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Veganismusforum:
Die veganen Horroreltern von Bad Driburg

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 42

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Die veganen Horroreltern von Bad Driburg

Autor: Grasomat | Datum:
[Beitrag verschoben aus Pressespiegel, bitte Forenbeschreibung beachten - Moderator]

09.07.2004
Der Horror von Bad Driburg

Eltern brachten kranken Leon (16 Monate) nicht zum Arzt – tot

Von CHRISTIAN RENZ
Bad Driburg – Baby Leon starb, als er noch nicht ganz 16 Monate alt war. Im Obduktionsbericht steht später: Tod durch Unterernährung und Lungenentzündung.
Jetzt wurde Anklage gegen Leons Eltern erhoben. Doch sogar der Staatsanwalt sagt: „Der Fall ist ein echtes Rätsel…“

Als die Mitarbeiterin des Paderborner Kreisjugendamts kam, fand sie alles in bester Ordnung. Gute Verhältnisse, sauberer Haushalt. Einzig, dass die gesamte Familie O., die Eltern und die drei Kinder, „sehr dünn sind“, fiel der Frau auf.

Aus diesem Grund hatte eine Nachbarin auch die Behörde alarmiert. Doch die Erklärung war schnell gefunden: Familie O. lebt vegan (ohne tierische Produkte, die Red.).

Drei Monate später, am 5. März 2004, liegt der kleine Leon tot in seinem Bettchen. Verhungert. Gerade noch vier Kilo schwer. Ein hinzugerufener Arzt kreuzt auf dem Totenschein „unklare Todesursache“ an.

Der Fall geht an die Polizei, ein Gerichtsmediziner muss die Leiche untersuchen. Sofort stellt sich heraus, dass Mutter (36) und Vater (43) nicht schuldlos am Sterben des Babys sind.

Der zuständige Staatsanwalt Ralf Vetter: „Der Junge litt an einer schweren Lungenentzündung. Doch die Mutter, eine Krankenschwester, wollte ihr Kind selbst behandeln.“ Ein fatale Entscheidung…

Sogar Vetter sagt: „Ich glaube nicht, dass die Eltern mit Leons Tod rechneten.“ Ins Krankenhaus wollte die Familie den Jungen nicht bringen, „weil Ärzte so viele Fehler machen und Kinder in Kliniken sich oft Krankheiten einfangen“. Das äußerte die Mutter weinend und geschockt in der Vernehmung.

All das wird sie nicht retten. „Wir klagen die Eltern wegen Körperverletzung mit Todesfolge an“, erläutert Vetter. Denn in einem Punkt, da ist der Staatsanwalt sicher, lügt die Mutter: „Das Kind wurde in den Tagen vor dem Tod definitiv nicht gefüttert.“

Jetzt droht den Eltern eine Haftstrafe ohne Bewährung. Im günstigsten Fall ein Jahr. Vetter: „Ich gehe aber eher von drei Jahren aus.“

Kind von Veganern verhungert!

Autor: Grasomat | Datum:
Kind von Veganern verhungert
Der 16 Monate alte Sohn von Veganern ist im nordrhein-westfälischen Bad Driburg verhungert. Als Todesursache wurde außerdem Austrocknung bei einer Lungenentzündung festgestellt, wie die Staatsanwaltschaft Paderborn am Freitag mitteilte. Das Kleinkind starb bereits am 5. März, die Eltern sind wegen Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt. Veganer nehmen kein tierisches Eiweiß, also Käse oder Eier, zu sich. Der kleine Junge erkrankte zwei Wochen vor seinem Tod. Die Eltern hätten ihn jedoch nicht ins Krankenhaus gebracht, weil sie Angst vor weiteren Krankheitserregern hatten. AP

Artikel erschienen am 10. Juli 2004
Die Welt

Re: Die veganen Horroreltern von Bad Driburg

Autor: Grasomat | Datum:
Furchtbar sowas! Das arme Kind. Und was für verblendete Eltern! Warum sind es relativ viele Veganer, die obskuren Ansichten bezüglich Gesundheit/Ernährung/Schulmedizin zum Opfer fallen?
Solche Fälle gab es doch schon häufiger. Ein Glück allerdings, dass solche Idioten es in diesem Forum schwer haben. Ein paar Rohköstler haben sich ja schon hier hin verirrt.

Dass die Presse in solchen Fällen nicht gleich in Lobreden auf den Veganismus ausbricht kann ich da noch am ehesten verstehen. Sie wissen es eben nicht besser und nicht für jede Mininachricht können die gleich ne aufwändige Recherche betreiben. Wissenschaftliche Aussagen gibt es ja genug, aber die einen sagen Veganismus sei gefährlich (was sie dazu drängt sowas zu behaupten sei mal dahingestellt) die anderen sagen eine vegane Ernährung sei möglich ohne gesundheitliche Gefahren einzugehen.

Administrativer Hinweis

Autor: Achim Stößer | Datum:
Danke für die Berichte und den Kommentar, aber das Pressespiegelforum ist (siehe Forenbeschreibung) dafür nicht vorgesehen, daher habe ich es hierher verschoben.

Ein redaktioneller Beitrag im Pressespiegelforum ist in Vorbereitung, mehr dazu später.

Achim

Re: Die veganen Horroreltern von Bad Driburg

Autor: Volker | Datum:
Nur weil die Presse sich nicht informiert, heisst das nicht, dass sie zusammenhanglose Infos zu einem Zusammenhang hinbiegen müssen (wobei es m.M. nach eigentlich die Pflicht der Presse ist, sich vernünftig (!) zu informieren). Dass die Eltern vegan leben, hat nichts mit dem Tod des Kindes zu tun. Das Kind ist vermutlich indirekt an Unter- bzw. Fehlernährung gestorben, was, wie wir wissen, nichts mit "vegan" zu tun hat. Oder hast Du schonmal eine Überschrift gelesen, "Omnivore Eltern lassen ihr Kind verhungern"?

Volker

Re: Die veganen Horroreltern von Bad Driburg

Autor: Achim Stößer | Datum:
Volker schrieb:
>
> Nur weil die Presse sich nicht informiert, heisst das nicht,
> dass sie zusammenhanglose Infos zu einem Zusammenhang
> hinbiegen müssen (wobei es m.M. nach eigentlich die Pflicht
> der Presse ist, sich vernünftig (!) zu informieren). Dass die

Richtig, dazu habe ich ja auch etwas im Pressespiegelforum geschrieben (und etwas ausführlicher in der Pressemitteilung von morgen ;-)).

