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Veganismusforum:
Tsunami durch Nichtveganismus

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Tsunami durch Nichtveganismus

Autor: Achim Stößer | Datum:
Mit zur Verhinderung der Auswirkungen von Tsunamis tragen übrigens die Mangroven-Wälder bei.

Dummerweise wurden die großflächig abgeholzt - unter anderem, um dort Garnelen zu züchten.

Quelle: "Nano" von gestern (3sat).

Achim

Re: Tsunami durch Nichtveganismus

Autor: Arno | Datum:
Hallo Achim,

die Auswirkung von Tsunamis kann man nicht nur dadurch verhindern, daß man die Mangrovenwälder dort läßt, wo sie
schon immer gestanden haben, sondern auch dadurch, daß man
den großen Touristengesellschaften untersagt, ihre Hotels
direkt an den Strand zu bauen.

Viele Grüße
Arno

Re: Tsunami durch Nichtveganismus

Autor: Achim Stößer | Datum:
> die Auswirkung von Tsunamis kann man nicht nur dadurch
> verhindern, daß man die Mangrovenwälder dort läßt, wo sie
> schon immer gestanden haben, sondern auch dadurch, daß man
> den großen Touristengesellschaften untersagt, ihre Hotels
> direkt an den Strand zu bauen.

Das ist sicher richtig; es gibt auch noch andere Möglichkeiten, die Auswirkungen einzudämmen (etwa geeigenete Frühwarnsysteme), aber die sind (im Gegensatz zum genannten, das laut dem 3sat-Bericht eben u.a. mit dem Garnelen-Fressen zusammenhängt) wohl weniger tierrechtsrelevant.

Achim

Re: Tsunami durch Nichtveganismus

Autor: Achim Stößer | Datum:
Obiges hab ich ja nur aus dem Gedächtnis nach dem 3sat-Bericht wiedergegeben, hier ein Artikel dazu, daß die Tsunami-Auswirkungen u.a. durch Nichtveganismus (eben die Abholzung für die "Shrimps-Zucht") so verheerend waren.

Zitat:
Intakte Umwelt hätte Tsunami gebremst

Die gewaltige Flutwelle im Indischen Ozean hat eine Natur getroffen, die schon viele Jahrzehnte unter Dauerstress steht. Eine gesunde Umwelt hätte die Flutwelle abbremsen und die Folgen für Siedlungen mildern können.

Naturschützer sind sich einig, dass eine intakte Umwelt das Beben und die nachfolgende Welle recht gut verkraftet und die Folgen für Siedlungen sogar hätte mildern können. Erst der Mensch macht nach ihrer Einschätzung einen Tsunami auch für die Natur zur Katastrophe. Durch Klimaänderung, Schadstoffe und Raubbau seien Meere und Küsten erheblich vorgeschädigt. "Die Natur kennt keine Katastrophen, sondern nur Veränderungen", sagt Stephan Ziegler von der Umweltstiftung World Wide Fund for Nature (WWF).

Die Auswirkungen auf Ökosysteme sind noch nicht im einzelnen klar, Zerstörungen gibt es wohl vor allem an den empfindlichen Korallenriffen. Allein vor der thailändischen Küste sind nach ersten Berichten zehn Prozent der Riffe betroffen. Einige brachen im Sog der Welle ab, andere wurden mit aufgewirbeltem Sand zugedeckt und werden nun vermutlich absterben.

Eine intakte Umwelt - ein natürlicher Puffer

An vielen Stellen habe sich gezeigt, dass Korallenriffe und Mangrovenwälder die Wucht der Flutwelle beim Auftreffen auf die Küste gebremst und so als natürlicher Puffer gewirkt hätten. Die Welle fiel dann nicht so hoch aus, auch wurde die Sogkraft des Wassers gemildert. WWF-Experte Ziegler nennt die Region Sundaban am Golf von Bengalen als Beispiel: "Dort haben die Mangrovenwälder ihren Job getan." Es gebe in der Region verhältnismäßig wenig Zerstörungen.

Früher habe es an 75 Prozent aller tropischen Küsten ausgedehnte Mangrovenwälder gegeben, berichtet Ziegler. Inzwischen sei ein großer Teil abgeholzt - entweder um Shrimp-Farmen Platz zu machen wie in Thailand, oder zur Landgewinnung, oder weil Einheimische das Holz als Baumaterial benutzten. Mehr als die Hälfte der noch vorhandenen ungestörten Gebiete seien bedroht.

