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Veganismusforum:
vegane Gesellschaft

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 25

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vegane Gesellschaft

Autor: tom | Datum:
Mich würde mal interessieren, ob es konkrete Konzepte von aktiven Veganergruppen oder sonstwem gibt, wie man eine Gesellschaft reformieren bzw. revolutionieren kann, um schließlich zu einer veganen Gesellschaft zu gelangen.

Zum Beispiel frage ich mich, was aus all den Menschen werden soll, die momentan direkt oder indirekt mit der Produktion von tierischen Lebensmitteln verbunden sind. Da hängt doch eine Riesenindustrie dran, die man nicht einfach abschalten kann, indem argumentiert, Schlachthöfe seien
Todesfabriken, und haben daher keine Daseinsberechtigung, also weg damit.
(So sehr ich mir das auch wünschte). Da macht doch keiner mit, der wirtschaftlich davon abhängig ist, solange man ihm keinen anderen Arbeitsplatz bietet. Und das sind doch sicher Millionen von Menschen und nahezu alle(!) auch nicht direkt tierbezogenen Industriezweige wären doch betroffen. Das ganze kann demnach nur prozesshaft geschehen. Man kann das doch an der Energiediskussion sehen, wie stark hier Interessensgruppen ihre Pfründe verteidigen (Atom-Lobby) und wie schnell sich Initiativen gegen neue
Energiegewinnungsmethoden bilden (z.B. gegen Windkraft).

Auch frage ich mich, ob es möglich wäre, hier einen nationalen Alleingang zu gehen, oder ob so eine Umwälzung nur global möglich ist. Man stelle sich vor, Deutschland als größte Exportnation der Welt müsste plötzlich alle
tierbezogenen Exporte stoppen. Wie soll das gehen ohne das alles ins Chaos versinkt?

Sind die "Veganer" und "Veganergruppen" eigentlich im Grossen und Ganzen einig untereinander,also gibt es eine Art allgemeingültige veganistisches
Grundkonzept, das unstreitig ist, oder
gibt es hier extremere Gruppen und andere, die zunächst auch Kompromisse
eingehen würden, bevor alle notwendigen Bedingungen für eine vegane Gesellschaft erfüllt sind.?


Vielleicht hat jemand ein paar Ideen zu dem Thema. Über ein paar Beiträge,
die zum Mitdenken anregen, würde ich mich freuen.

ökologischer Gemüse- und Obstanbau

Autor: Marcel | Datum:
>Zum Beispiel frage ich mich, was aus all den Menschen werden soll, die momentan direkt oder indirekt mit der Produktion von tierischen Lebensmitteln verbunden sind. Da hängt doch eine Riesenindustrie dran, die man nicht einfach abschalten kann, indem argumentiert, Schlachthöfe seien
>Todesfabriken, und haben daher keine Daseinsberechtigung, also weg damit.
>(So sehr ich mir das auch wünschte).

Ökologischer Gemüse- und Obstanbau ist sehr arbeitsintensiv. Da finden alle Schlachtholfangestellten einen neuen Job!

Umschulung für Droschkenkutscher

Autor: Achim Stößer | Datum:
>Zum Beispiel frage ich mich, was aus all den Menschen werden soll, die
>momentan direkt oder indirekt mit der Produktion von tierischen
>Lebensmitteln verbunden sind. Da hängt doch eine Riesenindustrie dran, die

Frag Dich, was aus all den Sklavenhändlern oder KZ-Aufsehern wurde. Oder meinetwegen den Droschkenkutschern und Ponyexpreßreitern. Oder den meisten Hufschmieden, als das Auto die Pferde als "Transportmittel" verdrängte. Was aus den Henkern, wenn die Todesstrafe abgeschafft wurde (Übungsaufgabe: wann wurde in D die Todesstrafe abgeschafft? Hinweis: es gibt mindestens 3 richtige Antworten). Oder, ganz pragmatisch, ohne wesentliche ethische Hintergründe, aus den Liftboys, Schreibern, Telegraphisten, fernschreiberreparierenden Fernmeldetechnikern, Böttchern ...


>Auch frage ich mich, ob es möglich wäre, hier einen nationalen Alleingang >zu gehen, oder ob so eine Umwälzung nur global möglich ist. Man stelle sich

Eine eher hypothetische Frage, oder?

Zum Rest ein anderes mal, keine Zeit mehr ...

Achim

...wenn wir schon von gesellschaftsmodellen sprechen....

Autor: Max | Datum:

(Übungsaufgabe: wann wurde in D die Todesstrafe abgeschafft? Hinweis: es gibt mindestens 3 richtige Antworten).

wurde die todesstrafe abgeschafft?
nur weil sie nichtmehr im gesetzbuch zu finden ist, heisst es nicht, dass sie nicht noch täglich in deutschland angewand wird. Täglich werden menschen in länder abgeschoben, in denen der sichere tot auf sie wartet. sterben tuen sie dann womöglich noch durch deutsche waffen, welche den dort herrschenden verhältnissen die macht einteilung und die dadurch herrschenden systeme unterstützen. deutsches geld und deutsche waffen töten in aller welt. und die menschen, die unter diesen waffen zu leiden haben, nehmen wir nicht auf, sondern lassen sie zurückbringen und von unseren waffen töten. also keine todesstrafe ?


eine vegane gesellschaft?
mein traum....
denn...
eine vegane gesellschaft, kann keine kapitalistische gesellschaft sein. so lange es eine kapital orientierte wirtschaft geben wird, wird es auch eine ausbeutung von mensch tier und umwelt geben. oft ist es billiger einfach "tierischen abfall" weiter zu verwerten als pflanzlich herzustellen.
also müsste jeder, der sich als veganer bezeichnet, bzw veganer ist, ein anderes system gutheissen. leider ist diese einsicht nicht bei jedem gegeben :-(

Max

Kapitalismus als Hindernis

Autor: Marcel | Datum:
>eine vegane gesellschaft?
>mein traum....
>denn...
>eine vegane gesellschaft, kann keine kapitalistische gesellschaft sein. so lange es eine kapital orientierte wirtschaft geben wird, wird es auch eine ausbeutung von mensch tier und umwelt geben. oft ist es billiger einfach "tierischen abfall" weiter zu verwerten als pflanzlich herzustellen.
>also müsste jeder, der sich als veganer bezeichnet, bzw veganer ist, ein anderes system gutheissen. leider ist diese einsicht nicht bei jedem gegeben :-(
>
Gut, dass du auf diesen Aspekt hinweist. Kapitalismus wird nie auf Ausbeutung verzichten. Vor allem nicht auf die so leichte Ausbeutung der Tiere.

Abschaffung der Todesstrafe

Autor: Achim Stößer | Datum:
>(Übungsaufgabe: wann wurde in D die Todesstrafe abgeschafft? Hinweis: es >gibt mindestens 3 richtige Antworten).