> Eltern vegan leben, hat nichts mit dem Tod des Kindes zu tun.
> Das Kind ist vermutlich indirekt an Unter- bzw. Fehlernährung
> gestorben, was, wie wir wissen, nichts mit "vegan" zu tun
> hat. Oder hast Du schonmal eine Überschrift gelesen,
> "Omnivore Eltern lassen ihr Kind verhungern"?

Habe grade mal gegoogelt, Nichtveganismus wird nicht nru nicht erwähnt, die verhunerten Kinder führen, wenn es nicht mit Veganismus in Zusammenhang gebracht wedren kann, auch nicht zu einem solchen Medienecho:

Schonmal von folegndem Fall gehört?

Zitat:
Kind verhungert: Eltern unter Mordanklage


Kiel - Ein Vierteljahr nach dem Hungertod eines elf Monate alten Säuglings im Kreis Rendsburg-Eckernförde hat die Staatswaltschaft die Eltern (24, 20) wegen Mordes angeklagt. Der Junge war in seiner Wiege an Unterernährung gestorben. dpa

erschienen am 17. Juni 2004 in Norddeutschland
http://www.abendblatt.de/daten/2004/06/17/308095.html

Hat wohl außer dem Abendblatt mit der Minimeldung keinen interessiert ...

Oder wer kennt
Zitat:
Elf Monate altes Baby verhungert - Eltern verhaftet
Die schleswig-holsteinische Polizei hat eine 20-jährige Frau und einen 24-jährigen Mann verhaftet. Ihnen wird vorgeworfen, dass sie ihren elf Monate alten Jungen verhungern lassen haben. Ihr zweites Kind wurde zur Sicherheit zu den Großeltern gebracht. Das junge Paar war wohl mit der Situation überfordert.
03.03.2004 Quelle: de.news.yahoo.com


Und hier
Zitat:
Mutter im Gefängnis - Kind verhungert
Ein 16 Monate altes Mädchen stirbt bei Genf, weil niemand sich um seinen Verbleib gekümmert hat
Von Thomas Kirchner

Zürich – Wie die Autopsie ergab, überlebte die kleine Silvie genau zwölf Tage allein in der Wohnung. Dann starb das 16 Monate alte Mädchen an Hunger und Durst. Ihre drogensüchtige Mutter saß derweil in Haft. Anfang Juni, da war Silvie zwei Wochen tot, fanden Polizisten sie in einem Appartement bei Genf. Seither wird in der Schweiz gestritten, wer Schuld an dem Unglück trägt, und Kritik an den Behörden wird lauter. In Genf gedachten der kleinen Silvie mehr als 300 Menschen mit einem Schweigemarsch. Man wolle auch „an all jene Menschen in Genf und auf der Welt erinnern, die als Opfer einer totalen Gleichgültigkeit sterben“, sagte eine Organisatorin.

Inzwischen lässt die Genfer Regierung den Fall von einem Untersuchungsrichter klären. Die Mutter, eine 22 Jahre alte Portugiesin, wurde am 8.Mai wegen diverser Delikte festgenommen. Die Gefängnisbehörden log sie an, sie habe die Tochter Bekannten in Obhut gegeben – aus Angst, das Sorgerecht für Silvie zu verlieren. Noch am selben Tag bittet sie einen Freund, sich um die Kleine zu kümmern. Der Bruder dieses Freundes will daraufhin mehrmals an der Wohnungstür geklingelt haben, ohne Antwort zu erhalten. Schließlich nimmt er an, eine Freundin kümmere sich um das Kind.

Die Behörden glauben den Beteuerungen der Mutter, ohne den Aufenthaltsort des Mädchens zu prüfen. „Hätte sie die Situation, in der sich ihr Kind befand, ehrlich beschrieben, wäre die Polizei nicht dermaßen irregeführt worden“, verteidigt sich Genfs Polizeidirektor Gerard Ramseyer in der Zeitung Blick, „dieser fatale Zeitverlust hat leider zu dem Drama geführt.“ Wie sich nun jedoch herausstellt, hätten die Behörden aufgrund einer Zeugenaussage durchaus Kenntnis von Silvias Leiden haben können. Ein Mann, der von der Mutter beklaut worden war, sprach am 10. Mai – das Kind war seit zwei Tagen allein – bei der Polizei vor. Er habe berichtet, dass er am Vorabend durch die geschlossene Wohnungstür das Weinen eines Kindes gehört habe, von innen sei an der Klinke gerüttelt worden. Die Protokollantin der Polizei kann sich an diese Angaben nicht erinnern. Die Behörden bleiben untätig.

Die Großmutter des Kindes erkundigt sich zwei Tage nach der Verhaftung ihrer Tochter nach dem Verbleib der Enkelin. Silvia sei versorgt, beruhigen sie die Behörden. Später verlangt sie vom Hauswart den Schlüssel zur Wohnung der Tochter – und wird abgewiesen. Die Nachbarn haben Silvias Schreie entweder nicht gehört oder ignoriert.


Dienstag, 19.6.2001
Süddeutsche Zeitung
http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/artikel52115.php

wird auch verschwiegen, wieviele Currywürste die Mutter sich reingezogen hat als das Kind verhungert ist. Ebenso wie hier:

Zitat:
Die Behörden hätten Dennis retten können

Im Bericht über die Arbeit der Ämter in Cottbus werden erschütternde Mängel an Verantwortungsbereitschaft deutlich

Seit seiner Geburt war der kleine Dennis bei den Behörden in Cottbus bekannt. Sein Tod blieb trotzdem über Jahre unbemerkt, weil Ämter ihre Rechtspflichten verletzt haben. Wenn konsequent gehandelt worden wäre, könnte Dennis leben.

Von Katja Bauer, Berlin

Es gibt ein einziges kleines, tröstliches Detail im Fall des qualvoll verhungerten Dennis. Zweieinhalb Jahre nach dem Tod des kleinen Jungen aus Cottbus, zweieinhalb Jahre nachdem die Mutter den Körper ihres Kindes in die heimische Tiefkühltruhe verfrachtet hatte, gab es tatsächlich einen Menschen, der misstrauisch wurde. Im Sozialamt saß eine Frau, die im Juni 2004 plötzlich an der Geschichte zweifelte - vielleicht zweifelte sie auch schon lange, und dieser Zweifel wurde aus irgendeinem Grund erst jetzt stark genug für einen Impuls zum Handeln. Streng genommen war sie für diesen Zweifel gar nicht zuständig. Das Tröstliche: es gibt also theoretisch die Möglichkeit, solch ein Geschehen zu verhindern. Das Schreckliche: niemand hat diese Möglichkeit für Dennis genutzt.

