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Veganismusforum:
Veganes Spenden

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 50

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Veganes Spenden

Autor: Apu | Datum:
Kurze Frage! Habe zur Zeit etwas Geld übrig, und möchte das
im Kampf gegen den Welthunger spenden. Jetzt stelle ich mir
die Frage welche Organisationen vegan sind. Zur Zeit der
Tsunami-Katastrophe habe ich eine vegane Organisation im Netz
gefunden. Leider ist diese Organisation Teil des Hare Krishna
und diese Organisation will ich mit meinem Geld nicht unbedingt
unterstützen. Jetzt Frage ich mich ob es möglich wäre bei einer
konventionellen Organisation(z.B. Welthungerhilfe) anzufragen
ob diese ein extra-Konto einrichten könnten wo das Geld nur für
vegane Zwecke verwendet wird. Wenn hier genügend Leute mitmachen
und ebenfalls eine Anfrage starten würden, könnte man damit
vielleicht Erfolg haben (OK,evtl. bin ich etwas naiv), aber
es kann ja nichts schaden es zu versuchen.

Aktiv werden statt Ablaßhandel

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Kurze Frage! Habe zur Zeit etwas Geld übrig, und möchte das
> im Kampf gegen den Welthunger spenden. Jetzt stelle ich mir

Dir wird wohl klar sein, daß eine der Hauptursachen für den "Welthunger" die ist, daß ein Großteil der Nahrungsmittel (80% des Sojas, 50% des Getreides) verschwendet wird durch "Umwandlung" in Gülle, Methan, Leichenteile etc., sprich Nichtveganismus.

Am effektivsten erreichst Du also etwas (auch gegen den Welthunger), indem Du Dich für Veganismus einsetzt.

Du könntest also z.B. entsprechende Flyer (als besonders effektiv hat sich "Vegetarier sind Mörder" erwiesen) im Copyshop vervielfältigen lassen und dann entsprechend verteilen.

Achim

Man kann auch zweispurig fahren!

Autor: Apu | Datum:
Hallo Achim!
Natürlich ist der Kampf für den Veganismus notwendig um den Welt-
hunger zu bekämpfen. Sollte jedoch (wie in meinen Fall) durch
glückliche Umstände noch Geld übrigbleiben kann man das Geld
auch spenden und nicht wie im Fall der Veganismusbewerbung indirekt sondern direkt den Welthunger bekämpfen. Nur muss man
eben sicherstellen das die Spenden für vegane Hilfen verwendet
werden und nicht wie in manchen Fällen z.B. auch noch Schlachthöfe finanziert werden. Diese Spenden sind nicht als Ablaßhandel zu begreifen, sondern wenn man finanziell dazu in
der Lage ist schlicht und ergreifend notwendig wie eben auch der
Kampf für Veganismus. Ich will nicht spenden um mir ein reines Gewissen zu verschaffen sondern um ganz praktisch zu helfen.
Vegane Grüße. Euer Apu.

P.S. Hier meine email an die Welthungerhilfe. Wenn ich Antwort
erhalte melde ich mich wieder.

Spenden von Veganern!
Guten Tag!
Liebe Vertreter der Welthungerhilfe!
Ich schreibe ihnen weil ich und etliche andere Veganer vorhaben für die
dritte Welt zu spenden. Da wir als Veganer jedoch kein Töten von Tieren
unterstützen wollen(also z.B. Unterstützung von Tiernutzung durch unsere
Gelder), möchte ich sie fragen ob die Welthungerhilfe Projekte hat die
nicht mit einer veganen Lebensweise kollidieren. Oder ob evtl. ein Extra-Konto
für Veganer eingerichtet werden kann an das wir unsere Gelder spenden könnten.
Oder ob mit der Angabe eines Verwendungszwecks bei der Spende sichergestellt
werden kann das die Gelder nur für vegane Projekte genutzt werden können.
Sollten sie auf unsere Anfrage nur negative Antworten geben können, wären wir
ihnen sehr dankbar wenn sie uns Organisationen nennen könnten die unsere
Ansprüche an unseren Spenden nachkommen könnten.
Viele Grüße und weiterhin viel Erfolg im Kampf gegen den Welthunger
wünscht ihnen Apu.

Gute Idee

Autor: Tanja | Datum:
Finde die Idee eigentlich echt gut - wenn jemand nun mal (um das etwas überspitzt zu formulieren ;-)) "zuviel" Geld hat, eh Tierrechtsarbeit macht und folglich vegan lebt, warum sollte er dann nicht auch spenden? Genauso verhält es sich m.E. mit Leuten, die eben viel arbeiten, viel Geld dadurch verdienen aber selbst wenig Zeit für Aktionen haben. Warum sollten die (sofern sie vegan leben) kein Geld spenden, das ist doch in dem Fall ok.
Bin ja mal gespannt, ob die antworten. ;-)

Tanja

Re: Gute Idee

Autor: fileosopher | Datum:
Wenn ein Veganer sagen wir mal 4 Millionen Euro erbt
/gewinnt/findet/was auch immer, kann er ja nicht alles für eigene Aktionen verwenden. Da hlate ich Spenden auch für gut und richtig.

Re: Gute Idee

Autor: Achim Stößer | Datum:
fileosopher schrieb:
>
> Wenn ein Veganer sagen wir mal 4 Millionen Euro erbt
> /gewinnt/findet/was auch immer, kann er ja nicht alles für
> eigene Aktionen verwenden. Da hlate ich Spenden auch für gut

Warum das nicht? 3 Monate lang oder so täglich vor der Tagesschau ein Werbespot für Veganismus und die 4 Mio sind locker weg, Produktionkosten nicht mitgerechnet.

Achim

Re: Gute Idee

Autor: fileosopher | Datum:
Naja, in diesem Fall würde ich das Geld aber an veganer spenden, die solche Spots produzieren können. Ich kann das nämlich nicht.

Re: Gute Idee

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Naja, in diesem Fall würde ich das Geld aber an veganer

An Veganer - das ist ja schonmal was anderes als an eine der genannten Organisationen.

> spenden, die solche Spots produzieren können. Ich kann das
> nämlich nicht.

Wenn Du die 4 Millionen hast, um die genannte Ausstrahlung zu finanzieren, kriegst Du wohl ein paar erstklassige Spots von einer renommierten Agentur umsonst ...

