marco schrieb:
>
> Ich muss mich immer wieder wundern wie hier
> selbstverständlich von veganismus als einzig mögliche
> lebensweise genannt wird. Niemand kann bezweifeln, dass auch
> Pflanzen Lebewesen sind (die empfinden zwar keine schmerzen
> während sie hingerichtet werden, aber das würden betäubte
> tiere ja auch nicht, wenn man sie betäuben würden vorm
> schlachten), die ein Recht auf Leben haben...oder wie denkt
> ihr darüber?
>
>
> Grüße,
> MARCO
Wir werden noch lange diese abstruse Versuche der Vermischung der Tiere mit den Pflanzen ertragen müssen. Die Zerstörung in den Köpfen ist enorm. Das kann den einen oder anderen zur Verzweiflung bringen! Und man muss richtig reinhören, um zu erkennen, ob das reinste Dummheit oder dreiste Bosheit ist. Aber egal was es ist, es zielt immer auf die Rechtfertigung der Anwesenheit von Leichen auf den Tellern und in den eigenen Wampen, und auf Relativierung des ständigen, ununterbrochenen Mordens an hochkomplexen, schuldlosen und wehrlosen Wesen.
Wie du selbst überall sehen kannst Marco, sind die lebendigen Wesen sehr verschieden "gestrickt", und weil es so ist (wunderbar, dass es so ist!), muss diese Verschiedenheit unbedingt eine "Behandlung" dieser Wesen nach sich ziehen, die ethisch relevante Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten unter ihnen, berücksichtigt. Platt formuliert: Mais begibt sich nicht auf die Nahrungssuche, entweicht nicht den Gefahren, wehrt sich nicht und jagt nicht. Er hat offensichtlich keine mit diesen Aktivitäten verbundene, lebendige Interessen und Ziele. Er hat dazu evolutionär kein Instrumentarium entwickelt (Beine, Zähne, Augen, Krallen etc). Wir können daraus legitim schlussfolgern, dass er es nicht braucht. Für die menschlichen und nichtmenschlichen Tiere ist aber die Durchsetzung der Interessen, die an diese komplexe Aktivitäten gekoppelt sind, (in verschiedener Ausprägung) charakteristisch und lebensnotwendig. Diese Ziele und Interessen der Tiere werden vereitelt wenn man sie tötet - egal ob mit “Betäubung” oder ohne.
Mais hat weiter kein Nervensystem und kein Gehirn, empfindet also keine Gefühle und keine seelische Zustände wie Sehnsucht, Unbehagen, Niedergeschlagenheit, Freude, Furcht, Lebenslust, Spielllust, Trauer u.ä. Und obwohl er in einem spezifischen Sinne fundamentale “Bedürfnisse” hat, die er mit allen anderen lebendigen Wesen teilt, hat er doch kein Bedürfnis nach Geborgenheit, nach Freiheit, nach Sexualität, kennt keine Feinde oder Verbündete, kann sich nicht wundern, kann nicht angespannt oder neugierig sein, zieht keine Kinder auf, braucht keinen Partner oder Herde, baut keine Behausungen die er danach beschützt, kann nicht verärgert, enttäuscht, erschöpft oder aggressiv sein, er kennt keine soziale Bindungen, trägt keine psychische Dimension in sich, und und und... ergo, der Mais hat all das nicht, was sowohl menschliche als auch nichtmenschliche Tiere in verschiedenem Grade auszeichnet, und was man als ethisch relevant betrachten und respektieren muss. Wer einerseits diese evidente Ähnlichkeit zwischen den menschlichen und nichtmenschlichen Tieren nicht sieht oder sie gar verleugnet, und andererseits die eklatante Unähnlichkeit zwischen menschlichen/nichtmenschlichen Tieren und Pflanzen verwischen will, ist entweder blind oder dumm (oder beides - was böse ergibt).
Wir dürfen die Pflanzen benutzen, erstens: weil es für uns unabdingbar ist, und zweitens: weil wir diesen Formen des Lebens damit anscheinend entweder keinen oder maximal geringfügigen Schaden zufügen, vergleichend mit dem Schaden den wir nichtmenschlichen oder menschlichen Tieren anfügen, wenn wir sie "benutzen". Und die Nutzung der Tiere ist sehr wohl abdingbar!
Wenn jemand die Pflanzen mit den Tieren vermischt, muss konsequenterweise auch Menschen dazu beimischen, aufgrund der Tatsache daß wir (Säuge)Tiere sind. Und in der Tat, wer solche Gleichzetzungen stellt, beweist nur, daß er den Pflanzen näher steht als er wahrhaben möchte, das heisst, er ist wie sie hirnlos und herzlos. (Das was bei Pflanzen schön und natürlich ist, ist bei den Hominiden abstossend).
Ausserdem: man könnte sehr wohl auch dich Marco vorm Schlachten "betäuben" mit einem Bolzenschuss, (vorausgesetzt er sitzt richtig), der dir dein (offensichtlich nichtvorhandenes) Gehirn zertrümmert, so, daß du keine Schmerzen mehr empfändest bei dem Schnitt durch die Hauptader oder beim Abkochen. Aber warum eigentlich Munition verschwenden, wenn das Gehirn nicht da ist? Nur wer würde deine Leiche verspeisen wollen? Ich nicht!!!, (gott behüte!), mir reichen Gemüse, Obst, Wasser, Säfte, (ab und zu ein Bier), Pilze, Nüsse, Getreide und ihre unendliche Kombinationen und Vorbereitungsweisen völlig aus. Ich vermute aber, daß es erstaunlich viele gäbe, die dich gerne grillen würden, ohne sich die hohlen Köpfe zu brechen über irgendwelche "Rechte der Pflanzen" oder Tiere, aaach – wenn es nur rechtlich zulässig wäre :-).
Kristof
P.S. du schreibst völlig chaotisch!