ooooh!", ruft Hannibal.
"Uuuff!", stöhnt Hannibal.
"Auuutsch!", schreit Hannibal. "Ich stecke fest!"
"Du bist lustig", kichert Niko. Er kugelt sich vor Lachen. Er kommt überhaupt nicht auf die Idee, Hannibal zu helfen.

Niko schaltet das Radio ein. Die Musik ist laut.
"Komm, wir tanzen!", ruft Niko.
"Machen Freunde das?" fragt Hannibal.
"Aber klar!", trällert Niko. "Los!"
"O wei!", ruft Hannibal.
"Uiiih!", quietscht Hannibal.
"Ahhh! Ich kann nicht tanzen!", schreit Hannibal.
"Du bist zu komisch!", ruft Niko und tanzt auf einem Bein herum. Er kommt überhaupt nicht auf die Idee, Hannibal zu helfen.

"Heute Abend gibt es Rührei mit Toast", verkündet Niko.
"Ich mag kein Rührei mit Toast", sagt Hannibal.
"Ich schon!", ruft Niko. "Du kochst, und dann essen wir zusammen."
"Machen das Freunde so?", fragt der kleine Elefant.
"Aber klar!", versichert Niko.
"Hey!", ruft Hannibal.
"Igitt!", schreit Hannibal.
"Oooch!", mault Hannibal. "Ich kann nicht kochen."
"Du bist wirklich zum Kringeln", kichert Niko und setzt sich an den Tisch. Er kommt überhaupt nicht darauf, Hannibal zu helfen.

"Schlafenszeit!", verkündet Niko.
"Du kannst heute Nacht hier bleiben und in meinem Sessel schlafen."
"Machen das Freunde so?", fragt Hannibal und versucht, es sich im Sessel bequem zu machen.
"Aber klar!", gähnt Niko.
"Uuugh!", ächzt Hannibal.
"Oouu!", stöhnt Hannibal.
"Hilfe!", schreit Hannibal. "Ich falle runter!"
Niko zuckt nicht mal mit der Wimper.
Er schläft tief und fest. Und er schnarcht, dass die Wände wackeln.
Hannibal schläft die ganze nacht nicht eine Minute. Obwohl er sich Watte in die Ohren steckt.

Am nächsten Morgen wacht Niko früh auf.
"Los, komm, Hannibal", ruft er fröhlich. "Wir gehen klettern."
"Ich mag nicht klettern gehen. Schon gar nicht vor dem Frühstück!", brummt Hannibal müde.
"Aber ich!", sagt Niko. "Los, komm schon, wir gehen zusammen."
"Machen das Freunde so?", fragt Hannibal.
"Natürlich!", sagt Niko und zieht seine Jacke an.
Draußen ist es kühl. Hannibal fröstelt.
"Beeil dich, Hannibal!", ruft Niko. "Ich habe einen tollen Kletterbaum entdeckt!"
"Machen das Freunde so?", fragt Hannibal.
"Aber klar!", kreischt Niko.
Er turnt schon hoch oben in den Ästen herum.

Langsam klettert Hannibal auf den Baum.
KRAAACKS! macht der Ast.
RRRUUUUMS! macht der kleine Elefant.
"Aaahhh!", schreit Hannibal.
"Aaauuutsch!", schreit Hannibal.
"Oooh!", stöhnt Hannibal.
"Ich kann nicht klettern."

Jetzt kommt Niko auch vom Baum herunter.
"Oh!", sagt Niko.
"Ehem ...!", flüstert Niko.
"Ach, du meine Güte", murmelt Niko und starrt in da riesig tiefe Loch vor ihm.
Der kleine Elefant ist nirgends zu sehen.
Niko ist ganz allein.

Ein wenig entfernt sitzt Hannibal am Ufer. Er ist traurig. Und allein.
Niko kommt vorbei. "Oh, da bist du ja, Hannibal", sagt Niko.
"Lass mich in Ruhe!", grollt Hannibal.
Niko ist ganz still. "Du, Hannibal", sagt er leise. "Weißt du noch? Ich hab gesagt, ich habe viele Freunde."
"Ja, und?", brummt der kleine Elefant.
"Na ja", murmelt Niko: "Keiner davon ist lange mein Freund geblieben."
Hannibal sagt nichts. Niko sagt nichts. Sie denken nach.

"Hannibal", sagt der kleine Affe nach einer Weile, "meinst du, ich hab' was falsch gemacht?"
"Wieso?", fragt der kleine Elefant.
"Hannibal", sagt Niko. "Vielleicht machen Freunde einfach viel zusammen ... und helfen sich ... und teilen ihre Sachen und so ..."
"Meinst du?", fragt Hannibal überrascht.
"Hannibal", sagt Niko. "Sollen wir noch einmal Freunde werden?"
"Machen das Freunde so?", fragt Hannibal.
"Bestimmt!", ruft Niko fröhlich. Und dann nehmen sich die beiden ganz fest in den Arm.

Auf dem textlosen Schlußbild gehen sie dann zusammen in den Sonnenuntergang ;-) , der kleine Elefant trägt die Jacke, die der kleine Affe ihm inzwischen abgegeben hat.

Achim

Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich hab?

Autor: Achim Stößer | Datum:


Anita Jeram (Text), Sam MacBratney (Illustrationen), Rolf Inhauser (Übers.); Sauerländer, 2000 (16. Aufl.)

"Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich hab?"

Sehr, sehr süß. Der kleine Hase und der große Hase sagen sich vor dem Schlafengehen, wie lieb sie sich haben. Der kleine HAse breitet die Arme aus: So sehr. Aber der große hase hat lägere Arme. So geht es dann weieter und endet: "Bis zum Mond und wieder zurück haben wir uns lieb."

Gibt verschiedene Ausgaben in verschiedenen Größen, Dialekten usw.

Auch als Hörbuch, hier ein Ausschnitt. (Real Player, die anderen Texte auf dem Hörbuch kenne ich aber nicht).

"ab 3 Jahren"

Achim

Die kleine Raupe Nimmersatt

Autor: Achim Stößer | Datum:


Eric Carle; Viktor Christen (Übers.)
"Die kleine Raupe Nimmersatt" ("The Very Hungry Caterpillar")

Gerstenberg Verlag.

Kinderbuch-Klassiker. Beim Vorlesen muß man etwas aufpassen, die speziesitische Sprache zu korrigieren: "Sie machte sich auf den Weg, um [strike]Futter[/strike] [Essen] zu suchen. Am Montag [strike]fr[/strike]aß sie sich durch einen Apfel, aber satt war sie noch immer nicht." (Eventuell ist es auch - das ist jetzt ethisch allerdings irrelevant ;-) - sinnvoll, die Inversion aufzuheben, Jalan kann den Text des Buchs großteils auswendig, sagt aber bei diesem Satz regelmäßig "... war sie immer noch nicht.") Am Dienstag ißt sie sich dann durch zwei Birnen, am Mittwoch durch drei Pflaumen usw.

Ein bißchen kritisch wird's dann am "Sonnabend": "ein Stück Schokoladenkuchen, eine Eiswaffel, eine saure Gurke, eine Scheibe Käse, ein Stück Wurst, einen Lolli, ein Stück Früchtebrot, ein Würstchen, ein Törtchen [Muffin] und ein Stück Melone." Gibt's zwar alles vegan (wobei ich mir bei diesen Eiswaffeltüten grade nicht sicher bin), die Abbildungen weichen aber teils erkennbar von den veganen Varianten ab: der Käse hat Löcher (also die von den Bakterienflatulenzen, über das von der Raupe geknabberte hinaus), ein entsprechender veganer ist mir nicht bekannt, das Würstchen hat (an den "Wurstzipfeln" erkennbar) eine Darmhülle (Tofu-, Seitanwürstchen etc. sehen an den Enden halt anders aus). Ich denke aber nicht, daß das ein wesentliches Problem ist.

Hier noch ein paar weitere Infos:

Zitat: Die Kleine Raupe schlüpft aus dem Ei und hat nur noch Fressen im Sinn. Eine Woche lang frisst sie sich durch allerlei Obst und Süßigkeiten und hinterlässt Fraßspuren auf den Buchseiten. Dann baut sie sich einen Kokon und entpuppt sich als farbenprächtiger Schmetterling. Spielerisch kann das Kind mitzählen und lernt die Wochentage kennen. Die farbenfrohen, collageähnlichen Bilder und der kurze, humorvolle Text sind bereits für kleine Kinder gut zu begreifen.
http://www.buecher.de/shop/Capelli-Lisa/Die-kleine-Raupe-Nimmersatt/Carle-Eric/products_products/detail/prod_id/23266951/vnode/43400/lfa/related-2/
Zitat: Die kleine Raupe Superstar

[...] Als „Die kleine Raupe Nimmersatt” 1969 veröffentlicht wurde, schien sie zunächst wie das Gegenstück zu den traditionellen Kinderbüchern und Märchen. Nicht die Moral und die Angst standen im Vordergrund wie in so vielen Geschichten in der Tradition der Gebrüder Grimm. Was Eric Carle den Kleinen und Kleinsten vermittelte, war das Prinzip Hoffnung. Mit nur sieben querformatigen Doppelseiten erzählte Carle die Geschichte der kleinen Raupe mit dem unersättlichen Hunger von der Geburt bis zur Entpuppung als Schmetterling. Clou waren kreisrunde Löcher, die in die dicken Pappseiten gestanzt waren und veranschaulichten, wie sich die kleine Raupe durch Obst, Leckereien und ein Blatt hindurchfrass. Auf die Idee für das Buch kam Eric Carle, als er seinen Locher leerte. Eine erste Fassung hieß „Eine Woche mit Willi Wurm” und handelte von einem grünen Bücherwurm. Carles Lektorin meinte, das sei kein besonders guter Held für ein Kinderbuch. So wurde aus dem Wurm die Raupe. Erwachsene Lesern begreifen den Erfolg nicht, weil das Buch mit seiner Collagentechnik in kräftigen Farben etwas schlicht wirkt. Aber gerade darin liegt seine Stärke, denn Eric Carle biederte sich in keinem seiner Bücher bei den erwachsenen Vorlesern und Buchkäufern an. Die Collagen-technik schafft Strukturen, die vor allem auf das ungeschulte Kinderauge wirken. Und in der Geschichte ist nicht nur das Prinzip Hoffnung, sondern auch eine Frühform der Arithmetik verborgen, die in Kleinkindern Denkprozesse anregt.
„Die kleine Raupe Nimmersatt” ist heute eines der erfolgreichsten Bücher aller Zeiten. [...]
Süddeutsche Zeitung, 03.04.2009 (a.a.O.)
"ab 3 Jahren"

Achim

Hab keine Angst, wenn's dunkel wird

Autor: Achim Stößer | Datum:
Sabine Rahn, Zeichnungen: Sigrid Leberer
"Hab keine Angst, wenn's dunkel wird"
Altersempfehlung 4 Jahre



Der Inhalt ist soweit ich mich erinnere (wir haben es jetzt schon eine Weile nicht mehr gelesen) m.E. ethisch akzeptabel.

Jalan hat eine regelrechte Nachtnurmler-Manie entwickelt (Nachtnurmler: Siehe Abbildung). Seit Wochen geht es den ganzen Tag um den Nachtnurmler, den Jalan alle paar Minuten "weckt" (sein Nachtnurmler, selten sind es auch mehrere) schläft tagsüber, weil's ihm da zu hell ist, und wird eigentlich erst bei Dunkelheit wach. Aber er muß eben öfter mal aufwachen, um irgendetwas zu kommentieren.

Wenn der Nachtnurmler dann schlechtere Laune kriegt (weil er dauernd geweckt wird und schlafen will), werde ich dann vorgeschickt, um ihn zu wecken ;-) .

Besonders wenn wir im Dunkeln unterwegs sind, muß sich der Nachtnurmler ständig mißbilligend zu diversen Lichtern (Straßenlampen, Autoscheinwerfern, Leuchtreklame) äußern.

Das alles hat mit dem Buch selbst (außer dem Protagonisten) allerdings nichts mehr zu tun ...

Achim

Nachtnurmler

Autor: Achim Stößer | Datum:
Der Nachtnurmler hält sich hartnäckig ;-) . Allerdings hat Jalan in letzter Zeit öfter mal gesagt: "Ich glaube, den Nachtnurmler gibt's gar nicht wirklich." Bestehen also gute Aussichten, daß er der allgegenwärtigen religiöse Indoktrination nicht zum Opfer fallen wird.

Apropos: fast jedesmal, wenn wir an einer bestimmten christlichen Splatterstatue vorbeikommen (dieser hier) - was regelmäßig der Fall ist, da das Ding strategisch am Ortseingang plaziert ist - merkt er an, daß Jesus immer noch da hängt, und will wissen, wann er denn nun endlich abgehängt wird ...

Achim

Der Hase mit der roten Nase

Autor: Achim Stößer | Datum:


Helme Heine
Der Hase mit der roten Nase

"Es war einmal ein Hase mit einer roten Nase und einem blauen Ohr." Der Hase ist traurig, weil er anders ist. Doch dann kommt ein Fuchs vorbei - erkennt den Hasen aber nicht (als solchen), sondern geht weiter. Da erkennt der Hase, daß es durchaus positiv sein kann, anders (vegan, atheistisch etc. ;-)) als die Masse zu sein: "Wie schön ist meine Nase und auch mein blaues Ohr, das kommt so selten vor!"

Einzige Stolperstelle: "Er hat im Gras gesessen und still den Klee ge[strike]fr[/strike][g]essen."

Schöne Bilder und Reime, dazu gibt es auch einen passenden Stoffhasen.

"Altersempfehlung: Ab 4-5 Jahren" (laut Amazon), "Empfohlen ab 4 Jahre" (libri), scheint mir "etwas" hochgegriffen, würde eher ab 1 1/2 sagen

12 Seiten, Beltz-Verlag, 2004, 15,4 x 15,4 x 0,8 cm


Achim

That's Why We Don't Eat Animals: A Book About Vegans, Vegetarians, and All Li...

Autor: Achim Stößer | Datum:
"That's Why We Don't Eat Animals: A Book About Vegans, Vegetarians, and All Living Things" von Ruby Roth

Erscheint Ende Mai.

Nach dem Titel und der Promo (s. u.a. Link) zu urteilen eher nicht sinnvoll (pro Vegetarismus, argumentative Nonos).

Altersempfehlung schwankt (6-10, 4-8).

Zitat: Product Description
That’s Why We Don’t Eat Animals uses colorful artwork and lively text to introduce vegetarianism and veganism to early readers (ages six to ten). Written and illustrated by Ruby Roth, the book features an endearing animal cast of pigs, turkeys, cows, quail, turtles, and dolphins. These creatures are shown in both their natural state—rooting around, bonding, nuzzling, cuddling, grooming one another, and charming each other with their family instincts and rituals—and in the terrible conditions of the factory farm. The book also describes the negative effects eating meat has on the environment. A separate section entitled “What Else Can We Do?” suggests ways children can learn more about the vegetarian and vegan lifestyles, such as:“Celebrate Thanksgiving with a vegan feast” or “Buy clothes, shoes, belts, and bags that are not made from leather or other animal skins or fur.” This compassionate, informative book offers both an entertaining read and a resource to inspire parents and children to talk about a timely, increasingly important subject.

See all Editorial Reviews
Product Details
Reading level: Ages 4-8
Hardcover: 48 pages
Publisher: North Atlantic Books (May 26, 2009)
Language: English
ISBN-10: 1556437854
ISBN-13: 978-1556437854
Product Dimensions: 11.4 x 9.3 x 0.4 inches

http://www.amazon.com/Thats-Why-Dont-Eat-Animals/dp/1556437854


Dort auch ein Einführungsvideo dazu.

Achim

Re: Ethisch vertretbare Kinderbücher etc.

Autor: Marwul | Datum:
"Der kleine Maulwurf" zb?
Bob der Baumeister, Kleine Einsteins, Micky Maus Wunderhaus, Caillou?
Stehen hier jedenfalls hoch im Kurs und Nahrungsthemen kommen eher selten vor.

Re: Ethisch vertretbare Kinderbücher etc.

Autor: dom | Datum:
Die Ernaehrung ist ein Teilaspekt des Veganismus. Ein Buch, das den "Schutz" von Tieren in Zoos als positiv thematisiert behandelt auch keine Ernaehrungsthemen ist aber ehtisch nicht vertretbar.

Re: Ethisch vertretbare Kinderbücher etc.

Autor: Achim Stößer | Datum:
Sehr richtig, darüberhinaus gibt es ja noch viel andere Aspekte zu beachten, die nicht unter Veganismus zu subsummieren sind. Etwa, wie im [url= http://tierrechtsforen.de/kinderbuecher]Startbeitrag[/url] erwähnt, die verbreitete theistische Indoktrination oder die Propaganda für Drogenkosnum (grade in älteren Kinderbüchern).

Achim

Re: Ethisch vertretbare Kinderbücher etc.

Autor: Achim Stößer | Datum:
> "Der kleine Maulwurf" zb?

Ein - positives -Beispiel für den kleinen Maulwurf wurde hier schon angeführt, eine allgemeine Befürwortung wäre aber etwas hochgegriffen (ich kenne alerdings einige der Maulwurf-Filme und erinnere mich grade nicht an einen negativ zu bewertenden).

Zu den anderen von Dir genannten Beispielen kann ich bislang nichts sagen, aber auch da scheint mir eine Pauschalisierung gewagt.

Achim

Conni backt Pizza

Autor: Achim Stößer | Datum:
Liane Schneider, Eva Wenzel-Bürger, "Conni backt Pizza"

Schon eine Weile her, daß ich mir das im Laden angesehen habe.

Die Pizza ist so unvegan wie nur möglich (u.a. Käse, Salami), zudem wird, wenn ich mich recht erinnere, Fertig-Teig verwendet. Ist ja auch soooo schwer, Pizzateig zu machen.

Gibt's auch als Buch ("Conni backt Pizza." Lesemaus, Band 65 - Klappentext "Mama hat Kartoffelbrei und Spinat gekocht. Conni mag das Essen nicht und so beschließt sie, mit ihrem besten Freund Simon Pizza zu backen ... Ein neues Abenteuer mit Conni - mit Backanleitung für alle Kinder, die auch gern Pizza essen.") Hörspiel ("Conni backt Pizza / Conni lernt Rad fahren").

Achim

Re: Conni backt Pizza

Autor: Evelyn | Datum:
Gleiches Recht für alle!

Also, wenn die kleine Raupe Nimmersatt Wurst, Käse, Torte etc. konsumieren darf, OHNE dafür gescholten zu werden, weil man das alles veganisieren kann - dann darf man auf Conni backt Pizza auch nicht rumtrampeln. :)
Die Salami und der Käse lassen sich mindestens genau so leicht veganisieren. Zudem ist es bei Menschen dann doch noch etwas normaler verarbeitete Lebensmittel zu sich zu nehmen, als bei einer Raupe (diese Lebensmittelauswahl finde ich so sinnlos).