Aber ich vermute fast, daß es bei Apu um einen nicht ganz so hohen Betrag geht ;-) .

Achim

Da vermutest du richtig Achim...

Autor: Apu | Datum:
Ich rede hier von einem Betrag der maximal 1000 Euro groß ist(als einmalige Zahlung vorerst, nicht monatlich oder so), mehr gibt mein Studentensalär leider nicht her...

spots vor tageschau

Autor: lila | Datum:
finde ich eine geniale idee, vielleicht sollte es eine initiative geben, die es sich zum ziel macht, solche spots vor der tagesschau laufen zu lassen und die gelder dafür zusammenbringt. wäre eine sehr effektive art aufzuklären und wachzurütteln, veganismus bekannt zu machen und eine beußtseinsänderung herbeizuführen (vorausgesetzt, man macht die spots so, daß sie das auch zu bewirken vermögen).
ob es realistisch wäre weiß ich nicht. wenn ja, dann wären spenden hierfür sehr gut verwendet.

Re: spots vor tageschau

Autor: Achim Stößer | Datum:
> finde ich eine geniale idee, vielleicht sollte es eine
> initiative geben, die es sich zum ziel macht, solche spots
> vor der tagesschau laufen zu lassen und die gelder dafür
> zusammenbringt. wäre eine sehr effektive art aufzuklären und

Wenn die Ausstrahlung, sagen wir, 20000 Euro kostet (das ist etwa die Größenordnung, die Produktion ist nicht enthalten), brauchst Du nur 20 Veganer *) wie Apu zu finden, die Dir 1000 Euro zur Verfügung stellen (ist dann aber nur ein Spot und eine einzige Ausstrahlung.)

Das dürfte schwierig werden, insbesondere, wenn es bei dem Spot wirklich um Veganismus/Tierrechte geht, weil die meisten ja lieber kontraproduktive Vegetarismus/Tierschutz-Unsinn verbreiten ... es wird sich also kaum jemand finden der folgendes unterstützt:

> wachzurütteln, veganismus bekannt zu machen und eine
> beußtseinsänderung herbeizuführen (vorausgesetzt, man macht
> die spots so, daß sie das auch zu bewirken vermögen).

Ich denke eigentlich, daß sich solche 20000 Euro effektiver einsetzen ließen.

Achim

*) Spenden von Nichtveganern zu verwenden wäre ja ethisch inakzeptabel und strategisch kontraproduktiv (Ablaßhandel).

Re: spots vor tageschau

Autor: lila | Datum:

Achim Stößer schrieb:

> Wenn die Ausstrahlung, sagen wir, 20000 Euro kostet (das ist
> etwa die Größenordnung, die Produktion ist nicht enthalten),
> brauchst Du nur 20 Veganer *) wie Apu zu finden, die Dir 1000
> Euro zur Verfügung stellen (ist dann aber nur ein Spot und
> eine einzige Ausstrahlung.)
>
> Das dürfte schwierig werden, insbesondere, wenn es bei dem
> Spot wirklich um Veganismus/Tierrechte geht, weil die meisten
> ja lieber kontraproduktive Vegetarismus/Tierschutz-Unsinn
> verbreiten ... es wird sich also kaum jemand finden der
> folgendes unterstützt:
>
> > wachzurütteln, veganismus bekannt zu machen und eine
> > beußtseinsänderung herbeizuführen (vorausgesetzt, man macht
> > die spots so, daß sie das auch zu bewirken vermögen).

> Ich denke eigentlich, daß sich solche 20000 Euro effektiver
> einsetzen ließen.


ja es sind unsummen, und klar ließen sich mit solchen summen viel gutes tun. aber wenn ein jahr lang regelmäßig vielleicht zweimal pro woche so ein spot vor der tagesschau laufen würde, könnte sich durchaus in den köpfen der menschen was bewegen, eine art umschwung in gang kommen. und dann wäre es das geld wiederum wert. die spenden sollten natürlich nicht für kontaproduktive tierschutzspots herhalten, es muß im voraus klar sein daß es tierrechtsspots werden.


> *) Spenden von Nichtveganern zu verwenden wäre ja ethisch
> inakzeptabel und strategisch kontraproduktiv (Ablaßhandel).

verstehe nicht ganz, warum wäre das ethisch inakzeptabel und strategisch kontraproduktiv? was meinst du mit ablaßhandel?

Re: spots vor tageschau

Autor: Blanc | Datum:
apu könnte doch versuchen bei unserem zukünftigen freien tv sender eine sendezeit zu bekommen ;)


wie wäre es denn mit werbeplakaten? diese ganz großen die überall in der stadt hängen. das wär eigentlich auch eine möglichkeit sein geld anzulegen, wenn man davon zu viel hat ;)

lg rebecca

Ablaßhandel

Autor: Achim Stößer | Datum:
> verstehe nicht ganz, warum wäre das ethisch inakzeptabel und
> strategisch kontraproduktiv? was meinst du mit ablaßhandel?

Ablaßhandel bedeutet, daß die Leute, statt vegan zu werden, sich ein "reines Gewissen" erkaufen. Da dadurch Veganer verhundert werden, ist es doch wohl offensichtlich, daß und warum das sowohl ethisch als auch strategisch inakzeptabel ist.

Das ist auch der Grund, warum wir eben keinen Ablaßhandel btrieben (siehe http://maqi.de/txt/agenda.html), nicht etwa, weil wir so im Geld schwimmen.

Mit der Suchfunktion findest Du dazu noch einiges mehr hier im Forum (weiteres Stichwort etwa "Spenden").

Achim

Re: Gute Idee

Autor: Achim Stößer | Datum:
> das etwas überspitzt zu formulieren ;-)) "zuviel" Geld hat,

Wie geht das?

> eh Tierrechtsarbeit macht und folglich vegan lebt, warum
> sollte er dann nicht auch spenden? Genauso verhält es sich

Wie sich hier zeigt, ist die Frage: an wen.

Mal davon bgesehen, "vegane" Projekte bei (z.B.) den von Apu genannten Organisationen zu finden, betreiben diese nunmal in großem Stil Ablaßhandel (auch wenn das für Apu selbst nicht zutreffen mag), und daß das nunmal kontraproduktiv ist müssen wir ja sicher nicht mehr diskutieren. Ganz so einfach ist das also nicht.