Während Mangroven, die direkt am Wasser wachsen und mehrmals täglich vom Salzwasser überflutet werden, sich vermutlich recht schnell regenerieren, steht es um viele Korallenriffe schlimm. Die sensiblen Gebilde aus Kalk, Algen und Korallen leiden seit Jahrzehnten unter der Erd- und damit auch der Wassererwärmung. Viele bröckeln schon.

Durch Korallensterben verlieren Fische ihren Lebensraum
Um die Malediven herum seien bereits mehr als 70 Prozent der Korallen abgestorben, sagt Meeresbiologe Friedhelm Krupp vom Frankfurter Senckenberg-Institut. Steigt die Wassertemperatur, verschwinden die Algen, die Nahrung der Korallen. Das Korallengewebe stirbt ab, zurück bleibt ein nicht sehr stabiles Kalkgerüst. Es sei zu erwarten, dass schon geschädigte Riffe durch zusätzlichen Stress absterben, sagt Krupp. "Das summiert sich eben." Fehlen die Korallen, verlieren auch viele Fische ihren Lebensraum.

Für manche Fischarten könnte die Flutwelle allerdings sogar vorübergehend positive Folgen haben. Die Küstenfischerei wird vermutlich Wochen oder sogar Monate lang ausfallen, weil die Fischer ihre Boote reparieren oder ersetzen müssen. So lange haben die Fischbestände Zeit, sich zu erholen.

Naturschützer haben in den betroffenen Gebieten mit der Bestandsaufnahme nach der Katastrophe begonnen. Freilich standen in den ersten Tagen nach der Flutwelle die Schicksale der Menschen im Vordergrund. Viele WWF-Mitarbeiter hätten Angehörige verloren, berichtet Ziegler. In der schwer getroffenen indonesischen Provinz Aceh auf Sumatra wurde das WWF-Büro kurzerhand zum Krisenzentrum umfunktioniert, um Verletzten zu helfen und humanitäre Hilfe zu koordinieren.
Sabine Ränsch/DPA
http://www.stern.de/wissenschaft/natur/index.html?id=534800&nv=hp_st 07. Januar 2005, Unterstreichung: meine Hervorhebung

Achim

Re: Tsunami durch Nichtveganismus

Autor: Wolfram | Datum:
Bekanntlich reagieren Tiere weitaus sensitiver auf sich anbahnende Umweltänderungen, sowohl Meeres- als auch Landtiere, die von innen heraus unruhig werden und unverzüglich die Flucht ergreifen, sofern die Änderung nicht zuuu spontan erfolgt. Die sich in ihren Lustgefühlen und -ansprüchen (wellness) sonnenden Menschen neigen dazu, diese natürlichen Indikatoren zu ignorieren, sie nicht zu beobachten.

Wolfram

Re: Tsunami durch Nichtveganismus

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Bekanntlich reagieren Tiere weitaus sensitiver auf sich

Sensitiver als was? Pflanzen? Steine? Sicher.

Aber da Du offenbar nichtmenschliche Tiere im ggs. zu menschenmeinst: auch Ureinwohner betroffener Inseln haben rechtzeitig die Flucht ergriffen, weshalb Forscher nun erwägen, erstmals seit 50(?) Jahren wieder mit ihnen Kontakt aufzunehmen (was nicht einfach ist, da sie dazu tendieren, Hubschrauber mit spitzen gegenständen zu attakieren). Gab eine interessante Doku dazu im Kulturweltspiegel oder so.

> anbahnende Umweltänderungen, sowohl Meeres- als auch
> Landtiere, die von innen heraus unruhig werden und
> unverzüglich die Flucht ergreifen, sofern die Änderung nicht

Also bei Korallen oder Anemonen hätte ich das schon meine Zweifel (und nicht nur da).

> zuuu spontan erfolgt. Die sich in ihren Lustgefühlen und
> -ansprüchen (wellness) sonnenden Menschen neigen dazu, diese
> natürlichen Indikatoren zu ignorieren, sie nicht zu beobachten.

Mag sein, aber worauf willst Du (in Bezug auf das Thema) hinaus?

Achim