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Veganismusforum:
Obst-Säure

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 57

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Obst-Säure

Autor: Matthias | Datum:
also ich hoffe ich bin jetzt im richtigen forum also es geht um die förderung des veganismus.

also ich bin ja jetzt engagiert dabei meine mitmenschen zu veganisieren. das ist zwar nicht so leicht aber auch nicht ganz aussichtlos :-) ich arbeite dran. immerhin denken die mal darüber nach. die meisten leute fangen am ende des wortgefechtes immer an mir zu erzählen das zuviel obst ungesund ist wegen den pestizieden und bio ist zu teuer und außerdem was am wichtigsten ist die säure in obst z. b. äpfeln greifen den magen an und das führt zu bauchschmerzen. dann sage ich denen selbst wenn dem so wäre rechtfertigt das noch lange nicht auf lebewesen zurückzugreifen, sie umbringen zu lassen und dann zu fressen, irgendwie fehlt mir noch die richtige schlagfertigkeit und überzeugend bin ich irgendwie nicht :-(

aber was ist denn mit dieser säure? wenn ihr mir das beantwortet bin ich schon mal besser bewaffnet :-)

Re: Obst-Säure

Autor: Tanja | Datum:
Hallo Matthias,

> immerhin denken die
> mal darüber nach.

Das ist für den Anfang das wichtigste. Denn um vegan zu werden, muß man ja das Gehirn erst mal einschalten ;-)

> die meisten leute fangen am ende des
> wortgefechtes immer an mir zu erzählen das zuviel obst
> ungesund ist wegen den pestizieden und bio ist zu teuer und

Ich erlebe immer wieder, daß Bio und konventionell fast oder sogar genau dasselbe kosten im Supermarkt, gerade gestern war das so bei den Aprikosen und beim Naturreis ist das generell so bei uns. Aber ich denke, das ist eher leeres Geschwätz von Leuten, die sich nicht anders zu helfen wissen. Denn "Fleisch" und Co, sind mit Sicherheit teurer als Aprikosen, Äpfel u.a. ;-)
Pestizide lassen sich überall finden - denn wenn sie die Pflanzen nicht essen, werden diese von den sogenannten "Nutztieren" gegessen, die die Pestizide in sich aufnehmen - dort "verdunsten" die ja auch nicht.

> außerdem was am wichtigsten ist die säure in obst z. b.
> äpfeln greifen den magen an und das führt zu bauchschmerzen.

Der Magen wird vor allem durch zu fettes und scharf gewürztes Essen angegriffen und ich kenne keinen Veganer, der sich hauptsächlich von Äpfeln ernährt. ;-))
Vegane Ernährung besteht nicht automatisch aus mehr Obst als andere (Gewalt beinhaltende) Ernährungsformen, für alle Menschen wird ein täglicher Obst- und Gemüsekonsum von 600g empfohlen (was die allerwenigsten, mich eingeschlossen, schaffen). Es ist wohl einfach wichtig, den Leuten zu zeigen, daß Veganer keine "Obstfresser" sind sondern genauso Lasagne, Pizza u.a. essen können.

> dann sage ich denen selbst wenn dem so wäre rechtfertigt das
> noch lange nicht auf lebewesen zurückzugreifen, sie umbringen
> zu lassen und dann zu fressen, irgendwie fehlt mir noch die
> richtige schlagfertigkeit und überzeugend bin ich irgendwie
> nicht :-(

Das kommt mit der Zeit, in ein paar Wochen wirst Du merken, daß Du immer wieder dieselben Fragen gestellt bekommst und immer wieder dieselben Ausreden hörst - und irgendwann mußt Du zum Antworten nicht mal mehr nachdenken. ;-)

Tanja

Bio billiger

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Ich erlebe immer wieder, daß Bio und konventionell fast oder
> sogar genau dasselbe kosten im Supermarkt, gerade gestern war
> das so bei den Aprikosen und beim Naturreis ist das generell
> so bei uns. Aber ich denke, das ist eher leeres Geschwätz von

Teilweise ist bio sogar blliger: 1 kg Hirse kostet bei tegut 1,79 (bio) und 2,38 (konventionell).

Achim

Re: Ethik-Säure

Autor: Reina | Datum:
Hallo Matthias,

es ist ein bekanntes Phänomen, dass Menschen, die sich genötigt sehen, sich zu rechtfertigen, irgendwelche beliebigen hahnebüchenden Ausflüchte konstruieren und dann so tun, als würden sie selber daran glauben. Und wenn ihnen nichts schlaues mehr einfällt, dann mimen sie eben mit ihrer blödsinnigen Argumentation auf unzurechnungsfähig. Ganz so, als wäre ein vorgeschobenes Alibi oder vorgetäuschte Dummheit ein Freispruch von ethischer Verantwortung.

Zum Ernährungsthema:

Dass Obst und Gemüse nicht exakt die ungesündesten Nahrungsmittel sind, dürfte sich auch bis zum letzten Analphabeten herumgesprochen haben. Im Gegensatz zu den fett- und eiweissüberschüssigen Tierprodukten, in deren Fettanteil sich die Pestizid und Pharmarückstände aller "Futter"pflanzen der Mast angesammelt haben und deren Konsum viele der allseits beliebten Zivilisationskrankheiten fördert, sollte man Obst und Gemüse natürlich reichlich verzehren, ein "zu viel" ist hier weder möglich noch schädlich.
Zudem ist der Veganismus auch keine aus einer verspinnerten Ernährungsleere resultierende einseitige Qual-Diät auf Basis von saurem Obst, wie etwa der Ananass"diät", sondern primär eine Frage der Ethik. Bekanntlich ist Milch, Wurst, Fleisch etc. alles auch vegan beschaffbar.