Achim

Re: Gute Idee

Autor: Tanja | Datum:
> > das etwas überspitzt zu formulieren ;-)) "zuviel" Geld hat,
>
> Wie geht das?

Was weiß ich, soll's aber geben. ;-)

> Mal davon bgesehen, "vegane" Projekte bei (z.B.) den von Apu
> genannten Organisationen zu finden, betreiben diese nunmal in
> großem Stil Ablaßhandel (auch wenn das für Apu selbst nicht
> zutreffen mag), und daß das nunmal kontraproduktiv ist müssen
> wir ja sicher nicht mehr diskutieren. Ganz so einfach ist das
> also nicht.

Da aber nun mal nicht für jeden die Möglichkeit besteht, aktiv zu werden und vor allem auch niemals in allen wichtigen Bereichen, ist es in solch einem Fall doch trotzdem ok, zu spenden. Beispiel 26.12.2004: Danach haben superviele Menschen gespendet und natürlich haben die sich damit ein reines Gewissen verschafft (die Kleidung aus Kinderarbeit ist halt doch so günstig und man spendet ja...) - doch selbst nicht zu spenden und deswegen für diese Menschen nichts zu tun mit der Begründung, die Organisationen, die die Spenden sammeln, betreiben Ablaßhandel, kann kaum der richtige Weg sein.

Tanja

PS: Das Beispiel habe ich nur genommen, weil es noch jedem im Gedächtnis ist; faszinierend fand ich tatsächlich die große Spendenbereitschaft als ob nicht überall auf der Welt tagtäglich allein unzählige Menschen verhungern würden.

Re: Gute Idee

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Da aber nun mal nicht für jeden die Möglichkeit besteht,
> aktiv zu werden und vor allem auch niemals in allen wichtigen

Naja, was heißt "aktiv werden" ... wie ich zu zeigen versucht habe, lassen sich mit beliebig wenig Aufwand beliebuig große Summen ausgeben (ohne an irgendwelceh dubiosen ablaßhandelsorganisatuionen spenden zu müssen).

> Bereichen, ist es in solch einem Fall doch trotzdem ok, zu
> spenden. Beispiel 26.12.2004: Danach haben superviele
> Menschen gespendet und natürlich haben die sich damit ein
> reines Gewissen verschafft (die Kleidung aus Kinderarbeit ist
> halt doch so günstig und man spendet ja...) - doch selbst
> nicht zu spenden und deswegen für diese Menschen nichts zu
> tun mit der Begründung, die Organisationen, die die Spenden

Die Alternative zu "spenden" ist ja nicht "nichts tun", sondern "etwas Sinnvolles tun".

> PS: Das Beispiel habe ich nur genommen, weil es noch jedem im
> Gedächtnis ist; faszinierend fand ich tatsächlich die große
> Spendenbereitschaft als ob nicht überall auf der Welt
> tagtäglich allein unzählige Menschen verhungern würden.

Woebe ich bezweifle, daß diese Spenden den Betroffenen wirklich geholfen haben.

Achim

Re: Gute Idee

Autor: Tanja | Datum:
> Naja, was heißt "aktiv werden" ... wie ich zu zeigen versucht
> habe, lassen sich mit beliebig wenig Aufwand beliebuig große
> Summen ausgeben (ohne an irgendwelceh dubiosen
> ablaßhandelsorganisatuionen spenden zu müssen).

Ja, aber ein Werbespot (auch wenn der sicher sinnvoll sein kann) füllt keine leeren Mägen. Das tut Essen - und Essen gibt's für Geld. ;-/

> > PS: Das Beispiel habe ich nur genommen, weil es noch jedem im
> > Gedächtnis ist; faszinierend fand ich tatsächlich die große
> > Spendenbereitschaft als ob nicht überall auf der Welt
> > tagtäglich allein unzählige Menschen verhungern würden.
>
> Woebe ich bezweifle, daß diese Spenden den Betroffenen
> wirklich geholfen haben.

Das kann sein, zumindest bei einem großen Teil.

Tanja

Ursachenbekämpfung

Autor: Achim Stößer | Datum:
Tanja schrieb:
>
> > Naja, was heißt "aktiv werden" ... wie ich zu zeigen versucht
> > habe, lassen sich mit beliebig wenig Aufwand beliebuig große
> > Summen ausgeben (ohne an irgendwelceh dubiosen
> > ablaßhandelsorganisatuionen spenden zu müssen).
>
> Ja, aber ein Werbespot (auch wenn der sicher sinnvoll sein
> kann) füllt keine leeren Mägen. Das tut Essen - und Essen
> gibt's für Geld. ;-/

Was aber auch nichts daran ändert, daß, selbst wenn sich eine geeignete Institution unter denen von Apu angeschriebenen befindet (konkretes Beispiel: eine vegane SOS-Kinderdorfmutter, die zudem noch gegen den SOS-Kinderdorfgrundsatz, der das ansonsten gute Konzept ethisch inakzeptabel macht, nämlich die "religiöse Erziehung" der Kinder, verstößt) Ursachen- statt Symptombekämpfung idR weit effektiver ist.

Gerade im von Dir benannten Beispiel wären, wie wir ja inzwischen wissen, die verheerenden Auswirkungen des Tsunami in einer vegenane Gesellschaft weniger verheerend gewesen (weitere Vorbeugemaßnahmen mal außen vor),und das ist nur win winziger Teilaspekt.

Achim

Re: Ursachenbekämpfung

Autor: Tanja | Datum:
Ich verstehe schon, was Du sagen willst - aber die Ursachenbekämpfung nutzt den jetzt lebenden bzw. sterbenden Individuen nichts. Und wenn es eine vettretbare Möglichkeit gibt, denen zu helfen, muß man das natürlich tun. Mit vertretbar meine ich in dem Fall, damit zum Beispiel nicht die Verbreitung von Theismus zu unterstützen. Erinnert mich an die South Park-Folge mit dem "hungrigen Hugo", wo irgendwelche Missionare rumrennen und Bibeln verteilen anstatt Essen. ;-)

Tanja

Re: Ursachenbekämpfung

Autor: fileosopher | Datum:
Ich finde Ursachenbekämpfung sollte auch immer Vorrang haben, aber auch die heute leidenen Menschen oder Tiere müssen ja irgendwie versorgt werden. Wie sieht es denn in diesem Zusammenhang eigentlich mit Tierschutzarbeitr aus? Die Leidensbedingungen für die Tiere zu verbessen kann zwar nicht der Weißheit letzter Schluss sein, aber wenn sich Tierschützer um die Symptome kümmern und Tierrechtler um die Ursachenm, ergäntzt sich das doch irgrendwo, oder?