Kam mir heute in den Sinn, weil ich Pizza gemacht und u.a. mit wheaty Salami belegte und Hefeschmelz drüber goß.

Nix für ungut.

Conni kommt in den Kindergarten

Autor: Achim Stößer | Datum:
Der Inhalt selbst ist soweit okay (wenn wir mal hoffen, daß es beim Bäcker vegane "Hörnchen" gibt - keine Ahnung). Conni teilt im Kiga ihr Hörnchen mit Julia, die, man höre und staune, Erdbeeren in ihrer Brotdose hat (Jalan wurde, als er mal eine Mörhe dabei hatte, wohl gemobbt). Problematischer wird's, wenn Emir am Ende Geburtstag hat und "kleine Kuchen an die Kinder" verteilt.

Der übliche "Basteltip" Auf der Umschlaggrückseite besteht allerdings aus einer "Himbeerquarkspeise", die für Sojahimbeerquark doch modifiziert werden muß.

Achim

Conni lernt Rad fahren

Autor: Achim Stößer | Datum:
Soweit okay, allerdings läßt sich ein gewisser gesellschaftstypischer Sexismus erkennen (in Kenntnis anderere Pixi-Bücher). In diesem sagt Papa "Keine Angst, ich laufe mit", doch als Conni sich umdreht ist er stehengeblieben. Also muß Mama mitlaufen und verspechen, nicht loszulassen.

Achim

Conni und das neue Baby: "richtige Milch"

Autor: Achim Stößer | Datum:
In der Hörspielfassung (die Hörspiele sind detailreicher als die Lesemaus- oder gar die Pixie-Bücher) im Bundle mit "Conni auf dem Bauernhof" gibt es eine Szene, in der Conni die (menschliche) Muttermilch auch mal probieren will. Sie kommentiert (Gedächtniszitat):
Zitat: Schmeckt süß. Aber richtige Milch mag ich doch lieber.

In den gedruckten Ausgaben kommt das meiner Erinnerung nach nicht vor, der Rest ist okay.



Achim

Conni auf dem Bauernhof

Autor: Achim Stößer | Datum:
Daß das widerlicher Dreck ist, ist wohl wenig überraschend, aber ich will trotzdem einige Gemmen der Kinderindoktrination hervorheben.

Bezieht sich auf die (umfangreiche) Hörspielfassung, das Pixibuch habe ich mir vor längerem angesehen, ebenfalls natürlich Müll (wenn auch eben nicht so detailliert). Alles Gedächniszitate.

Conni macht Ferien auf dem Bauernhof einer Freundin ihrer Mutter. Mit deren Tochter Annika sieht sie sich zunächst den "Kuhstall" an. Dieser ist leer (bis auf eine Katze), die Kühe seien auf der Weide.

Anders der Schweinestall. Annika: "Schweine machen sich nicht so viel aus Weiden." Off: "Der Schweinestall ist ganz sauber." (Ob die wohl grade ein Fernsehteam erwartet haben?) Darin eine "Schweinemama mit 8 Ferkeln".

Dann geht's zu den Kaninchen, "Annikas Lieblinstieren", Conni darf Muckel (die Tiere haben wohl alle Namen - es werden noch einige genannt, z.B. die Kuh Elsa; ist das die aus dem Hallervorden-Sketch?), wie das halt so üblich ist bei Landwirten, ne? Die Kaninchen "gehören" Annika. Conni hätte auch gern eins, aber "Kaninchen würden sich in der Stadtwohnung nicht wohl fühlen". Im Gegensatz zu den Bauernhofkaninchenverschlägen.

Dann geht's zu einem Kälbchen. Conni darf den Finger an den "Milchnapf am Zaun" stecken und das Kalb daran nuckeln lassen.

Als nächstes will Conni ein Huhn streicheln, Gar nicht so einfach, weil sie trotz "Zaun" immer wegrennen. Aber ein "altes, dicks Huhn, das viel erlebt hat" (offenbar erhalten die Eierproduzentinnen auf diesem Hof das Gnadenkorn) läßt sich dann doch streicheln.

Dann die Ziegen. Eine steht wohl auf den Hinterbeinen, alchend wird darüber gescherzt, mit ihr "zum Zirkus zu gehen". Die Bauernhoftierausbeutung allein reicht wohl nicht.

Im Heu finden sich fünf Katzenkinder. Das hat aber natürlich nichts mit den üblichen, halbtoten, inzestuösen Bauernhofkatzen zu tun, sondern ist ein Grund zur Freude. In einem Sack ersäuft werden sie anscheinend auch nicht.

Dann geht's zum Melken in den (jetzt wundersamerweise nicht mehr leeren) "Kuhstall". Conni darf auch mal probieren (sowohl das Melken als auch frischgemolkene Milch, die wohl EHEC-frei sein wird, klar). Die Bäuerin meint: "In der Stadt kommt die Milch aus der Packung." und "Elsa freut sich, wenn sie von Hand gemolken wird." Weil Conni das ja mal machen darf, vorher wurde aber bei einer Kuh das Euter (vielmehr: "der[sic!] Euter") gereinigt, um die Melkmaschine anzuschließen. "Hmmm, die schmeckt warm." (Wußte gar nicht, daß "warm" eine Geschmacksrichtung ist ...) Connis Mutter scherzt, ob sie sich nicht auch so eine Kuh in die Küche stellen wollen.

Schließlich fahren sie wieder zum Bahnhof. Mit der von einem Pferd gezogenen Kutsche, versteht sich ...

Sie bekommen noch "Verpflegung" mit, "frische Landmahlzeiten" (auf dem Bauernhof "schmeckt" alles "besser"), "selbstgebackenes Brot, Schinken, Wurst und alle Eier, die Conni heute morgen selbst eingesammelt hat." Muckel und Elsa (oder Teile davon) nehemn sie wohl nicht mit. Conni meint zum Abschied: "Grüß die Tiere".

Connis Fazit lautet: "Das beste am Bauernhof sind die Tiere."



Achim

Der größte Schatz

Autor: Achim Stößer | Datum:
Arcadio Lobato: "Der größte Schatz". Aus dem Spanischen von Danielle Heufemann. bohem press, 1988, 32 S., durchg. farb. Ill. - 29,5 x 20,5 cm

Derzeit eins von Jalans Lieblingsbüchern.


Alle vierhundert Jahre wird in der Hexenstadt eine neue Königin gewählt. Das Wahlverfahren ist allerdings (nun ja, bei Royalisten nicht so verwunderlich) merkwürdig: jede Hexe, die Königin werden will, muß einen Schatz suchen, den man "nicht mit Gold kaufen kann". So macht sich Hexe Tiberia und ihr Freund(!), Rabe Emilio, auf die Suche.Sie müssen auf einer "Insel" notlande, die sich als Wal entpuppt (fast ausnahmslos wird von "Walfisch" gesprochen, ich lese aber lieber "Wal", der Unfug, Wale seien Fische, muß ja auch nicht etabliert werden).

Tiberia beschließ, dem Wal zu folgen. Emilio weist immer wieder auf potentielle "Schätze" hin (glänzende Fische, ein Piratenschiff, eine versunkene Stadt, Muscheln usw.). Tiberia ignoriert sie (wenn auch nicht aus ethischen Gründen im Fall der Tiere), sie folgen weiter dem Wal. Emilio will immer wieder wissen, wozu, sie vertröstet ihn. Schließlich fragt Emilio, ob sie den Wal etwa "erlegen" wolle. Sie verneint entrüstet, nie würde sie einem Wal wehtun, die Menschen hätten seit Jahrhunderten Wale gejagt, es gäbe nur noch wenige, sie wolle ihn bitten, ihnen Geschichten vom meer zu erzählen und vielleicht ihr Freund zu werden.

Der Wal hat das, versteckt, mitangehört. Kommt hervor, sie werden Freunde, er begleitet sie in die Hexenstadt. Tiberia wird die neue Königin, da sie als einzige einen Schatz gefunden hat, den man nicht mit Gold kaufen kann: einen Freund.

Die Illustrationen sind, finde ich, gelungen.

Hier einige Beispielseiten: books.google.com

Achim

Die Krähen von Pearblossom

Autor: Claude | Datum:
Die Eule sagt in dem Buch, dass sie auf Jagd geht.
Aber die Eule meint bestimmt Schnäppchen- oder vielleicht Bräutejagd ;-)

Die Moral von der Geschichte ist, dass man keine Vogeleier essen soll. Zum sonstigen Inhalt weiss ich aber nichts genaues mehr.

Die Geschichte stammt übrigens von Aldous Huxley.

Claude

Re: Die Krähen von Pearblossom

Autor: Thomas | Datum:
Claude schrieb:
>
> Zum sonstigen Inhalt weiss ich aber nichts
> genaues mehr.

Klappentext:

Zitat: Ein Krähennest, aus dem eine gierige Schlange Tag für Tag das frischgelegte Ei stiehlt, und ein Krähenpärchen, das mit Hilfe des schlauen alten Uhus die Schlange überlistet und außer Gefecht setzt Aldous Huxleys Weihnachtsgeschenk für seine kleine Nichte Olivia ist der einzige Text für Kinder des weltberühmten Autors von »Schöne neue Welt« und war jahrzehntelang vergessen. Jetzt erscheint er neu entdeckt, im neuen Gewand, in mehr als zehn Sprachen und erstmals auf Deutsch, mit Bildern von Sabine Wilharm. Erwachsene können darin Anspielungen auf den Zweiten Weltkrieg finden, Kinder haben einfach ihren Spaß an der listenreichen Fabel, bei der die böse Schlange als Wäscheleine endet.


Viele Grüße
Thomas

Re: Die Krähen von Pearblossom [gegen Eikonsum]

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Die Eule sagt in dem Buch, dass sie auf Jagd geht.
> Aber die Eule meint bestimmt Schnäppchen- oder vielleicht
> Bräutejagd ;-)

Fällt wohl eher in die Rubrik Löwen vs. Antilopen, wobei die Vermenschlichung der Protagonisten da schon ein Problem ist. Aber ...

> Die Moral von der Geschichte ist, dass man keine Vogeleier
> essen soll. Zum sonstigen Inhalt weiss ich aber nichts

... das ist, denke ich, der entscheidende Punkt.

> genaues mehr.

Die Schlange ißt jeden Tag die Kräheneier (sofern vorhanden), während die Krähenmutter Einkaufen und der Vater bei der Arbeit ist. (Hier ist etwas eigenartig, daß Krähen, als wären sie qualgezüchtete Hühner, jeden Tag "außer an Sonn- und Feiertagen natürlich", also "297" Eier legt.).

Eines Tages erwicht Frau Krähe die Schlange, die angibt zu "frühstücken".

Als Herr Krähe von der Arbeit kommt, fordert sie ihn auf, die Schlange zu töten (was er ablehnt, mit der Begrüdnung, das sei "keine sehr gute Idee"). Stattdessen fragt er seinen Freund, den Uhu, um Rta. Zusammen basteln sie aus Schlamm Kunsteier, die die Schlange dann verschluckt, was Bauchschmerzen verursachr, worauf sie sich windet und im Geäst verknotet.

Frau Kähe hält ihr einen "langen, langen Vortrag darüber, wie böse und gemein es ist, Eier zu fressen, die einem nicht gehören."

Dann bekommt sie viele Kinder und hängt deren Lätzchen zum Trocknen an der Schlange auf.

Auf dem Schlußbild ist (ohne Textzusammenhang) zu sehen, wie zwei der Kinder der Schlange eine Frucht zu essen bringen.

Huxley hat die Geschichte für seine 5jährige Nichte geschrieben, das ist wohl auch etwa die Alterszielgruppe.



Die Krähen von Pearblossom: und die Geschichte, wie dieses und jenes und überhaupt etwas sehr Komisches geschah
von Aldous Huxley (Autor), Sabine Wilharm (Illustrator)
Gebundene Ausgabe: 32 Seiten
Verlag: Fischer Schatzinsel, Frankfurt; Auflage: 1 (16. August 2007)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3596852110
ISBN-13: 978-3596852116
Altersempfehlung des Herstellers: 5 years and up
Originaltitel: The Crows of Pearblossom
Größe und/oder Gewicht: 28,4 x 21,8 x 0,8 cm

Achim

Petterson und Findus

Autor: Achim Stößer | Datum:
Die Reihe "Pettersson und Findus" von Sven Nordqvist kenne ich nur dem Namen nach, vielleicht kann jemand mehr dazu sagen. Scheint aber manche dazu zu verleiten, Hühner gefangenzuhalten (auch wenn Findus m.W. eine Katze ist):
Zitat: Hühner zur Einschulung

[...] "Nachdem wir sämtliche Geschichten von ,Petterson und Findus’, die sehr viele Hühner mit ulkigen Namen (Prillan, Henni, Tante Agathe) auf ihrem Hof haben, gelesen hatten, stand für Fabian fest: ,Ich wünsche mir Hühner!’ Zur Einschulung 2007 war es dann so weit. Fabian bekam zwei große Pappkartons geschenkt, in denen jeweils zwei Hühner waren. Opa Erich hat dann noch schnell einen Hühnerhaken gebaut, und die Hühner hatten ihr Zuhause. Seitdem werden wir ordentlich mit Eiern versorgt, die sehr lecker schmecken. Zu unserem kleinen Zoo gehört auch noch Mulle, eine schon alte und sehr träge Katzendame." Holsteiner Courier, 25. Mai 2009 http://www.shz.de/lokales/holsteinischer-courier/artikeldetails/article/807/huehner-zur-einschulung.html


Scheint in der Tradition von "101 Dalmatiner" (Dalmatiner), "Findet Nemo" (Clownfische), "Harry Potter" (Eulen) - und irgendwie auch ein bißchen Obama (Portugiesischer Wasserhund) zu stehen.

Achim

Re: Petterson und Findus

Autor: nada | Datum:
Also wir haben das Buch "Spiel und Spaß mit Petterson und Findus" geschenkt bekommen. Es ist grauenhaft.

Auf einer Seite sitzen die beiden in einem Boot und Petterson hat einen dicken Fisch an der Angel. Dies wird kommentiert mit: "hoffentlich reißt die Schnur nicht".

Auf einer anderen Seite sitzen die Hühner im Hühnerstall und es geht ihnen doch soo toll, denn sie haben bequeme Sessel. Echt absolut bescheuert.

Joachim H. Campe: Robinson der Jüngere (1780)

Autor: martin | Datum:
Wird hier angeführt, weil es als das erste (deutsche) Kinderbuch überhaupt und damit auch als "Klassiker" gilt. Es stellt eine Bearbeitung des Robinsons von Defoe dar.
Antiquiert ist es jedoch nicht nur in der formalen Gestaltung - ein Wechsel aus fingierten Dialogen und längeren Monologen, sowie "sokratisches Gespräch" -, sondern, auch in den moralischen und soziologischen Ansichten.
Grundsätzlich wird Autoritätshörigkeit (ins. gegenüber dem Staat) vermittelt. Nebenbei wird mit deutlichem Rassismus auch der Kolonialismus gerechtfertigt, weil die dummen Wilden von den Europäern zivilisiert werden müßten. Das besteht hauptsächlich darin, ihnen beizubringen, keine Menschen zu essen, sondern nur andere Tiere, sowie darin, ihren "Aberglauben" durch "richtigen Glauben" zu ersetzen. Schließlich ist der Glaube an einen Zombie wesentlich sinnvoller, als an einen Donnergott.
Christliche Indoktrination ist sowieso ein Lieblingsthema, schließlich ist es bei Kindern nötig, sie ausführlich damit zu bearbeiten.
Äußerst belustigend ist es zu lesen, wie die Theodizee-Frage "gelöst" wird:
Vater. Nun, lieber Johannes, hast du jezt Lust, deine vorige Frage noch einmahl zu thun?
Johannes. Welche?
Vater. Die: warum Gott den Robinson allein errettet, und die Andern alle habe ertrinken lassen?
Johannes. Nein!
Vater. Warum nicht?
Johannes. Weil ich jezt einsehe, daß es eine unverständige Frage war?
Vater. Warum eine unverständige?
Johannes. Ja, weil Gott am besten weiß, warum er etwas thut, und weil wir das nicht wissen können!
Vater. Der liebe Gott hatte also ohnstreitig seine weisen und gütigen Ursachen, warum er die ganze Schifsgeselschaft umkommen, und nur den Robinson allein am Leben lies; aber wir können diese Ursachen nicht begreifen. Vermuthen können wir wohl so etwas, aber wir müssen uns nie einbilden, daß wir es getroffen haben.

Wir sehen: etwas ganz neues.
Speziesismus findet sich auch an allen Ecken und Enden, in diesem Zusammenhang auch etliche Stellen, wo Tiere gefangengehalten, ausgebeutet und ermordet werden (hauptsächlich "Lamas"). Die dummdreisten Rechtfertigungsversuche haben sich, wie man im Vergleich sieht, bis heute nicht geändert.
Lotte. Ja, das arme Thierchen hatte ihm ja nichts zu Leide gethan; so hätte er's ja auch können leben lassen!
Mutter. Aber er brauchte ja das Fleisch dieses Thiers, um davon zu essen: und weißt du nicht, daß Gott uns erlaubt hat, die Thiere zu brauchen, wozu wir sie nöthig haben?
Vater. Ohne Noth ein Thier zu tödten, oder zu quälen, oder auch nur zu beunruhigen, wäre grausam; und das wird auch kein guter Mensch zu thun im Stande sein. Aber sie zu brauchen, wozu sie gut sind, sie zu schlachten, um ihr Fleisch zu essen, ist uns unverwehrt. Wißt ihr nicht mehr, wie ich euch einmahl erklärt habe, daß es so gar für die Thiere selbst gut ist, daß wir es so mit ihnen machen?
Johannes. Ach ja, wenn wir die Thiere nicht brauchten, so würden wir auch nicht für sie sorgen, und dan wurden sie es lange nicht so gut haben, als jezt, und denn würden des Winters viele von ihnen vor Hunger sterben müssen!
Diderich. Ja, und sie werden vielmehr leiden müssen, wenn sie nicht geschlachtet werden, sondern an Krankheiten und vor Alter stürben; weil sie sich einander nicht so helfen können, als die Menschen sich einander helfen!
Vater. Und dan, so müssen wir auch nicht glauben, daß der Tod, den wir den Thieren anthun, ihnen so viel Schmerz verursache, als es uns wohl vorkömt. Sie wissen nicht vorher, daß sie geschlachtet werden sollen, sind daher ruhig und zufrieden bis auf den lezten Augenblik, und die Empfindung des Schmerzes, während daß sie getödtet werden, ist bald vorüber.

Vom Sexismus ganz zu schweigen. Nicht nur gruppiert sich die "Abendgesellschaft" um den Vater, der der Wortführer ist und grundsätzlich recht hat, sondern in Kap. 28 kann man auch ausgiebig lesen, wie Robinson Freitag davon überzeugen will, keine "weibische Furchtsamkeit" zu zeigen, wie "alte Mütterchen" sie haben oder wie von alten "Weibermärchen" vermittelt würde.
Erschreckend, daß dieses Buch heutzutage noch aufgelegt wird. Als Kinderbuch sollte man es nicht einmal mit der Kneifzange anfassen.