Ein am Dienstag vom brandenburgischen Jugendministerium im Landtag vorgelegter Bericht offenbart jetzt erschreckende Mängel an Kommunikation zwischen den Ämtern, Schlamperei in Behörden und sogar Verstöße gegen Rechtspflichten. Aus dem Bericht geht hervor, dass vor allem die Schule und das Schulamt nicht getan haben, was sie hätten tun müssen. "Dennis könnte heute noch leben", sagte Bildungsminister Steffen Reiche (parteilos). Die staatlichen Stellen hätten es versäumt, geltendes Recht anzuwenden.

Als Dennis 2001 - im Jahr seines Todes - schulpflichtig war, aber von den Eltern bei der Schule nicht angemeldet wurde, schrieb die Schule zwar an die Eltern, und es gab auch einen Hausbesuch (bei dem niemand die Türe öffnete). Das Schulamt sah aber von einem Bußgeldverfahren ab, weil die Eltern Sozialhilfeempfänger seien und so die Durchsetzung eines Bußgeldes nicht möglich sei. Damit ließ man den Fall auf sich beruhen. Niemand griff zum Hörer und alarmierte das Jugendamt oder das Gesundheitsamt für eine schulärztliche Untersuchung. Im Jahr darauf wurde Dennis" kleiner Bruder schulpflichtig. Schule und Jugendamt spannten sich immerhin so weit zusammen, dass die Eltern zur Schule gefahren wurden. Hier erzählte die Mutter dann erstmals die erlogene Geschichte von der Diabeteserkrankung des kleinen Dennis, die einen Aufenthalt in einer Berliner Klinik notwendig mache. Das war es. Doch der Junge war schon lange tot.

"Dennis wurde als krank im Klassenbuch registriert", heißt es in dem Bericht für die Schuljahre 2002/2003 und 2003/2004. Das Schulamt forderte kein Attest an, wie es die Vorschriften bereits nach zwei Wochen vorsehen. Es erkundigte sich nicht nach der Klinik, in der sich das Kind angeblich aufhielt - auch in Krankenhäusern besteht weiterhin Schulpflicht, und es wird unterrichtet. Niemand wollte das Kind besuchen, niemand ihm schreiben, ein Bild von der Klasse schicken.

Dennis" Vater teilte dem Sozialamt mit, wegen des Klinikaufenthalts keine Beihilfe zum Klassenwechsel zu brauchen. Keiner im Sozialamt wunderte sich, wieso über Jahre keine Rechnungen der Klinik aufliefen. Das Jugendamt unternahm schlicht gar nichts mehr. Es habe "nur noch sporadische Kontakte" zur Familie gegeben - zweimal wurde telefoniert, einmal kam ein Hausbesuch. Weil es dabei um die Schule schwänzenden Geschwister des Jungen ging, wurde "die Situation von Dennis nur am Rande angesprochen". Warum im Juni 2004 im Sozialamt plötzlich Zweifel aufkamen, ist nicht geklärt. Tags darauf fanden Polizisten den Leichnam in der Kühltruhe in der Küche. Die Obduktion ergab, dass das Kind verhungert war.

Der Bericht befasst sich vor allem mit der Frage, warum Dennis" Tod nicht früher bemerkt wurde. Ganz nebenbei hält das Ministerium fest, für den Tod selbst sei das Verhalten der Behörden "nicht ursächlich" gewesen. Das Papier offenbart aber noch etwas: Ein anderes Verhalten der Behörden hätte durchaus ursächlich fÀ¼r das Überleben von Dennis sein können. Viele Lebensjahre lang wurde das Kind von Amtsträgern beobachtet. Sie begegneten ihm, ob zuständig oder nicht, sie sahen ihn. Es gab immer wieder Kontakte mit dem Jugendamt "allerdings keine formellen Hilfen wegen mangelnder Kooperationsbereitschaft". Mitarbeiter des Sozialamts waren immer wieder zu Besuch in der Wohnung, weil die Familie Anträge für einzelne Leistungen gestellt hatte.

Niemand reagierte. Dazu heißt es in dem Bericht: "Die Situation von Dennis hat dabei keine Rolle gespielt. Es scheint auch keine Nachfragen dazu gegeben zu haben."

Aktualisiert: 30.06.2004, 06:15 Uhr
http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/757245

Achim

Re: Die veganen Horroreltern von Bad Driburg

Autor: Ava Odoemena | Datum:
Achim Stößer schrieb:

> Habe grade mal gegoogelt, Nichtveganismus wird nicht nru
> nicht erwähnt, die verhunerten Kinder führen, wenn es nicht
> mit Veganismus in Zusammenhang gebracht wedren kann, auch
> nicht zu einem solchen Medienecho:

Komplett unerwähnt bleiben auch die hunderttausende Kinder in Europa die fahrlässig ernährt werden, entweder überernährt oder mit einer Zusammenstellung welche das Erkranken an allen gängigen "Zivilisationskrankheiten" immer früher im Leben geschehen läßt. Kinder mit "Altersdiabetes" sind z.B. inzwischen keine Seltenheit mehr.

Man braucht sich doch nur mal die Wochenendeinkäufe der Druchschnittsfamilien im Supermarkt anzuschauen, was für einen Müll die da in den Wägen herumkarren, im vollen Vertrauen daß das schon seine Ordnung hat.

Gerade Übergewicht bei Kindern ist ein Garant für schwere Gesundheitsprobleme. In der Angelsächsischen Presse (wo man der Thematik bereits begegnet) war vor kurzem eine Meldung von einem Dreijährigen der wegen Übergewicht an Herzversagen starb.

Die Eltern, die ihre Kinder fahrlässig in eine Krebs- o. sonstige Erkrankung schicken werden wohl nie auf einer Anklagebank sitzen.