Tierschutz/Tierrechte

Autor: Tanja | Datum:
Zu dem Thema sollte über die Suchfunktion schon einiges zu finden sein, wurde bereits x-mal diskutiert. ;-)
Natürlich bezog sich mein Beitrag auch auf nichtmenschliche Tiere - allerdings ist ja klar, daß man nicht hier und heute Einzelnen helfen und damit weitere Opfer "entstehen" lassen kann. Was also die Forderungen nach "größeren Käfigen" oder "schonender Schlachtung" angeht, sind diese selbstverständlich abzulehnen, die Gewalt wird dadurch nicht weniger und speziesistisches Denken/Handeln zementiert, was eben dazu führt, daß weniger Menschen die Notwendigkeit von Tierrechten und Veganismus erkennen. Einzelnen Tieren dagegen durch Tierbefreiungen und/oder Aufnahme von in Not geratenen Tieren zu helfen, sehe ich dagegen als ein nicht nur legitimes sondern auch notwendiges Mittel an, hier und heute zu helfen.

Tanja

Re: Tierschutz/Tierrechte

Autor: fileosopher | Datum:
Hallo Tanja,
danke für die Antwort. :-) Ich verstehe deine Argumentation, dass Tierschutz den Tierrechten widerspricht und Tierrechte häufig verhindert. Aber wie sieht es denn in solch Grenzfällen aus, wenn du Tiere nicht mehr befreien kannst, ihnen aber das Leiden erleichtern könntest. Es gibt doch da so eine Gruppe, die Tieren in Tiertransportern was zu Trinken gibt. Diese Gruppe gehört wohl eindeutig zum Tierschutz, dennoch finde ich es sinnvoll Tieren vor der ihrer Ermrodung wengistens was zu Trinken geben, wenn man sie nicht befreien kann. Wie siehst du das? Oder verhindern solche Tierschützer auch Tierrechte?

lg,
fileosopher

Re: Tierschutz/Tierrechte

Autor: Tanja | Datum:
Hallo fileosopher,

> Aber wie sieht es denn in solch
> Grenzfällen aus, wenn du Tiere nicht mehr befreien kannst,
> ihnen aber das Leiden erleichtern könntest. Es gibt doch da
> so eine Gruppe, die Tieren in Tiertransportern was zu Trinken
> gibt. Diese Gruppe gehört wohl eindeutig zum Tierschutz,
> dennoch finde ich es sinnvoll Tieren vor der ihrer Ermrodung
> wengistens was zu Trinken geben, wenn man sie nicht befreien
> kann. Wie siehst du das? Oder verhindern solche Tierschützer
> auch Tierrechte?

Dagegen, Leiden zu mindern wo man es nicht verhindern oder beenden kann, ist natürlich absolut nichts zu sagen - im Gegenteil. Aber meist geschieht das eben in dem von mir genannten Kontext, so auch bei der von Dir angesprochenen Tierschutzgruppe "Animals Angels", die sich für "kürzere Transportzeiten" und "Einhaltung der Gesetze" einsetzt. Da wird suggeriert, es sei ok, Tiere umzubringen, solange sie nur bis dahin "gut behandelt" würden.

Letztendlich muß man natürlich auch an die Effektivität seines Tuns denken - ich persönlich würde natürlich, wenn ich einen "Schlachttiertransporter" auf einem Parkplatz sehen würde, versuchen, den Tieren dort irgendwie zu helfen, aber extra durch die Gegend fahren und quasi nichts anderes machen ist sicher nicht sehr hilfreich - jedenfalls nicht auf das Gesamtproblem bezogen. Das wäre wie eigenhändig Sprudelwasser in Kisten nach Kenia einzufliegen und dort zu verteilen um somit der Wasserknappheit dort ein Ende zu bereiten. Ein paar einzelnen Menschen würde das sicher helfen - aber unzählige andere würden weiter verdursten.

Es ging hier im Thread zwar ursprünglich um Geld - aber mind. genauso kostbar ist Zeit, deswegen sollte man die eben so investieren, daß man möglichst viel erreicht.

Tanja

Re: Ursachenbekämpfung

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Mit vertretbar meine ich in dem Fall, damit zum Beispiel
> nicht die Verbreitung von Theismus zu unterstützen. Erinnert
> mich an die South Park-Folge mit dem "hungrigen Hugo", wo
> irgendwelche Missionare rumrennen und Bibeln verteilen
> anstatt Essen. ;-)

Das wieder erinnert mich an die Realität, in der z.B. nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion dort Bibelhäuser mit Sekt und Kaviar eingeweiht wurden, während vor der Tür die Menschen verhungerten.

Achim

SOS-Kinderdörfer

Autor: Apu | Datum:
Interessant. Die SOS-Kinderdörfer sind also doch eine religiös
beeinflußte Organisation. Ich hatte eine Liste von Hilfsorganisationen auf spiegel.de abgerufen und dachte alle
religiösen Organisationen ausgelassen zu haben(also Caritas, Diakonie, etc.), aber das die SOS-Kinderdörfer religiös beeinflußt sind wußte ich nicht. Dann fällt das ja schon mal flach...

Weitere Emails versendet...

Autor: Apu | Datum:
Hallo.
Ich wollte euch nur mitteilend das ich
meine mail noch an weitere Organisationen
versendet habe. Nämlich:
Ärzte ohne Grenzen,Care,SOS Kinderdörfer,
Deutsches Rotes Kreuz,Help Direct e.V.,
Oxfam,Unicef,Uno Flüchtlingshilfe.
Hoffe es kommt was dabei rum.
Vegane Grüße. Apu.

Erste Antworten kommen rein...