Astrid Lindgren: Pippi Langstrumpf (1945)

Autor: martin | Datum:
Ich beziehe mich hierbei auf den ersten Teil des Buches. Wie in den folgenden Teilen aussieht, sowie in den zahllosen Verfilmungen und Fernsehserien, weiß ich nicht. Man sollte zumindest keine verallgemeinernden Schlüsse ziehen.
Präsent sind v. a. die zwei Tiere, die bei Pippi leben: ein Affe (eine Meerkatze) und ein Pferd. Diese selbst und der Umgang mit ihnen ist größtenteils positiv dargestellt, sie sind weder eingesperrt, noch in einer Dienerfunktion. Problematisch ist nur, daß sie auf dem Pferd auch reitet.
Im vierten Kap. auch nicht ganz positiv ist ihre Geschichte, wie sie mit einer Riesenschlage in Indien gekämpft hätte. Wobei diese "Geschichten" (von denen es viele gibt) von Anfang an als "Lügengeschichten" und Produkte ihrer übermäßig ausgeprägten Phantasie deklariert werden, also zumindest nicht ganz ernst zu nehmen sind. Die Darstellung des Stiers im sechsten Kap. (dumm, aggressiv) und ihr Umgang mit ihm ist nicht wirklich vorbildlich. Auch nicht der "Zirkus" im siebten Kap., wobei dort "nur" Pferde vorkommen.
Unveganes Essen gibt es mehrere Male direkt (Pfannkuchen aus Hühnereiern, "Käse"brot und fast alles beim "Picknick" im sechsten Kap., das Essen im achten Kap.) und indirekt (potentiell unvegan) als Kuchenteig und diverses Gebäck an verschiedenen Stellen.
Wenn man gewisse Stellen korrigierend liest oder ausläßt, ist es als Kinderbuch u.U. noch brauchbar, da der ganze Rest annehmbar ist.
Wobei auch zurecht kritisiert wird, daß das Buch für viele Kinder kaum Lösungsvorschläge für gleiche und vergleichbare Probleme bietet. Pippis Durchsetzungsfähigkeit gegenüber Zwängen und Maßregeln beruhen auf ihrer finanziellen/materiellen Unabhängigkeit (ein Koffer mit Goldstücken, den sie von ihrem Vater bekam) und ihrer irreal großen Körperkraft, die sie gegen die Polizei, die sie ins Heim bringen will, sowie gegen die Einbrecher einsetzt. Da kein reales Kind sich in dieser Lage befindet, bleibt es wohl doch eher unterhaltend als lehrreich.

Carlo Collodi: Pinocchio (1881-83)

Autor: martin | Datum:
Eins der bekanntesten Kinderbücher, das als Klassiker gilt.
Nur leider ist es voller Gewalt gegen Tiere: Pinocchio erschlägt die Grille, die ihm Ratschläge gibt; die Amsel, die Pinocchio warnt, wird von der Katze getötet und er hilft einem Bauern, die Marder zu fangen, die "seine" Hühner "stehlen".
Problematisch ist wohl vor allem, daß durch diverse Anleihen an der Gattung der Fabel und des Märchens, viele Tiere mit stereotypen Eigenschaften charakterisiert sind, die in den seltensten Fällen positiv ausfallen: Der Fuchs ist hinterlistig, die Katze verschlagen, Uhu und Rabe sind halbwissend, der Affe dumm, die Schlage aggressiv, die Schnecke langsam, die Esel sind faul und dumm, der Haifisch böswillig.
Und dort, wo Tiere positiv charakterisiert werden, sind sie ausschließlich Diener der Fee (das betrifft zB. den Dackel, die Spechte, die Taube, den Delphin usw.).
Unveganes Essen gibt es denkbar reichlich: Der Puppenspieler brät einen toten Hasen; im Wirtshaus essen Fuchs und Katze etliche tote Tiere, sowie "Butter" und "Käse"; der Fischer brät tote Fische usw.
Ähnlich wird auch der Zirkus positiv oder höchstens neutral dargestellt und der Mann, der P., als dieser in einen Esel verwandelt war, umbringen wollte, um an sein Fell zu kommen, in bezug darauf auch neutral (wenn nicht positiv: "der gute Tölpel") dargestellt und nicht einmal annährend negativ (obwohl es hier die Handlung fast verlangen würde).
Gegenbeispiele gibt es nur wenige. Isoliert betrachtet ist das vierte Kap. fast empfehlenswert: P. will ein Hühnerei essen und als er die Schale aufbricht, fliegt ein Küken heraus und davon.
Und auch der Hund in Kap. 28 ist ein wenig positiver (zumindest am Ende) als die anderen Tiere. Ansonsten aber: siehe oben.
Nicht zu übersehen ist auch die völlig platte Didaktik (man nennt es wohl auch "Holzhammermethode"), die dem Niveau der Zeit in nichts nachsteht (wovon gerne das Gegenteil behauptet wird). "Wir werden sehen. Wenn du nicht gehorchst, wirst du schon sehen..." - "Warum?" - "Weil Kinder, die nicht auf die Ratschläge von Leuten hören, die klüger sind als sie, immer in irgendein Unglück hineinrennen." Der Einwand, daß diese Stellen durch den Handlungsverlauf ironisiert würden, weil P. sich doch immer wieder anders entscheidet, übersieht, daß dennoch die Richtigkeit der Aussagen nicht in Frage gestellt wird. Man vergleiche die Überschriften von Kap. IV und XIV: Die Geschichte von P. und der Sprechenden Grille, an der man sieht, wie böse Kinder es statthaben, immer von Leuten, die mehr wissen als sie selbst, zurechtgewiesen zu werden. - Weil P. nicht auf die guten Ratschläge der Sprechenden Grille hörte, fällt er den Mördern in die Hände. - Ergo: Auch wenn die Kinder es "statthaben", ist die Zurechtweisung dennoch legitim.
Einen ähnlichen Einwand formulierte bereits Christine Nöstlinger, den zu zitieren sich lohnt:
Zitat: Was hatte ich denn da vor mir? Einen Eintopf aus Märchen- und Fabelelementen, Erziehungsroman, Zeitsatire, Morallehre, toskanischer Folklore und oberlehrerhafter Sittenpredigt. Penetrante Tugend, unentwegt in Dialogen abgehandelt, die zu unerträglichen Monologen ausarten, in denen der kleine Holzkerl demütig reuige Gewissensbisse kundtut: „... Ich habe Unrecht getan, mich gegen den Vater aufzulehnen ... Ich verspreche, daß ich von heute an brav sein werde ... es geschieht mir recht, denn immer will ich nach meinem eigenen Kopf handeln, ohne auf die zu hören, die tausendmal mehr Verstand haben als ich ... Unfolgsame Kinder müssen für ihren Ungehorsam büßen . .. Kann es einen undankbareren und liebloseren Jungen geben als mich? ..." (Spaltenlang könnte man mit solchen Selbstbezichtigungen fortfahren, denn kein Kapitel vergeht, ohne daß Pinocchio zu Kreuze kriecht und einsieht: Ein Kind ist nichts, Erwachsene sind alles!) Und die Moral von der Geschichte, die man gar nicht aufspüren muß, weil sie einem von jeder Seite entgegenknallt: Jegliche Auflehnung gegen den herrschenden Moralkodex bringt Unglück! Nur hundertprozentige Anpassung führt zur Zufriedenheit!
(Die Zeit, 25.03.1988, Digitalisierungsfehler berichtigt)

Insgesamt ist es also ungeeignet.

Otto J. Bierbaum: Zäpfel Kerns Abenteuer (1905)

Autor: martin | Datum:
Das ist die in Deutschland verbreitetste Bearbeitung Collodis Pinocchio.
In den kritischen Bereichen bietet sie nicht viel Neues: Die Tiere sind weiterhin negativ stereotypisiert, tlw. noch stärker wie die als brutal charakterisierten Hunde, die P. beim Gericht abführen. Unter den neue Tieren, gibt es auch noch ein paar positiv dargestellt, die aber wieder nur Diener bei der Fee (die hier die Prinzessin ist) sind.
Die Gewalt gegen Tiere ist auch nicht wesentlich anders dargestellt, sondern höchstens drastischer (zB. schießt Zäpfel hier ein Loch in den Wal, um zu entkommen).
Der Speziesismus wird hingegen noch deutlicher ausgesprochen: Ja, um schließlich, wenn sie groß geworden sind, dumm wie Tiere zu sein, aber zu viel weniger nütze als sie..
Insgesamt ist es als Kinderbuch schon deshalb wenig geeignet, weil es tlw. eine Parodie auf das wilhelminische Deutschland seiner Zeit darstellen sollte (zB. heißt der Fuchs "Alopex Opex Pix Pax Pux Fuchs Freiherr von Gänseklein auf Hühnersteig"), was die wenigstens Kinder heute wohl einzuordnen wissen.
Dadurch sind aber immerhin einzelne Stellen fast empfehlenswert, wie der Dialog über "Ehre": Krieg' ich Geld dafür? - Nein, es ist eine Ehre. - Ist das was zum Essen? - Nein. - Was zum Trinken? - Nein. - Zum Spielen? - Nein. - Dann tut's am Ende weh? - Nein. - Aber man muß vielleicht etwas dafür tun? - Ja. - Ich danke für die Ehre! Ich habe so schon genug zu tun. - Sei nicht frech, Zäpfel! - Na ja doch! Ich habe die Ehre nicht bestellt, und nun soll ich mich dafür auch noch plagen.
Insgesamt aber genauso wenig geeignet.

Alan A. Milne: Winnie the Pooh (dt.: Pu der Bär) (1926)

Autor: martin | Datum:
Auch hiervon gibt es neben diesem ersten Teil noch weitere Teile sowie auch eine Menge an Fernsehserien. Wieder beziehe ich mich nur auf den ersten Teil, auch wenn die Grundkonzeption in den anderen wahrscheinlich nicht sehr geändert wurde.
Rein faktisch kommen hier gar keine Tiere vor, da dem Protagonisten (Christopher Robin) von seinem Vater eine (bzw. mehrere) Geschichte(n) über ihn und seine Stofftiere erzählt wird. Nichtsdestotrotz werden die Stofftiere personifiziert und mit (vermeintlich) typischen Eigenschaften und Verhaltensweisen ihrer Spezies belegt, sodaß wahrscheinlich schon eine direkte Verbindung zwischen ihnen und richtigen Tieren hergestellt wird.
Und da treten dann auch die Probleme auf: Pu (Bär) ißt "Honig", den er auch im ersten Kap. ausdrücklich den Bienen wegzunehmen versucht (wo er ihn ansonsten her hat, ist nicht vermerkt), mit einer fast schon prototypisch speziesistischen "Logik": Dann dachte er wieder lange nach und sagte: "Und der einzige Grund dafür, eine Biene zu sein, den ich kenne, ist Honig zu machen." Und dann stand er auf und sagte: "Und der einzige Grund Honig zu machen ist, damit ich ihn essen kann." Desweiteren wird er auch als dumm charakterisiert, woran auch sekundäre gute Eigenschaften ("Gutherzigkeit") nicht viel ändern. Negative Eigenschaften bei den anderen Tieren sind u. a. die Feigheit des Ferkels, die Besserwisserei der Eule, die Egozentrik des Esels (I-Ah) usw.
Eine weitere kritische Episode ist der Versuch, ein "Heffalump" zu fangen (wenn auch ohne zu wissen, was das eigentlich ist).
Negativ auffällig auch die explizite Dominanz- und Herrschaftsfunktion Christopher Robins (des Menschen) über "seine" (Stoff-)Tiere, was ins. im achten Kap. deutlich wird.
Insgesamt also ungeeignet.

Erich Kästner: diverse Bücher

Autor: martin | Datum:
Die Bücher werden hier auch als "Klassiker" angeführt. Nähere Inhaltsangaben und Buchinformationen sind deshalb, denke ich, nicht nötig, da sie leicht zu finden sein sollten.
Ingesamt fällt Kästner, soweit ich das bisher übersehen konnte, dadurch positiv auf, daß er im Gegensatz zu anderen älteren "Klassikern" weder die stupide "Du solltest nicht"-Didaktik anwendet, noch Theismus verbreitet.

Emil und die Detektive (1929)

Von antispeziesistischer Seite aus gesehen, gibt es ein paar Stellen, die korrigierend gelesen werden müßten. Einmal die, wo unveganes Essen auftritt ("Spiegeleier", mehrmals "Beefsteak", "Milch", "Sahne"; potentiell: diverses Gebäck) und dann am Anfang, wenn von einer Pferdebahn (S-Bahn, die nicht elektrisch, sondern mit Pferden "betrieben" wird) gesprochen wird, was im etwas später folgenden Traum nochmal variiert wird. Dazu gehört eventuell auch das Kaffeetrinken der Kinder am Ende, da frühzeitige Koffeingewöhnung sicher nicht so gut ist.
Ansonsten kommt in dieser Hinsicht nichts direkt Bedenkliches vor.


Das fliegende Klassenzimmer (1933)

Im Vorwort kommt ein Kalb vor, daß den Autor beim Schreiben zusieht bzw. mit ihm von der Bank auf der Wiese (wo er schreibt) zurück in den Stadt zum Hotel läuft. Dort heißt es, es "wohne" "bei einem Bauern", der dem Autor versichert, es werde "später sicher einmal ein großer Ochse werden". Das ist natürlich unkritisch idealisiert, aber zumindest nur eine kleine Stelle, die weggelassen werden kann.
Ansonsten gilt das gleiche wie beim oben stehenden: ein paar Erwähnungen unveganen Essens, ansonsten keine Referenz auf kritische Themen.
Positiv fällt die Darstellung im letzten Kap. auf. Das Buch endet damit, daß einem der Protagonisten, der aus Geldmangel erst nicht an "Weihnachten" nach Hause fahren konnte (aus dem Internat), es dann doch noch ermöglicht wurde. Und dann ist weder von "Weihnachtswunder" oder ähnlichem die Rede und es wird auch nicht "Gott" gedankt, sondern es wird ein Dankesbrief an den Lehrer geschrieben, der ihm das Geld gegeben hat. Außerdem geht die Familie nicht in die Kirche. Im Vergleich mit dem, was man sonst erwartet hätte, nimmt es sich hier also recht gut aus.


Pünktchen und Anton (1931)

Auch hier stehen Tiere nicht im Vordergrund der Handlung, aber die problematischen Bereiche häufen sich ins. dadurch, daß das Essen wesentlich häufiger erwähnt wird, als in den anderen Büchern. Es wird hauptsächlich dazu benutzt, um die soziale Differenz zwischen den beiden Familien deutlich zu machen, aber verschiedene Leichenteile und sonstige Tierqualprodukte ("Honig", "Sahne") kommen auf beiden Seiten reichlich vor. Außerdem Erwähnungen von "Leder", "Eisbärenfell", "Hundeschlitten" u.Ä.
Desweiteren ist mir hier die - in den anderen Büchern aber auch vorhandene - speziesistische Sprache stärker aufgefallen (u.a. diverse Tierbezeichnungen als Beleidigungen).
Eine Tierfigur, die zu den Hauptfiguren gehört, ist der Dackel der Protagonistin (Pünktchen). Einerseits ist er und der Umgang mit ihm größtenteils positiv dargestellt, aber es gibt auch ein paar kritische Szenen, wo er eher wie ein Spielzeug behandelt wird.
Insgesamt (was die Haupthandlung betrifft) ist es ok, aber man müßte aufgrund der genannten Aspekte oft korrekturlesen.

Emmy v. Rhoden: Der Trotzkopf (1885)

Autor: martin | Datum:
Gilt als das erste modernere Mädchenbuch und damit heute wohl auch tlw. noch als "Klassiker".
Inhaltlich orientiert es sich aber an dem gleichen geistigen Tiefstniveau der Mädchen-/Frauenvorstellung der damaligen Zeit, ist also durch und durch sexistisch.
Kurz zusammengefaßt: Mädchen sollen in ihrer Adoleszenzphase die Formen des richtigen gesellschaftlichen Verhaltens (Höflichkeit, Freundlichkeit etc.) lernen, um später eine gute Ehe- und Hausfrau und Mutter abzugeben, wenn sie - was ihren ganzen Lebenssinn darstellt - schließlich einen Mann heiraten. Damit sollen sie keinesfalls zu viel lernen, also nicht zu gebildet sein. Eine Berufsausbildung und eigene Erwerbstätigkeit wird (u.a. in den Negativfiguren des Frl. Raimar) als schlechte Lösung dargestellt. Am Ende des Buches ist es übrigens nicht nur die Protagonistin, die heiratet, sondern es sind gleich drei Mädchen/Frauen, die "glücklich erlöst" werden.
Das einzig neue an diesem Buch (für die damalige Zeit) ist, daß diese Entwicklung nicht offensiv propagiert wird, sondern vermeintlich abgelehnt (indem sich die Protagonistin widersetzt), um dann durch ihre "Einsicht" in die Falschheit ihres Verhaltens letztlich um so deutlicher bestätigt zu werden.
Diese Entwicklung läuft parallel mit der Entwicklung vom Kind zum Mädchen, sodaß es auch nicht an Ageismus (Altersdiskriminierung) fehlt. "Kleine, dumme Kinder" müssen ständig von den klugen Erwachsenen belehrt werden, denen gegenüber sie sich fügen sollen (hier auch reichlich Obrigkeitshörigkeit); die Bezeichnungen "Kind" und "kindlich" sind durchweg negativ konnotiert und dienen als Beleidigungen und wenn die Protagonistin als Kind bzw. eine richtig Aussage macht, die nicht gerne gehört wird, heißt es: "Du bist kindisch!", sagte der Oberamtmann. "Aber merke dir, niemals will ich wieder dergleichen Äußerungen von dir hören."
Als wäre das nicht genug, ist Speziesismus natürlich auch ausgiebig vertreten. Tiere sind wörtlich "dummes" oder "unvernünftiges Vieh", "Haus"tiere dienen als Spielzeug, so auch ein Frosch, der in einem Glas im Koffer transportiert wird und dabei erstickt, was erst "schade" und dann lustig ist. Es fehlt nicht an unveganem Essen, sowie "Leder", "Pelz" und "Seide".
Zu guter Letzt sind auch sämtliche religiösen Komponenten positiv dargestellt. Es gibt einen fürsorglichen "Prediger", es werden Tischgebete gesprochen, die Weihnachtsdarstellung kann sich jeder denken und als ein Kind stirbt, hat es "der liebe Gott zu sich geholt". Und so weiter.
Abgesehen davon ist es mit billigen, stereotypen und völlig klischierten Handlungsabläufen und Figurencharakteren durchsetzt.
Das Buch hat aufgrund seines (ökonomischen) Erfolges viele Fortsetzungen hervorgebracht, die jedoch von anderen Autorinnen verfaßt wurden. Von diesen Fortsetzungen kann man wohl trotzdem ein ähnliches Niveau erwarten.

