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Scharia lehren - Berliner Schulen islamisieren?

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Scharia lehren - Berliner Schulen islamisieren?

Autor: Achim Stößer | Datum:
Gibt's analog zu Raucherecken an Berliner Schulen zukünftig Gebetsecken? Im Bundestag soll(te) ja auch kürzlich ein Gebetsraum für Abeordnete (für Unsummen) eingerichtet werden ... Und Prüfungen richten sich dann nach dem Ramadan.

Zitat:
Lehrer-Fortbildung in Scharia
Schulverwaltung legt einen ersten Entwurf zum Umgang mit muslimischen Schülern vor – auch Fundamentalisten geben Rat

Von Susanne Vieth-Entus
6.8.2008 0:00 Uhr

Bereits vor ihrem Erscheinen gibt es Streit um die Lehrer-Handreichung zum Umgang mit muslimischen Schülern. Uneinig sind die vom Senat eingesetzten Verfasser vor allem über ein mehrseitiges Interview mit dem erzkonservativen Imam Ferid Heider, der die Gebote der Scharia als „allgemeingültig und zeitlich unbegrenzt“ würdigt. Der grüne Abgeordnete Özcan Mutlu ist „empört über die Blauäugigkeit des Senats“, der sich anschicke, eine derartige Handreichung als Orientierung für Lehrer herauszugeben.

In dem 100-seitigen Papier, dessen Entwurf dem Tagesspiegel vorliegt, nimmt das Heider-Interview immerhin acht Seiten ein. Der 29-jährige Muslim, der aus einer irakisch-polnischen Familie stammt und in den Medien wechselweise als eine Art Islam-Popstar oder als Fundamentalist geschildert wird, bezieht sowohl im Hinblick auf die Gebetspflichten als auch auf das Fasten die denkbar strengste Position: „In der Schulzeit sollte man versuchen, die fünf Gebete zu verrichten“, empfiehlt er. Deshalb rate er Jugendlichen, sich „irgend ein Eckchen“ in der Schule zu suchen.

Gefragt, ob man nicht etwa zu Prüfungszeiten das Fasten aussetzen könne, stellt Heider klar: „Islamisch kann ich das nicht rechtfertigen.“ Und er argumentiert mit Mohammed. Der habe gesagt, es sei „empfehlenswert, seine Kinder schon frühzeitig, etwa mit sieben Jahren, langsam auf das Fasten hinzuführen“. Angesprochen auf die gesundheitlichen Risiken für Kinder sagt Heider, er habe „das Gefühl, dass die Lehrer oft übertreiben“. Lediglich in Sachen „Klassenfahrten“ bezieht Heider eine andere Position als strenge oder besonders ängstliche muslimische Eltern: „Islamisch gesehen“ spreche nichts dagegen, seine Kinder auf Klassenfahrten mitzuschicken – egal ob Junge oder Mädchen, meint der Imam.

Wie berichtet, tagt der Arbeitskreis „Islam und Schule“ bereits seit über zwei Jahren. Islam-Kritikerinnen wie Necla Kelek und Seyran Ates machen längst nicht mehr mit. Mehr Durchhaltevermögen bewiesen unter anderem der deutsche Islamwissenschaftler Stephan Rosiny, der das Heider-Interview verfasste, und Burhan Kesici von der Islamischen Föderation. Kesici äußert sich in dem Entwurf in Sachen „Fasten“ etwas liberaler als Heider und macht auch praktikable Vorschläge. Wenn sich die Kinder partout nicht vom Fasten abhalten ließen, dann sollten Tests möglichst so organisiert werden, „dass sie nicht in die Fastenzeit fallen oder zumindest in den frühen Morgenstunden stattfinden“, empfiehlt Kesici.

Der grüne Bildungspolitiker Özcan Mutlu findet, der Senat sei „nicht gut beraten“, wenn „Personen wie Kesici und Heider“ derart breit in einer Handreichung für Lehrer zu Wort kämen, denn „diese Personen“ seien „Repräsentanten des politischen Islam und haben eine Nähe zu diversen radikalen Sekten des Islam und sind für mich die Letzten, die ich in Berlin konsultieren würde. Die Blauäugigkeit des Senats schockiert mich“, sagt Mutlu.

Auch Johannes Kandel ist nicht zufrieden mit manchen Passagen der Handreichung. Der Referatsleiter für interkulturellen Dialog bei der Friedrich-Ebert-Stiftung ist Mitglied des Arbeitskreises und ebenfalls irritiert über manche Aussagen der Handreichung. Er erwartet, dass den Lehrern einige erklärende Angaben zur Person Heiders gegeben werden, damit sie das Interview einordnen können. Sie sollten etwas erfahren über Heiders religiös-politische Ausrichtung, die in der Grauzone zwischen konservativ-orthodox und fundamentalistisch liege, findet Kandel. Auch sei es bedenklich, das Interkulturelle Zentrum für Dialog und Bildung in Wedding und das Islamische Kultur- und Erziehungszentrum in Neukölln – beides Wirkungsstätten des Imams Heider – ohne Hinweise auf die ideologische Ausrichtung als Ansprechpartner in den Kiezen zu empfehlen.