Autor: Apu | Datum:
Vom Deutschen Roten Kreuz:
Sehr geehrter Apu,

vielen Dank für Ihre mail.

Das rote Kreuz unterstützt vorrangig die Gesundheitsfürsorge, den
Katastrophenschutz bzw. die Soforthilfe im Katastrophenfall. Für Tiere
setzen sich andere Organisationen ein.

Das Hygiene- und Gesundheitsprojekt in Togo hat den Brunnenbau zum Ziel.
Sauberes Wasser ist ein zu seltenes Gut in Afrika. Durch die Versorgung mit
Frischwasser werden durchfallerkrankungen und malaria gestoppt.
Parallel dazu zeigen wir den Menschen, wie sie mit einfachen Mitteln zur
Verbesserung ihrer Gesundheit beitragen können.

Wenn dieses Projekt für Sie in Frage kommen sollte, freue ich mich über
eine Antwort. Andere ähnliche Projekte haben wir in vielen afrikanischen
Ländern.

Mit den besten Grüßen

Conny Häusler
DRK-Generalsekretariat
Carstennnstr. 58
12205 Berlin


Von der Deutschen Welthungerhilfe:
Sehr geehrter Apu,

vielen Dank für Ihr Schreiben und Ihr Interesse an der Arbeit der
Welthungerhilfe.

Wenn ich richtig informiert bin, essen Veganer nicht nur kein Fleisch von
Tieren, sondern auch keine Produkte, die von Tieren produziert werden, wie
zum Beispiel Milch und Eier.

In unseren Projekten erhalten zum Beispiel arme Bauernfamilien als
"Tierfonds" Büffel, die den Bauern bei der Feldarbeit helfen. Diese Tiere
werden nicht gegessen. Fonds heißt es deshalb, weil der oder die Büffel
auch der Zucht dienen und ein Kalb würde in diesem Fall an den Fonds
zurückgegeben, um somit wieder anderen Familien zu helfen, ihre Felder zu
bestellen oder die Ernte einzubringen. Auch gibt es Projekte, in denen wir
Hühner und Küken an arme Familien geben. Dieses Geflügel gibt dann nicht
nur Eier, sondern wird auch gegessen. Kühe in unseren Projekten dienen der
Produktion von Milch und Milchprodukten. In Indien z.B. geben wir eine Kuh
an Familien, die dann der Eigenversorgung mit Milch dient und zusätzlich
können Überschüsse an Milch verkauft werden und somit ein Einkommen erzielt
werden. In Kenia z.B. gibt es ein von uns unterstütztes Projekt, in dem die
Bienenzucht vorrangig ist. Sie sehen, der Umgang mit Tieren ist sehr
unterschiedlich in unserer Projektarbeit. Auch achten wir darauf, dass die
Tiere gut gehalten werden und gesund bleiben.

Tiere spielen im Leben der Landbevölkerung in den Ländern, die wir
unterstützen, eine wichtige Rolle - auch für die Ernährung. Ich kann Ihnen
auch nicht zusichern, dass zum Beispiel in einem Projekt, wo es vorrangig
um die Frauenförderung oder die Förderung von Kindern und Jugendlichen
geht, zum Beispiel für die tägliche warme Mahlzeit in der Schulküche, keine
Tiere oder Tierprodukte verwendet werden. Auch haben wir kein spezielles
Konto für Veganer und werden auch keines einrichten. In unseren
Nothilfe-Projekten verteilen wir Saatgut, Wasser, Küchensets, Decken und
Zelte. Vielleicht wären diese Projekte für Ihre Unterstützung geeignet?
Welche speziellen Projekte wir zur Zeit mit unserer Nothilfe unterstützen,
erfahren Sie auch gerne aus dem Internet unter: www.welthungerhilfe.de

Ansonsten kann Ihnen mit Ihrem Anliegen auch sicherlich der WWF in
Frankfurt weiterhelfen.

Mit freundlichen Grüßen

Josefa Goyke
Fundraising
Deutsche Welthungerhilfe e.V.
Friedrich-Ebert-Str. 1
D-53173 Bonn
Tel.: +49 (0) 228-2288158
Fax: +49 (0) 228-2288203
josefa.goyke@dwhh.de
www.welthungerhilfe.de
Member of Alliance2015

Und als letztes eine leider vollständig negative Antwort von helpdirect:

Sehr geehrter Herr Poczka,

dies ist wirklich ein sehr spezieller Wunsch. Hier können wir Ihnen
leider nicht weiter helfen.

Mit freundlichen Grüßen

Harald Meurer

Erste Einschätzungen...

Autor: Apu | Datum:
Also was meint ihr? Sind Spenden an die Welthungerhilfe mit dem Verwendungszweck "Nothilfe" und Spenden an das Deutsche Rote Kreuz für ihr Wasserprojekt in Togo ethisch vertretbar?
Ich bin da noch ein bisschen verunsichert und würde gerne eure Meinung dazu hören.

Antwort auf die Antworten...

Autor: Apu | Datum:
Ich habe nochmal eine mail an das Deutsche Rote Kreuz geschickt.
Jetzt im nachhinein hätte ich vielleicht noch genauer nachfragen sollen inwiefern das Projekt wirklich "vegan" ist. Werde das vielleicht noch nachholen. Meine Zustimmung zu dem Projekt die ich in der mail erkennen lasse und die Sache das ich für das Projekt werben werde gilt natürlich nur dann wenn die Sache ethisch einwandfrei ist und eure Meinung würde mich da brennend interressieren. Also los, antwortet ;-)
Hier jetzt (mit Vorbehalt) die zustimmende mail:

Sehr geehrte Frau Häusler!
An einer Unterstützung für das "Wasser"-Projekt in Togo wäre ich sehr
interressiert. Da ich jedoch mit meiner Spende nur dieses "vegane"
Projekt
unterstützen will und nicht andere "unvegane", wäre ich sehr dankbar
wenn
sie mir die Kontonummer für das Togo-Projekt oder den entsprechenden
Verwendungszweck bei einem Konto des DRK per mail schicken könnten.
Ich werde diese Angaben auch im Internet veröffentlichen und andere
Veganer
ebenfalls auffordern für das Togo-Projekt zu spenden.
Mit veganen Grüßen.
Apu.