Otfried Preussler: Die kleine Hexe (1957)

Autor: martin | Datum:
Auf den ersten Blick scheint das Verhältnis zu den Tieren besser gestaltet, als man es gewohnt ist. Es gibt drei Episoden, wo die Hexe direkt Tieren hilft: sie bestraft einen Kutscher dafür, daß er die Pferde schlägt, sie hilft zwei Kindern, "ihren" Ochsen davor zu bewahren, umgebracht und gefressen zu werden und sie bestraft zwei Jungen, die Vogelnester ausrauben. Allerdings wird die Falschheit der tierrechtsverletzenden Handlungen nicht abstrahiert, daß es also grundsätzlich falsch ist, sich die Eier von Vögeln anzueignen oder überhaupt Ochsen (und andere Tiere) umzubringen. Bei der Pferde-Episode wird es besonders deutlich: nachdem der Kutscher "seine Lektion gelernt" hat, ist alles in Ordnung, obwohl die Pferde weiterhin als "Zugtiere" mißbraucht werden. Im Text heißt es: Auf ihr Zeichen hin zogen die Pferde gehorsam an.
Auch sonst ist der Umgang mit Tieren nicht gerade vorbildlich, wenn sie es Frösche und Mäuse regnen läßt (wenn auch unbeabsichtigt) oder Tiere herzaubert, damit diese zur Unterhaltung tanzen.
Desweiteren gibt es mehrfach unveganes Essen und speziesistische Sprache (so sind Tierattribute vielfach negativ konnotiert). Einige Tiere werden darüber hinaus auch mit schlechten Eigenschaften charakterisiert, so ist der Fuchs (wieder mal) hinterlistig ("scheinheilig") und der Rabe, der die Protagonistin begleitet, tlw. bevormundend. Außerdem wird ein neuer Besen mit einem jungen Pferd verglichen, der also noch etwas "widerspenstig" ist und "eingeritten werden muß", was dem Besen nicht viel ausmachen dürfte, aber daß die Willensbrechung, die zur Ausbeutung von Pferden bei diesen vorgenommen wird, so kommentarlos für richtig befunden wird, ist mehr als bedenklich.
Alles in allem wäre, wollte man das Buch dennoch benutzen, einiges korrigierend zu lesen.

Mark Twain: The Adventures Of Tom Sawyer (dt. Tom Sawyer) (1876)

Autor: martin | Datum:
Die zwei problematischen Hauptaspekte sind Theismus und Speziesismus.
Beim ersten gibt es eine ambivalente Darstellung. Gerade am Anfang wird oft erfreulich realistisch geschildert wie langweilig und stupide die Sonntagsschule und das Auswendiglernen von Bibelversen, sowie die Predigt an sich ist. So wird im vierten Kap. die Vergabe von Belohnungen für eine bestimmte Anzahl von auswendig gelernten Sprüchen dadurch ad absurdum geführt, daß Tom natürlich nichts auswendig lernte, sondern sich die Nachweisscheine eingetauscht hat. Als er dann etwas gefragt wird, wird vermeintliches Wissen um Religionsgeschichte lächerlich gemacht (der antwortet, die ersten beiden Apostel seien "David und Goliath"). Über die Predigt in Kap. fünf heißt es (samt Wortspiel am Ende): Ein Rascheln von Kleidern war zu hören, die Gemeinde setze sich. Dann wurde der Bibeltext verlesen und die Predigt mit so einschläfernder Stimme heruntergeleiert, daß mancher Kopf vornüber sank. [...] Es war für alle eine wahre Erlösung, als die Predigt endlich vorüber und der Segen gesprochen war. Eine ähnliche gute Stelle findet sich in Kap. zehn: Jeden Moment mußte ein Blitz vom blauen Himmel fahren und den Lügner strafen! Doch das Zeichen Gottes ließ auf sich warten. Aber schon hier bleibt es eben dabei und daß Gottes Macht auf sich warten läßt, hat keinerlei Konsequenzen für ihre Bewertung, also zB. die Einsicht, daß diese Vorstellung nicht ganz so der Realität entsprechen dürfte. Auch werden die Nachtgebete, die auch er größtenteils hält, nicht problematisiert. Des weiteren gibt es eine Menge Aberglauben über Hexen, Beschwörungsformeln bei Mitternacht, Mondschatten, der vergrabene Schätze anzeigt etc., dem die Protagonisten anhängen. Das wird zumindest dadurch relativiert, daß es, wie für den Leser offensichtlich ist, nie funktioniert (wobei die Protagonisten dennoch weiterhin fest davon überzeugt sind).
Beim Speziesismus sieht es erwartungsgemäß schlecht aus. Tiere sind durchweg Spielobjekte. Einerseits dienen dazu tote Tiere (es kommen u.a. eine tote Katze und eine tote Ratte vor), aber auch lebende wie eine Zecke und ein Käfer, eine Katze wird dazu mißbraucht, jemanden einen Streich zu spielen, und seiner Katze gibt es einen Löffel Medizin, auf die sie denkbar schlecht reagiert. Darüber hinaus gibt es natürlich speziesistische Sprache, die Jungen "angeln" oder "fischen" gerne und einiges an unveganem Essen.
Letztlich wird auch die angewandete Prügelstrafe in der Schule relativ kommentarlos dargestellt, genauso ansatzweise Sklaverei und ein Hauptverbrecher des Buches ist, sicher nicht ohne Zufall, ein Indianer, der sich auch "indianertypisch" verhält (der andere Verbrecher ist übrigens Spanier). Gewisse rassistische Ressentiments können hierbei wohl vermutet werden, zumindest vermittelt das Buch diesen Eindruck.
Trotz guter Ansätze leider auch kaum als Kinderbuch zu gebrauchen.

Re: Ethisch vertretbare Kinderbücher etc.

Autor: my | Datum:
ich habe jetzt nicht alle beiträge gelesen vieleicht enthält ja einer ne antwort auf meine frage...
gibt es ein kinderbuch auf deutsch das kindgerecht veganismus erklärt und vertritt? vileicht kennt ja jemand eins, wenn nicht könnte man ja mal ernsthaft darüber nachdenken eines zu schreiben...gruß nele

Pro-Veganismus-Kinderbücher schreiben

Autor: Achim Stößer | Datum:
> ich habe jetzt nicht alle beiträge gelesen vieleicht enthält

Schade, warum nicht?

> gibt es ein kinderbuch auf deutsch das kindgerecht veganismus
> erklärt und vertritt? vileicht kennt ja jemand eins, wenn

M.W. nicht.

> nicht könnte man ja mal ernsthaft darüber nachdenken eines zu
> schreiben...gruß nele

Richtig. Nicht nur eins, da es für Dreijährige natürlich ganz anders gestaltet sein muß als für Siebenjährige oder Zwölfjährige ... und wohl für Kinder von Veganern wohl anders als für Kinder von Unveganern ("deine Mama mordet"?).

Und mit dem Schreiben ist es ja nicht getan, es muß ja z.B. auch ein Verlag gefunden werden, der's druckt (und das sollte dann natürlich kein Druckkostenzuschußverlag sein).

Hast Du Ideen? Schreibst Du selbst welche?

Achim

Re: Pro-Veganismus-Kinderbücher schreiben

Autor: my | Datum:
nee, hab bisher nicht ernsthaft etwas geschrieben aber denke das ich einigermaßen das talent dazu hätte und ausserdem fänd ich es einfach toll nicht allzu argumentstarken eltern in der hinsicht vileicht dardurch eine stütze sein zu können (hätte mir vieleicht auch manchmal etwas geholfen). finde es einfache erschreckend das in diversen "bauernhofbilderbüchern" als normal vekauft wird das ein kalb von mama isoliert an einem gummieuter rumnuckelt. stelle mir ein starkes kleines kind vor wie es sich gegen das milch klauen und für das zusammenkommen von mama und kalb einsetzt und das zeitgleich in diesem buch kindgerecht dagegen argumentiert. tja mit dem verlag ist natürlich so ne sache. werde mir dies bezüglich mal gedanken machen.

Re: Pro-Veganismus-Kinderbücher schreiben

Autor: Evelyn | Datum:
Das mit dem Verlag sollte nicht so schwierig sein.
Es gibt ja mittlerweile books on demand, die man bei nachfrage drucken lassen kann... schon besser als eigendruck im selbstverlag, wenn das noch jemand kennt *g*

Lg,
Evelyn

Re: Pro-Veganismus-Kinderbücher schreiben

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Das mit dem Verlag sollte nicht so schwierig sein.

Ich meinte aber schon einen richtigen verlag.

> Es gibt ja mittlerweile books on demand, die man bei
> nachfrage drucken lassen kann... schon besser als eigendruck
> im selbstverlag, wenn das noch jemand kennt *g*

Aber nicht viel ... für ein Sachbuch o.ä. ginge das vielleicht (wäre eventuell eine Möglichkeit fürs Tierrechtskochbuch), aber ansonsten - wenn es um "literarische" Werke geht - leidet die Reputation schon ziemlich ;-) . Die Kosten (grade bei Bilderbüchern sind die wegen der Farbseiten nicht unerheblich) trägt ebenfalls er Autor usw.

Achim

Re: Pro-Veganismus-Kinderbücher schreiben

Autor: Achim Stößer | Datum:
> nee, hab bisher nicht ernsthaft etwas geschrieben aber denke
> das ich einigermaßen das talent dazu hätte und ausserdem fänd

Ja, dann mach doch.

> einfache erschreckend das in diversen
> "bauernhofbilderbüchern" als normal vekauft wird das ein kalb

Allerdings, dazu gleich mehr. Du denkst also eher an ein Bilderbuch?

> von mama isoliert an einem gummieuter rumnuckelt. stelle mir
> ein starkes kleines kind vor wie es sich gegen das milch
> klauen und für das zusammenkommen von mama und kalb einsetzt
> und das zeitgleich in diesem buch kindgerecht dagegen

Klingt so erstmal nicht so spannend, muß ich gestehen. Kleine Kinder lesen eher selten Sachbücher oder Sachbuchähnliches, da müßte schon etwas mehr Story her.

Achim

Re: Pro-Veganismus-Kinderbücher schreiben

Autor: annette | Datum:
Hallo, bin gerade auf der Seite gelandet. Ich habe im letzten Jahr angefangen, Bilderbücher zum Thema zu machen. Ist noch nicht viel, habe gerade das 2. soweit, dass ich's zum Drucken schicken kann, das erste gibt es noch in einigen Exemplaren, es heißt, "Lena hat nachgedacht", im Selbstverlag, wer es sich als Datei anschauen möchte, kann mir eine mail schicken. Annette

Carolyn Mackler: Veganerin, siebzehn, Jungfrau, sucht... (2008)

Autor: martin | Datum:
Neben Kinderbüchern sind veganismusgerechte Jugendbücher auch eine Mangelware auf dem Buchmarkt. Ich habe mir das genannte angesehen, in der Hoffnung hier eine Ausnahme zu finden. Das wurde sehr enttäuscht, denn das Buch hält, was der geistlose Titel verspricht.

Die Protagonistin ist in der zwölften (und letzten) Klasse einer amerikanischen Highschool mit dem Ziel Jahrgangsbeste zu werden und in Yale zu studieren. Sie wird dementsprechend als streberhaft klassifiziert, ist außerdem Ordnungsfanatikerin und Organisatorin von "Spaß-ohne-Drogen"-Abenden. Das Gegenstück ist ihre gleichaltrige Nichte (Kind ihrer zwanzig Jahre älteren Schwester). Sie ist Raucherin (nicht nur von Tabak), Unveganerin und recht ungezwungen in der Auswahl ihrer Sexualpartner.

Und genau das ist auch schon das Hauptthema: Beziehungen, Nicht-Beziehungen, Fast-Beziehungen, Ex-Beziehungen und alles was irgendwie mit Sexualität zu tun hat. Ich will nicht behaupten, daß das kein jugendrelevantes Thema sei (denn als Jugendbuch ist es wohl gedacht), aber diese Intensität ist nur noch einfallslos und langweilig. Bei diesem Thema setzt auch ihr "Beweggrund" an, weshalb sie vor sieben Monaten vegan geworden ist: "Nachdem Travis Hart mit mir Schluss gemacht hatte, konnte ich einfach nicht aufhören an ihn zu denken, und daran, wie er mich einfach so abgefertigt hatte. Es war wochenlang die reinste Hölle, bis ich endlich beschloss, meine Gedanken um etwas anderes kreisen zu lassen. Etwas Großes, Bedeutendes. Und dafür ist Veganismus bestens geeignet. Man denkt praktisch an nichts anderes mehr. Man muss bei jedem Nahrungsmittel die Zutaten auf der Packung nachlesen, auf Reisen immer Erdnussbutter dabeihaben und kann nur noch in bestimmte Restaurants gehen. Manchmal nervt es total, aber als Ablenkung funktioniert es hervorragend." Ja, eine (eigentlich) ethische Ernährungsweise als nervende Ablenkung zu gebrauchen ist wirklich es etwas "Großes" und "Bedeutendes". Diesen Grund verschweigt sie allerdings und der offizielle, den sie angibt, wenn sie gefragt wird, ist "Ekel" vor Tierprodukten.

Der Inhalt läßt sich das ganze leicht zusammenfassen: Sie bekommt von ihrer Nichte gesagt, wie "verklemmt" sie sei, und diese kann sie anfangs auch überhaupt nicht leiden. Da sie aber natürlich wirklich verklemmt und viel zu streberhaft ist, kommt sie schließlich über ihren Exfreund hinweg und findet einen neuen, der ganz, ganz toll ist. Ihre Streberhaftigkeit überwindet sie, sodaß sie am Ende kaum noch für die Prüfungen lernt und dann doch nicht auf die Uni geht. Ihre vermeintlich böse Nichte, ist natürlich in Wirklichkeit ganz anders, als sie scheint, nämlich unglaublich talentiert im Singen und hat viel Familiensinn. Gefüllt werden diese 230 Seiten mit ellenlangen, stumpfsinnigen Dialoge darüber, wer mit wem wieso rumgemacht hat oder nicht. Das Buch bedient nicht nur sämtliche Vorurteile über amerikanische Highschools, sondern ist auch ein Krampf zu lesen.

Mit dem Veganismus hat sie es von Anfang an schwer gehabt, denn sie träumt ständig von einem "Käsesandwich [...] mit reichlich Butter und Cheddarkäse", sowie von "Mozzarella-Sticks" und "Käsetortillas, begraben unter Bergen von Guacamole". Das sind wahrscheinlich die natürlichen Bedürfnisse, die dieser furchtbare Veganismus unterdrückt. "Sojakäse" ist selbstredend "ein trauriger Ersatz", denn daran, daß Kuhmilchkäse "ersetzt" werden müsse, läßt die Autorin keinen Zweifel. Nicht zu vergessen, daß sie betont als dünn (abgemagert?) klassifiziert wird. Nachdem das Buch gut 150 Seiten lang mit "Käse"-Träumen und den Ausführungen, auf die ich gleich eingehe, durchsetzt ist, erklärt ihr ihre Mutter in Bezug auf den Veganismus schließlich, daß sie auch damit aufhören könne, denn "[m]anchmal treffen wir im Leben Entscheidungen, die uns zu dem Zeitpunkt richtig vorkommen. Nein, die zu dem Zeitpunkt richtig sind. Aber das müssen sie nicht in alle Ewigkeit bleiben. Und weißt du, was mir mit dem Älterwerden aufgegangen ist? Dass es ohnehin kein Richtig oder Falsch gibt. Manchmal tun wir Dinge, die falsch zu sein scheinen, aber wir tun sie aus gutem Grund, und damit sind sie letztlich dann doch nicht falsch." Die letzte Bemerkung bezog sich natürlich auf das Nicht-Aufhören. Da die Protagonistin eh keine großen Ambitionen dem Veganismus gegenüber hatte, endet es darin, daß sie sich "ein überbackenes Käsesandwich" bestellt und anschließend mit ihrer Nichte Witze über unveganes Essen macht (was definitiv kein "lustiges" Thema ist). Nachdem all die gewaltsam unterdrückten Bedürfnisse wieder freigesetzt wurden, macht sie auch gleich weiter: "Seit dem überbackenen Käsesandwich bei Friedly's aß ich wieder Milchprodukte, wozu natürlich auch Schokolade gehörte. Ich gestand mir sogar "verstecke Eier" in Cookies und Muffins zu." Interessanterweise fällt ihr bei dem Thema schulische Werte auf, "was das alles für eine Heuchelei ist". Bei ihrem eigenen Konsumverhalten stellt sich das jedoch nicht ein.

Die sonstige Behandlung des Veganismus (der bei ihr natürlich nichts als Pseudoveganismus ist) ist ein Konglomerat aus Klischees und blankem Unsinn. In dem Café, wo sie arbeitet, müssen vegane Apfel-Nuss-Plätzchen bestellt werden, "damit es endlich mal was gibt, was [sie] auch essen kann". Da sie offensichtlich so viel Ahnung hat, klärt sie gnädigerweise auch die unwissenden Leser über einzelne Aspekte, z.B. "Honig"konsum auf: "Manche Veganer sind der Ansicht, es sei Ausbeutung, etwas zu essen, was Bienen in harter Arbeit produziert haben. Ich gehöre nicht zu dieser Veganerfraktion." Sie glänzt auch ansonsten mit speziesistischer Sprache (nicht nur in Wörtern, sondern auch herablassenden Vergleichen mit angeschossenen Tieren), mit dem Ausblenden von Unveganismus in ihrer direkten Umgebung (ihr neuer Freund hat sowohl einen "Wollmantel" als auch einen "Wollpullover", was aber nicht kommentierungswürdig ist) und nicht zu vergessen mit biologische Stilblüten, wie der Aussage, daß Hühner Vaginas hätten. Insgesamt gibt es in diesem gesamten Buch eine einzige Stelle, wo nebenbei darauf hingewiesen wird, daß Unveganismus etwas mit toten Tieren zu tun hat.

Damit fallen um so mehr die katastrophalen Versäumnisse ins Auge: Es wurde nicht darauf hingewiesen, daß sie als (angebliche) Veganerin unter permanentem Vitamin-B12-Mangel leidet, daß sie nur gute kognitive Leistungen erzielt, weil ihr ihre Mutter heimlich "Fleisch"brühe unter das Essen mischt, daß sie den ganzen Tag Vitamintabletten schlucken muß, daß sie eigentlich kurz vorm Verhungern ist, daß ihre Haare und Fingernägel brüchig sind, sowie daß sie bleich und antriebslos ist. Wollen wir hoffen, daß bei folgenden objektiven Auseinandersetzungen mit Veganismus diese wichtigen Aspekte nicht derart unverzeihlich unterschlagen werden.

Den Stil des Buches kann man sich genauso schenken, die literarischen Motive sind beispielsweise nach Schema F abgearbeitet: ihr Handy wird ausgiebig als Kontrollmittel ihrer Eltern vorgeführt und am Ende, wenn sie ihre "Wandlung" vollzogen hat, wirft sie es in einen See und fertig. Die anderen Figuren kommen in ähnlicher Weise aus dem Baukasten: ihre Nichte, die die gleiche "Wandlung" (nur andersrum) vollzieht, und die restlichen Figuren, die damit bedient sind, Klischeerollen zu erfüllen (der Kiffer, der Exfreund, der neue tolle Freund, die Klatschtante, der ungerechte Lehrer, der spießige Schuldirektor usw. usf.).

