> Aha. Und wenn nun all die bösen Kapitalisten, die durch
> niedrige Kosten angelockt werden, nun keine oder weniger neue
> Fabriken hochziehen, weil der finanzielle Anreiz verloren
> geht, dann treten sicher all selbstlosen die
> Globalisierungskritiker an ihre Stelle... Schon klar...
Ich sage doch gar nicht, was besser ist - ich sage nur, daß es so, wie es jetzt ist, nicht gut ist. Irgendwie gewinne ich beim lesen Deiner Beiträge zu diesem Thema immer mehr den Eindruck, [laienpsychologenmodus]daß Dich das ganz persönlich berührt, um nicht zu sagen belastet. Du sprichst über alle, die nicht den Kapitalismus hochjubeln, ziemlich abfällig, ganz so, als beziehtest Du Dich auf einige Dir persönlich bekannte Menschen.[/laienpsychologenmodus] Sowas ist so einer Diskussion allerdings wenig dienlich, denke ich. ;-)
> >wenn die Frauen ihre Kinder lieber in die Schule statt in die
> >Fabrik schicken
>
> In welcher gewerbefreien Zone gibts denn sowas wie Schulen
> oder ärtztliche Behandlung ??
Es geht doch gar nicht um gewerbefrei...?
> >Ein System, was funktionieren soll, muß für alle
> funktionieren.
>
> Und wie das funktionieren soll, ist ja auch nicht Dein
> Problem, oder ?
Es sollte unser aller Problem sein.
> >Nur weil es "hier" (noch) funktioniert, ist also alles gut?
> >Wir leben zwar auf Kosten anderer, aber das macht nix?
>
> Eben deshalb brauchen wir u.a. auch statt staatlichen
> Kartellen und egoistischen Protektoraten (Bsp. Festung Europa
> mit 45% Agararsubventionshaushalt...) endlich globale
> Chancengleichheit und freien, fairen Wettbewerb.
Na klar das löst sicher alle Probleme. Nicht etwa, daß dann hier überhaupt niemand mehr auf die Idee kommt, (meinetwegen Obst-) Bauer zu werden und woanders die Leute auch nur weiter ausgebeutet werden... Dieser freie Wettbewerb führt, egal ob mit oder ohne Subventionen, immer dazu, daß es eine ganze Menge Verlierer gibt. Und Menschen, nur weil sie Pech hatten (oder auch mal Scheiße gebaut haben oder was weiß ich), im Elend vegetieren zu lassen, sollte kaum unseren ethischen Vorstellungen entsprechen.
> Kostenvorteile bedeuten Wachstumschancen. Und das braucht die
> sogenannte 3. Welt so dringend.
Du kannst Nike und Co. gern als Entwicklungshelfer feiern, ich bin da eher für eine etwas realistischere Sichtweise. ;-/
> geholfen. Effizienz im Wirtschaften ist das, was uns reich
> gemacht hat und letztlich auch die Möglichkeit gab, hier und
> jetzt mit freiem Kopf über Tierrechte nachzudenken.
All das Nachdenken nutzt uns wenig, wenn diese "Effizienz" bedeutet, andere Tiere (in dem Fall Menschen) als billige Produktionsmaschinen anzusehen.
> >Und das trifft mittlerweile, wie Du sicher schon mitbekommen
> >hast, nicht mehr nur die Menschen in den sog.
> >"Entwicklungsländern" sondern auch Arbeitnehmer hier
>
> Frag mal in Polen bei den Gewerkschaften, wie schlimm dieser
> Wettbewerb ist...
Und, weiter?
> 12% Arbeitslosenquote, Tendenz steigend. Mit seit 10 Jahren
> defacto Nullwachstum niedrigstes Wirtschaftswachstum in der
> EU-Zone. Über 42% Lohnzusatzkosten, Tendenz steigend durch
> Kostenexplosion im Gesundheitswesen und bei der gesetzlicher
> Rente. 39.000 Unternehmensinsolvenzen pro Jahr, Tendenz
> steigend. Jährlich wandern 85.000 Arbeitsplätze ins Ausland.
> Deutschland wird nächstes Jahr zum 5. Mal das
> Maastricht-Kriterium verletzen...
Was willst Du mir damit sagen? Der Kapitalismus ist hier noch nicht ausgeprägt genug? ;-)
> Aber natürlich: der Kapitalismus und das Leistungsprinzip
> haben an allem Schuld
Ich sage doch gar nicht, daß der Kapizalismus an allem schuld hat, ich sage doch auch gar nicht, daß Kommunismus besser ist (denn das weiß ich schlicht und ergreifend nicht); ich kritisiere allein die Weise, wie Du versuchst, Kapitalismus als das Nonplusultra darzustellen.
> für weniger Entlassungen... Und wenn dann der letzte Betrieb
> die Segel streicht, dann haben wir wenigstens endlich die
> Kapitalismus-freie Zone der ums Überleben kämpfenden Sammler,
> Jäger und Fallensteller...
Und Du beschwerst Dich ber Polemik. *rofl*
> Aber auch dann werden einige immer noch nicht begriffen
> haben, dass man nichts umverteilen kann, was nicht vorher
> durch Leistungsanreize und Wettbewerb erwirtschaftet worden
> wäre...
Immer weniger Leute besitzen immer mehr. Super Umverteilung. ;-)
Tanja