Re: Erste Einschätzungen...

Autor: Tanja | Datum:
Hallo Apu,

die Welthungerhilfe kannst Du doch vergessen nach deren Schreiben, bei denen geht ja wohl gar nix ohne Tierausbeutung. Das Wasserprojekt klingt ja ganz gut, wäre halt wichtig, zu erfahren, ob das Geld dann tatsächlich nur für diesen Zweck verwendet wird; mir persönlich ist das DRK eher unsympathisch weil die, soweit ich weiß, allein unglaublich hohe Ausgaben für eigene bürokratische Zwecke haben.

Und da Du ja nun gesagt hast, um wieviel Geld es sich eigentlich handelt, würde ich an Deiner Stelle diese tausend Euro nehmen, viele Flugblätter, Aufkleber etc. drucken und sie möglichst zielgerichtet unters Volk bringen - denn mit Information erreicht man langfristig ja mehr.

Tanja

Re: Erste Einschätzungen...

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Schreiben, bei denen geht ja wohl gar nix ohne
> Tierausbeutung. Das Wasserprojekt klingt ja ganz gut, wäre

Vielleicht hat sie ihn ja falsch verstanden und gedacht, er möchte gern ausschließlich antivegane Projekte unterstützen, wenn die Tiere schon nicht aufgefressen werden (wer's glaubt, spätestens wenn der Büffel hinlt wird er wohl anderweitig "verwertet"), sollen sie wenigstens ordentlih ausgebeutet werden ...

> halt wichtig, zu erfahren, ob das Geld dann tatsächlich nur
> für diesen Zweck verwendet wird; mir persönlich ist das DRK
> eher unsympathisch weil die, soweit ich weiß, allein

Ich habe im Internet nichts bruachbares zu einem DRK-Togo-Brunnen-Projekt gefunden, auch wenn es da einige Togo-Brunnen-Projekte gibt ...

> unglaublich hohe Ausgaben für eigene bürokratische Zwecke
> haben.
>
> Und da Du ja nun gesagt hast, um wieviel Geld es sich
> eigentlich handelt, würde ich an Deiner Stelle diese tausend
> Euro nehmen, viele Flugblätter, Aufkleber etc. drucken und
> sie möglichst zielgerichtet unters Volk bringen - denn mit
> Information erreicht man langfristig ja mehr.

D'accord.

Achim
>
> Tanja

Re: Erste Einschätzungen...

Autor: Apu | Datum:
Tanja schrieb:
>
> Hallo Apu,
>
> die Welthungerhilfe kannst Du doch vergessen nach deren
> Schreiben, bei denen geht ja wohl gar nix ohne
> Tierausbeutung.
Wenn ich die mail richtig verstanden habe geht doch etwas ohne Tierausbeutung. Und zwar die sogenannte "Nothilfe". Dort verteilen die Helfer Saatgut, Wasser, Küchensets, Decken und
Zelte. Das klingt doch erst mal sehr vegan ;-)

Was du sagst über die Höhe des Betrages und wie ich ihn verwenden
sollte, dazu kann ich nur sagen das ich vielleicht die Hälfte spende und die andere für Flugblätter verwende. Das wäre dann das von mir angedeutete zweispurig fahren.

"Nothilfe"

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Wenn ich die mail richtig verstanden habe geht doch etwas
> ohne Tierausbeutung. Und zwar die sogenannte "Nothilfe". Dort
> verteilen die Helfer Saatgut, Wasser, Küchensets, Decken und
> Zelte. Das klingt doch erst mal sehr vegan ;-)

Naja, wobei, so wie ich das verstanden habe, beim Ernten des dann gesäte Saatguts wohl wieder Tierausbeutung betrieben wird?

Aber selbst wenn das ein "veganes" Projekt wäre, ist das nicht ein bißchen wie Sauerkraut beim Metzger oder Pommes bei McDonald's kaufen?

Achim

Spenden an die Welthungerhilfe

Autor: Apu | Datum:
Achim Stößer schrieb:

> Naja, wobei, so wie ich das verstanden habe, beim Ernten des
> dann gesäte Saatguts wohl wieder Tierausbeutung betrieben wird?

Mmmh, wo liest du das? So habe ich die mail nicht verstanden.


> Aber selbst wenn das ein "veganes" Projekt wäre, ist das
> nicht ein bißchen wie Sauerkraut beim Metzger oder Pommes bei
> McDonald's kaufen?

Solange die Gelder nur für vegane Zwecke benutzt werden würde ich eine Spende noch für ethisch akzeptabel halten. Immerhin geht es um hungernde Menschen.

Gerade eben noch eine mail bekommen.
Die Kontoverbindung ist übrigens:

Das Stichwort für Spenden ist "Sudan" und die Bankverbindung ist: Sparkasse
KölnBonn, Konto 1115, BLZ: 380 500 00.

Re: Erste Antworten kommen rein...

Autor: blanci | Datum:
> In Indien z.B. geben
> wir eine Kuh
> an Familien, die dann der Eigenversorgung mit Milch dient und
> zusätzlich
> können Überschüsse an Milch verkauft werden und somit ein
> Einkommen erzielt
> werden.
> Tiere gut gehalten werden und gesund bleiben.


In Indien sind doch die Kühe heilig, oder verwechsel ich da jetzt was? Ansonsten denke ich nicht dass derjenige wirklich weiß wovon er redet. Von wegen gut gehalten... Kälber in Indien müssen neben den Müttern verdursten weil man es ja nicht umbringen darf.

Heilige Kühe

Autor: Tanja | Datum:
Hi Blanc,

daß die Kühe heilig sind, bedeutet ja nur, daß sie nicht getötet werden - asugebeutet und gefangengehalten (Milchproduktion) werden sie trotzdem.

Zitat: Kälber in Indien müssen neben den Müttern verdursten weil man es ja nicht umbringen darf.


Ähm, ich nehme an, Du hast Dich da etwas unglücklich ausgedrückt? ;-) In Äthiopien verhungern und verdursten auch so einige Menschen - sicher kein Grund, sie deswegen "prophylaktisch" umzubringen.