Re: Die veganen Horroreltern von Bad Driburg

Autor: Reina | Datum:

Hier versuchten aber die Eltern selbst ihre eigenes Versagen auf den Veganismus abzuschieben, von dem sie wußten, dass ihn lobbynahem Organisationen kritisch bewerten und das ein gefundenes Fressen für die Skandalpresse werden würde.

Dieser zentrale Aspekt sollte viel stärker hervorgehoben werden.

PS: auf der anderen Seite wird von der Presse auch regelmässig unterschlagen, wenn ein Gewaltverbrecher Jäger war.

mfg, Reina.

Re: Die veganen Horroreltern von Bad Driburg

Autor: Ava Odoemena | Datum:
Reina schrieb:

> Hier versuchten aber die Eltern selbst ihre eigenes Versagen
> auf den Veganismus abzuschieben,

War mir gar nicht aufgallen, hab ich wohl überlesen. Kam das aus den Pressemeldungen zu Tage? Wenn das so ist werden sie wahrscheinlich jetzt versuchen sich selbst als Opfer zu konstruieren, so nach dem Motto: "Hach, wenn wir gewußt hätten wie gefääähhhrlich die vegane Ernährung ist, hätten wir das nie praktiziert." So wird die Verantwortung externalisiert. Im Kontext der Anklage soll so wohl die Schuldlast und somit das Strafmaß vermindert werden.

Was ja auch sehr komisch ist, daß die so dünn gewesen sein sollen. Das muß ja schon extrem gewesen sein, wenn da jemand deswegen extra bei der Kinderfürsorge Anzeige macht. Das werden doch wohl nicht wieder einmal Ur/Rohkost-Esoteriker mit Neigung zur Selbstgewalt gewesen sein?

Na, ja, alles sinnlose Spekulationen die dem Kind auch nicht mehr helfen.

Zur Berichterstattung allerdings frage ich mich ob man da nicht mal den Presserat anschreiben sollte. Die Verbindung ethischer, kultureller oder ethnischer Gruppen mit Verbrechen ist einfach nicht zulässig. Der bereits erwähnte "Jude begeht Fahrerflucht" ist genauso inakzeptabel wie der "Afrikaner überfällt Kiosk" und eben "Veganer lassen Kind verhungern".

Re: Die veganen Horroreltern von Bad Driburg

Autor: Atty | Datum:
Westfalenpost

Veganer-Kleinkinde verhungert

Bad Driburg.(ap) Ein 16 Monate alter Junge ist unter den Augen seiner Eltern in Bad Driburg verhungert. Die Eltern sind strenge Veganer, die keine tierischen Eiweißen wie Käse oder Milch zu sich nehmen. Die veganische Ernährung sei aber nicht ursächlich für den Tod. sondern eine unbehandelte Lungenentzündung, sagte der Paderborner Staatsanwalt. Jedoch könne er nicht ausschließen, dass "die Mangelerscheinungen durch die veganische Ernährung eine schlechte Ausgangsposition für die Lungenentzündung" seien. "Die Familie war relativ dünn durch die Einseitige Ernährung", erklärte Vetter.

Re: Die veganen Horroreltern von Bad Driburg

Autor: Dirk Micheel | Datum:
Komisch, wo sind jetzt eigentlich in der Presse die ganzen Randbemerkungen à la:
- "Auf Anklage gegen die Eltern wird aber verzichtet werden, schließlich sterben allein auf den Straßen Deutschlands jährlich Tausende Menschen."
- "... wobei der Tod des Kindes natürlich von der Staatsanwaltschaft vollkommen überdramatisiert wird, schließlich kann es auch in der Natur schon mal vorkommen, dass ein Tier sein eigenes Kind fahrlässig oder vorsätzlich tötet."
- "Der Medienwissenschaftler sagt: Der Verzicht auf derart aufgepushte Schlagzeilen führt bei der Presse zu akutem Nachrichtenmangel, die Mangelerscheinungen äußern sich in einer sinkenden Auflage. Dieses für die Presse lebensnotwendige Vitamin S(chlagzeile) kann leider nicht ohne Opfer hergestellt werden."

Hab ich das alles irgendwie überlesen? ;)
Dirk

Presse mißbraucht tragische Umstände

Autor: Ava Odoemena | Datum:
Im Grunde wird das Kind im Nachhinein von der Presse geschändet, da sein Tod dazu benutzt wird, den Veganismus zu diffamieren. Dies geschieht vorsätzlich, denn so wahrnehmungsgestört nicht zu erkennen, daß Unterernährung und unterlassene Hilfeleistung mit der veganen Ernährung nichts zu tun hat, kann man gar nicht sein.

Der Vergleich zu Goebbels ist deshalb gar nicht so unangebracht, mit dem Unterschied daß man wohl Schlagzeilen wie "Jude begeht Fahrerflucht" auch dann nicht zu lesen bekäme, wenn jemand der Fahrerflucht mit Todesfolge begangen hätte, zufällig der jüdischen Religion angehört.

Das weitaus größere Problem ist aber noch nichteinmal die Presse, die solche entlarvenden Rücklader absondert, sondern ihre Leserschaft, die das nicht
erkennt.

Re: Presse mißbraucht tragische Umstände

Autor: Dirk81 | Datum:
> Das weitaus größere Problem ist aber noch nichteinmal die
> Presse, die solche entlarvenden Rücklader absondert, sondern
> ihre Leserschaft, die das nicht
> erkennt.

Bist Du sicher, dass die Leserschaft das so unreflektiert aufnimmt? Okay, spricht natürlich vieles dafür, denn schließlich können sie so auch gleich noch ihre eigene nicht-vegane Lebensweise rechtfertigen (auch wenn sie keine Kinder mehr sind).
Trotzdem, hast Du schon verlässliche Informationen darüber, wie die Nachricht von den Medienkonsumenten aufgenommen wurde?

Ich persönlich wurde noch nicht darauf angesprochen.
Dirk

Re: Presse mißbraucht tragische Umstände

Autor: Ava Odoemena | Datum:
Dirk81 schrieb:

> Trotzdem, hast Du schon verlässliche Informationen darüber,
> wie die Nachricht von den Medienkonsumenten aufgenommen
> wurde?

Huh? Für eine auf Lebenszeit abrufbare Negativ-Erinnerung einer solchen Informationskombination (Vegan=totes Baby) "verlässliche Informationen" bezüglich Reaktionen einzufordern grenzt schon fast an Quellenfetischismus, was soll das?