Alles in allem ist aus dem Buch eine Menge zu lernen: Veganer essen "Honig" und sind nicht weiter ernst zu nehmen, denn so eine "Phase" geht auch wieder vorbei, außerdem ist es sehr, sehr schlecht, außerhalb der gesellschaftlichen Norm zu stehen. Fazit: Mülleimer oder erst gar nicht kaufen.

Erdnussbutter

Autor: Claude | Datum:
> nachlesen, auf Reisen immer Erdnussbutter dabeihaben und kann

Normale geröstete Erdnüsse tuns ja auch. Viel wichtiger ist doch dass man das Handtuch nicht vergisst.

Aber im Ernst, das hat wohl mit HHGTTG nichts zu tun. Aber ich sehe nicht was es mit Veganismus zu tun haben könnte. Pseudovegane Erdnussbutter findet man doch in den USA bestimmt in jedem Laden.

Claude

Susi Neunmalklug erklärt die Evolution

Autor: J | Datum:
Hallo, leider habe ich das Buch noch nicht selbst gelesen (bin zur Zeit knapp bei Kasse) aber das YouTube Video dazu sieht recht gut aus: http://www.youtube.com/watch?v=X-j3I4kjHWI

Hat vielleicht schon jemand das Buch gelesen und kann mehr darüber sagen?

Auch das andere Buch von Schmidt-Salomon - "Wo bitte geht's zu Gott? fragte das kleine Ferkel" (http://www.schmidt-salomon.de/ferkel.htm) sieht doch sehr interessant aus.

Lg, Jay

Wo bitte geht's zu Gott? fragte das kleine Ferkel

Autor: Achim Stößer | Datum:
Wo bitte gehts zu Gott?, fragte das kleine Ferkel: Ein Buch für alle, die sich nichts vormachen lassen (Gebundene Ausgabe)
von Michael Schmidt-Salomon (Autor), Helge Nyncke (Autor, Illustrator)

Siehe dazu http://tierrechtsforen.de/ferkelbuch.

Auf jeden Fall sehr zu empfehlen, was die Möglichkeit betrifft, dem Gotteswahn kindgerecht etwas entgegenzusetzen (und ich schätze, daß es auch manchem Erwachsenen nicht schaden könnte).

Problematisch für ein Kinderbuch wäre folgende (auch bildlich) dargestellte Szene:
Zitat: Igel und Ferkel starrten erschrocken auf einen halbnackten Mann, dessen Hände und Füße mit spitzen Nägeln an ein Kreuz geschlagen waren. Auf seinem Kopf trug er eine Krone aus Dornen und an seinem Körper klebte überall Blut.

Wäre - wenn diese christliche Splatterfigur nicht allüberall und unumgänglich öffentlich aufgehängt wäre. Hier ein kleines Manko, das Ferkel wendet ein, "Gott" hätte das nicht tun müssen, es und der Igel wären ja immer "ganz brav" gewesen. Nun hätte er das - von seiner an gleicher Stelle postulierten Allmächtigkeit, mit der er das Problem mit einem Fingerschnippen hätte erledigen können statt seinen Sohn, wenn auch nur für ein paar Tage, ermorden zu lassen - das natürlich auch nicht tun müssen, wenn das Ferkel ein zweiter Hitler oder Papst Innozenz VIII gewesen wäre, denn zwei Mal Unrecht ergibt - für Gläubige vielleicht überraschenderweise - kein Recht.

Indirekt veganismusbezogen ist folgende Stelle:
Zitat: "Um Himmels willen, was tust du da?" rief [der Bischof] erbost. "Ich esse Plätzchen, weil mir der Magen knurrt", sagte das Ferkel. "Aber das sind doch keine Plätzchen, das ist der Leib des Herrn!", schimpfte der Bischof. Er zeigte auf den Mann am Kreuz: "Das ist das Fleisch Jesu, der sich für uns geopfert hat!"
Oha, da wurde dem kleinen Ferkel aber so richtig übel! Äpfel und Möhren mochte es ja essen und Pilze auch, aber doch keinen Mann, der vor vielen Jahren gestorben war! Schnell spuckte das Ferkel die komischen Plätzchen wieder aus und nahm den Igel an der Hand. "Sofort weg hier!", rief es. "Das sind Menschenfresser! Wenn sie schon den Sohn vom Herrn Gott verspeise, wer weiß, was die kleinen Igeln und Ferkeln antun ..."

Und am Ende ein (ansatzweise antispeziesistischer) Reim:
Zitat: Der Gottesglaube auf dem Globus
Ist fauler Zauber: Hokuspokus.
Rabbis, Muftis und auch Pfaffen
Sind, wie wir, nur "nackte Affen"
Bloß, dass sie "Gespenster" sehn
Und in lustigen Gewändern gehn.
Dem Ferkel haben sie nichts vorgemacht:
Es hat sie alle ausgelacht ...



Gebundene Ausgabe: 44 Seiten
Verlag: Alibri; Auflage: 1 (September 2007)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3865690300
ISBN-13: 978-3865690302
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 6 - 8 Jahre
Größe und/oder Gewicht: 23,6 x 16,8 x 0,8 cm

Achim

kleine Kritik am Ferkelbuch

Autor: Jay | Datum:
Beim Durchgucken des Buches sind mir noch folgende zwei Kritikpunkte aufgefallen:

Auf einer Seite sind viele (Werbe-?) Plakate zu sehen, leider auch eines auf dem ein Truthahnbraten abgebildet ist. Was dies soll geht aus dem Text leider nicht hervor.
(Aber vielleicht ist es ja auch Werbung für den neuen veganen Fakehahnbraten?)

Und leider bezieht das Buch nicht ganz eindeutig eine atheistische Position sondern eher eine agnostische, denn der Igel lässt am Schluss die Möglichkeit für die Existenz eines Gottes offen.

Nichtsdestotrotz ist das Buch eine für Kinder wunderbar verständliche Religionskritik und auf jedenfall lesenswert.

Lg, Jay.

"Was Kinder glauben"

Autor: martin | Datum:
Relevante Fernsehsendung: "»Im Himmel gibts kein Fernsehen« Was Kinder glauben"

Zitat: In der Grundschule wollen Kinder wissen, ob Gott alles sieht, was sie tun, ob er sie immer wieder beschützt - oder ob er sie auch bestraft, wenn sie Böses tun. Erstaunlich viele religiös erzogene Kinder beschäftigen sich immer noch mit solchen Fragen, obwohl ihre Eltern und Erzieher versichern, daß sie nicht das Gottesbild eines allmächtigen strafenden Herrschers vermitteln.
Tja, da funktioniert die Indoktrination wohl besser als die vermuten bzw. eher als sie zugeben.

Re: Wo bitte geht's zu Gott? fragte das kleine Ferkel

Autor: Achim Stößer | Datum:
Der Text ist (auf englisch, teilweise m.E. nicht ganz exakt übersetzt) hier zu finden: http://www.ferkelbuch.de/ferkelbuch.pdf

Die Bilder hier: http://www.ferkelbuch.de/buch/

Achim

Astrid Pomaska: Kleine Henne, wie geht es dir?

Autor: martin | Datum:
Astrid Pomaska: Kleine Henne, wie geht es dir? (Tierschutzreihe für Kinder, Bd. 2), 1. Aufl., Ettlinger-Verlag, Ettlingen 1996

Das Buch beginnt damit, daß der Osterhase mit seinem Freund Idel Hühnereier holen will, um sie bis Oster zu bemalen.
Eine Brieftaube bringt einen Brief, in dem steht, daß Igel erst kürzlich aus dem Winterschlaf erwacht und noch zu schwach zum Eierholen ist. Der Hase soll sie alleine vom „Hühnerhof Sonnenschein“ holen.
Nachdem er dorthin gegangen ist, führt ihn die Bäuerin in eine „Hühnerfabrik“. Der Osterhase ist erschrocken über die Käfigreihen; Bäuerin sagt, es mache so weniger Arbeit. Er redet schließlich mit einer Henne, die ihm sagt, daß es den Hühnern dort (gesundheitlich) sehr schlecht gehe und der Osterhase rennt davon mit dem Satz „Von Ihnen nehme ich keine Eier mehr!“
„Der Osterhase setzt sich unter den alten Baum und weint. Er denkt an die eingesperrten Hühner. Warum merkt die Bäuerin nicht, daß ihre Hühner so leiden?“ Das Eichhörnchen macht ihn dann darauf aufmerksam, daß in zwei Wochen Ostern sei und er dafür Eier bräuchte. Die Meise hat einen Rat: „ich kenne nämlich einen Bauernhof, wo glückliche Hühner leben.“ Dieser Hof ist natürlich sehr „tierfreundlich“: die Hühner leben auf der Wiese, baden im Staub usw. Nachdem er genügend Eier eingesammelt hat, denkt er auf dem Rückweg: „Wenn alle Leute nur noch Eier von glücklichen Hühnern kaufen, dann gibt es bald keine schrecklichen Eierfabriken mehr.“

Das Buch ist also, trotz des fast guten Anfangs (vom "Oster"hasen mal abgesehen), durchgefallen. Denn wer noch nichts vom Freilandmythos gehört hat, möge sich informieren:
http://www.maqi.de/txt/freilandmythos.html
http://www.youtube.com/watch?v=Z7Gbq3lkKwY

Kinderlied und verschiedene Kinderbücher

Autor: nela | Datum:
[Beitragstitel angepaßt - Mod]

Hier eine Sammlung von Kinderbüchern, die ich sehr gut finde. Sie liegen zum Teil seit sechs Jahren im Wartebereich meiner Praxis und die Kinder wollen sie immer und immer wieder aufs Neue von Ihren Müttern vorgelesen bekommen, die ganz häufig versuchen sich um die Bücher zu drücken, da die Kinder immer sehr viele unangenehme Fragen dazu stellen und emotional sehr berührt sind.

-"Die Kanincheninsel"
von Jörg Müller und Jörg Steiner von Sauerländer
(Beschreibung bei Amazon)

-"Als die Tiere den Zoo verließen"
von Elisabeth Schmidauer und Joachim Knappe
(Beschreibung bei Amazon)

-"Josef Schaf will auch einen Menschen"
von Kirsten Boie und Philip Waechter von Oetinger
(Beschreibung bei Amazon)

-"Rettet Maja!"
von Astrid Frank und Birgit Busche-Brandt
(Beschreibung bei Amazon)

-"Der Maulwurf Grabowski" von Luis Murschetz
(Beschreibung bei Amazon)

-"Flieg, Ente, flieg! von Michael Bedard
von Ravensburger Buchverlag
(Beschreibung bei Amazon)

-"Der Findefuchs"
von Irina Korschunow (Autor), Reinhard Michl (Illustrator)
(Beschreibung bei veganbasics)

-"Igel, komm, ich nehm dich mit"
von Tilde Michels (Autor), Sara Ball (Illustrator)
(Beschreibung bei veganbasics)

-"Das kleine Ich bin ich" und "Die Geggis"
von Mira Lobe (Autor), Susi Weigel (Autor)
(Beschreibung bei Amazon)

-"Esterhazy" von Irene Dische (Autor), Hans Magnus
Enzensberger(Autor), Michael Sowa (Autor)
(Beschreibung bei Amazon)


Ein Kinderlied gibt es von Rolf Zukowski:
"Tiere brauchen Freunde"
http://www.musik-fuer-dich.de/liedtexte/331-1-670.pdf

Noch ein tolles Kinderbuch gefunden!

Autor: nela | Datum:
Hallo, wir haben unserer kleinen Maus ein neues Buch gekauft.
Sie ist total begeistert, soviele bunte Bilder zum erzählen und wenn sie älter wird auch noch mit gutem Inhalt.
Wir haben es auf Englisch gefunden, finde ich auch gut geschrieben für Erstleser in Englisch.

Die Schnecke und der Buckelwal
von Axel Scheffler (Autor, Illustrator), Julia Donaldson (Autor), Mirjam Pressler (Übersetzer)
(Beschreibung Amazon)

"Barbapapa rettet die Tiere"

Autor: free | Datum:
[Titel spezifiziert - Mod]

ein gutes kinderbuch ist auch "Barbapapa rettet die Tiere"

Re: "Barbapapa rettet die Tiere"

Autor: martin | Datum:
free schrieb:

> ein gutes kinderbuch ist auch "Barbapapa rettet die Tiere"

Wieso? Worum geht es?

Der Klappentext sagt:
Zitat: Die Barbapapas sind Lebenskünstler. Immer wieder schaffen sie es, fantasievolle Lösungen zu finden. Wenn es darum geht, bedrohte Tiere zu retten, sind Parks und Schutzgebiete erste Maßnahmen. Dann aber bauen die Barbapapas eine Weltraum-Arche und fliegen mit den Tieren auf den "grünen Planeten".Erst als die Menschen die Lebensräume für die Tiere verbessert haben, kehren die Barbapapas mit ihnen zurück. Die Rakete wird begeistert empfangen, und das Fest ist so bunt und schön wie es sich für Barbapapas gehört.

Das sieht also eher nach Artenschutz denn nach Antispeziesismus aus. Wird auch vermittelt, dass auch nicht-bedrohte Tierarten, die keine Sympathiespezies wie Robben sind, sondern "gewöhnliche Nutztiere" ein Interesse am Nichtausgebeutetwerden haben?

Re: Kinderlied und verschiedene Kinderbücher [Amazon unterstützt die NPD! - Mod]

Autor: Monday | Datum:
> -"Rettet Maja!"
> von Astrid Frank und Birgit Busche-Brandt
> (Beschreibung bei Amazon)

> -"Der Maulwurf Grabowski" von Luis Murschetz
> (Beschreibung bei Amazon)

> -"Flieg, Ente, flieg! von Michael Bedard
> von Ravensburger Buchverlag
> (Beschreibung bei Amazon)........etc....etc...


Amazon unterstützt die NPD!

Re: Amazon,jay

Autor: nela | Datum:
Hallo Jay,

wie kann man nur so giftig sein, falls Du es nicht gerafft hast,
ich hatte nur an amazon verwiesen, damit Interesierte eine Beschreibung über den Inhalt der Kinderbücher bekommen können und nicht einen Aufruf gestartet dort die Bücher zu kaufen. Anstatt, dass sich mal mit dem Inhalt der Bücher auseinander gesetzt wird und dieser diskutiert wird, geilt man sich lieber an so Kleinigkeiten auf??????
Ich dachte dieses Forum dient zum Gedankenaustausch und nicht zum ständigen beschimpfen.....
So macht es keinen Spaß einen Beitrag zu schreiben.

nela

Re: Amazon,jay

Autor: Jay | Datum:
nela schrieb:
> wie kann man nur so giftig sein, falls Du es nicht gerafft
> hast,

Anscheinend hast du nicht gerafft, dass mein Kommentar zu Monday keineswegs gegen Amazon war...

> Anstatt, dass sich mal mit dem Inhalt der Bücher auseinander
> gesetzt wird und dieser diskutiert wird, geilt man sich

Kann ich nicht, wenn ich das Buch nicht gelesen hab. Allein die Kundenrezensionen sagen nämlich nicht genug aus.

> Ich dachte dieses Forum dient zum Gedankenaustausch und nicht
> zum ständigen beschimpfen.....

Ich kann nicht erkennen, wo hier irgendwer irgendwen beschimpft hätte. Höchstens mich als giftig...

> So macht es keinen Spaß einen Beitrag zu schreiben.

Da stimme ich dir allerdings zu.

Lg, Jay

Verweise auf Amazon?

Autor: Achim Stößer | Datum:
Vielleicht hat Nela ja auch "Monday" gemeint, nicht Dich?

Insgesamt fände ich es allerdings auch nützlicher, eine eigene Inhaltsangabe zu schreiben als pauschal auf die von Amazon zu verweisen (die a) nicht spezifisch für unser Thema hier sind und b) vielleicht irgendwann auch verschwinden werden, wenn das Buch vergriffen ist).

Achim

Re: Ein Hund namens Beethoven

Autor: Alina | Datum:
Finde ich einen ganz empfehlenswerten Film für Kinder.
Ein Bernhardinerwelpe entkommt Hundefängern eines Tierversuchslabors und wird zum neuen Familienmitglied der "Newtons", die ihm den Namen Beethoven geben.
Zwar soll Beethoven nachts im Zwinger schlafen, aber er buddelt sich ein Loch unter dem Zaun und schläft immer mal wieder im Haus. Als die jüngste Tochter droht im Swimmingpool zu ertrinken ist Beethoven gerade im Zwinger eingesperrt und sein Loch wurde vom Familienvater verschlossen. Der Zwinger wird dem Zuschauer also nicht als angemessen für den Hund präsentiert. (Beethoven kann natürlich trotzdem heraus um die Tochter zu retten)
Am Schluss des Films darf Beethoven auch bei den Eltern im Bett schlafen.
Der Leiter des Tierversuchslabors, der offiziell als Tierarzt arbeitet, behauptet Beethoven hätte ihn unvermittelt angegriffen und gebissen und müsse wegen seiner unkalkulierbaren Aggressionen eingeschläfert werden.
Aus Angst um die Kinder bringt der Vater Beethoven zum Einschläfern in die Klinik des korrupten Tierarztes.
Er bereut seine Entscheidung schließlich, nicht zuletzt wegen massiven Vorwürfen der ganzen Familie und alle machen sich gemeinsam auf um Beethoven zu retten.
Dabei entdecken sie die illegalen Tierversuche, setzen den "Tierarzt" und seine Helfer außer Gefecht und befreien Beethoven und alle anderen Tiere (sind alles Hunde).
Die Betreiber des Tierversuchslbors kommen ins Gefängnis und die Familie nimmt dutzende heimatlose Hunde in ihrem Haus auf, die alle im Elternschlafzimmer statt im Zwinger schlafen.

Buchhandlungen und Landesbibliotheken unterstützen die NPD

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Sind denn diese Bücher nicht in jedem Buchladen (auf
> Bestellung) erhältlich??

M.W. schon, darüberhinaus müßten sich wohl in diversen Landesbibliotheken (zumindest jeweils in der des Bundeslands, in dem das Buch gedruckt wurde) verpflichtend welche befinden.

Achim

Re: Amazon

Autor: Kiwi | Datum:
Ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass auch die Buchhandlung nebenan Bücher mit unveganen Rezepten verkauft (sicher kann man dort auch Bücher von der "Amazon unterstützt Tiermord-Liste" bestellen)?
Was macht da den Unterschied zu amazon?

LG, Kiwi

Re: Re: Amazon

Autor: auelb | Datum:
Kiwi schrieb:
>
> Ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass auch die Buchhandlung
> nebenan Bücher mit unveganen Rezepten verkauft

Ja genau, Du paraphrasierst den Beitrag auf den Du geantwortet hast.