Tanja

Re: Heilige Kühe

Autor: blanci | Datum:
ne, ich meine das anders. in indien sind kühe heilig, sprich, sie dürfen nicht geschlachtet werden. aber in indien werden viele milchprodukte hergestellt, sprich, die kühe müssen kälber gebähren. doch diese "nebenprodukte" dürfen sie ja nicht umbringen, weil das ihr glaube nicht zulässt, sprich, die kälber werden ein paar meter weiter neben den müttern angebunden und sie müssen verdursten (natürlicher tot sozusagen). von wegen "gute haltung".

Kühe "schlachten" in Indien

Autor: Achim Stößer | Datum:
blanci schrieb:
>
> ne, ich meine das anders. in indien sind kühe heilig, sprich,
> sie dürfen nicht geschlachtet werden. aber in indien werden

Huch, seit wann? Fundamentalistische Hindus versuchen zwar immer mal wieder, ein solches Gesetz landesweit durchzudrücken (aufgrund ihrer Wahnvorstellungen, nicht aus ethischen Gründen, versteht sich), aber m.W. haben sie das bisher nicht geschafft:

Zitat:
Indien plant Schlachtverbot
Heilige Kühe bald gesetzlich geschützt
NEU-DELHI (dpa). Indiens Metzgern droht Ungemach: Die regierende Hindu-Partei BJP will ihnen in den Arm fallen und ein landesweites Schlachtverbot für Kühe durchsetzen. Die für Hindus heiligen Huftiere würden nicht nur in Indien geschlachtet und verzehrt, ihr Fleisch werde auch exportiert, wetterte der BJP-Abgeordnete Onkar Singh Lakhawat im Parlament.
Als ein Mitglied der Opposition einwandte, es würden doch nur alte Kühe getötet, erwiderte Lakhawat: "Wenn unsere Eltern alt werden, bringen wir sie ja auch nicht um." Hindus stellen 85 Prozent der 960 Millionen Inder. Zwölf Prozent der Bevölkerung sind Moslems, die ein Schlachtverbot als Beschneidung ihrer religiösen Freiheit ablehnen. In Indien gibt es derzeit kein landesweites Verbot, Kühe zu schlachten. So darf ihnen zwar im Regierungsbezierk der Hauptstadt Neu-Delhi kein Haar gekrümmt werden, aber andere indische Bundesstaaten sind weniger streng. Herumstehende Kühe sind inIndien ein gewohnet Anblick. Die meisten werden von ihren Besitzern davongejagt, wenn sie alt oder krank werden.

Badische Zeitung, 14. Juli 1998
http://kant.stepnet.de/projekte/indien/html/Ipresse.htm


Gibt ja in Indien, wie im Artikel erwähnt, auch z.B. Anhängher anderer Wahnvorstellungen:
("Metzger vor der Moschee").


> sozusagen). von wegen "gute haltung".

Tja ... religiöser Wahn, wie gesagt, nix Ethik:
Zitat: Kritiker halten die Kuhschutz-Debatte für scheinheilig. Da die Tiere in den meisten Bundesstaaten nicht geschlachtet werden dürfen, werden sie meist einfach vom Hof gescheucht, wenn sie keine Milch mehr geben. 100.000 Kühe streunen nach der Schätzung einer indischen Zeitung alleine durch die Straßen der Hauptstadt Neu Delhi - und vegetieren in der 14-Millionen-Metropole teils unter erbärmlichen Bedingungen vor sich hin.

Die Tiere werden bei Unfällen mit Autos verkrüppelt, leiden unter Krankheiten und ernähren sich von Abfällen in der Gosse. Und so fragt der prominente Dalit-Politiker Udit Raj denn auch mit Blick auf die orthodoxen Hindus: «Wenn die Kuh ihre Mutter ist, warum behalten sie sie dann nicht zu Hause, statt sie Müll essen zu lassen?»

http://www.vistaverde.de/news/Politik/0308/21_heilige_kuh.htm


Achim

Re: Kühe

Autor: blanci | Datum:
ok, nicht bei allen in indien. aber bei den meißten sind sie ja doch heilig und werden nicht geschlachtet, also bei vielen halt. habe die bilder von den kälbern leider nicht sonst hätt ich sie reingestellt.

Weitere Antworten...

Autor: Apu | Datum:
Ärzte ohne Grenzen:
Sehr geehrter Herr Apu,

vielen Dank für Ihre Anfrage! Ärzte ohne Grenzen unterstützt in seinen
Hilfsprojekten natürlich nicht aktiv das Töten von Tieren. Da wir jedoch
unsere Patienten in Krisengebieten mit ganz unterschiedlichen Medikamenten
behandeln, können wir nicht ausschließen, dass bei deren Entwicklung oder
Herstellung Tierversuche durchgeführt wurden oder tierische Produkte zum
Einsatz kamen.

Lediglich in den psychologischen Projekten, in denen es meist um die
Bewältigung von katastrophen- oder kriegsbedingten Traumata geht, können
wir garantieren, dass Ihre Anforderungen erfüllt sind. Als längerfristiges
Projekt unterstützen Psychologen von Ärzte ohne Grenzen zum Beispiel die
Menschen in den palästinensischen Autonomiegebieten. Wenn Sie gezielt
hierfür spenden möchten, reicht das Stichwort "Palästina" bei der
Überweisung, damit die Spende entsprechend zugeordnet wird.

Lassen Sie uns wissen, wenn Sie weitere Fragen haben!

Mit freundlichen Grüßen

Pia Daute
Spendenabteilung

Endgültige Antwort vom Deutschen Roten Kreuz:

Sehr geehrter Herr Apu,

vielen Dank für Ihr Interesse.

Der Name des Projektes ist " Förderung der Familiengesundheit in den
Regionen Savanes + Plateaux in Togo". Im Rahmen des Projektes werden 51
Brunnen gebaut bzw. rehabilitiert und über 1.000 Latrinen für 25.000
Menschen gebaut. In 70 Dörfern werden von ausgebildeten
Rotkreuz-Freiwilligen Gesundheitsaufklärung durchgeführt und Kampagnen für
eine saubere Umwelt initiiert. Das Projekt wird vom togolesischen Roten
Kreuz mit hauptamtlichen Mitarbeitern und Freiwilligen in die Praxis
umgesetzt. Wir unterstützen es finanziell gemeinsam mit dem Dänischen Roten
Kreuz und der EU. Eine DRK-Delegierte ist als Projektmanagerin vor Ort.