> Ich persönlich wurde noch nicht darauf angesprochen.

Na ja, es ist ja auch ein riesengroßer Unterschied welche Themen im Kontext sozialer Hemmungen und Sittlichkeit wie und überhaupt angesprochen werden, vor allem im eigenen Umfeld. Ein Recht guter Maßstab für die Diskrepanz zwischen Gesagtem und Gedachtem ist der krasse Unterschied wie Leute mit Veganern offline und online umgehen. Während bei persönlichen Gesprächen doch noch meistens etwas an Haltung gewahrt wird, kommt es online eigentlich sofort zu einem Riesenrotzer Reflexausgallungen, die über dem Veganer (bzw. dem Bild was man von ihr/ihm hat) ausgekotzt werden. Daß es sich dabei meist um behandlungswürdige Umkehrprojektionen handelt sei mal unbeachtet.

Online sind verhungerte (Rohkost)Kinder (die dem Veganismus angehängt werden) so ziemlich das erste, was man zu hören bekommt. Gerade flüchtige Impulsmedien wie Chats, in denen sich die Teilnehmer der Verantwortung entziehen können da die Texte "verschwinden", geben ein gutes Bild von dem was die Leute mit Veganismus in Verbindung bringen. Die Hetze ist unglaublich, und solche diffamierenden Verzerrungen wie in den Presseberichten dienen da natürlich als Antrieb, man sollte das auf keinen Fall verharmlosen.

Das schlimme ist ja, daß dieses Negativbild, welches hier aufgebaut wird sich aus verschiedenen Teilen zusammensetzt. Zu solchen Pressemeldungen gesellt sich die Lügenhetze der DGE (bzw. des Niederländischen Pendants das "Voedingscentrum" mit fast identischem Wortlaut), die solch einen längst überholten Mist verzapft wie "Proteine kombinieren". Um das ganze noch abzurunden, braucht der so "gesättigte" Speziesist nur mal in verschiedene Foren kucken in denen Esoteriker tummeln und fertig ist ein prägnantes und extrem verzerrtes Meinungsbild, welches, projiziert auf kulturelle Minderheiten wirklich seinesgleichen sucht.

(Ich schreib morgen weiter, bin müde)

Re: Presse mißbraucht tragische Umstände

Autor: Dirk81 | Datum:
> Huh? Für eine auf Lebenszeit abrufbare Negativ-Erinnerung
> einer solchen Informationskombination (Vegan=totes Baby)
> "verlässliche Informationen" bezüglich Reaktionen
> einzufordern grenzt schon fast an Quellenfetischismus, was
> soll das?

Nö, ist natürlich kein Fetischismus, sondern ist wissenschaftlich notwendig. Deine Erfahrungen sind grundsätzlich subjektiv/selektiv, nicht objektiv.
In anderen Bereichen zeigt sich auch, dass Konsumenten viel kritischer sind, als man es erwartet hätte. Ein Experiment ergab z. B., dass Probanden durch einen sehr stark für die Atomenergie parteiergreifenden Werbespot abgeneigter gegen Atomenergie wurden, noch viel mehr als bei dem stark gegen die Atomenergie gerichteten Werbespot.
Dirk

Re: Presse mißbraucht tragische Umstände

Autor: Volker | Datum:
Dirk81 schrieb:
>
> > Huh? Für eine auf Lebenszeit abrufbare Negativ-Erinnerung
> > einer solchen Informationskombination (Vegan=totes Baby)
> > "verlässliche Informationen" bezüglich Reaktionen
> > einzufordern grenzt schon fast an Quellenfetischismus, was
> > soll das?
>
> Nö, ist natürlich kein Fetischismus, sondern ist
> wissenschaftlich notwendig. Deine Erfahrungen sind
> grundsätzlich subjektiv/selektiv, nicht objektiv.
> In anderen Bereichen zeigt sich auch, dass Konsumenten viel
> kritischer sind, als man es erwartet hätte. Ein Experiment
> ergab z. B., dass Probanden durch einen sehr stark für die
> Atomenergie parteiergreifenden Werbespot abgeneigter gegen
> Atomenergie wurden, noch viel mehr als bei dem stark gegen
> die Atomenergie gerichteten Werbespot.
> Dirk

Manchmal glaube ich, dass die Leute, die immer alles wissenschaftlich bewiesen haben wollen, ein wenig weltfremd sind. Viel weltfremder, als die, denen sie es oftmals vorwerfen, die ihrem Gefühl und ihrer Erfahrung vertrauen. Ist doch ne ganz einfach Gleichung. Wenn ich mit einem mir unbekannten den ersten Kontakt habe und er erfährt, dass ich vegan lebe, ist in 90% der Fälle die erste Frage entweder, ob ich keine Mangelerscheinungen hätte, oder, wie ich den Mangel an diversen Stoffen ausgleiche. Du siehst also, dass "vegan" bei den Leuten als allererstes mit einer ungesunden, einseitigen, unzureichenden Ernährung verknüpft wird. Was liegt also näher, als dass eine Meldung über ein verhungertes Kind (wobei es ja an der Lungenentzündung gestorben sein soll) genau in diese Kerbe haut! Da braucht es keine wissenschaftlichen Erkenntnisse.

Volker

Re: Presse mißbraucht tragische Umstände

Autor: Knulprek | Datum:
> Ist doch ne ganz einfach Gleichung. Wenn ich mit einem mir
> unbekannten den ersten Kontakt habe und er erfährt, dass ich
> vegan lebe, ist in 90% der Fälle die erste Frage entweder, ob
> ich keine Mangelerscheinungen hätte, oder, wie ich den Mangel
> an diversen Stoffen ausgleiche. Du siehst also, dass "vegan"
> bei den Leuten als allererstes mit einer ungesunden,
> einseitigen, unzureichenden Ernährung verknüpft wird.

Was ich immer wieder interessant finde ist, wie Leute gleichzeitig der Meinung sein können, Veganer seien Gesundheitsfanatiker und würden sich einseitig und ungesund ernähren. Ich habe selbst schon zu hören bekommen, daß das ja alles sehr gesund sei, was ich esse, und daß ich wohl sehr auf Gesundheit achte, andererseits sind dieselben Leute der Ansicht, daß man ohne Tierprodukte unterversorgt ist. Aber mit der Logik haben es die meisten Leute eh nicht so. ;-)

Re: Presse mißbraucht tragische Umstände

Autor: Ava Odoemena | Datum:
Volker schrieb:

> Manchmal glaube ich, dass die Leute, die immer alles
> wissenschaftlich bewiesen haben wollen, ein wenig weltfremd
> sind.