Re: Kinderlied und verschiedene Kinderbücher [Amazon unterstützt die NPD! - Mod]

Autor: Achim Stößer | Datum:
Dazu auch:
Zitat: Politiker drohen Amazon mit Boykott
Das US-amerikanische Internet-Versandhaus Amazon führt eine Homepage der NPD in einem "Partnerprogramm", das der rechtsextremen Partei einen stetigen Geldzufluss bietet. Politiker von SPD, Grünen und Linkspartei drohen dem Internet-Versandhaus nun mit Boykott.

4.6.2009 http://www.tagesspiegel.de/politik/deutschland/Rechtsextremismus-Amazon;art122,2814745


Aber:
Zitat: Amazon beendet Partnerprogramm mit der NPD
6 Juni 2009

Amazon hat nach Informationen von NPD-BLOG.INFO die Zusammenarbeit mit der neonazistischen NPD beendet. Ein Sprecher teilte auf Anfrage mit, dass Amazon die am Vortag angekündigte Überprüfung der “Netztagebuch-Website” abgeschlossen habe. Amazon habe sich entschieden, “dass die Website nicht den Teilnahmenbedingungen unseres Partnerprogramms entspricht”. Das Unternehmen habe den Websitebetreibern, es handelt sich dabei um NPDler aus Brandenburg, über die Entscheidung informiert; die Partnerlinks würden in den nächsten Tagen entfernt. Noch sind die Amazon-Links auf der Seite der NPD zu sehen.

[...]

Weiterhin rechtsextreme Angebote

Ob Amazon auch rechtsextreme und revisionistische Bücher aus seinem Angebot nimmt, bleibt allerdings offen. So sind bei Amazon Produkte aus dem Deutsche Stimme Verlag weiterhin abrufbar. So bietet Amazon beispielsweise den “Funkenflug: Handbuch für Patrioten und nationale Aktivisten (Taschenbuch)” an. Zu diesem Punkt hat sich das Unternehmen noch nicht geäußert.

http://npd-blog.info/2009/06/06/amazon-beendet-partnerprogramm-mit-der-npd/


Die genannten Bücher gibt es übrigens auch über hood.de, buchhandel.de, ebay.de, ebay.pl, ebay.it usw. oder eben direkt beim DS-Versand (siehe z.B. http://www.google.com/search?q=%22Soldaten+wie+andere+auch%3A+Der+Weg+der+Waffen-SS%22).

Achim

PS: Maqi hatte schon vor vielen Jahren zum Boykott von Amazon aufgerufen. Unterschied war, daß Amazon den Bestellungen Leichen beilegte (unaufgefordert); die genannten NPD-Bücher legt Amazon wohl nicht normalen Bestellungen bei (soweit ich gesehen habe, werden sie überhaupt nicht von Amazon vertrieben, sondern über das dortige Shopsystem von anderen Anbietern).

PPS: Google unterstützt Hitler! (der vierte Treffer ist im Augenblick ein PDF mit entsprechendem Inhalt).

Igel, komm, ich nehm dich mit

Autor: Nicole J | Datum:
von Tilde Michels mit Bildern von Sara Ball

Ein gutes Buch zur Förderung des Begreifens vom Tierbefreiungsgedanken bei jungen Menschen im Alter zwischen 3 und 10 Jahren.

Zur Geschichte:
Das kleine Mädchen Lena findet vor seinem Gartenzaun einen Igeljungen und beschließt ihn mit nachhause zu nehmen. Sie freut sich über ihren neuen Besitz, sperrt diesen (mit den besten Absichten) in einen Käfig und versorgt ihn mit Nahrung. Ihre Mutter hält sie an, ihn wieder frei zu lassen. Lena möchte das nicht. Erst nachdem ihr Großvater ihr ein Märchen erzählt, in welchem er die Situation umgekehrt darstellt, begreift Lena ihren Fehler. In dem Märchen wird ein winziges Menschenkind von einer Igelfamilie aufgegriffen und eingesperrt.

Anmerkungen:
-auf Seite 10 habe ich von „Eigelb“ bis zum zweiten „und“ geschwärzt, ebenso
-auf Seite 26 das „f“ vor dem Wort „essen“.
-auf Seite 24 sieht Lena ihren Fehler ein, was leider in einem Satz abgehandelt wird. Mensch kann an dieser Stelle selbst einen Bezug zur gesamten Ausbeutung nichtmenschlicher Tiere einbauen, etwa „kein Tier möchte eingesperrt sein, jeder möchte in Freiheit leben…“

Zu bestellen uA bei vegan-total.de

Johansen/Bhend: Vom Hühnchen, das goldene Eier legen wollte

Autor: martin | Datum:
Hanna Johansen, Käthi Bhend: Vom Hühnchen, das goldene Eier legen wollte, Neuauflage, Deutscher Taschenbuchverlag, München 2001

Beginnt mit der Schilderung einer Bodenhaltung und den schlechten hygienischen Zuständen dort. Ein Huhn, daß wenn es groß ist, goldene Eier legen will (wieso auch immer), entkommt ungeplant und lernt die Außenwelt/Natur kennen, die viel besser ist als der Stall. Das Loch, durch das es entkommen war, wird vergrößert und alle dreißigtausend Hühner gehen ins Freie, werden aber wieder eingefangen. Das geht noch zweimal so. Nach dem zweiten Mal finden es die Angestellten zu schwierig, die Hühner wieder einzufangen und erklären dem Verwalter, man könne die Eier auch draußen einsammeln. So entsteht eine tolle Bodenhaltung mit Auslauf.
Wie glücklich die Hühner wohl sein werden, wenn sie nach einem Jahr ins Schlachthaus kommen (oder die, die "liegenbleiben"), steht allerdings nicht in diesem Buch voller Tierschutzunsinn.

Ruby Roth: That's Why We Don't Eat Animals

Autor: martin | Datum:


Vollständiger Titel: "That's Why We Don't Eat Animals: A Book About Vegans, Vegetarians, and All Living Things".

Gelesen habe ich es bisher nicht, weil ein englisches Buch für Kinder mit deutscher Muttersprache (und das dürfte ja der Großteil sein) weniger geeignet ist (wobei es zum Vorlesen gehen müßte). Da dieses Buch dennoch im Gespräch war/ist, hier der Hinweis, daß es wohl genauso wie so viele andere auf Tiere in "Massentierhaltung" fokussiert und nicht erklärt, daß Tiere in "Alternativehaltung" nur unwesentlich besser behandelt werden. Also wieder einmal Tierschutz statt Tierrechte (wie auch die Werbung für dieses Buch durch PETA vermuten ließ).

Nahegelegt wird diese Einschätzung das durch diese Beschreibung:
Zitat: The significant problem with this book is that the solution to the problems posed (which begin with "On factory farms...") could easily be some Farm Forward-endorsed small operation where many of the horrors of factory farming don't exist. There is no mention of that solution, but I worry.

Is a 4- or 10-year old going to say, "Oh these places sure are terrible, but is there any place where babies get to stay with their mamas and walk around? Because if there's one of those places, can we eat those animals?" Who knows. Okay, a 4-year old's probably not going to say that. But a 10-year old might.

And then what?

It is true that the vast majority of animals raised for their parts are factory farmed. But it would seem to me that, especially when it comes to children, a consistent message of respect and justice, emphasizing it's not okay to eat animals because it's not okay to eat [and abuse in any other way - mp] animals, factory farmed or not, would have been a better angle.

(http://www.animalperson.net/animal_person/2009/12/on-thats-why-we-dont-eat-animals.html)

Re: Ruby Roth: That's Why We Don't Eat Animals

Autor: sani.vegan | Datum:
Gibts jetzt auch auf deutsch:

"Warum wir keine Tiere essen" von Ruby Roth

Dieses Buch bringt dem jungen Leser (im Alter zwischen sechs und zehn Jahren) mit farbenfrohen Bildern und lebendigen Texten den Vegetarismus und Veganismus näher.

Das von Ruby Roth geschriebene und bebilderte Buch lebt von der einfühlsamen Darstellung der Hühner, Schweine, Truthähne, Kühe und vieler anderer Tiere. Sie werden in ihrem natürlichen Umfeld gezeigt, wo sie in der Erde wühlen, Freundschaften schließen, miteinander kuscheln, sich gegenseitig putzen und sich durch Instinkte und Rituale innerhalb des Familienverbandes schützen, aber auch unter den schrecklichen Bedingungen der Massentierhaltung. Die negativen Auswirkungen des Fleischkonsums auf unsere Umwelt, die Regenwälder und bedrohte Arten werden aufgezeigt.

Dieses informative und bewegende Buch ist nicht nur eine unterhaltsame Lektüre, sondern dient auch als Inspiration für Eltern und Kinder, über ein immer wichtiger werdendes Thema zu sprechen.

Ostertipp: Ute Krause, Dorothy Palanza: Helma legt los

Autor: VickyBT | Datum:
[Nachtrag angefügt - Mod]

Ich fand's witzig, und obwohl das Buch wohl auf einem Bauernhof spielt, fehlen typische Farmelemente fast völlig. Man kann das Zusammenleben hier gut als lustige WG begreifen/erklären.
Meiner Tochter gefiel es mit 2 Jahren schon total gut, wohl wegen der schönen Zeichnungen.

... also in dem Buch legt eine Henne unheimlich viele Eier - ein äteres Kind könnte schon mal nachfragen, warum, und was mit den ganzen Hühnerbabies passiert - für ein Kleinkind finde ich es aber okay, weil ich bezweifle, dass diese gedankliche Leistung schon erbracht wird.
Fänd ich aber jetzt auch nicht schlimm, wenn der Beitrag als ganzes gelöscht würde - mein Anspruch an Kinderbücher ist vielleicht nicht so streng.

Re: Ostertipp: Ute Krause, Dorothy Palanza: Helma legt los

Autor: martin | Datum:
Mir scheint es laut dieser und anderer Beschreibungen ungeeignet, da wir "ethisch vertretbare" Kinderbücher suchen, d.h. solche, wo der Konsum von Tierprodukten nicht gutgehießen wird. In diesem Buch wird es so darstellt, als seien Hühner "dazu da" Eier zu legen, damit sie andere (tendenziell Menschen) konsumieren können, daher würde ich es nicht als ethisch vertretbar bezeichnen.

Re: Ostertipp: Chicken run - Zeichentrickfilm

Autor: Trolli | Datum:
Hallo,
ist zwar kein Buch, sondern ein Zeichentrickfilm, aber ich finde den Film eine gute Alternative zur Bauernhof-"Idylle".
In dem Film müssen Hennen in einer Art Bodenhaltung im Akkord Eier legen. Sie sind in keiner Legebatterie, können sich "frei" bewegen, sind aber trotzdem nicht "glücklich". Ihr Zuhause ist ein Gefangenen- und Arbeitslager. Wer sein Pensum nicht schafft, kommt "weg",wird ermordet.
Das freiheitsliebende Huhn Ginger will fliehen, und ihre Mithennen retten. Zufällig landet ein Hahn im Gefangenenlager, macht falsche Hoffnungen. Die Zeit zur Befreiung der Hennen wird knapp, als auf dem Bauernhof eine Maschine zur Zubereitung von Hühnerpasteten in Betrieb genommen werden soll.
Die Geschichte endet mit einem Happy End. Man kann den Kindern gut erklären, dass es im wahren Leben nur ein einziges Happy End gibt: Vegane Ernährung und strikte Ablehnung der zynischen Bauernhof-Idylle, weil die Tiere eben KEINE Chance haben, zu fliehen, und nach Ausbeutung sofort ermordet werden.

Trolli

Josef Schaf will auch einen Menschen

Autor: K | Datum:
Hallo zusammen,

wir sind zufällig auf das Buch "Josef Schaf will auch einen Menschen" gestoßen. Das Buch ist kein Tierrechtsbuch und auch nicht 100%ig politisch korrekt (Eskimo statt Inuit). Darüber hinweggesehen und dies beim Vorlesen entsprechend kommentiert bietet es Kindern aber m.E. die Möglichkeit sich in gefangene Tiere hineinzuversetzen.



"Du weißt doch, dass Papa und ich nichts von Hausmenschen halten. Es ist Menschenquälerei!"

"Am nächsten Morgen ist in der Schule Kuschelmenschtag ... Cara Kalb hat einen Käfig mit einem echten schwarzen Menschen dabei und Sharon Schwein hat eine Chinesin ..."

"Und dann kriegt Josef zum Geburtstag doch einen Menschen!"



Das Ende ist dann wie eigentlich das ganze Buch doppeldeutig. Der zuvor weggelaufene Mensch wird wieder eingefangen und schläft neben Josef, festgebunden an einer Leine.

Viele Grüße
Kurt

Re: Ethisch vertretbare Kinderbücher etc.

Autor: Leseratte | Datum:
Hallo,

ich weiß nicht, ob es im Verlauf dieses Threads schon erwähnt worden ist:

"Emmelie und Lisa-Marie" von Meena Ma.

Viele Grüße

Förderung von Wahnvorstellungen

Autor: Krümel | Datum:
Das dürfte wohl eher ungeeignet sein.

Zitat: Produktbeschreibung zu "Emmelie und Lisa-Marie"

Kurzbeschreibung

Meena Mas großes Anliegen ist es, nicht nur den Menschen in selbstloser Liebe zu dienen. Mit diesem Buch ruft Meena Ma alle Kinder auf, auch den Tieren, die wie wir Menschen beseelt sind, in Liebe und Achtung zu begegnen und ihr Leben zu schützen!

Beschreibung
Gott schrieb durch Meena Ma dieses spirituelle Kinderbuch, das die Herzen tief berühren wird. Meena Mas großes Anliegen ist es, nicht nur den Menschen in selbstloser Liebe zu dienen. Mit diesem Buch ruft Meena Ma alle Menschenkinder auf, auch den Tieren, die wie wir Menschen beseelt sind, in Liebe und Achtung zu begegnen und ihr Leben zu schützen! Wir werden Teil von der Schwalbe Emmelie und dem Kälbchen Lisa-Marie. Wir tauchen ein in ihre Sicht uns Menschen gegenüber, erfahren durch sie Antworten über Gottes Schöpfung und teilen mit ihnen Freud und Leid, Liebe und Angenommensein.
Autorenporträt zu "Meena Ma"

Meena Ma, geboren 1946 in Frankfurt am Main als Tochter eines evangelischen Pfarrers, darf von klein auf durch den großelterlichen katholischen Einfluss eine ökumenische Erziehung genießen und fühlt sich in beiden Kirchen zu Hause.
http://www.buecher.de/shop/ab-6-jahren/emmelie-und-lisa-marie/ma-meena/products_products/detail/prod_id/14222664/

Re: Ethisch vertretbare Kinderbücher etc.

Autor: kea | Datum:
Hallo,

ich mache die Kinderbücher selber. Ich lade mir Fotos aus dem Internet runter zb bei Soylent-network.com, oder mache sie selber. Von gefangenen Tieren, im Zoo oder auf der Weide. Daraus erstelle ich Fotobücher, schreibe Texte nach meinen Vorstellungen dazu und lasse die Bücher anfertigen. Gibts überall bei dm, Ihr Platz etc
und schon muss ich mich nicht über die bescheuerte vorgegaukelte heile Welt auf dem Bauernhof ärgern :-D

Re: Ethisch vertretbare Kinderbücher etc.

Autor: Achim Stößer | Datum:
> selber. Von gefangenen Tieren, im Zoo oder auf der Weide.
> Daraus erstelle ich Fotobücher, schreibe Texte nach meinen
> Vorstellungen dazu und lasse die Bücher anfertigen. Gibts

Klingt ja sehr kindgerecht *augenroll*.

> überall bei dm, Ihr Platz etc

Äh ... die dürften wohl kaum vegan und damit alles andere als ethisch vertretbar sein.

Achim

Re: Ethisch vertretbare Kinderbücher etc.

Autor: kea | Datum:
ach der herr stößer :-)

jeder veganer kennt sie ja mittlerweile :-)

mit ihnen kann ja eh keiner mithalten, von daher versuche ich es erst gar nicht.

nur ein satz:

jeder macht das was für ihn möglich ist oder was er für möglich hält gell? :-)

Irgendwie und Anders

Autor: Nicole J | Datum:

Autor: weder im Buch noch auf Amazon hinterlegt.

Hier geht es um die einmalige Sonderausgabe "Spannende Abenteuer mit Irgendwie und Anders", welche 2 Geschichten enthält, die eine mit dem Titel "Sauber", die andere mit dem Titel "Vielen Dank für die Blume".


Die Geschichten gehören scheinbar (die selben Protagonisten, der gleiche Titel) zur Kindergeschichtenreihe "Irgendwie anders" von Kathryn Cave und Chris Riddell, Übersetzung von Salah Naoura. Die Serie beschäftigt sich damit, Kindern Toleranz gegenüber "Fremden" oder optisch nicht gesellschaftskonformen Personen zu beizubringen, Sozialkompetenz im Besonderen in Bezug auf Freundschaft, gegenseitigen Respekt, Aufmerksamkeit bei (zwischenmenschlichen) Beziehungen zu vermitteln. Hierzu werden Phantasiefiguren als Protagonisten verwendet und die Nebendarsteller sind allesamt "vermenschlichte nichtmenschliche Tiere", zB die Inhaber des Tante-Emma-Ladens von Irgends (das Dorf in dem alle leben), ein Hasenpaar welches Kleid und Brille bzw einen Anzug trägt.


Die Geschichte "Sauber":

Irgendwie kocht für sich und seinen Freund und Mitbewohner Anders einen Eintopf. Der Topf "explodiert" und die Suppe verteilt sich in der ganzen Wohnung. Beim Versuch die Suppe aufzuwischen stellen sie fest, dass es sich bei dem zufällig zusammengemixten Gebräu um einen Superreiniger handelt. Irgendwie ist begeistert von seiner Erfindung und vertreibt den Reiniger auf dem Dorfplatz von Irgends an alle Bewohner. Diese nehmen anschließend eine Grundreinigung vor. Das ganze Dorf ist blitz und blank poliert. Inzwischen streiten sich Irgendwie und Anders, weil Anders eigentlich der kreative Kopf der Beiden ist und seine Konstruktion, ein Megaturbosaugbesen keine Abnehmer findet. Auch die Ladenbesitzer Achtsam und Eifrig halten nichts von der hygienischen Sauberkeit, da sie keine Putzgeräte mehr verkaufen. Kurzum wird der Megaturbosaugbesen in eine Dreckschleuder umgebaut und durch einen Schlauch mit der örtlichen Müllhalde verbunden. Eine Mischung aus Schlamm und Abfall wird über dem Dorf versprüht, woraufhin sowohl der Superreiniger als auch die Putzgeräte wieder Käufer finden. Irgendwie und Anders legen ihren Streit bei und arbeiten von nun an mit ihren beiden Erfindungen Hand in Hand.

Anmerkungen:

- auf Seite 10 habe ich das Wort "verschweinigelt" durch "voller Suppe" ersetzt.
- auf Seite 16 habe ich "der schlitzohrige Fuchs" in "ein Fuchs" geändert.
- auf Seite 22 habe ich "spatz" hinter "Dreck" geschwärzt, ebenso auf Seite 24.