>wurde die todesstrafe abgeschafft?
>nur weil sie nichtmehr im gesetzbuch zu finden ist, heisst es nicht, dass

Ich hatte Tatsächlich an die juristische Bedeutung gedacht und mich auf die gesetzliche Abschaffung im engeren Sinn bezogen, bei der eben Jahrzenhte (je nach Bundesland) dazwischenliegen.

>sie nicht noch täglich in deutschland angewand wird. Täglich werden
>menschen in länder abgeschoben, in denen der sichere tot auf sie wartet.

Das ist natürlich richtig, und gelegentlich wird diese Todesstrafe dann ja auch gleich hier (durch Knebeln bei der Abschiebung) "vollstreckt".

Weiter als die enge juristische Definition gefaßt ist natürlich auch die Todesstrafe für nichtmenschliche Tiere einzubeziehen (für Verbrechen wie die, einer bestimmten Spezies anzugehören ...).

>eine vegane gesellschaft, kann keine kapitalistische gesellschaft sein. so
>lange es eine kapital orientierte wirtschaft geben wird, wird es auch eine
>ausbeutung von mensch tier und umwelt geben. oft ist es billiger

... wie nicht nur in der "großen weiten Wirtschaftwelt", sondern auch schon am konkreten Beispiel "Radix-Versand" - http://maqi.de/txt/handel.html - zu sehen.

Achim

ich weiß nicht, der vergleich hinkt...

Autor: tom | Datum:
>Frag Dich, was aus all den Sklavenhändlern oder KZ-Aufsehern wurde.

Nun ja, viele Nazis kamen davon, viele wurden verurteilt und kamen in Gefangenschaft
Aber man war sich doch schließlich einig, dass es verbrecherisch war, was da geschah. Und man trennte ja teilweise zwischen den Nazis und grossen Teilen des Volkes, die nicht soviel Schuld auf sich geladen hatten, vielleicht wenig bis gar nichts gewusst haben.(>ist auch ne Diskussion wert, ich weiss).
Aber willst Du ein gesamtes Volk ächten? Wer will da wen anklagen? In gewissem Sinne haben wir uns doch alle schuldig gemacht an den Tieren. Und als Veganer wird man ja auch noch nicht geboren.
Ich mein, diese Faschismuskeule, was macht die für einen Sinn? Ich bin
mir nicht sicher, ob das der Argumentation nutzt. Ich denke eher, das man
den Grund in einer Ausbeuter-Mentalität suchen sollte. Und die Menschen haben sich nicht nur gegenseitig mißbraucht und Tiere ausgebeutet, sondern auch die Umwelt, den Boden und die Ressourcen. Und das hat nicht nur mit Kapitalismus zu tun. Auch die Kommunisten haben die Welt ausgebeutet.
Der Faschismus war auch nur eine Spielart des Ausbeutertums und zwar in der Hinsicht, das nicht der Mensch allgemein über die Welt herrschen soll, sondern dies nur (einer) bestimmten Menschenrasse vorbehalten ist.


Übungsaufgabe: wann wurde in D die Todesstrafe abgeschafft?

In der hessischen Verfassung ist sie immer noch gültig. Sie kann aber nicht vollstreckt, da Bundesrecht über Landesrecht geht und hier gilt sie seit 1949 (?) als abgeschafft (BRD)...

RE:...

Autor: Max | Datum:
>Nun ja, viele Nazis kamen davon, viele wurden verurteilt und kamen in Gefangenschaft

wobei man dazu sagen muss, dass die richtigen nazis richter und andere teile der justiz noch größtenteils ihr amt weiter inne hatten. ein ministerpräsident von BW war früher dafür verantwortlich, dass menschen 2 tage vor ende des krieges hingerichtet wurden, das verstehst du also unter bestrafung?


>Aber man war sich doch schließlich einig, dass es verbrecherisch war, was da geschah. Und man trennte ja teilweise zwischen den Nazis und grossen Teilen des Volkes, die nicht soviel Schuld auf sich geladen hatten, vielleicht wenig bis gar nichts gewusst haben.(>ist auch ne Diskussion wert, ich weiss).

jaja die menschen wussten nichts. ich geb dir recht, dass viele nichts wussten, kinder und kleinkinder vielleicht. der rest hatte durchaus die möglichkeit zu wissen was geschah. weisst du noch, dass jede braut das buch "mein kampf" bekahm. lies es mal, hitler macht dort schon mitte der 30iger klar, was er vor hat.


>Aber willst Du ein gesamtes Volk ächten? Wer will da wen anklagen?

Ja will ich, nieder mit dem deutschen Volk. (oh mein gott wie radikal, aber wenn du willst, begründe ich dir das noch ausführlicher per email :-) )

>In gewissem Sinne haben wir uns doch alle schuldig gemacht an den Tieren. >Und als Veganer wird man ja auch noch nicht geboren.

'Das ist ja das Problem, dass ich mich damals (wegen meiner unwissenheit?) schuldig machte. doch gerade weil ich mich schuldig machte, möchte ich es verhindern, dass ich jemals wieder auch nur minimal dazu beitrage. Als veganer wird man mit veganen eltern geboren. ich hatte noch keinen eigenen willen, als ich das erste mal tierische produkte ass.


>Ich mein, diese Faschismuskeule, was macht die für einen Sinn? Ich bin
>mir nicht sicher, ob das der Argumentation nutzt. Ich denke eher, das man
>den Grund in einer Ausbeuter-Mentalität suchen sollte.

das ist doch auch ein starkes merkmal des faschismus, die ausbeuter-mentalität.

und z udem thema, dass der kommunismus auch den tieren und der umwelt geschadet hat... abgesehen, dass es nichtmal ein ansatzweises kommunistisches system auf dieser welt gab, hast du natürlich recht. blos sind unter anti-kapitalistischen systemen wenigstens einmal die möglichkeiten gegeben, eine nachhaltige wirtschaft zu betreiben.

reichlich pubertär...

Autor: tom | Datum:

>jaja die menschen wussten nichts. ich geb dir recht, dass viele nichts wussten, kinder und kleinkinder vielleicht. der rest hatte durchaus die möglichkeit zu wissen was geschah. weisst du noch, dass jede braut das buch "mein kampf" bekahm. lies es mal, hitler macht dort schon mitte der 30iger klar, was er vor hat.

jajajajaja...wissen wir doch alles, ist doch nix neues, wenn du damals gelebt hättest, wärst du vielleicht auch in der HJ gelandet. Kannst du doch gar nicht wissen. Wichtig ist, das so ein System überhaupt möglich war, es zeigt, wozu wir ALLE theoretisch fähig sind. Glaubst du etwa, wir sind bessere Menschen, weil wir später geboren sind?