Islamwissenschaftler Stephan Rosiny nimmt die Kritik am Heider-Interview ernst. Er sei selbst überrascht gewesen von den Ansichten, die Heider geäußert habe. „Ich hätte mir an manchen Stellen liberalere Antworten gewünscht“, räumt Rosiny ein. Zur Not könnte er damit leben, dass das Interview nicht erscheint, sagt der Wissenschaftler, allerdings würde er es bedauern, „denn man muss den Lehrern diese Argumente zeigen“. Zudem sei Heider auf seinem Gebiet eine „wichtige Persönlichkeit mit großem Einfluss“, den man nicht ohne weiteres ausklammern sollte, findet Rosiny. Letztlich müsse das aber „die Senatsverwaltung für Bildung entscheiden“. Und Rosiny erinnert daran, dass der Arbeitskreis nicht zusammengetreten sei, „um zu entscheiden, ob der Islam gut oder schlecht sei, sondern um Konflikte zu entschärfen“.

Landesschulrat Hans-Jürgen Pokall verteidigt das Interview Heiders bislang damit, dass sich „viele angesprochen fühlen sollen“. Allerdings könnte er sich vorstellen, dass man Kandels Vorschlag folgt und nähere Angaben zur Person Heiders gibt, um den Lehrern die Einordnung zu erleichtern.

(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 06.08.2008)
http://www.tagesspiegel.de/berlin/;art270,2587039

Islam: Todesstrafe für Homosexuelle

Autor: Achim Stößer | Datum:
Nicht nur die Bibel fordert die Todesstrafe für Homosexuelle (bestätigt von Jesus, s. http://achim-stoesser.de/atheismus/faq.html), in Norwegen wird eine Fatwa zu dieser Frage erwartet:

Zitat:
Homosexuality - punishable by death?
The Norwegian Islamic Council is still waiting for a reply from the European Fatwa Council before it decides whether or not it is in favour of the death penalty for homosexuality. "Unacceptable," says lesbian Sara Asmeh Rasmussen.

Last November the Norwegian Islamic Council asked the European fatwa council what attitude it should have to homosexuals.

The fatwa council, which debates questions of Muslim faith and doctrine, had its annual meeting in Paris three weeks ago, but did not discuss the subject, according to daily newspaper Dagsavisen.

"It's wrong of the Islamic Council to wait for the "verdict" from the fatwa council in such an important case. By not saying 'no' to death penalties for gays, it shows attitudes that conflict with both democratic and humanitarian values," says Sara Azmeh Rasmussen. She is the only openly lesbian Muslim in Norway.

The head of the Norwegian Islamic Council, Senaid Kobilica, is not worried that the fatwa council will decide in favour of the death penalty. "I'm 100 percent certain that the fatwa council will not come out in favour something which conflicts with European law. The council wasn't able to deal with the question of homosexuality this time, but it thinks that subject is quite relevant and wants to look at the matter more," says Kobilica.

The Islamic Council, which represents 60,000 Muslims in Norway, is still not willing to say whether it is for or against the death penalty for homosexuals, until the fatwa council has spoken.

"It's very important to have the European fatwa council with us in difficult matters like this. I am not in favour of the death penalty, but there are Islamic texts that various people understand differently. This is why we need to know the attitude of the authority before we make a decision," says Kobilica.

04 Aug 2008, 13:54 http://www.aftenposten.no/english/local/article2573841.ece

Politiker: Beten statt arbeiten

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Gibt's analog zu Raucherecken an Berliner Schulen zukünftig
> Gebetsecken? Im Bundestag soll(te) ja auch kürzlich ein
> Gebetsraum für Abeordnete (für Unsummen) eingerichtet werden

Nicht Bundes-, sondern Landtag:
Zitat: Lübecker Nachrichten: Landtag will Gebetsraum für Abgeordnete
einrichten


Lübeck (ots) - Damit die Landtagsabgeordneten in Kiel während der
Sitzungstage in aller Stille beten können, sollen Schleswig-Holsteins
Steuerzahler tief in die Tasche greifen. 50 000 Euro will der Landtag
für den Umbau eines Zimmers neben dem Plenarsaal zum "Raum der
Stille" bezahlen, berichten die "Lübecker Nachrichten"
(Samstag-Ausgabe). Die erste Planung eines Projektmanagers hatte
sogar Kosten von 109.000 Euro vorgesehen, unter anderem für
"Leuchtwände mit LED-Technik und Spezialfolie", eine Glaswand und
einen speziellen Akustikputz. Die Fraktionen forderten allerdings,
das von CDU- und SPD-Kirchenpolitikern vorangetriebene Projekt
abzuspecken. Vor allem Grünen und Liberalen sind aber auch 50.000
Euro für einen Gebetsraum noch zu teuer - zumal die nächste Kirche
nur zehn Geh-Minuten vom Landtag entfernt ist.

Originaltext: Lübecker Nachrichten
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/50325