Hier mal wieder ein typischer Artikel, der eine "Expertin" benennt, die irgendwas von "Nährstoffe[n] und Spurenelemente[n], die sonst in keinem Nahrungsmittel enthalten sind" außer in Leichen, faselt. Was das wohl für magische Stoffe sind? Und wie der Autor von der Vitaminversorgung zum Rat, "tierische Fette" zu sich zu nehmen kommt, bleibt dem geneigten Leser sowieso ein Rätsel. Vielleicht sollten die "Expertin" und ihre Anhänger mal einen Blick in die Fotogalerie von vegankids.de werfen - und sich zudem ausgewogener veganer Ernährung sowie mit Ethik auseinandersetzen. Dann wäre sowohl Kindern als auch unzähligen nichtmenschlichen Tieren geholfen.
[Presse] Re: Vegane Ernährung für Kids ist unethisch
Autor: Sonja |
Datum:
> "Es gibt genug Studien, die deutlich machen, dass Frauen, die
> während der gesamten Schwangerschaft auf Fleisch verzichten,
> kleinere Kinder zur Welt bringen. Viele der Babys wachsen zudem
> langsamer und ihre Entwicklung geht deutlich langsamer vor
> sich", so Allen.
Hihihi, ich stell mich und meine Tochter gerne zur Verfügung für weitere Studien dieser Frau! Ich kann folgendes bieten: eine vegane Schwangerschaft, wobei ich nicht gerade wenig zugenommen hab (27kg -zuwenig Kalorien hab ich also auch nicht zu mir genommen, auch wenn viele ja immer behaupten, man würde als Veganer(in) zu wenig Kalorien zu sich nehmen), Topeisenwerte die ganze SS hindurch, ein supersüßes, kerngesundes Baby, das ganz sicher nicht kleiner war als andere Babys, denn sie hat eine Größe von 57cm bei der Geburt gehabt sowie ein Gewicht von 4300g! Und jetzt, mit 9 Wochen wiegt sie 5460g bei einer Größe von 65cm!!!!!!! Eher ein Riesenbaby als zu klein! Und auch entwicklungsmäßig ist sie absolut fit, sie greift sogar schon nach Dingen! Also echt, ich frag mich immer, was für Leute die für ihre "Studien" heranziehen!
[Presse] Re: Vegane Ernährung für Kids ist unethisch
Autor: Tanja |
Datum:
Hi Sonja,
dann erst mal meinen Glückwunsch zum Wonneproppen!
Auch an Dich noch mal der dezente Hinweis, daß wir noch immer Erfahrungsberichte benötigen - z.B. über eine vegane Schwangerschaft (vorsicht, Zaunpfahl! *g*)
[Presse] Re: Vegane Ernährung für Kids ist unethisch
Autor: Sonja |
Datum:
Hallo Tanja,
danke für die Glückwünsche!
Hm, Erfahrungsberichte... es gibt gar nix besonderes zu berichten.
Wer Interesse hat, kann gern den Geburtsbericht auf meiner Homepage anschaun, aber mit vegan hat der nichts zu tun.... Ist einfach der Bericht einer Geburt, bei der nichts so lief, wie es sollte, unabhängig von meiner Lebensweise...
hier ist der Link: http://ourfamily.oyla2.de
die Schwangerschaft an sich war problemlos, von den üblichen Beschwerden mal abgesehen (Müdigkeit, ich hab zu viel zugenommen, am Schluss hatte ich viel Wasser in den Beinen und dass ich 13 Tage über dem Termin war, war auch nicht so der Hit). Mit Eisen hatte ich (entgegen aller Unkenrufe) keine Probleme (war sogar besser als der Eisenwert meiner Mutter bei ihren Schwangerschaften, ab da hat sich meine Mutter nicht mehr getraut, über meine Ernährung während der SS zu meckern).
Mein FA war ganz lustig (naja, ist ja eher traurig): ich hatte ihm als ich damals zum ersten mal zu ihm ging gesagt, dass ich vegan lebe und bekam auf die Karteikarte ein rotes Vegan oben hin geschrieben. Als ich dann schwanger wurde, bekam ich im ersten Gespräch eine "Ernährungsberatung": ich solle kein rohes Fleisch essen und keine Rohmilch trinken bzw. keinen Rohkäse essen. Meinen dezenter Hinweis, dass ich das eh nicht täte, da ich vegan lebe, hat er überhört, jedenfalls bekam ich beim nächsten Besuch wieder gesagt, ich solle schön viel Milch trinken wegen dem Calcium und außerdem ja kein rohes Fleisch essen... Nu ja, ab da hab ich zu allem Ja und Amen gesagt und mein eigenes Ding durchgezogen....
nein, sowas Unspektakuläres wie diese Schwangerschaft und dazu noch ein so groß geratenes Kind ist natürlich eine Katastrophe für alle, die vegane Eltern der "Kindesmißhandlung" oder ähnliches beschuldigen. ;-)
Die Geburt muß ja wirklich absolut nervenzerreißend gewesen sein - was ein Glück, daß doch noch alles so gut ausgegangen ist! :-)
[Presse] Re: Vegane Ernährung für Kids ist unethisch
Autor: Dr. Ernst W. Henrich |
Datum:
Ärztliche Stellungnahme zum Artikel „Allen: Vegane Ernährung für Kids
ist unethisch“
Unethisch ist es, unwahre Tatsachen und abstruse Meinungen zu
veröffentlichen, die den Menschen schaden können.