>>Aber willst Du ein gesamtes Volk ächten? Wer will da wen anklagen?
>
>Ja will ich, nieder mit dem deutschen Volk. (oh mein gott wie radikal, aber wenn du willst, begründe ich dir das noch ausführlicher per email :-) )

Ja, willst du sie auch alle in Lager stecken, umerziehen, und wer nicht mitmacht "nieder mit ihm", oder was?

Wer sind die RICHTER???

Entweder ist es reichlich pubertär oder wirklich gefährlich, was du da ablässt. Willst Du ein gewalttätiges System mit Gewalt entfernen?
Dann ist es mir lieber, es bleibt so wie es ist (bzw. es verändert sich Schritt für Schritt), als das solche Parolen wie Deine da oben zur Tagespolitik werden. (Analog dazu die Nazis: "Nieder mit den Kommunisten","Nieder mit den Juden" und Du sagst: "Nieder mit dem deutschen Volk" <gehörst ja selber dazu, gelle....


...so gehts bestimmt nicht






pubertär ist ein schöner versuch, etwas lächerlich zu machen

Autor: Max | Datum:
>jajajajaja...wissen wir doch alles, ist doch nix neues, wenn du damals gelebt hättest, wärst du vielleicht auch in der HJ gelandet. Kannst du doch gar nicht wissen.

Also ich weiss, dass wenn wir hier in den nächsten paar jahren wieder zustände wie damals hätten, ich sicherlich nicht dem system angepasst leben würde ( was ich auch heute nicht tue)
wenn ich in dem system aufgewachsen wäre, muss ich dir zugestehen, dass ich nicht weiss, was aus mir geworden wäre.


>Wichtig ist, das so ein System überhaupt möglich war, es zeigt, wozu wir ALLE theoretisch fähig sind. Glaubst du etwa, wir sind bessere Menschen, weil wir später geboren sind?

hälst du mich für so dumm. ich traue der menschlichen seele wegen ihrer verdorbenheit, welche die summe mehrerer faktroen ist, leider fast alles zu.
was willst du denn auf den satz für ne antwort haben? ja ich denke, dass ich ein besserer mensch bin, weil ich später geboren bin? für wie dumm hälst du deine mitmenschen?
ich halte uns, wenn es einen unterschied gibt, eher für noch dümmer, da wir anscheinend viel zu wenig dazugelernt haben.



>Ja, willst du sie auch alle in Lager stecken, umerziehen, und wer nicht mitmacht "nieder mit ihm", oder was?

ist das die einzige möglichkeit, die du dir vorstellen kannst? leg dich heut abend mal ins bett und denke nach, ob es vielleicht auch andere möglichkeiten gäbe, die dem ideal des pazifismus näher liegen. selbst denken ist besser als vorgedacht zu bekommen.


>Wer sind die RICHTER???

für was richter? um die deutsche kultur und mentalität, zu "beseitigen" braucht man keine richter, sondern einsicht.



>Entweder ist es reichlich pubertär oder wirklich gefährlich, was du da ablässt. Willst Du ein gewalttätiges System mit Gewalt entfernen?

du willst mich nciht verstehen?
du probierst hier durch eine völlig unsachliche äusserung, meine ganze argumentationsbasis zu dezimieren. schade, dass du keine gegenargumente bringen kannst. wer sagt denn etwas von "mit gewalt zu entfernen" ??? Aber es ist schon schade, wie du die dinge siehst. du siehst also ein, dass dieses system ein gewalttätiges system ist. Bravo. Aber tust du etwas dagegen? deiner logik entsprechend, sollte man zB terroristen nachgeben, da sie mit gewalt drohen und man nicht mit gegengewalt reagieren soll.... dass ist die logische schlussfolgerung.


>Dann ist es mir lieber, es bleibt so wie es ist (bzw. es verändert sich Schritt für Schritt), als das solche Parolen wie Deine da oben zur Tagespolitik werden.

oh, parolen sind teilweise sehr sinnvoll, da halbwegs vertraute, durch eine parole mehr aussagen können, als man durch sprechchöre auf demos von sich geben könnte. Es verändert sich Schritt für Schritt. Oh ja, lasst uns reformieren. Ich hoffte, dass die reformisten schon ausgestorben sind, aber anscheinend nicht. In den letzten Jahren, ist fast jede mit humanität verbundene politische entscheidung eher im negativen gewesen.
also keine schritt für schritt taktik, denn die führt zurück.
dann wäre es nach deiner anschauung auch mal ein SUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUPER erfolg, dass hühner "bald" nichtmehr auf MINIMALSTER FLÄCHE gehalten werden dürfen.


(Analog dazu die Nazis: "Nieder mit den Kommunisten","Nieder mit den Juden" und Du sagst: "Nieder mit dem deutschen Volk" <gehörst ja selber dazu, gelle....

ich gehöre nicht zu dem deutschen volk. ich habe zwar die deutsche staatsbürgerschaft, genauso wie meine eltern, aber da ich mich mit der kultur, den charakteristika des deutschen volkes usw nicht identifizieren kann, gehöre ich keinesfalls dem deutschen volk an.


>...so gehts bestimmt nicht

aha, wie geht es nochmal nicht? was habe ich denn in meinem letzten beitrag gesagt wie es geht??? ich habe gesagt, dass das deutsche volk und dessen merkmale, aus der welt geräumt werden müssen, mehr nicht.

aber wenn du weisst, dass es so (obwohl das SO noch in frage steht) nicht geht, dann hoffe ich, dass du mir die augen öffnen wirst und mir den wahren weg zeigst, wie es denn gehen wird.

MAX

Projektionen

Autor: Achim Stößer | Datum:
>>jajajajaja...wissen wir doch alles, ist doch nix neues, wenn du damals
>>gelebt hättest, wärst du vielleicht auch in der HJ gelandet. Kannst du
>>doch gar nicht wissen.

>Also ich weiss, dass wenn wir hier in den nächsten paar jahren wieder
>zustände wie damals hätten, ich sicherlich nicht dem system angepasst leben
>würde ( was ich auch heute nicht tue)
>wenn ich in dem system aufgewachsen wäre, muss ich dir zugestehen, dass ich
>nicht weiss, was aus mir geworden wäre.

Mal sehen, ich bin in einem theistischen, speziesistischen System aufgewachsen und trotzdem nicht in der katholischen Pfadfinderschaft und einer Metzgerlehre gelandet, sondern Atheist und Antispeziesist geworden.

Von daher finde ich es naheliegend, anzunehmen, daß ich auch in einem faschistischen System aufgewachsen Antifaschist geworden wäre.

Beweisen läßt sich das natürlich nicht wirklich.

>>Ja, willst du sie auch alle in Lager stecken, umerziehen, und wer nicht
>>mitmacht "nieder mit ihm", oder was?

