Vegane Kinder:
Babyernährung

Hallo!

>Welche Lebenmittel habt Ihr Euren Kindern im Altern von knapp 1 Jahr gegeben?
Wir haben drei Kinder (8, 5 und 3). Unsere Kinder wurden allerdings relativ lange (zusätzlich) gestillt (bis 2). Was den Speiseplan angeht, so hat sich dieser von Kind zu Kind etwas verändert. Während wir am Anfang noch besonders auf die Ernährung geachtet haben, hat bei unserem dritten Kind ganz schnell die Gruppendynamik zugeschlagen und so wurde sehr schnell alles mit gegessen, was die anderen auch aßen. Neben Obst und Gemüse landen bei uns auch relativ Häufig Soja- und Seitanprodukte auf dem Tisch. Pflanzenmilch hatten wir aufgrund des Stillens nie als Hauptnahrung. Nur so zu „Dazutrinken“ oder in der Flasche zur Mittagspause. Zunächst reine Sojamilch, später Soja-Reis-Drink.

> Dann ist da noch das B12-Problem. Könntet Ihr mir vielleicht ganz konkrete Produkte nennen, die man Babies als Nahrungsergänzung geben kann, wenn dies denn notwendig ist?
Wir nehmen die Solgar B12 Nuggets. Die schmecken den Kindern aufgrund der Süße und des Kirschgeschmacks. Leider scheint die UK-Webseiteseite (www.solgar.co.uk) gerade nicht zu funktionieren. Eine Suchmaschine hilft Dir aber sicher das Produkt auch auf einer anderen Seite zu finden.


> [Menge] Wie ist da Eure Meinung und Erfahrung?
Unsere Kinder essen immer sehr unterschiedlich. Mal sind es (vergleichsweise) riesige Portionen und manchmal wird dann nur sehr wenig gegessen. Wenn in einer Phase viel gegessen wird passen meist die Klamotten bald danach nicht mehr :-)


Siehe auch: http://tierrechtsforen.de/15/16637/16640

> Babies sollen
> keine Hülsenfrüchte (u. eigentlich auch keine Nüsse)

Wieso keine Hülsenfrüchte? Auf die Schnelle habe ich nur gefunden, dass die im Bauch aufquellen können, aber wenn man sie kocht und püriert, sollte das nicht passieren. Hülsenfrüchte solltest du jedenfalls nicht weglassen.

Bei Nüssen ist das ähnlich. Sie sollten keine ganzen Nüsse bekommen, aber in gemahlener Form ist auch das kein Problem.

Ein anderer Grund liegt in der vermuteten allergenen Wirkung von manchen Hülsenfrüchten wie Soja oder von Nüssen allgemein. Aber wenn keien Fälle in der Familie bekannt sind, ist das Risiko äußerst gering.

> ständig, dass Babies tierisches Eiweiß benötigen.

Aber unbedingt. Genauso wie sie Kuhmilch brauchen und deshalb die ca. 70% der Weltbevölkerung, die laktoseintolerant sind, in Wirklichkeit nicht exisierten. Mit anderen Worten: Was du dauernd hörst ist nicht unbedingt richtig.

> Könntet Ihr mir veganen Milchersatz für Babies nennen bzw.
> ist der überhaupt nötig oder vielleicht anders ersetzbar?

Im Alter von einem Jahr ist das wohl nicht mehr unbedingt notwendig (aber genau kenne ich mich hier nicht aus), ansonsten siehe hier.

> Dann ist da noch das B12-Problem. Könntet Ihr mir vielleicht
> ganz konkrete Produkte nennen, die man Babies als
> Nahrungsergänzung geben kann, wenn dies denn notwendig ist?

Am einfachsten sind sicher B12-Tropfen (ca. 2 pro Tag), die du dem Essen beigeben kannst. Und ja, das ist notwendig, sobald sie nicht mehr gestillt werden.

> Darüber hinaus lese ich öfter, dass Babies bei veganer
> Ernährung große Mengen essen müssen, um den Nährstoffbedarf
> zu decken.

Es ist richtig, dass die Energiedichte i.d.R. etwas geringer ist, weshalb größere Mengen nicht schaden, solange sie verträglich sind. Vielleicht solltest du weniger auf die konkrete Menge achten, sondern eher darauf ob, Gewicht und Gewichtszunahme im Normalbereich liegen.

Ganz herzlichen Dank für Eure sehr hilfreichen Beiträge. Jetzt ist mir sehr viel wohler!
"Warum keine Hülsenfrüchte." Die sollen wohl für Kleinkinder zu schwer verdaulich sein. Naja ... Ich werde ihr jetzt auch mehr Hülsenfrüchte anbieten. Ein paar Erbsen hat sie ja hin und und wieder schon mal bekommen und problemlos vertragen.
"Vielleicht solltest du weniger auf die konkrete Menge achten, sondern eher darauf ob, Gewicht und Gewichtszunahme im Normalbereich liegen." Da hast Du recht, Martin und dazu fällt mir noch ein Satz ein, den der Kinderarzt, der nicht weiß, dass sie vegan ernährt wird, aber der Meinung ist, dass Menschen nun mal (sagte er selbst) "Fleischfresser" sind. Er sagte wortwörtlich über meiner Tochter: "So sieht ein gesundes Kind aus." :-)
Ich befürchte hin und wieer irgendwie Langzeitschäden. Absolut nicht wegen der veganen Ernährung, sondern weil ich dabei aus Unwissenheit Fehler begehe, deren Auswirkungen man nicht gleich sieht (wie es z.B. bei B12 ja auch der Fall wäre). Ich bin mir aber auch voll bewusst, dass sich Eltern "normal" ernährter Kinder diese Frage auch stellen müssten.
Noch eine Frage zu den Tropfen B12. Wo bekomme ich die denn zu kaufen?