Die Aussage von Lindsay Allen, „Fleisch liefere Nährstoffe und
Spurenelemente, die sonst in keinem Nahrungsmittel enthalten sind“,
ist falsch. Zumindest enthält Fleisch keine für den Menschen
essentiellen Nährstoffe und Spurenelemente, die nicht auch durch
andere Nahrungsmittel zugeführt werden könnten. Eine eventuelle
zusätzliche Gabe Vitamin B12 als Nahrungsergänzung spielt nur bei
veganer Ernährung eine Rolle.
Es ist unwissenschaftlich, eine vegetarische oder vegane Ernährung
wegen einer Mangelernährung afrikanischer Kinder abzulehnen. Was aber
hat eine falsch durchgeführte fleischlose Ernährung afrikanischer
Kinder mit einer richtig durchgeführten gesundheitlich wertvollen
vegetarischen oder veganen Ernährung zu tun? Nichts, außer dass beide
zufälligerweise kein Fleisch beinhalten. Aus einer Mangelernährung
afrikanischer Kinder kann man nicht allen Ernstes den Rückschluss
ziehen, dass eine richtig durchgeführte vegetarische und vegane
Ernährung ungesund sei. Natürlich gilt dies nicht nur für afrikanische
Kinder, sondern auch für Schwangere und Kleinkinder in den
Industrienationen. Eine richtig durchgeführte vegetarische und vegane
Ernährung hat erhebliche gesundheitliche Vorteile. Dies beweisen alle
mir bekannten bisher durchgeführten Studien, die den Gesundheitsstatus
von Fleischessern und Vegetariern bzw. Veganern verglichen haben. Im
Gegensatz dazu ist die gesundheitlich schädigenden Auswirkungen von
Fleisch klar bewiesen. Fleischessen zu propagieren ist unethisch.
Diese Ausgüsse einer offensichtlich ernährungswissenschaftlich
unkundigen Lindsay Allen stehen im krassem Gegensatz zu den
Ergebnissen der wissenschaftlichen Ernährungsforschung und den
Aussagen renommiertester Ernährungswissenschaftler. So nehmen zum
Beispiel in einem aktuellen gemeinsamen Positionspapier von 2003 die
ADA (Amerikanische Gesellschaft für Ernährung) und die DC (Verband der
kanadischen Ernährungswissenschaftler) zu den gesundheitlichen
Vorteilen der vegetarischen und veganen Ernährung Stellung. In diesen
Verbänden sind die renommiertesten Ernährungswissenschaftler der USA
und Kanadas zu finden. Allein die ADA hat etwa 70.000 Mitglieder. In
diesem Positionspapier heißt es u. a.:
„Gut geplante vegane und andere Formen der vegetarischen Ernährung
sind für alle Phasen des Lebenszyklus geeignet, einschließlich
Schwangerschaft, Stillzeit, frühe und spätere Kindheit und Adoleszenz.
Vegetarische Ernährungsformen bieten eine Reihe von Vorteilen.“
Und weiter heißt es dort: „Es ist die Position der Amerikanischen
Gesellschaft für Ernährung (ADA) und des Verbandes kanadischer
Ernährungswissenschaftler (DC), dass eine vernünftig geplante
vegetarische Kostform gesundheitsförderlich und dem Nährstoffbedarf
angemessen ist, sowie einen gesundheitlichen Nutzen für die Prävention
(Vorbeugung) und Behandlung bestimmter Erkrankungen hat.“
„Es liegt in der Verantwortung von Ernährungswissenschaftlern,
Interessierte bei der Aufnahme einer vegetarischen Ernährung zu
unterstützen und zu ermutigen.“
Die Stellungnahme der ADA ist im Internet nachzulesen unter:
http://www.eatright.org/Member/Files/veg.pdf
Abschließend bleibt nur die Frage zu stellen, ob die Äußerungen von
Lindsay Allen auf eine intellektuelle Unfähigkeit, fachliches
Nichtwissen oder auf eine Verbindung zur Fleischindustrie
zurückzuführen sind.
[Presse] Re: Vegane Ernährung für Kids ist unethisch
Autor: Tanja |
Datum:
Die vegetarische wohl eher nicht - zumindest nicht für Rinder und Hühner. Hier auf der Seite sind zwar auch Texte zu finden, die sich auf vegetarische sowie vegane Ernährung beziehen (um eine Hilfestellung für vegane Eltern zu sein), aber es gibt sicher keinen Grund (nur Millionen dagegen), Vegetarismus in einem Leserbrief zu propagieren - zumal sich der Artikel sowieso explizit auf vegane Kinder bezog.