>ist das die einzige möglichkeit, die du dir vorstellen kannst? leg dich

Tja, das sind wohl mal wieder die üblichen Projektionen: "ich kann mir nur Gewalt als 'Problemllösung' vorstellen, Du willst ein Problem lösen, also willst Du Gewalt".

Achim

re: Projektionen..

Autor: tom | Datum:
Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 21.05.02 (14:07 Uhr) vom Verfasser überarbeitet!

>Mal sehen, ich bin in einem theistischen, speziesistischen System aufgewachsen und trotzdem nicht in der katholischen Pfadfinderschaft und einer Metzgerlehre gelandet, sondern Atheist und Antispeziesist geworden.
>

Das ist ja wohl ein hanebüchener Vergleich. Es gibt heute schließlich keinen nationalsozialistischen Staatsterror, der alles gleichgeschaltet hat und Dir
eigentlich keine Wahl lässt, wie Du zu leben hast.
Schliesslich ist die freie Entfaltung der Persönlichkeit heute auch im Grundgesetz verankert.Im übrigen bist duich in einem PLURALISTISCHEN System
aufgewachsen oder werden wir Theokratisch von einem Heiligen regiert?

>Von daher finde ich es naheliegend, anzunehmen, daß ich auch in einem faschistischen System aufgewachsen Antifaschist geworden wäre...

...auch wenn es Ausnahmen gab, möchte ich das bezweifeln, da aufgrund der Gleichschaltung der Gesellschaft man schon im Kindesalter so sehr indoktriniert wurde, dass viele selbst gegen Ende des Krieges noch "für Volk und Vaterland" freiwillig in den Tod gingen.

Antifaschisten hatten in Deutschland auch keine Chance zu überleben. Ihnen
blieb nur die Emigration.

Natürlich kann man das nicht beweisen, wie man sich verhalten hätte, und ich möchte dir nichts "schlechtes" unterstellen, mir geht es eigentlich nur darum, dass man es so schwer vergleichen kann mit damals.


>>>Ja, willst du sie auch alle in Lager stecken, umerziehen, und wer nicht
>>>mitmacht "nieder mit ihm", oder was?
>
>Tja, das sind wohl mal wieder die üblichen Projektionen: "ich kann mir nur Gewalt als 'Problemllösung' vorstellen, Du willst ein Problem lösen, also willst Du Gewalt".
>

Nein, ich habe nur versucht, mir den Gedanken "Nieder mit dem Deutschen Volk"
praktisch vozustellen. Und "Nieder mit..." impliziert nun mal irgendwie eine Form von gewalttätiger Beseitigung, so sehe ich das zumindest.

Wie will man ohne kleine politische Schritte zu gehen, eine Welt aus bekennenden Veganern machen? Wie berücksichtigt man Widerstände, die dabei entstehen könnten? Blendet man das aus?
Ich meine, wenn man mal von der politischen Realität ausgeht, wie schwierig
war es allein schon, den Schutz der Tiere als Staatsziel (zugegebenermassen eine lächerliche Geste angesichts der realen Verhältnisse) ins Grundgesetz aufzunehmen? Wenn man nicht von der Realität ausgeht, bleibt doch alles
nur Utopie. Auch wenns mir selber nicht passt, es wird wohl noch eine Zeit brauchen, bis die meisten Menschen zur Einsicht kommen und sich wirklich was ändert.

re

Autor: Max | Datum:

>Das ist ja wohl ein hanebüchener Vergleich. Es gibt heute schließlich keinen nationalsozialistischen Staatsterror, der alles gleichgeschaltet hat und Dir
>eigentlich keine Wahl lässt, wie Du zu leben hast.
>Schliesslich ist die freie Entfaltung der Persönlichkeit heute auch im Grundgesetz verankert.

naja, ein autoritäre katholische familie lässt dir nicht gerade viel spielraum....
und die freie entfalltung in deutschland ist ja mehr oder weniger auch nur ein scheingesetz. jemand der dem rasta glauben hat, darf in deutschland trotzdem kein mariuhana konsumieren.

indoktriniert wurde, dass viele selbst gegen Ende des Krieges noch "für Volk und Vaterland" freiwillig in den Tod gingen.

naja, von freiwillig kann in sehr sehr vielen fällen nicht gerade die rede sein,

>Antifaschisten hatten in Deutschland auch keine Chance zu überleben. Ihnen
>blieb nur die Emigration.

les dir mal ein paar büche über widerstad gegen hitler durch. natürlich war es seeeeeeehr sehr schwer, aber es gab trotzdem welche.


>Nein, ich habe nur versucht, mir den Gedanken "Nieder mit dem Deutschen Volk"
>praktisch vozustellen. Und "Nieder mit..." impliziert nun mal irgendwie eine Form von gewalttätiger Beseitigung, so sehe ich das zumindest.

naja, machen wir einmal eine ersatzprobe:
vernichtet das deutsche volk.... nein das hört sich ja noch brutaler an.
probiert den deutschen nationalismus und faschismus in schranke zu halten.
nein das klingt zu beschissen!


>Wie will man ohne kleine politische Schritte zu gehen, eine Welt aus bekennenden Veganern machen? Wie berücksichtigt man Widerstände, die dabei entstehen könnten? Blendet man das aus?

die kleinen schritte, sind oft das problem. viele denken jetzt, dass das verbot ab 2006 (?) hühner inb einem käfig zu halten, der kleiner als ein dina4 blatt ist, ein vortschritt wäre. deshalb probieren, gerade dadurch viele ihren eier-konsum zu rechtfertigen. ist das nun ein schritt nach vorn, oder ein willkommenes geschenk für spezisten?

>Ich meine, wenn man mal von der politischen Realität ausgeht,

probieren wir das unmögliche!

wie schwierig
>war es allein schon, den Schutz der Tiere als Staatsziel (zugegebenermassen eine lächerliche Geste angesichts der realen Verhältnisse) ins Grundgesetz aufzunehmen?

eben du sagst, es war ein kleiner schritt.... aber ein völlig wirkungsloser. deswegen hätte ich niemals meine kraft dafür verbraucht (ok, niemals is übertrieben)

Wenn man nicht von der Realität ausgeht, bleibt doch alles
>nur Utopie. Auch wenns mir selber nicht passt, es wird wohl noch eine Zeit brauchen, bis die meisten Menschen zur Einsicht kommen und sich wirklich was ändert.

lasst uns das unmögliche probieren!

die menschen kommen nicht durch bitten und betteln zur einsicht, sie kommen nur dann zur einsicht wenn man ihnen gnadenlos die realität offenlegt. und selbst dann verstehen es viele noch nicht

gar nicht so weit auseinander...