Die Geschichte "Vielen Dank für die Blume":

Irgendwie hat Geburtstag, Anders hat's vergessen. Im Tante-Emma-Laden muss schnell ein Geschenk besorgt werden, Anders entscheidet sich für eine kleine, sprechende Topfpflanze, die gelegentlich "Mamaaaaa" winselt und sehr kuschelbedürftig ist. Irgendwie freut sich über das besondere Geschenk. Doch bereits am nächsten Tag müssen die Freunde feststellen, dass sie die Pflanzenhaltung unterschätzt haben. "Pflänzchen" ist inzwischen bis zur Zimmerdecke gewachsen, nachdem es den halben Hausstand gegessen hat. Mittlerweile klingt auch das nun gebrüllte "Mamaaaa" nicht mehr sehr charmant. Irgendwie und Anders flüchten aus dem Haus und beraten mit Nachbarn, was zu tun ist. Der Pflanzenexperte Nix schlägt nach der Lektüre eines Lexikons vor, die Pflanze zu ihrem Heimatort zurückzubringen. Die Freunde schnallen "Pflänzchen" auf einen Möbelroller und bringen es auf einer 3-tägigen Reise in einen Urwald. Dort finden sich Viele der selben Art und die ehemalige Haustopfpflanze wird freudig unter ihresgleichen aufgenommen. Wieder zuhause ziehen Irgendwie und Anders das Fazit, dass es eine anspruchsvolle Aufgabe ist, sich um ein anderes Lebewesen zu kümmern und wollen in Zukunft davon absehen, sie haben ja einander.

Anmerkungen:

- auf Seite 38 habe ich das "f" vor dem Wort "aß" geschwärzt.
- auf Seite 40 habe ich das "f" in dem Wort "aufzuessen" gestrichen und zwischen "rannten" und "aus dem Haus" die Worte "wie vom wilden Affen gebissen"
- auf Seite 50 habe ich das Wort "Futter" gestrichen
Am Ende fehlt mE auch noch der Verweis darauf, dass jedes Lebewesen in Freiheit und unter seines Gleichen am Besten aufgehoben ist, diesen Schluss hätte man auch aus der Erzählung heraus sinnvoll mit einfließen lassen können.



Die Illustrationen sind liebevoll gestaltet.
Meiner Meinung nach ist das Buch für junge Menschen im späteren Vorschulalter geeignet (früher nicht, da es aufgrund der Länge schon eine gewisse Geduld erfordert).
Das erste Mal Vorlesen gestaltet sich ziemlich schwierig und dürfte meist ziemlich holprig klingen, schlicht weil die Protagonisten und sämtliche Nebendarsteller Namen tragen, welche man sonst im täglichen Sprachgebrauch nicht selten und mit einer jeweils eigenen Bedeutung verwendet. Das gibt sich aber mit der Zeit.

Die Teddybären und die Geburtstagsüberraschung

Autor: Nicole J | Datum:


Eine süße, kurze Geschichte für die Allerkleinsten mit drolligen Bildern ohne speziesistische oder sonstwie diskriminierende Wörter. Bei den Teddybären handelt es sich um eine Kinderbuchreihe, welche insgesamt 4 Bücher umfasst.


Zur Geschichte:

Teddy Ted hat Geburtstag und freut sich auf die Glückwünsche und Geschenke seiner Freunde. Diese scheinen seinen Ehrentag jedoch vergessen zu haben, was ihn traurig in den Mittagsschlaf fallen lässt. Doch als er wieder aufwacht stellt er fest, dass alle seine Freunde eine Überraschungsparty für ihn organisiert haben.


Meine Altersempfehlung: für Kleine im Alter zwischen 1,5 und 3 Jahren
Herausgeber: Tormont Publications
zu bestellen bei Amazon

Die Teddybären und die Tanzstunde

Autor: Nicole J | Datum:

Eine süße, kurze Geschichte für die Allerkleinsten mit drolligen Bildern ohne speziesistische oder sonstwie diskriminierende Wörter. Bei den Teddybären handelt es sich um eine Kinderbuchreihe, welche insgesamt 4 Bücher umfasst.


Zur Geschichte:

Bubu besucht seinen Freund Teddy Ted und entdeckt ihn bei Tanzübungen. Er schlägt vor, einen entsprechenden Lehrer aufzusuchen. Dieser weigert sich angesichts des mangelnden Talents, Teddy Ted zu unterrichten. Freund Samba fordert ihn auf, sich nach dem Rythmus seines Banjos zu bewegen. Das gelingt und am Abend ist Teddy Ted ein guter Tänzer.


Meine Altersempfehlung: für Kleine im Alter zwischen 1,5 und 3 Jahren.
Herausgeber: Tormont Publications
Zu bestellen bei Amazon.

Liebe Sonne, lass dich sehn

Autor: Nicole J | Datum:

Ein Gedichtbuch für junge Menschen, zusammengefasst und mit Illustrationen von Rita Bellmann.


Auf 4 Doppelseiten werden dreht es sich in Gedichten und Zeichungen um die Jahreszeiten.

Für den Frühling steht das Gedicht "Der Storch" von Heinrich Hoffmann von Fallersleben:
Zitat: Habt ihr noch nicht vernommen?
Am Dache sitzt er schon!
Der Storch ist heimgekommen;
hört doch den frohen Ton!
Klapper diklapp, klapper diklapp,
klapper nur, klapper du
immerzu!


Es folgt für den Sommer der Volksreim "Im Sommer":
Zitat: Im Sommer, im Sommer,
da ist die schönste Zeit.
Da singen und springen
die Kinder weit und breit.
Das Hüpfen, das Hüpfen,
das muss an verstehn:
Da muss man, da muss man
sich dreimal umdrehn.


Danach der Herbst mit "Birnenernte" von Werner Reinicke:
Zitat: Vater hat am Baum gerüttelt,
hat die Birnen abgeschüttelt.
Hab sie alle aufgelesen.
Hundert Stück sind es gewesen.
Hundert ess ich nicht alleine.
Jedem Kinde geb ich eine.


Und zum Schluss für den Winter: "Der Schneemann auf der Straße" von Robert Reinick:
Zitat: Der Schneemann auf der Straße
trägt einen weißen Rock,
hat eine rote Nase
und einen dicken Stock.

Er rührt sich nicht vom Flecke,
auch wenn es stürmt und schneit.
Stumm steht er an der Ecke
zur kalten Winterszeit.

Doch tropft es von den Dächern
im ersten Sonnenschein,
da fängt er an zu laufen,
und niemand holt ihn ein.



Die Altersempfehlung fällt mir hierbei schwer, deshalb hab ich die Gedichte abgetippt. Meine 3-jährige hört sie gerne, allerdings ist sie an solch eine Sprache durch ihr tägliches Gute-Nacht-Lied gewohnt (wir singen jeden Abend 3 ausgewählte Strophen aus dem Lied "Die Gedanken sind frei").

Herausgegeben wurde das Buch im Karl-Nitzsche Verlag.
Zu bestellen ist es über Amazon.

Dora the explorer

Autor: Nicole J | Datum:
Dora the explorer ist eine aus den USA kommende Kinderfernsehserie für junge Menschen im Alter zwischen 2 und 4 Jahren.

Stars der Serie sind Dora, ein 8-jähriges Menschenmädchen und Boots, ein 5-jähriger Affenjunge. Die beiden brechen in jeder Folge zu einem Abenteuer auf bei dem sie meist mit Hilfe von "Backpack" dem Rucksack, der allerlei Hilfsmittel enthält und "Map" der Karte, die ihnen den Weg weist, irgendjemanden (der verloren gegangen ist) nach Hause bringen oder sonstwie helfen. In der Serie stehen lernen (von Zahlen, erstes Rechnen und englische Vokabeln) und Vermittlung von Sozialkompetenzen (einander helfen, jemandem deutlich machen was man nicht will) im Vordergrund. Durch direkte Ansprache wird der kleine Zuschauer immer wieder zum mitmachen (singen, tanzen, sprechen oder Ähnliches) animiert. Ihm wird auch zum Nachsprechen oder für's Fragen beantworten ausreichend Zeit gelassen. Durch häufiges Wiederholen, beispielsweise der Vokabeln, prägen sich die Kleinen das Erlernte gut ein.

Es gibt ethisch vertretbare Folgen und es gibt wiederum einige zu beanstandende (hauptsächlich aus antispeziesistischer Sicht), beispielsweise Folgen in denen geangelt oder geritten wird. Ich werde in den Anhängen die Folgen, welche aus meiner Sicht in Ordnung sind benennen und zusammenfassen, darüber hinaus 3 kleine Bücher vorstellen.

Meine Tochter sieht die Serie je nach Lust und Laune auf Deutsch (wobei sie englische Vokabeln üben kann) oder auch mal auf Englisch (wobei sie spanische Vokabeln lernt).

Es gibt übrigens praktisch alles von Dora zu erwerben, was das konsumorientierte Kleinkindherz höher schlagen lässt: von DVD-Boxen (jede Folge dauert ca 20min) und Computerspielen über Bücher und Malhefte bis hin zu Regenschirmen, Klamotten, Schmuck, Stoffpuppen und Rucksäcken.

DVD Die Stadt des verlorenen Spielzeugs

Autor: Nicole J | Datum:

Folge 1, Das verschwundene Spielzeug

Dora hat ihren Teddybären verloren, Tico seinen Autoschlüssel, Swyper einen Handschuh und einige andere Freunde vermissen auch etwas Persönliches. Dora und Boots machen sich auf den Weg in die verschwundene Stadt um alle verlorenen Spielsachen und Schätze zu finden. Sie brauchen die Hilfe des Zuschauers um durch die Zahlen-Pyramide und den verdrehten Dschungel "Lost City" zu erreichen.


Folge 2, Der verschwundene Bär

Boots liebt sein neues Spielzeug, den Teddybären Quietschi.
(Ja er quietscht, wenn man ihn drückt, ich musste grade einen ganzen Flohmarkt durchsuchen um sowas zu finden, schlussendlich musste ich eine sehr laut singende, tanzende und quietschende Ente mitnehmen.)
Quietschi flutscht Boots aus den Händen und fällt in einen Fluss. Der Stoffbär wird abgetrieben. Dora und Boots finden ihn mit Hilfe von Map, der Karte am Sirup-Geysir.


Folge 3, Auf Beerensuche

Dora und Boots sind auf der Suche nach saftigen Blaubeeren und sie benötigen die Hilfe des Zuschauers um zum Blaubeerhügel (dem Zuhause von Swyper dem Fuchs) zu gelangen. Dort angekommen müssen sie vor einem großen Bären flüchten, der ihnen gerne die Beeren abnehmen würde (jeder isst gerne süße Blaubeeren).


Folge 4, Kuhflug und Klebeband:

Benny der Stier braucht ganz dringend Klebeband weil sein Heißluftballon Luft verliert und genau auf den Krokodilsee zusteuert. Dora und Boots versuchen zu ihm zu kommen um den Ballon zu reparieren.

DVD Superbabys Traum-Abenteuer

Autor: Nicole J | Datum:

Folge 1, Superbabys Abenteuer

Dora erzählt den Zwillingen (ihrem kleinen Bruder und ihrer kleinen Schwester) vor dem Mittagschlaf eine Geschichte, in der die Superbabys mit Hilfe des kleinen Zuschauers der Traumfee dabei helfen schöne Träume an alle Kinder zu verteilen.


Folge 2, Dora hilft dem Geburtstags-Wizzle

Das Geburtstags-Wizzle (eine drollige, gelbe und wuschelige Phantasiegestalt) hat seinen Wunschzauberstab verloren. Dora und Boots bringen ihn zurück, damit jeder im Wizzle-Land seine Geburtstagsgeschenke wieder bekommt.


Folge 3, Der Schatz des Piratenaffen

Die Crew von Käpt'n Schwartes (bedenklicher Name) hat Bauchschmerzen und ist deshalb nicht für die große Schatzsuche bereit. Dora, Boots und ein kleines Schweinemädchen springen ein. Gemeinsam mit dem Zuschauer kann der Schatz des Piratenaffen geborgen werden.


Folge 4, Sperrmülltag

In dieser Folge spielen Dora, Boots und Benny mit Gegenständen, die sie auf einem Sperrmüllhaufen finden und verwenden hierfür viel Phantasie. Klingt erstmal pädagogisch wertvoll, ist es aber dann, zumindest für die 10 Sekunden in denen die Freunde auf einem Besen reiten der sich dann in ein Pferd verwandelt, nicht. Entweder man ignoriert diese Folge oder man spult an entsprechender Stelle vor, denn klar ist: hier wird suggeriert, dass es wünschenswert ist auf einem Pferd zu sitzen, bzw ein Pferd zu reiten.

Dora Taschenbücher 1-4

Autor: Nicole J | Datum:
Im Set erhältlich, wobei ich vorweg nehmen muss, dass ich eines der Büchlein direkt entsorgt habe nachdem ich auf der ersten Seite im Klassenzimmer einen Hamster im Käfig (ganz klassisch mit Rädchen zum Austoben) gesichtet habe, das Heft trägt den Titel "Die Schule geht los".

Übrigens wird das Set als Taschenbuchset bezeichnet (z.B. bei Amazon), es handelt sich dabei jedoch mehr um dünne Hefte, kleiner als DinA 5. Tut der Freude für einen kleinen Dora-Fan jedoch keinen Abbruch, man sollte nur als Eltern eben keine "zu großen" Erwartungen haben.

Alle Hefte sind originalgetreu gezeichnet / gestaltet, also exakt an der Nickelodeon Serie orientiert und auch die Animation zum Mitmachen fehlt nicht, fällt allerdings recht knapp aus. Jedes der Hefte umfasst 14-15 Text- und Bildseiten.

Auf der jeweils ersten Seite kann man den Namen des Besitzers eintragen, hier steht "Dieses Mini-Buch gehört ....".



Heft 1, Große Schwester Dora

Dora und Boots müssen schnell nach Hause zu Dora, weil ihre Mommy ein Baby bekommt. Dank Map finden sie den schnellsten Weg: durch den Gruselwald, an Benny vorbei und durch den Nusswald. Zuhause angekommen gibt es eine große Überraschung...Dora's Mommy hat Zwillinge bekommen, nun hat Dora eine kleine Schwester und einen kleinen Bruder.

Anmerkungen:
- auf der 4. beschrifteten Seite habe ich "freundlichen" vor Frosch gestrichen, denn es suggeriert, dass die anderen Tiere (das Krokodil und die Schlange) nicht freundlich sind. (Das mit dem "Gruselwald" ...Mama warum heißt das so/ was ist gruseln...kann man auf die Dunkelheit schieben)
- auf der 5. Seite habe ich "huckepack reiten" in "huckepack nehmen" geändert



Heft 2, Das tolle Geschenk

Dora's Kusine Daisy veranstaltet zu ihrem 15. Geburtstag eine große Party. Dora und Boots machen sich auf den Weg zu ihr, um ihr eine Krone und hübsche Schuhe zu bringen. Map, die Karte weist den beiden den Weg an der Scheune vorbei, wo sie eine Denkaufgabe lösen müssen und durch den Regenwald. Nachdem sie es mithilfe von Backpack geschafft haben, trocken durch den Wald zu gelangen begegnen Dora und Boots Daisy's Bruder Diego, der sie weiter zu seiner Schwester begleitet. Zum Schluss wid auf dem Fest getanzt und gefeiert.

Anmerkungen:
- auf der 4. Textseite habe ich "hinterhältigen" vor Fuchs Swyper gestrichen
Von Dora's Kusin Diego gibt es übrigens eine Spinn Off Serie.



Heft 3, Der kleine Stern

Es ist Abend, Dora und Boots sind im Freien und entdecken den ersten (sichtbaren) Stern am Himmel, direkt neben seinem Freund, dem Mond. Jeden Abend sieht Dora hinauf zu ihm und wünscht sich etwas. Plötzlch schubst ein Komet den kleinen Stern aus seiner Umlaufbahn und er fällt hinab auf die Erde. Dora und Boots finden ihn und beschließen ihn wieder "zurück zu werfen" . Map teilt ihnen mit, dass sie hierfür die Trollbrücke überqueren, an Ticos Baumhaus vorbei gehen und auf den hohen Berg klettern müssen. Am Ende ist der kleine Stern wieder am Himmel und alle können ihren Gute-Nacht-Wunsch aussprechen.

Anmerkungen:
- auf der 2. Seite habe ich "können sich die Menschen gar nichts mehr wünschen" in "kann sich niemand mehr etwas wünschen" geändert
- auf Seite 8 habe ich "die Menschen" in "alle" abgeändert
Ich schätze, dass beide Fehler auf einer schlechten (typisch speziesistischen) Übersetzung basieren da in der Fernsehfolge im Englischen (auf Deutsch habe ich sie noch nicht gesehen) die Rede von "allen" die sich etwas wünschen dürfen, ist. Macht auch mehr Sinn aus Sicht des Autors zumal es sich am Ende der Folge fast ausschließlich um nichtmenschliche Tiere handelt, die bei ihrem Wunsch gezeigt werden.

DUDEN Zwerge, Alle meine Sinne

Autor: Nicole J | Datum:

Duden Zwerge ist eine vom Duden Verlag in Zusammenarbeit mit Logopäden und Entwicklungspsychologen herausgegebene Bücherserie für die gezielte Sprachförderung ab dem 1. Lebensjahr.

Mir liegt derzeit nur die Sonderausgabe mit dem Titel "Alle meine Sinne" vor, welche bei DM an Käufer mit Kleinkindern verteilt wird.

Die Bilder sowie die kurzen Texte zu den fünf Sinnen auf den 5 Doppelseiten sind allesamt einfach gehalten und enthalten keine diskriminierenden Elemente.


Ein Textbeispiel:

Doppelseite 5, Fühlen
Papa trocknet Emma mit dem weichen Handtuch ab.
Ist das kuschelig!

Max hat sein Geschenk ausgepackt.
Das Papier knistert so schön in seinen Händen.


Anmerkungen
Als positiv und fast schon revolutionär empfunden habe ich, dass in diesem Büchlein mal ein Papa, jedoch keine Mama vorkommt.
In den meisten Kinderbüchern ist es so, dass entgegen dem "Trend" zur Patch-Work-Familie, bzw entgegen der Tatsache, dass es so viele alleinerziehende Elternteile in Deutschland gibt, eine "heile Familienwelt" mit Mama, Papa, Geschwistern und "Haustieren" dargestellt wird. Darüber hinaus ist es meist so, dass Mama sich um den Haushalt kümmert und Papa mit Anzug zur Arbeit geht. Neben Sexismus und Speziesismus wird den Kindern in solch (vermeintlich?) zerrütteten Verhältnissen vermittelt, dass sie nicht dazu gehören, dass jemand fehlt, dass ein "Haustier" zu einer Familie gehört. Vielleicht würden sich die sgn Scheidungskinder heutzutage längst nicht mehr so unwohl und gestört fühlen, wenn die Gesellschaft endlich auf das was sie gesät hat angemessen reagiert und aufhört schon bei den Büchern für die Kleinsten festzulegen wie das Leben eines "normalen Menschen" auszusehen hat.