Na weltfremd ist vielleicht ein wenig hart, denn jeder erarbeitet sich den Zugang zur Realität mittels verschiedenen Denkstrukturen. Ob man bei der Wahrheit durch errechnen oder erfühlen ankommt ist natürlich egal, nur, "Lineardenker" wie Dirk schließen vom Kleinen auf das Größere, weswegen sie in Detailbereichen oft wahre Meister sind; und "Allgemeindenker" wie ich schließen vom Größeren auf das Kleine. Treffen beide aufeinander, sind "Konflikte" beinahe vorprogrammiert. Aus der Ferne betrachtet sind das jedoch nur kleine Wirbel im Kommunikationsbild. Beide Typen können sich in ihren Strukturen verlieren, was jedoch nicht der Fall ist wenn man sich ergänzt und keine Barrieren aufbaut.

Gute Kommunikation ist schließlich nichts anderes als die Erweiterung der eigenen Intelligenz und somit die Bildung einer kulturellen Identität als Ausdruck der Summe aller zusammengetragenen Wahrheiten. *Hust*.

Schlechte Kommunikation ist schließlich nichts anderes als die Erweiterung des eigenen Wahns und somit die Bildung einer kulturellen Identität als Ausdruck der Summe aller zusammengetragenen Wah-n-heiten.

In einer Gesellschaft existieren beide Systeme nebeneinander, teils ineinander verwickelt, mit all ihren Ausdrucksformen, jedoch stellt das Kranke derzeit die Prämisse und bestimmt somit den Status Quo. Veganismus, um wieder auf das Thema zurück zu kommen, ist in diesem mehrheitlich kranken System eine Art Heilungspunkt, doch in der verkehrten Welt in der wir leben ist die Heilung die Invasion! Die Presse, vergleichbar mit einem Teil eines pervertierten Immunsystems, die allergische Reaktion auf das ethische Genesungsmittel Veganismus.

Für das Durchbrechen eines neuen Astes auf dem Evolutionsbaum sind solche Geburtswehen jedoch normal.

Mahlzeit.

Re: Presse mißbraucht tragische Umstände

Autor: Dirk81 | Datum:
> Ist doch ne ganz einfach Gleichung. Wenn ich mit einem mir
> unbekannten den ersten Kontakt habe und er erfährt, dass ich
> vegan lebe, ist in 90% der Fälle die erste Frage entweder, ob
> ich keine Mangelerscheinungen hätte, oder, wie ich den Mangel
> an diversen Stoffen ausgleiche. Du siehst also, dass "vegan"
> bei den Leuten als allererstes mit einer ungesunden,
> einseitigen, unzureichenden Ernährung verknüpft wird.

Das streite ich ja gar nicht ab. Aber eine einfache Gleichung wird daraus noch lange nicht.
Du vergleichst zwei vollkommen verschiedene Situationen:
1.) Presse nutzt ein bestimmtes Ereignis, um lautstark und sehr energisch gegen Veganismus zu polemisieren.
2.) Du unterhältst Dich persönlich mit Personen über die Tatsache, dass Du vegan lebst (wie von Dir geschildert).

Von der einen Situation kann man nicht auf die andere schließen. Es wäre denkbar, dass die Leute skeptisch werden, wenn die Presse derart einseitig Partei ergreift, wie in diesem Fall. Dann kann es passieren, dass die Konsumenten trotz der eigenen Präferenz zweifeln. Ob sie diese inneren Zweifel auch zugeben, ist wieder eine andere Frage.
Ihr macht alle einen großen Fehler: Ihr geht davon aus, dass die Menschen Pressenachrichten unreflektiert übernehmen. Dann kann der Fall sein, muss es aber nicht.

spiegel online

Autor: Gernod | Datum:
"Paderborn - Nach Ansicht des Landgerichts Paderborn machten sich die Eltern wegen der Ernährung ohne alle tierischen Fette der Körperverletzung mit Todesfolge schuldig."

mehr: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,328416,00.html

Re: spiegel online

Autor: Thomas | Datum:
im SWR3 Radio kam vorhin diesbezüglich ein Hetzbeitrag gegen vegane Ernährung.

Viele Grüße
Thomas

Veganismus=Terrorismus

Autor: Ava Odoemena | Datum:
http://morgenpost.berlin1.de/content/2004/11/21/feuilleton/717431.html

Ohne Kommentar

Re: Veganismus=Terrorismus

Autor: Achim Stößer | Datum:
Das ist der gleiche Müll wie in der Welt (nur anderer Titel); beides steht im Pressespiegelforum.

Gab deswegen mehrere Beschwerden an den Presserat - u.a. auch von uns:
Zitat:
[...] In zahlreichen Berichten in den Medien wurde dies zum Anlaß genommen, obwohl der Staatsanwalt einräumte, daß der Tod des Kindes nichts mit Veganismus zu tun hatte (ausführlich dazu unsere Pressemitteilungen vom 10. Juli und vom 20. November 2004 im Anhang), in mit dem Pressekodex unvereinbarer Weise Veganismus bzw. Veganer darzustellen.

Im einzelnen vor allem (jedoch nicht ausschließlich):

Ziffer 1: Die Achtung vor der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit sind oberste Gebote der Presse. [Nicht wahr ist insbesondere, wie ausgeführt, die explizite oder zumindest implizite Behauptung eines Zusammenhangs zwischen Veganismus und dem Tod des Kindes.]
Ziffer 2: Zur Veröffentlichung bestimmte Nachrichten und Informationen in Wort und Bild sind mit der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen.
Ziffer 3: Veröffentlichte Nachrichten oder Behauptungen, insbesondere personenbezogener Art, die sich nachträglich als falsch erweisen, hat das Publikationsorgan, das sie gebracht hat, unverzüglich von sich aus in angemessener Weise richtigzustellen. [Selbst nach unserem Hinweis auf die tatsächliche Sachlage unterblieb eine solche Richtigstellung.]
Ziffer 12: Niemand darf wegen [...] seiner Zugehörigkeit zu einer [...] sozialen [...] Gruppe [hier: Veganer] diskriminiert werden.
Ziffer 14: Bei Berichten über medizinische Themen ist eine unangemessen sensationelle Darstellung zu vermeiden, die unbegründete Befürchtungen [hier: Angst vor Mangelernährung bei geeigneter veganer Ernährung insbesondere bei Kindern ist, wissenschaftlich wie empirisch erwiesen, unbegründet] beim Leser erwecken könnte.