Autor: tom | Datum:

>naja, ein autoritäre katholische familie lässt dir nicht gerade viel spielraum...

deswegen vielleicht deine krasse Sichtweise, aus deinem Blickwinkel sehr verständlich...
na, vielleicht hatte ich da mehr Glück...bin evangelisch (nicht praktizierend, keiner in der Familie) :-)
>
und die freie entfalltung in deutschland ist ja mehr oder weniger auch nur ein scheingesetz. jemand der dem rasta glauben hat, darf in deutschland trotzdem kein mariuhana konsumieren.

also, ich weiß nicht, ich fühle mich hier nicht besonders gefangen und
habe nicht das Gefühl, ich müsse mich anpassen. Es gibt Möglichkeiten.
Und wenn du sagst, kiffen sei verboten, wen stört das denn? Jeder der will, tut es, und brauch wohl kein Schiss zu haben, es sei denn, du dealst mit dem Zeug. Ich sach mal, ich war mal in Thailand im Urlaub, da gab es überall Warnungen für Touristen,
wenn man mit einer geringen Menge erwischt wird, drohen gleich drakonische Strafen bis hin zum Tod...dagegen ist es hier doch läppisch und wird meistens geduldet.


>
>indoktriniert wurde, dass viele selbst gegen Ende des Krieges noch "für Volk und Vaterland" freiwillig in den Tod gingen.
>>naja, von freiwillig kann in sehr sehr vielen fällen nicht gerade die rede sein,

ich denke schon, die Kinder und Jugendlichen waren doch total brainwashed,
die wollten den Heldentod sterben (ich bestreite ja nicht das es auch andere gab...)

>>Antifaschisten hatten in Deutschland auch keine Chance zu überleben. Ihnen
>>blieb nur die Emigration.
>
>les dir mal ein paar büche über widerstad gegen hitler durch. natürlich war es seeeeeeehr sehr schwer, aber es gab trotzdem welche.

Ich denke, ich bin da recht belesen...schau dir das Schicksal der "weißen Rose" an, eine der bemerkenswertesten und bekanntesten Widerstandsgruppen.
Die meisten haben aus dem Ausland operiert, was auch sinnvoller war.
>
>
naja, machen wir einmal eine ersatzprobe:
>vernichtet das deutsche volk.... nein das hört sich ja noch brutaler an.
>probiert den deutschen nationalismus und faschismus in schranke zu halten.
>nein das klingt zu beschissen!

Ich weiß, es ist ätzend und ich hab auch oft den Frust, wenn ich manchmal sehe, was so abgeht...aber es gibt auch andere "Deutsche"...
>
>
probieren wir das unmögliche!
>
>
>lasst uns das unmögliche probieren!
>
>die menschen kommen nicht durch bitten und betteln zur einsicht, sie kommen nur dann zur einsicht wenn man ihnen gnadenlos die realität offenlegt. und selbst dann verstehen es viele noch nicht

Ich versteh das alles echt und wir sind da gar nicht so weit auseinander, denke ich...
Ich bin jedenfalls froh, dass es doch immer wieder noch Leute gibt, die auch kämpferisch sind. Es wäre erbärmlich, wenn die nachkommende Jugend einfach
in der "Spassgesellschaft" untergehen würde und nur noch auf die Strasse geht, wenn die Love-Parade kommt...

Brainwashed

Autor: Achim Stößer | Datum:
>ich denke schon, die Kinder und Jugendlichen waren doch total brainwashed,

Genau: so wie theistisch gehirngewaschenen Kinder und Jugendlichen, die allen ernstes an den Weihnachtsmann/Gott glauben, und die speziesistisch gehirngewaschenen, die lila Kühe malen.

Merkst Du nicht, daß Du mit jedem vermeintlichen Unterschied, dn Du nennst, eine Gemeinsamkeit aufzeigst?

>Ich denke, ich bin da recht belesen...schau dir das Schicksal der "weißen
>Rose" an, eine der bemerkenswertesten und bekanntesten Widerstandsgruppen.

Ach ja?

Hast Du die Texte ihrer Flugblätter mal gelesen? Sie faseln da genauso faschistoid von "Untermenschen" wie die Nazis. Und in ihrem religiösen Wahn kehrten Sie die Realität um und bezeichneten die Nazis als Atheisten - grotesk.

Achim

Untermenschen...

Autor: tom | Datum:


>Hast Du die Texte ihrer (Anm.: der "Weiße Rose") Flugblätter mal gelesen? Sie faseln da genauso faschistoid von "Untermenschen" wie die Nazis. Und in ihrem religiösen Wahn kehrten Sie die Realität um und bezeichneten die Nazis als Atheisten - grotesk.
>
>Achim



Also das mit den Untermenschen reisst du aber aus dem Zusammenhang.

Da heisst es nämlich:

(...)Leistet passiven Widerstand - Widerstand -, wo immer Ihr auch seid, verhindert das Weiterlaufen dieser atheistischen Kriegsmaschine, ehe es zu spät ist, ehe die letzten Städte ein Trümmerhaufen sind, gleich Köln, und ehe die letzte Jugend des Volkes irgendwo für die Hybris eines Untermenschen verblutet ist
(...)

Mit dem Untermenschen meinen sie Adolf Hitler , also übersetzt könnte man sagen: " ...für den frevelhafte Übermut eines Untermenschen verblutet ist".

Man kann über die Wortwahl streiten, vielleicht ist es ja eine Provokation zum Vokabular der Nazis
Aber du kannst diesen mutigen Menschen doch nicht vorwerfen, sie hätten sich nicht versucht, zu wehren. Sie haben dafür sogar
ihr Leben gelassen. Es wäre zu selbstgerecht, aus heutiger Sicht ihr christliches Bekenntnis zu verurteilen, das ist echt nicht fair.

Was hätte ein Veganer in der Nazizeit gemacht? Was ist "richtiger" Widerstand?





Das sagte ich ja

Autor: Achim Stößer | Datum:

>>Hast Du die Texte ihrer (Anm.: der "Weiße Rose") Flugblätter mal gelesen?
>>Sie faseln da genauso faschistoid von "Untermenschen" wie die Nazis. Und
>>in ihrem religiösen Wahn kehrten Sie die Realität um und bezeichneten die
>>Nazis als Atheisten - grotesk.

>Also das mit den Untermenschen reisst du aber aus dem Zusammenhang.
>
>Da heisst es nämlich:
>
>(...)Leistet passiven Widerstand - Widerstand -, wo immer Ihr auch seid,
>verhindert das Weiterlaufen dieser atheistischen Kriegsmaschine, ehe es zu
>spät ist, ehe die letzten Städte ein Trümmerhaufen sind, gleich Köln, und
>ehe die letzte Jugend des Volkes irgendwo für die Hybris eines
>Untermenschen verblutet ist

Genau das sagte ich ja - wo ist das denn "aus dem Zusammenhang gerissen"?