Die Bücherreihe ist in jedem Buchladen erhältlich oder mindestens zu bestellen, wobei zu vermuten ist, dass mindestens die Bücher mit den Titeln "Auf dem Bauernhof", "Ich mag Tiere", "Schau doch mal, die Tiere", "Stimmt das? Verrückte Tiere", "Mein erster Wortschatz. Beim Einkaufen", mindestens speziesistische Inhalte hat. Potentiell vegan hingegen sind ""Wer fährt mit uns mit", "Der schlechteste Ritter der Welt", "Wer kommt denn da?", "Ich spiele", "Ich esse", "Hier kommt Oskar", "Mein erster Wortschatz. Beim Spielen", "Stimmt das? Verrückte Fahrzeuge", "Oskar geht aufs Töpfchen" und "Mein erster Wortschatz. Bei uns zuhause".

Meine neuen Freunde

Autor: Nicole J | Datum:
1991 vom "Pestalozzi-Team" verfasst und herausgegeben im gleichnamigen Verlag, welcher mittlerweile jedoch von den Vemag-Medien geschluckt wurde. Meinen Recherchen nach ist das Buch online nur noch gebraucht über Amazon zu bestellen, ich empfehle eine Buchhandlung aufzusuchen und die Profis suchen zu lassen.

Fünf Din-A5 große Doppelseiten mit relativ viel Text und netten Bildern von Linda Worrall, die Illustrationen stellen die Erzählung gut dar und es gibt viel für die Kleinen im Alter zwischen 2 und 4 Jahren zu entdecken und zu besprechen.

Ich konnte keine diskrimierenden Inhalte oder Abbildungen entdecken, musste also ausnahmsweise mal nix schwärzen und umschreiben.


Zur Geschichte:

Thomas (etwa 5 Jahre alt) zieht mit seiner Familie in eine neue Wohnung. Er vermisst seine alte Umgebung und vor allem seine Freunde. Als er im Hinterhof seines neuen Hauses andere Gleichaltrige entdeckt, spricht er diese an um an ihrem Sandkastenspiel teilzunehmen. Einer der Jungs lehnt das herablassend ab. Thomas weint sich daraufhin bei seiner großen Schwester aus. Sein Vater, der das Gespräch mitbekommen hat, fordert Thomas auf, mit ihm im Hof Fußball zu spielen. Die Nachbarskinder lassen ihre Spielsachen liegen und sehen den beiden interessiert zu. Thomas und sein Papa integrieren die Anderen in das Spiel, der Erwachsene zieht sich alsbald zurück und der Junge ist in seinem neuen Zuhause angekommen.

Alle zusammen

Autor: Nicole J | Datum:

Idee und Konzept von Marjorie Rogers
Bilder von Ann und Michael Ricketts
Text von Edith Jentner

1988 im Brimax Books Verlag, England erschienen
1990 vom Pestalozzi Verlag im deutschsprachigen Raum herausgegeben

Ein Band einer Buchreihe welche Selbstständigkeit, Geschicklichkeit und soziales Verhalten bei den Kleinsten im Alter zwischen 1 und 3 Jahren fördern soll.


Es werden verschiedene Situationen aus dem Alltag eines Kindergartenkindes in wenigen Worten und mit einfachen, aber netten Bildern (mit Ausnahme von einem, auf dem ein Schaukelpferd zu sehen ist) auf 5 kleinen Doppelseiten dargestellt.

Auf der ersten Doppelseite sieht man eine ("klassische Mittelschichts-") Familie (der 90-er Jahre) zuhause, Papa kommt gerade mit kleinen Mädchen vom Einkaufen zurück, Mama schnibbelt zusammen mit einem Jungen Gemüse in der Küche, außerdem sind noch zwei Geschwister auf der Treppe und ein Dalmatinerwelpe abgebildet.
Text: Das ist unser Haus. Hier leben wir miteinander.

Auf den Seiten 3 und 4 sieht man die selbe Familie bei einem Spaziergang auf einem Weg zwischen Wiesen und Bäumen.
Text: Wir wandern gern hinaus ins Grüne - natürlich alle zusammen.

Auf den Seiten 5 und 6 ist die Familie bei der Gartenarbeit abgebildet.
Text: Wenn die Sonne scheint, arbeiten wir gemeinsam im Garten.

Auf der vierten Doppelseite spielen die Geschwisterkinder gemeinsam mit Anderen auf einem Hof, es sind Schaukeln, ein Kleinkindfahrzeug, ein Hüpfseil, ein Klettergerüst und ein Lenkdrachen mit auf den Bildern.
Text: Es ist schön, wenn viele Kinder da sind. Am liebsten spielen die Freunde zusammen.

Auf den letzten Seiten sieht man die älteren Geschwister mit Freunden im Kindergarten dabei, wie sie zusammen bauen, malen und auf einem Schaukelpferd (!) sitzen.
Text: Im Kindergarten machen wir vieles gemeinsam: malen, bauen, essen, spielen.


Anmerkung:
Ich gehe das Thema nichtmenschliche Schaukeltiere aus verschiedenen Überlegungen heraus mittlerweile so an, dass ich meine Tochter bei jeder sich bietenden Gelegenheit (zB auf Spielplätzen) darauf hinweise, dass ein lebendiges Pferd / Schwein / usw nicht möchte, dass man auf ihm sitzt, dass es aber bei einer Nachbildung, welche nicht lebt und daher auch nicht fühlt oder einen Willen hat, egal ist. In absehbarer Zeit (wenn sie 4 oder 5 ist) werd ich ihr Weiteres dazu erklären, beispielsweise warum diese Nachbildungen überhaupt existieren woraufhin sie dann vielleicht von sich aus nicht mehr auf ihnen wippen möchte. Zuhause haben wir natürlich nur eine neutrale Wippe, eine einfache Rote von Ikea.

Lauras Stern, Alles wird wieder gut

Autor: Nicole J | Datum:

Text und Bilder von Klaus Baumgart

Eine Gute-Nacht-Geschichte auf 5 Doppelseiten mit wenig Text und süßen Bildern, aus der Reihe Lauras Stern.
Für kleine Menschen im Alter zwischen 2 und 4 Jahren.

Besonderheit: mit 7 Geräuscheffekten welche durch drücken mit den Utensilien, einem kleinen Fieberthermometer, einer Spritze und einem Hämmerchen ausgelöst werden können.


Zur Geschichte:

Das kleine Mädchen Laura findet, dass ihre Stofftiere Bär und Hase krank aussehen. Sie liest in einem Buch nach, was zu tun ist, untersucht die Beiden mit einem Fieberthermometer und testet ihre Reflexe mit einem Hämmerchen. Im Anschluss entscheidet sie, dass alle eine Spritze brauchen, um wieder gesund zu werden. Tommy (ein Freund von Laura, der inzwischen auch dabei ist), Hase und Bär haben Angst vor der Spritze, Laura versichert ihnen jedoch, dass es nur kurz pieksen wird und danach alles gut wird. Nach der Spritze geht es allen besser und es ist Schlafenszeit. Laura freut sich darauf, am nächsten Tag mit ihren nun wieder gesunden Freunden spielen zu können.


Anmerkungen:
Es finden sich keine diskriminierenden Inhalte.
Merkwürdig ist, das Lauras (menschlicher) Freund Tommy auf der Textseite 3 plötzlich dabei ist, auf den ersten beiden Seiten wird er weder erwähnt, noch ist er auf den Bildern zu sehen. Das hätte man besser machen können, mindestens hätte Tommy das Zimmer betreten müssen.

Die geschenkte Freiheit

Autor: Nicole J | Datum:
Text: Katja Kaminski
Illustrationen: Schlunz


Ein Buch welches, laut Nachwort der Autorin, Kindern ein besseres Bewusstsein für andere Spezies und die Natur vermitteln soll. Es enthält 14 Textseiten mit ansprechenden Bildern.



Zur Geschichte:

Milchkuh Lotti erwacht nachts im Stall durch den Lichtstrahl einer Taschenlampe und bemerkt eine vermummte, menschliche Gestalt welche augenscheinlich nicht der ihr bekannte Bauer Heine sein kann. Der schwarz Gekleidete öffnet Lottis Gatter, küsst sie auf die Stirn, flüstert ihr zu, sie sei jetzt frei und geht wieder in die Nacht hinaus. Die anderen Milchkühe haben nichts bemerkt und schlafen weiter, während Lotti über ihre Situation nachgrübelt.
Erstmal findet sie keinen Grund zu fliehen, schließlich erhält sie ausreichend Nahrung und ihr pralles Euter wird zweimal täglich geleert. Dann denkt sie an die schmerzhaften Schwielen an ihren Beinen, die Enge im Stall, an die vielen Kälber die schon geboren und danach weggebracht wurden. Genau wie ihre älteren Freundinnen kamen diese nicht zurück.

Lotti wird immer wütender und entschließt sich zur Flucht. Draußen entdeckt sie unweit eine Box, deren Gittertür auch geöffnet wurde. Hier begegnet ihr das Kalb, welches ihr vergangene Woche weggenommen wurde. Nach großer Wiedersehensfreude gehen sie gemeinsam weiter über den Hof und stellen fest, dass dort auch andere Tiere gefangengehalten wurden, die Türen zu den Ställen jedoch ebenfalls alle geöffnet worden sind. 2 Kaninchen, 1 Schwein und 3 Hühner schließen sich den Kühen an und alle zusammen verlassen kurz vor Morgengrauen den Bauernhof.

Auf der Suche nach Freiheit und Glück laufen sie weit weg. Die Flüchtenden machen zwischendurch lediglich Pausen um ihren Hunger zu stillen und erzählen sich dabei, was sie auf dem Hof Bauer Heines erleben und sehen mussten. Durch die zwei Kaninchen, welche von ihrem Gefängnis aus vieles mitbekommen haben erfahren sie, dass alle (nm) Tiere über kurz oder lang auf einen großen Anhänger geladen und weggebracht wurden um geschlachtet zu werden.

Nach einem weiteren Aufenthalt an einem Bach gelangen sie an einen Hof. Die Freunde entscheiden sich, ihn zu betreten um weitere Tiere auf die Suche nach dem Glück mitzunehmen. Sie nähern sich dem Bauernhaus und bemerken viele andere Tiere, jedoch keine Zäune. Am Haus angekommen werden sie von einem Hund und einem Menschen namens Lea begrüßt. Lea freut sich über den Besuch und fordert die Freunde auf, zu berichten woher sie kommen und wohin sie gehen. Lotti, ihre Tochter, das Schwein, die Kaninchen und die Hühner erzählen ihre Geschichte und fragen Lea ob sie wisse, in welche Richtung sie auf der Suche nach der Freiheit laufen müssen. Die junge Frau erzählt der Gruppe erstmal von ihrem Hof, auf dem sie Freunden, welche Ähnliches durchlebt haben wie die Tiere des Hofs von Bauer Heine ein zuhause in Frieden, Freundschaft und Liebe bietet und erklärt, die Gruppe sei an ihrem Ziel angekommen, woraufhin alle künftig in Freiheit miteinander leben können.



Kritik:

Das von einer Tierrechtlerin verfasste Buch enthält überraschender Weise speziesistische Formulierungen und darüber hinaus leider einige Ungereimtheiten.


Speziesistisch:

- Zum Titel "Die geschenkte Freiheit":
Ich empfinde das Wort "geschenkt" in diesem Zusammmenhang ähnlich wie das Wort "Gnade" in Gnadenhof mit seiner Bedeutung. Es sollte nicht als Geschenk bezeichnet werden, ein nichtmenschliches Tier aus der Gefangenschaft zu befreien ebenso wenig wie man es als Gnade bezeichnen darf, wenn man einem ehemaligen sgn Nutztier den Lebensabend ermöglicht indem man sie/ihn mit Nahrung versorgt und vor weiterer Ausbeutung schützt. Was richtig ist, ist kein Gutdünken.

- Auf Seite 1 der Erzählung verwendet die Protagonistin, Kuh Lotti, den Begriff "Futter" für ihre Nahrung.

- Auf Seite 9 reiten 2 Hühner auf Lottis Rücken, 1 Huhn auf dem Rücken des Schweins.


Ungereimtheiten:

- Das ganze in Menschensprache zu reden und diese zu verstehen seitens der nichtmenschlichen Tiere irritiert an manchen Stellen, da es nicht logisch und schlüssig "durchgezogen" wird, wie sich beispielsweise auf Seite 6 und 7 lesen lässt, wo Kuh Lotti zur Verständigung "muht", die Kaninchen etwas sagen, Lotti danach flüstert und die Schweine grunzen, auf der vorletzten Seite lässt sich Mensch Lea von den nm Tieren alles erzählen.

- Auf Seite 3 finden sich leider gleich mehrere Unschlüssigkeiten:
* "fernab der Stadt" befindet sich Lotti, fraglich ist, woher sie das weiß, auf S.6 sieht sie (was auch logisch ist) zum ersten Mal "wie und wo sie eigentlich gelebt hatte".
* "der nette Bauer" (der sie auf Seite 2 "nicht gerade zimperlich anfasst") leert freundlicher Weise regelmäßig ihr Euter (damit sie nicht platzt?)
* "War Lotti oder eine ihrer Freundinnen krank, rief der Bauer den Tierarzt, der sie wieder gesund machte. Eigentlich passte doch alles auf dem Hofe des Bauern..."
die Darstellung der als angenehm empfundenen und nach Krankheit Besserung versprechenden, also insgesamt als positiv wahrgenommenen Besuche des Tierarztes hinkt, weil anzunehmen ist, dass nichtmenschliches Tier idR aufgrund der dazwischen liegenden Zeitspanne keinerlei Verbindung ziehen wird zwischen Erkrankung/Besuch des TA und anschließender Genesung, somit die meist mit Gewalt einhergehende Behandlung des TAs vermutlich eben genauso darauf reduziert erlebt.

- Auch auf Seite 4 findet sich manches, dass nicht passt:
* Wenn die anderen Kühe ihre Freundinnen waren (Seite 1 und Seite 8), "wundert" sich Lotti sicher nicht zum 1. Mal ("auf einmal") darüber, dass diese nicht zurückkommen.
* Lotti spricht von "ihre(n) Kälbchen", das ist als würde ich sagen "mein kleiner Mensch" wenn ich über meine Tochter spreche, ich bezeichne und empfinde sie aber als mein Baby/mein Kind.
* Vor einer Woche wurde Lotti das Baby entrissen... und am Anfang der Erzählung geht es ihr soweit eigentlich ganz gut?
* Die Zeichnung hierzu lässt auch zu wünschen übrig, das Baby (Lottis Baby) wirkt (entgegen der Formulierung im Text "... wurde kläglich muhend weggeführt") als würde es freiwillig mitgehen.

- Zur 5. Seite:
Lotti: "Nie hatte sie sich solche Gedanken über ihren netten Bauern ... gemacht", der ihr regelmäßig ihre Kinder entreißt und entführt, ihre Freundinnen fort- und nicht zurückbringt, ihr Euter brutal entleert und sie einsperrt...?

- Auf Seite 9 erzählen sich die nm Tiere von ihrer Sehnsucht, während ihrer Gefangenschaft nach dem frischen Gras auf den Weiden über deren Existenz sie auf Seite 8 noch staunten.

- Seite 12:
Die nm Tiere sehen einen Hof (mit Höfen dürften sie spätestens nach ihrem Erlebnisaustausch auf Seite 10 nichts Positives verbinden) wollen aber unbedingt (am hellichten Tag) dorthin.

- Seite 13:
Lotti bemerkt eine Taube: "Lotti war sich sicher, das sei die Friedenstaube. Über sie hatte sie schon einmal etwas gehört." Fraglich ist, wo und von wem sie während ihrer Gefangenschaft etwas über Symbolik erfahren hat.


Anmerkungen:

Das Buch ist Menschenkindern gewidmet, die den Tieren in Freundschaft und Respekt begegnen... ich denke (und vermittel dies auch meiner Tochter), dass Respekt ausreicht, man muss und kann nunmal nicht jeden mögen, seine Individualität und das Recht physische und psychische Unversehrtheit zu respektieren reicht zumindest für's erste.

[Formatierung korrigiert, Größerzeichen sind als Spiegelstriche ungeeignet, da sie für Zitatformatierung reserviert sind - Mod]

Die Lieblingsbücher unserer Kinder

Autor: Sebastian Antispe | Datum:
Hier mal ein paar Bücher, die unsere Kinder recht gerne lesen/vorgelesen bekommen:

http://www.amazon.de/bitte-geht%C2%92s-fragte-kleine-Ferkel/dp/3865690300/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1338902508&sr=8-1

Geschichte über einen Igel und ein Ferkel, die Gott suchen und dabei merken, wie durchgeknallt die Religionen sind. Empfehlenswert.

http://www.amazon.de/Susi-Neunmalklug-erkl%C3%A4rt-die-Evolution/dp/386569053X/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1338902508&sr=8-3

Geschichte über ein Mädchen, dass ihren Religionslehrer mit der Entstehungsgeschichte der Welt bloß stellt. Empfehlenswert.

http://www.amazon.de/Der-Anti-Struwwelpeter-Geschichten-knallige/dp/3257007175/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1338902642&sr=1-1

Anti-Autoritäre Umkehrung des Struwwelpeter-Originals. Größtenteils empfehlenswert. Alles in allem sehr anti-rassistisch, anti-autoritär, aber stellenweise auch durchaus speziesistisch geprägt (Fliegen werden die Flügel ausgerissen, etc.)

http://www.amazon.de/Josef-Schaf-will-einen-Menschen/dp/3789163392/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1338902758&sr=1-1

Eine Geschichte über ein Schafkind, dass sich von seinen Eltern einen Menschen wünscht, weil all seine Freunde auch schon einen besitzen. Als er einen bekommt, muss er ihn im Käfig einsperren, füttern, Gassi führen, etc.
Bedingt empfehlenswert. Es wird kurz angekratzt, wie ein Mensch sich fühlen würde, wenn er eingesperrt und erniedrigt werden würde, aber ohne klare Distanzierung vom herrschenden Mensch-Tier-Verhältnis.
Als der Mensch von Josef Schaf abhaut, wird er von allen Tieren wieder eingefangen und von da an lässt ihn Josef Schaf eben nicht mehr ohne Leine herumlaufen.
Hatte mir von dem Buch beim Kauf ein ganz anderes Ende gewünscht.

Re: Ethisch vertretbare Kinderbücher etc.

Autor: Mira | Datum:
In diesem Thread hat sich ja seit Ewigkeiten nichts mehr getan... Ich habe Ende letzten Jahres ein Blog gestartet, auf dem ich u.a. vegane bzw. vegantaugliche Kinderbücher rezensiere, bei Interesse schaut gern vorbei, freue mich auch über konstruktive Kritik, Anregungen und Tipps.

http://aufdemnachttisch.de/

Liebe Grüße, Mira