Mal sehen, was dabei rauskommt.

Achim

Re: Veganismus=Terrorismus

Autor: Ava Odoemena | Datum:
Achim Stößer schrieb:

> Mal sehen, was dabei rauskommt.

Bin auch gespannt. Ich muß mich mal schlau machen wie das überhaupt abläuft mit dem Presserat da ich das bis jetzt nicht kannte. Mir war nur die Möglichkeit der Gegendarstellung bekannt, oder eben Klage wegen Volksverhetzung.

War antivegane Hetze eigentlich immer schon so drastisch in Deutschland (als ich noch dort lebte war ich noch nicht vegan), oder sind den Dominanzgestörten jetzt die Homosexuellen ausgegangen?

Re: Veganismus=Terrorismus

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Bin auch gespannt. Ich muß mich mal schlau machen wie das
> überhaupt abläuft mit dem Presserat da ich das bis jetzt

presserat.de ;-) .

> nicht kannte. Mir war nur die Möglichkeit der
> Gegendarstellung bekannt, oder eben Klage wegen
> Volksverhetzung.

Gegendarstellung kommt hier wohl eher nicht in Frage; Klage wegen VV ist in einem ähnlichen Fall (ebenfalls "Die Welt") ja speziesistisher "Rechts"sprechung sei Dank gescheitert.

Gerade Fuhr hat mit seinem Welt-Artikel (und dem wortgleichen in der Morgenpost) eine Steilvorlage geliefert - zumindest kann man es versuchen.

Ich wollte ähnliches schon einmal vor etwa zwei Jahren machen, habe es zeitlich aber aus privaten Gründen nicht geschafft, und die "Frist" beim Presserat ist, wenn ich mich recht erinnere, drei Monate, deshalb ging das diesmal gleich Sonntag Nacht, unmittelbar, nachdem ich "Fanatische Ernährer" und "Leiser Fanatismus, zu allem entschlossen" bekommen hatte, als obige Artikel noch quasi druckfrisch waren, raus ;-) .

> War antivegane Hetze eigentlich immer schon so drastisch in
> Deutschland (als ich noch dort lebte war ich noch nicht

Nein, sicher nicht - Veganismus ist halt im Kommen, da muß gegengesteuert werden. So wie Tierrechte im kommen sind und Antis und vor allem Pseudos entsprechend reagieren müssen: mit Lügen und Hetze gegen uns (mangels Argumenten). Bemerkenswert dabei, daß diese in der überwiegenden Zahl der Fälle von Leuten ausgehen, die sich selbst als Tierrechtler ausgeben (nur selten kommt so etwas von erklärtern Antis, etwa Bernd Bauers Schwachsinn, das Blut auf den von uns fotografierten Eiern sei Ketchup oder natürlich die klassische Groth-Lüge). Wer halt keine Argumente hat ...

> vegan), oder sind den Dominanzgestörten jetzt die
> Homosexuellen ausgegangen?

Hm, interessante These. Daß ich "homosexuell" war ist jetzt schon etliche Jahre her ... heute interessiert das wohl nur noch Bild-Leser (gestern CDU-Ministerin Schavan, heute Alexander der Große ...).

Ich denke, wenn die "Bild" mal titelt: "Maqi ein Schwulenverein? - 'Marie' zur Geschlechtsumwandlung gezwungen" können wir uns entspannt zurücklehnen, die vegane Gesellschaft etabliert sich dann von selbst ;-) .

Achim

Re: Veganismus=Terrorismus

Autor: Tanja | Datum:
> Ich denke, wenn die "Bild" mal titelt: "Maqi ein
> Schwulenverein? -
> 'Marie' zur Geschlechtsumwandlung gezwungen" können wir uns entspannt zurücklehnen, die vegane Gesellschaft etabliert sich dann von selbst ;-) .
>

Und bis dahin machen wir statt CSD noch viele Demos. ;-)

Tanja

Re: Veganismus=Terrorismus

Autor: Achim Stößer | Datum:
Tanja schrieb:
>
> > Ich denke, wenn die "Bild" mal titelt: "Maqi ein
> > Schwulenverein? -
> >
> 'Marie' zur Geschlechtsumwandlung gezwungen" können wir uns entspannt zurücklehnen, die vegane Gesellschaft etabliert sich dann von selbst ;-) .
> >
>
> Und bis dahin machen wir statt CSD noch viele Demos. ;-)

Du meinst so von wegen "Lieber nackt als Pelze tragen" oder "Gegen Rinderwahn"?



Achim

Demo in den Zeiten von Digitalkameras

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Und bis dahin machen wir statt CSD noch viele Demos. ;-)

Ich hoffe doch, daß, nachdem nun die Antiveganer begonnen haben, diese Tierschutzdemos fotographisch zu dokumentieren (ich sage ja immer, es gibt kaum eine Seite, die den Tierrechten mehr nützt, als die der Antiveganer), wird der Enthusiasmus dafür vielleicht etwas gebremst und es werden sich einige Leute stattdessen effektiver Tierrechtsarbeit zuwenden.

Achim

Wegen Antiveganismuspropaganda: Rüge des Presserats für "Welt" und "Morgenpost"

Autor: Achim Stößer | Datum:
Am 20. 11. 2004 hatte Maqi (später auch andere Einzelpersonen bzw. Gruppierungen) Beschwerde beim Presserat wegen der unverantwortlichen Hetze gegen Veganismus in mehreren Zeitungen Beschwerde eingelegt (s.o.).

Sowohl gegen die "Welt" als auch gegen die "Berliner Morgenpost" wurde vom Presserat wegen Verstoßes gegen die Ziffer 12 des Pressekodex ("Niemand darf wegen [...] seiner Zugehörigkeit zu einer [...] sozialen [...] Gruppe diskriminiert werden.") eine öffentliche Rüge ausgesprochen.

Damit werden die Verantwortlichen es sich zukünftig vielleicht zweimal überlegen, ehe sie wieder derartige Verleumdungen über Veganismus abdrucken.

Weitere Informationen hierzu in Kürze.