>Mit dem Untermenschen meinen sie Adolf Hitler , also übersetzt könnte man
>sagen: " ...für den frevelhafte Übermut eines Untermenschen verblutet ist".

Ach so? Ob die Bezeichnung "Untermensch" faschistoid ist, hängt also davon ab, wen jemand so beuzeichnet? Interessant.

>Aber du kannst diesen mutigen Menschen doch nicht vorwerfen, sie hätten
>sich nicht versucht, zu wehren. Sie haben dafür sogar

Das werfe ich ihnen nicht vor. Ich werfe ihnen übelste theistische Hetze vor.

>ihr Leben gelassen. Es wäre zu selbstgerecht, aus heutiger Sicht ihr
>christliches Bekenntnis zu verurteilen, das ist echt nicht fair.

Selbstverständlich kann ich, es gibt bezüglich des christlichen Wahns keine Gnade der frühen Geburt.

Achim

Nachtrag: Scholl-Flugblätter

Autor: Achim Stößer | Datum:
Da mich gerade ien Anfrage bezüglich der Scholl-Flugblätter, in denen diese von "Untermenschen" faseln und in ihrem religösen Wahn die Realität umkehren und den Atheismus diffamieren.

Hier ein paar der wesentlichen Auszüge:

>>>
Zitat:
Daher muß jeder einzelne seiner Verantwortung als Mitglied der christlichen und abendländischen Kultur bewußt in dieser letzten Stunde sich wehren, soviel er kann, arbeiten wider die Geißel der Menschheit, wider den Faschismus und jedes ihm ähnliche System des absoluten Staates [konsequenterweise hieße das also auch gegen das Christentum! AS] verhindert das Weiterlaufen dieser atheistischen Kriegsmaschine, ehe es zu spät ist, ehe die letzten Städte ein Trümmerhaufen sind, gleich Köln, und ehe die letzte Jugend des Volkes irgendwo für die Hybris eines Untermenschen [gemeint: Hitler, AS] verblutet ist.
<<< Erstes Flugblatt der Weißen Rose. Nach einem Entwurf von Hans Scholl und Alexander Schmorell, Juni
1942 (meine Hervorhebungen, zit.n. http://home.t-online.de/home/hsm_projekt/scholl/00011.html)

>>>
Zitat:
Denn der Mensch soll nach Gottes Willen frei und unabhängig im Zusammenleben und Zusammenwirken der staatlichen Gemeinschaft sein natürliches Ziel, sein irdisches Glück in Selbständigkeit und Selbsttätigkeit zu erreichen suchen [...] Denn mit jedem Tag, da Ihr noch zögert, da Ihr dieser Ausgeburt der Hölle nicht widersteht, wächst Eure Schuld gleich einer parabolischen Kurve höher und immer höher [...] Sucht alle Bekannten auch aus den unteren Volksschichten von der Sinnlosigkeit einer Fortführung, von der Aussichtslosigkeit dieses Krieges, von der geistigen und wirtschaftlichen Versklavung durch den Nationalsozialismus, von der Zerstörung aller sittlichen und religiösen Werte zu überzeugen und zum passiven Widerstand zu veranlassen!
<<< Drittes Flugblatt der Weißen Rose. Nach einem Entwurf von Hans Scholl und Alexander Schmorell, Juli 1942 (meine Hervorhebung, zit. n. a.a.O)

>>>
Zitat:
Jedes Wort, das aus Hitlers Munde kommt, ist Lüge. Wenn er Frieden sagt, meint er den Krieg, und wenn er in frevelhaftester Weise den Namen des Allmächtigen nennt, meint er die Macht des Bösen, den gefallenen Engel, den Satan (Anm: Hitler äußert z.B. in "Mein Kampf", er würde Gottes werk tun - typisch für Atheisten, nicht? AS]. [...] wer aber heute noch an der realen Existenz der dämonischen Mächte zweifelt, hat den metaphysisehen Hintergrund dieses Krieges bei weitem nicht begriffen. Hinter dem Konkreten, hinter dem sinnlich wahrnehmbaren, hinter allen sachlichen, logischen Überlegungen steht [...] der Kampf wider den Dämon, wider den Boten des Antichrists. Überall und zu allen Zeiten haben die Dämonen im Dunkeln gelauert auf die Stunde, da der Mensch schwach wird, da er seine ihm von Gott auf Freiheit gegründete Stellung im ordo eigenmächtig verläßt, da er dem Druck des Bösen nachgibt, sich von den Mächten höherer Ordnung loslöst und so, nachdem er den ersten Schritt freiwillig getan, zum zweiten und dritten und immer mehr getrieben wird mit rasend steigender Geschwindigkeit - überall und zu allen Zeiten der höchsten Not sind Menschen aufgestanden, Propheten, Heilige, die ihre Freiheit gewahrt hatten, die auf den Einzigen Gott hinwiesen und mit seiner Hilfe das Volk zur Umkehr mahnten. Wohl ist der Mensch frei, aber er ist wehrlos wider das Böse ohne den wahren Gott, er ist wie ein Schiff ohne Ruder, dem Sturme preisgegeben, wie ein Säugling ohne Mutter, wie eine
Wolke, die sich auflöst. [...]
<<< Viertes Flugblatt der Weißen Rose. Nach einem Entwurf von Hans Scholl und Alexander Schmorell, Juli
1942 (meine Hervorhebung, zit. n. a.a.O)

>>>
Zitat:
Sollen wir auf ewig das von aller Welt gehaßte und ausgestoßene Volk sein? Nein! Darum trennt Euch von dem nationalsozialistischen Untermenschentum! [Es wird also nicht nur Hitler, es werden die Nationalsozialisten allgemein als "Untermenschen" bezeichnet, AS]
<<< o.A. (meine Hervorhebung, zit. n. a.a.O)

Interessant auch, daß an Hitler kritisiert wird, er sei ein schlechter Militärstratege:
>>>
Zitat:
Erschüttert steht unser Volk vor dem Untergang der Männer von Stalingrad. Dreihundertdreißigtausend deutsche Männer hat die geniale Strategie des Weltkriegsgefreiten sinn- und verantwortungslos in Tod und Verderben gehetzt. Führer, wir danken dir!
Es gärt im deutschen Volk: Wollen wir weiter einem Dilettanten das Schicksal unserer Armeen anvertrauen?
[...]
Eine Führerauslese, wie sie teuflischer und bornierter zugleich nicht gedacht werden kann, zieht ihre künftigen Parteibonzen auf Ordensburgen zu gottlosen, schamlosen und gewissenlosen Ausbeutern und Mordbuben heran, zur blinden, stupiden Führergefolgschaft.
<<< 1943, o.A. (meine Hervorhebung, zit. n. a.a.O)

Bemerkenswert die Parenthesen a.a.O. - wenn solche Stellen schon zitiert werden, was mag dann in den ausgelassenen für Unfug gestanden haben?