Bitte überweisen Sie Ihre Spenden auf folgendes Konto:

Bank für Sozialwirtschaft
Konto 414141
BLZ: 37020500
Verwendungszweck: Afrika/ 220

Die Nummer 220 ist dabei besonders wichtig, weil sie auf das Projekt in
Togo hinweist.

Vielen herzlichen Dank für Ihre Unterstützung. Für weitere Fragen stehe ich
Ihnen selbstverständlich zur Verfügung.

Mit den besten Grüßen

Conny Häusler
DRK-Generalsekretariat
Carstennnstr. 58
12205 Berlin


Corporate Sponsorship
fon: 030- 85404168
fax: 030- 854046168
haeuslec@drk.de
www.drk.de

Mail an die Welthungerhilfe!

Autor: Apu | Datum:
Sehr geehrte Josefa Goyke!
Ihrer mail entnehme ich, das Spenden von Veganern
evtl. an von ihnen als "Nothilfe"-Projekte benannte Aktionen
gehen könnten. Auf der Website der Welthungerhilfe habe ich
zwar Beschreibungen für solche Projekte gefunden, aber keine
Kontonummern oder eine Angabe für einen Verwendungszweck
um sicherzustellen, daß die Spenden auch direkt an die Nothilfe-Projekte
gehen.
Ich wäre ihnen deswegen sehr dankbar, wenn sie mir Kontonummer oder
Verwendungszweck bzw. beides per mail zusenden könnten.
Ich werde diese Angaben auch im Internet veröffentlichen und andere
Veganer ebenfalls dazu auffordern für die Welthungerhilfe zu spenden.
Mit freundlichen Grüßen.
Apu.

Hilfsorganisationen in Sri Lanka

Autor: Tanja | Datum:
Habe gestern abend einen interessanten Radiobeitrag gehört (gibt leider nichts online dazu). Da wurde eine Frau interviewt, die in Sri Lanka war, um sich ein Bild von der Arbeit der Hilfsorganisationen dort zu machen: es sind mind. 1000 verschiedene Orgas da tätig; manche gehen sogar von mehreren tausend aus! Und alle sind natürlich auf der Suche nach möglichst spektakulären Projekten, um ja keine Spender zu verlieren (die ja wissen wollen, was mit ihren Spenden geschieht und nur wieder spenden, wenn ihnen das gefällt). Da Hilfsorganisationen von Spenden leben und die sich im Flutkatastrophengebiet wohl teilweise echt schon gegenseitig auf die Füße treten vor lauter "Hilfsbereitschaft", ist das natürlich sehr schwierig. So hat eine Orga ihre Mitarbeiter vor dem Projekt einer anderen Orga ablichten lassen um es hier in Deutschland den Spendern als "ihr Projekt" vorzustellen. Die Orga, die sich tatsächlich um da Projekt kümmert, schimpfte daraufhin laut "Diebstahl!" und rüstete ihre Mitarbeiter mit (von Spendengeldern finanzierten?) bedruckten Mützen aus damit solche Fotos nicht mehr entstehen können sondern jeder gleich auf Fotos sehen kann "aha, da hinten sind die Jungs und Mädels von xyz zu sehen, das ist also deren Projekt".
Dieser Spendenhype nimmt echt immer groteskere Formen an...

Tanja

Die Katastrophenmacher - Spendenflut und Medienmacht

Autor: Achim Stößer | Datum:
> hinten sind die Jungs und Mädels von xyz zu sehen, das ist
> also deren Projekt".

An was für Straßenpartys erinnert mich das nur?

> Dieser Spendenhype nimmt echt immer groteskere Formen an...

Passend dazu Die Katastrophenmacher - Spendenflut und Medienmacht.

Bemerkenswert auch die Parallelen zu Tierschutzspendensammlungen: hier die Flutkatastrophe mit 600 Toten, da die chinesischen Gallenbären oder "Pelz"tiere oder Jagd, dort die weit verheerenderen, aber bei weitem nicht so "attraktiven" Probleme wie die "grüne Dürre" oder Massenmord durch nichtvegane Ernährung.

Achim

Re: Veganes Spenden

Autor: Tanja | Datum:
Hier mal, da ja Live8 noch nicht so lange her ist und nun für Niger wieder Spendenaufrufe laufen, der link zu einem Interview, was kürzlich im Spiegel abgedruckt wurde: Der kenianische Wirtschaftsexperte James Shikwati über die schädlichen Folgen der westlichen Entwicklungspolitik, korrupte Herrscher und aufgebauschte Horrormeldungen aus Afrika (kenne das Forum nicht, wo es reinkopiert wurde sondern linke nur darauf, weil man es da kostenlos lesen kann ;-)).

Tanja

Ritter Sport spendet für Unicef

Autor: Tanja | Datum:
Fand ich sehr interessant; damit werben die im Moment. Wenn man mal davon absieht, daß Ritter Sport zu weiten Teilen (oder auch ganz..) nicht vegan ist, bleibt immer noch, daß die m.W. nach keinen Fair-Trade-Kakao verwenden. Da spendet also eine Firma für hungernde Kinder und beutet gleichzeitig unzählige Menschen aus.
Aber mit der Unicef-Spende lassen sich momentan sicher viele Kunden gewinnen während Fair-Trade ja nicht so "in" ist... Und die Kunden lassen sich natürlich nur zu gern täuschen.

Tanja

nicht Ritter spendet

Autor: Linda! | Datum:
sondern der Verbraucher, letztendlich wird es vom verkauften Produkt(preis) abgezogen...

... und deine angesprochenen Probleme nicht zu vergessen.

Wirbt die FIFA momentan nicht auch mit der Errichtung 6 neuer SOS-Kinderdörfer bis zur WM... und man fragt nicht wo die Trikots, Bälle etc. gefertigt werden.

SOS-Kinderdörfer

Autor: Achim Stößer | Datum:
> SOS-Kinderdörfer bis zur WM... und man fragt nicht wo die

Nicht zu vergessen, daß das an sich gute Konzept der SOS-Kinderdörfer durch die Verpflichtung, die Kinder religiös zu indoktrinieren, in den Dreck gezerrt wird.

Achim