Achim

Re: Wegen Antiveganismuspropaganda: Rüge des Presserats für

Autor: Blanc | Datum:
Hm... Aber sowas kann man nicht machen wenn die Zeitung behauptet dass die vegane Ernährung eine Essstörung sei oder?

lg

Re: Wegen Antiveganismuspropaganda: Rüge des Presserats für

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Hm... Aber sowas kann man nicht machen wenn die Zeitung
> behauptet dass die vegane Ernährung eine Essstörung sei oder?

"Sowas machen" kannst Du immer, ob was dabei rauskommt, ist eine andere frage. Kommt u.a. darauf an, was und wie genau da behauptet wurde.

Die ausführliche Begründung des Presserats für die Rüge steht ja noch aus.

Aber welche Zeitung hat denn "behauptet dass die vegane Ernährung eine Essstörung sei"?

Achim

Re: Wegen Antiveganismuspropaganda: Rüge des Presserats für

Autor: Knulprek | Datum:
Achim Stößer schrieb:
>
> Die ausführliche Begründung des Presserats für die Rüge steht
> ja noch aus.

Zitat: Die WELT und die BERLINER MORGENPOST erhielten je eine öffentliche Rüge wegen eines Verstoßes gegen Ziffer 12. In einem identischen Kommentar hatten die Zeitungen den Tod eines Kleinkindes aufgegriffen, dessen Eltern Veganer sind. Der Kommentar konnte aus Sicht des Presserats bei Lesern den Eindruck hervorrufen, die Eltern hätten die Grundsätze veganer Ernährung höher gestellt als das Leben ihres Kindes und sie hätten damit den Tod des Kindes verursacht. Eine Prüfung des Vorgangs durch ein Gericht hat es bisher jedoch nicht gegeben. Zugleich stellt der Kommentar einen Bezug zu den Mördern des niederländischen Politikers Pim Fortuyn her. Einer von ihnen sei ebenfalls Veganer. Durch die Gesamtdarstellung kann nach Überzeugung des Gremiums der diskriminierende und vorverurteilende Eindruck erweckt werden, die Anhänger veganer Ernährung seien bereit, Menschenleben zugunsten ihrer Lebensregeln auszulöschen oder zu opfern.

http://www.presseportal.de/story.htx?nr=654588

Re: Wegen Antiveganismuspropaganda: Rüge des Presserats für

Autor: Achim Stößer | Datum:
Hm, das ist natürlich, wenn auch im Ergebnis positiv, eine eher unbefriedigende Begründung.

> nicht gegeben. Zugleich stellt der Kommentar einen Bezug zu
> den Mördern des niederländischen Politikers Pim Fortuyn her.
> Einer von ihnen sei ebenfalls Veganer. Durch die

Nanu, gab es da mehrere Mörder? Und inzwischen einen Prozeß? Ich habe nach den anfänglichen Gerüchten nie mehr etwas dazu gefunden.

Achim

Eckhard Fuhr

Autor: Achim Stößer | Datum:


Der Autor der beiden Artikel, ist übrigens laut Wiglaf Droste "passionierter Jäger". Noch Fragen?

Achim

Re: Eckhard Fuhr

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Der Autor der beiden Artikel, ist übrigens laut Wiglaf Droste
> "passionierter Jäger". Noch Fragen?

Inzwischen mehrfach verifiziert - offenbar denkt er sich seine "Feuilletons" aus, während er in den Eingeweiden seiner Opfer wühlt ...

Achim

Re: Wegen Antiveganismuspropaganda: Rüge des Presserats für

Autor: Blanc | Datum:

> Aber welche Zeitung hat denn "behauptet dass die vegane
> Ernährung eine Essstörung sei"?


Das stand in der "kleinen zeitung". da war so ein artikel über schlankheitswahn o.ä. und dann stand ganz am schluss so ein lexikon: "essstörungen" bulemie, magersucht, vegan und bei jedem die nähere erläuterung dazu.

Re: Wegen Antiveganismuspropaganda: Rüge des Presserats für

Autor: Tanja | Datum:
> Das stand in der "kleinen zeitung". da war so ein artikel
> über schlankheitswahn o.ä. und dann stand ganz am schluss so
> ein lexikon: "essstörungen" bulemie, magersucht, vegan und
> bei jedem die nähere erläuterung dazu.

Die Ausgabe, in der das drin stand, hast Du aber nicht zufällig noch irgendwo? ;-)

Tanja

Re: Wegen Antiveganismuspropaganda: Rüge des Presserats für

Autor: Blanc | Datum:

> Die Ausgabe, in der das drin stand, hast Du aber nicht
> zufällig noch irgendwo? ;-)

ne, hatte das eigentlich ausgeschnitten, also nur diese vegan bedeutung, aber ob das noch irgendwo rumliegt weiß ich nicht, war auch ziemlich klein ;)

"Presserat" o.ä. in Österreich?

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Das stand in der "kleinen zeitung". da war so ein artikel

Die kenne ih nicht, vermut sie aber in Österreich. Der Deutsche Presserat ist nur für Publikationen in Deutschland zuständig. Ich weiß nicht, ob es in Österreich etwas vergelichbares gibt (und wenn, wie es heißt). Interessant wäre es schon, da der Lindsay-Allen-Müll im deutschprachigen Raum bisher fast ausschließlich in Österrecih verbreitet wurde.

Achim

Re: Wegen Antiveganismuspropaganda: Rüge des Presserats für

Autor: Achim Stößer | Datum:
Wie der Vorsitzende des Beschwerdeausschusses inzwischen mitgeteilt hat, hat er "Die Welt" und die "Berliner Morgenpost" gebeten, die Rüge in einer der nächsten Ausgaben zu veröffentlichen. Sie seien dazu zwar nicht verpflichtet, es entspäche jedoch "dem Grundsatz fairer Berichterstattung".

Na, wir dürfen gespannt sein ... also, falls da jemand was liest ;-) ...

Schön ist jedenfalls, daß damit nun die beiden Schmierblätter und auch der Schreiberling abgewatscht wurden ... so eine Presseratsrüge ist jedenfalls nicht gerade eine Auszeichnung, un das wird zukünfrige "Berichterstattung" wohl ein klein wenig mehr in die Nähe der Realität rückenlassen ;-) .

Zur Erinnerung: http://maqi.de/presse/presseratruegtantiveganismus.html.

Achim