Das z.B.: Besonders schlimm ist es, daß die adlige Jugend (also nicht "nur" Juden) getötet wurde:
>>>
Zitat:
Auch die Juden sind doch Menschen - man mag sich zur Judenfrage stellen wie man will [! AS] -, und an Menschen wurde solches verübt. [folgendes ist unter erstgenannter Quelle ausgelassen, AS] Vielleicht sagt jemand, die Juden hätten ein solches Schicksal verdient; diese Behauptung wäre eine ungeheure Anmaßung; aber angenommen, es sagte jemand dies, wie stellt er sich dann zu der Tatsache, daß die gesamte polnische adelige Jugend vernichtet worden ist (gebe Gott, daß sie es noch nicht ist!)? Auf welche Art, fragen Sie, ist solches geschehen? Alle männlichen Sprößlinge aus adeligen Geschlechtern zwischen 15 und 20 Jahren wurden in Konzentrationslager nach Deutschland zur Zwangsarbeit, alle Mädchen gleichen Alters nach Norwegen in die Bordelle der SS verschleppt! Wozu wir dies Ihnen alles erzählen, da Sie es schon selber wissen, wenn nicht diese, so andere gleich schwere Verbrechen des fürchterlichen Untermenschentums?
<<< II. Flugblatt der Weißen Rose (zit.n. http://www.bm.shuttle.de/bm/scholl-gym/schule/scholl/flugbl6.htm)

>>>
Zitat:
Der Staat soll eine Analogie der göttlichen Ordnung darstellen, und die höchste aller Utopien, die civitas Dei, ist das Vorbild, dem er sich letzten Endes nähern soll.
<<< III. Flugblatt der Weißen Rose (zit.n. http://www.bm.shuttle.de/bm/scholl-gym/schule/scholl/flugbl6.htm)

>>>
Zitat:
Gibt es, so frage ich Dich, der Du ein Christ bist, gibt es in diesem Ringen um die Erhaltung Deiner höchsten Güter ein Zögern, [...]? Hat Dir nicht Gott selbst die Kraft und den Mut gegeben zu kämpfen?
<<< IV. Flugblatt der Weißen Rose (zit.n. http://www.bm.shuttle.de/bm/scholl-gym/schule/scholl/flugbl6.htm)

Achim

Re: Nachtrag: Scholl-Flugblätter

Autor: moe | Datum:
danke achim,
für die schnelle hilfe.
mfg moe

Es gab nicht nur die weiße Rose

Autor: Mad Caddy | Datum:

>Was hätte ein Veganer in der Nazizeit gemacht? Was ist "richtiger" Widerstand?
>

Es ist ein Trugschluss anzunehmen, in der Nazizeit hätte es nur die weiße Rose als einzige und ultimative Widerstandsgruppierungen. Wesentlich besseren Widerstand leistete IMHO die Gruppierung der "Edelweißpiraten", die z.B. Nazipropaganda entfernt, Hilfesuchende aufgenommen und höhergestellte Nazis angegriffen haben. Ich finde, die Flugblätter der weißen Rose sind ein einziger Hohn. Laut Scholl & Co. ist es nämlich nicht falsch, was die Nazis machen, weil es ethisch nicht richtig ist, Juden zu vergasen (überspitzt ausgedrückt), sondern weil es "eines Kulturvolkes unwürdig ist". Widerlich.

Re: Projektionen

Autor: Achim Stößer | Datum:
>>Mal sehen, ich bin in einem theistischen, speziesistischen System
>>aufgewachsen und trotzdem nicht in der katholischen Pfadfinderschaft und
>>einer Metzgerlehre gelandet, sondern Atheist und Antispeziesist geworden.

>Das ist ja wohl ein hanebüchener Vergleich. Es gibt heute schließlich
>keinen nationalsozialistischen Staatsterror, der alles gleichgeschaltet hat

Ähem ... A1 verhält sich zu B1 wie A2 zu B2 - nicht wie A1 zu B2.

Es gibt eben den theistischen speziesistischen terror samt Indoktronation, und dennoch bin ich Antispeziesist udnd atheist geworder, also gehe ich davon aus, daß ich analog auch während des Naziregimes hätte Antifaschist werden können.

Ist doch eigentlich ganz einfach.

>Grundgesetz verankert.Im übrigen bist duich in einem PLURALISTISCHEN System

Grundgesetz? In dem "vor Gott" in der Präambel steht ...

>Natürlich kann man das nicht beweisen, wie man sich verhalten hätte, und
>ich möchte dir nichts "schlechtes" unterstellen, mir geht es eigentlich nur
>darum, dass man es so schwer vergleichen kann mit damals.

Im gegenteil - siehe auch http://maqi.de/txt/kz.html. Die Analogien liegen auf der hand.

>Wie will man ohne kleine politische Schritte zu gehen, eine Welt aus
>bekennenden Veganern machen? Wie berücksichtigt man Widerstände, die dabei

Gegenfrage: wie willst Du mit popligen kleinen Schritten über einen weiten Abgrund kommen?

Und wie sind kleine Schritte, die über Leichen gehen, ethisch zu vertreten?

>Ich meine, wenn man mal von der politischen Realität ausgeht, wie schwierig
>war es allein schon, den Schutz der Tiere als Staatsziel (zugegebenermassen
>eine lächerliche Geste angesichts der realen Verhältnisse) ins Grundgesetz
>aufzunehmen? Wenn man nicht von der Realität ausgeht, bleibt doch alles

Und warum? Wegen der lächerlichen kleinen Schritte statt des Sprungs.

Achim

Sind Liftboys alle Faschisten?

Autor: Achim Stößer | Datum:
>Ich mein, diese Faschismuskeule, was macht die für einen Sinn? Ich bin

Ich habe ein dutzen "Berufsgruppen", die heute nicht mehr ganz so verbreitet sind, genannt, darunter so harmlose wie Liftboy und dine einzige, die mit Nazis zu tun hatte. Diese Analogie ist nun wirklich nicht so schwer zuverstehen, was faselst Du also hier von "Faschismuskeule"?

Im übrigen solltest Du http://maqi.de/txt/kz.html lesen und die Beiträge hier im Forum, ich habe keine Lust das immer und immer wideer durchzukauen.

Achim

Einigkeit und Tierrecht und -freiheit

Autor: Achim Stößer | Datum:
>Sind die "Veganer" und "Veganergruppen" eigentlich im Grossen und Ganzen >einig untereinander,also gibt es eine Art allgemeingültige veganistisches
>Grundkonzept, das unstreitig ist, oder

Nein, ganz und gar nicht. Das Spektrum reicht von "Privatveganern", die sich damit begnügen, sich bei "Veganstammtischen" zu trekken, um zu plaudern und auch gern mal mit Leichenfressern zusammen grillen, wobei sie allenfalls darauf achten, nicht allzuviel Leichenflüssigkeit an ihr Grillgut zu bekommen, vor allem aber, möglichst nicht aufzufallen, bis zu denen, die aktiv für Tierrechte kämpfen, Tiere befreien etc., z.B. Maqi.

Du mußt nicht lang suchen, um auch hier Diskussionen über die richtige Vorhensweise zu finden (genauer gesagt, ist das, wie in den Forenbeschreibungen zu lesen, ja der Sinn des Veganismusforums).

Als Beispiele sei die Diskussion um Abschaffung oder Reform genannt (einfach mal bei "Suche" eingeben). Ach ja, einer der Lesrbriefe in der letzten Voice zu dem Artikel über PeTA befaßte sich auch mit dieser Frare (siehe http://maqi.de/petagegentierrechte.html -> Reaktionen), hier ein Auszug aus meiner (noch unveröffentlichten) Replik:
>>>
Der einzig logische Schluß kann aber natürlich keineswegs sein, mit Tierrechtverletzern wie PeTA oder leichenfressenden Tier“schützern“ zu paktieren, sondern muß vielmehr im Gegenteil zwangsläufig zu einer konsequenten, tierrechtskonformen, antispeziesistischen und somit veganen, eben bezüglich dieser (und anderer) essentiellen Aspekte homogenen Tierrechtsbewegung (wie sie etwa in der Maqi-Agenda dargelegt ist) führen.
<<<

>gibt es hier extremere Gruppen und andere, die zunächst auch Kompromisse
>eingehen würden, bevor alle notwendigen Bedingungen für eine vegane >Gesellschaft erfüllt sind.?

Ja, solche Gruppen gibt es leider, viele fallen z.B. auch auf die Antiveganismuspropaganda des Nichtveganers Kaplan herein, mit der dieser eine Argumentation für Veganismus diskreditiert.

Achim

veganic world

Autor: tom | Datum:
>>Sind die "Veganer" und "Veganergruppen" eigentlich im Grossen und Ganzen >einig untereinander,also gibt es eine Art allgemeingültige veganistisches
>>Grundkonzept, das unstreitig ist, oder
>
>Nein, ganz und gar nicht. Das Spektrum reicht von "Privatveganern", die sich damit begnügen, sich bei "Veganstammtischen" zu trekken, um zu plaudern und auch gern mal mit Leichenfressern zusammen grillen, wobei sie allenfalls darauf achten, nicht allzuviel Leichenflüssigkeit an ihr Grillgut zu bekommen, vor allem aber, möglichst nicht aufzufallen, bis zu denen, die aktiv für Tierrechte kämpfen, Tiere befreien etc., z.B. Maqi.
>

Ich meinte eigentlich eher Gruppen, die sich gar nicht soo grundsätzlich unterscheiden, sondern wo eher sagen wir mal, das ein oder andere Thema
kontrovers ist, also man könnte es so sehen, aber eben auch anders, beide
Möglichkeiten wären aber veganismus konform (wenn mir was konkretes einfällt, werde ich es nennen).
Ich meine halt, ob die "wahren" Veganer so wahrhaftig sind, das einfach keine Kritik mehr möglich ist. Oder ist die Veganismus-Bewegung dynamisch
(eben nicht dogmatisch), haben sich im Laufe der Jahre bestimmte Einstellungen in der Szene verändert? (ich meine jetzt nicht die grundlegenden Konzepte, sondern eher , der Weg hin zu einer solchen Gesellschaft)
Es MUSS doch ein (langwieriger) Prozess sein, bliebe ansonsten doch nur , dass es einen grossen Knall gibt und >ups<, "wir hams geschafft".
Ich meine , alle einschneidende Gesellschaftsveränderungen kamen zwar recht plötzlich, wenn sie denn kamen, brauchten aber doch eine lange Anlaufzeit.


>
>>gibt es hier extremere Gruppen und andere, die zunächst auch Kompromisse
>>eingehen würden, bevor alle notwendigen Bedingungen für eine vegane >Gesellschaft erfüllt sind.?
>
>Ja, solche Gruppen gibt es leider>

Ist es denn nicht ein wenig naiv zu glauben, dass das möglich wäre, die bestehenden Verhältnisse von heute auf morgen aus den Angeln zu heben
und eine "bessere" Gesellschaft darauf zu errichten.

Wie stellen sich Veganisten oder Veganer eine solche Welt vor? Gibt es darüber ein Buch oder Abhandlungen?
wie würde so eine Welt politisch aussehen. Werden Begrifflichkeiten wie links und rechts usw. nicht mehr gelten?

Wie würden sich hierarchische Strukturen verändern? Wer hat "was zu sagen"?

Das würde mich mal sehr interessieren...

Futurologie?

Autor: Achim Stößer | Datum:
>Ich meinte eigentlich eher Gruppen, die sich gar nicht soo grundsätzlich
>unterscheiden, sondern wo eher sagen wir mal, das ein oder andere Thema
>kontrovers ist, also man könnte es so sehen, aber eben auch anders, beide
>Möglichkeiten wären aber veganismus konform (wenn mir was konkretes

Hm, weiß nicht, worauf Du hinauswillst.

Sicher gibt es Veränderungen, z.B. ist heute das "Freikaufen", das "Tierschützer" so gern betreiben, unter Tierrechtlern eindeutig verpönt. Zwar stibt, wenn ein Tier nicht freigekauft wird, das Tier, aber wenn es freigekauft wird, stibt dafür ein anderes- und der Tiweausbeutr hat zusätzlich noch ein Geschäft gemacht.

Oder technische Veränderungen: während vor relativ kurzer Zeit Gelatine-Fotos zur Dokumentation noch ein ethisches Dilemma waren, gibt es inzwischen hinreichend gute Digitalkamers, vgl. dazu auch den Unfug, den "Menschen [gegen] Tierrecht" treibt - http://maqi.de/txt/interviews-tierrechte.html .

Oder vegane Katzenernährung: während ich vor ein paar Jahren dafür noch übel angefeindet wurde, weil das in Deutschland keiner kannte, und auch letztes Jahr Günther, als er sich dafür aussprach (Suchfunktion -> "Das schwarze Schaf"), kritisiert wurde, gab es kürzlich einen positiven Bericht darüber in der Voice, und das Tierheim Siegen hat nicht nur die Hunde auf vegan umgestellt, sondern versucht es auch mit den Katzen (nicht nur Siegen, zu Österreich siehe auch veganismus.de -> Nachrichten -> "vegetarisch für Hund und Katz" oder so ähnlich).

Zum Konflikt Reformer / Abolitionisten wie gesagt hier im Forum oder auch in o.a. Interview und dem Pyrrhussieg-Text, ggf. einfach mal die Suchfunktion bemühen.

Achim