Fazit: Veganismus geht, das beweisen ja die vielen vegan lebenden Menschen. Es ist also keine Frage des Könnens, sondern nur eine Frage des Wollens. Wer also solche Ausflüchte konstruiert zeigt damit nur eins: ihm ist fremdes Leid gleichgültig, ihm gehts nur um eigene Bequemlichkeit und Ethik ist nicht mehr als ein Fremdwort.
Auf eine solche Argumentation wird dann allerdings meist achselzuckend reagiert. So nach dem Motto... na gut, ok.. aber wofür brauch ich schon Ethik... Unethische Gesinnung an-sich wird in dieser Gesellschaft noch immer nicht geächtet. Erst der analoge Bezug zu anderen diskriminieren Ideologien und Greultaten, die bereits geächtet sind, schreckt viele dann wieder auf... Das ist auch genau der Grund, warum viele Tierschutzveganer und Linksopportunisten NS-Vergleiche so entschieden ablehnen, weils da trifft, wo's weh tut...

mfg, Reina.

Re: Frage

Autor: Matthias | Datum:
was antwortet ihr denn auf die frage:

warum bist du veganer/in?

ich weiss immer garnicht wo ich da anfangen soll.

Re: Frage

Autor: Reina | Datum:

Weil jede nicht vegane Lebensweise zwangsläufig das Verschulden von fremden Leid und Tod bedeutet. Wer nicht vegan lebt, hat Blut an seinen Händen und geht über Leichen. etc. pp..

Re: Frage

Autor: Tanja | Datum:
Ähnlich wie Reina; weil ich Tierrechte achte, Rinder, Hühner u.a. nicht weniger "wert" sind als Menschen und ich selbstverständlich nicht möchte, daß sie für mich ausgebeutet und umgebracht werden.

Tanja

Re:

Autor: Matthias | Datum:
Tanja schrieb:
>
> Ähnlich wie Reina; weil ich Tierrechte achte, Rinder, Hühner
> u.a. nicht weniger "wert" sind als Menschen und ich
> selbstverständlich nicht möchte, daß sie für mich ausgebeutet
> und umgebracht werden.

dann kommt zu fast 100 % die antwort: "du bist ja ein weichei"

Re:

Autor: Claude | Datum:
> dann kommt zu fast 100 % die antwort: "du bist ja ein weichei"

ja klar weil die anderen keine Argumente haben kommt oft sowas in der Art, wobei ich noch nie als "Weichei" bezeichnet wurde.
Ich musste mir aber schon so Sachen anhören wie "Wenn wir beide in der Natur wären mit nur einem Messer dann würde ich länger überleben!".
Aber was interessiert es dich denn was solche Idioten sagen?

Re:

Autor: Tanja | Datum:

> dann kommt zu fast 100 % die antwort: "du bist ja ein weichei"

Interessant. Man muß also gewalttätig sein, andere quälen und umbringen, um in deren Augen ein "ganzer Kerl" zu sein?
Das läßt ja schon tief blicken...

Tanja

Re:

Autor: Reina | Datum:

>dann kommt zu fast 100 % die antwort: "du bist ja ein weichei"

Du solltest Dich schon bei Gelegenheit in die Tierrechtsliteratur einlesen. Sowas kann in der ganzen Breite nicht in einem Forum diskutiert werden.

Es geht hier eben nicht um die Gefühle, die Aussenstehende beim Missbrauch von Nichtmenschen durch Nichtveganismus oder Kindesmissbrauch durch Pädophile etc... erleiden oder unterdrücken, sondern um die betroffenen Individuen selbst, um das, was ihnen angetan und was ihnen vorenthalten wird. Es geht nicht um Mitleid oder Bahrmherzigkeit, sondern Gerechtigkeit.

In bezug auf die schweren Leiden und Schäden, die die Opfer erleiden, ist es völlig unerheblich, welche Hautfarbe sie haben, welches Geschlecht, wie intelligent sie sind und ob sie das Unrecht selbst erkennen und ausformulieren können.

Ich werd meinen Veganismus-Flyer diesbezüglich noch mal überarbeiten und melde mich dann wieder...

mfg.

Re:

Autor: Tanja | Datum:

> Du solltest Dich schon bei Gelegenheit in die
> Tierrechtsliteratur einlesen. Sowas kann in der ganzen Breite
> nicht in einem Forum diskutiert werden.

Wobei ich persönlich bisher leider noch kein einziges uneingeschränkt empfehlenswertes Buch zum Thema in der Hand hatte. ;-/
Und das Ganze muß ja auch nicht in Arbeit ausarten *g*, auch durch Austausch mit anderen Veganern und Lesen von Texten im Internet hat man sicher die Möglichkeit, seinen eigenen Standpunkt zu festigen.

Tanja

Re:

Autor: Reina | Datum:

>Wobei ich persönlich bisher leider noch kein einziges
>uneingeschränkt empfehlenswertes Buch zum Thema in der Hand hatte.

Mein letztes Posting mit Literaturempfehlungen ist hier leider gelöscht worden. In bezug auf die philosophische Begründung der Tierrechtsforderung gibt es schon auch übersichtliche Literatur. Wenn man aber die Autoren kennt, ist auch wenig verwunderlich, warum die über blosse Ansätze in bezug auf Umsetzung und reale Veränderung nicht hinausgehen...

Vegane Eier?

Autor: Achim Stößer | Datum:
> dann kommt zu fast 100 % die antwort: "du bist ja ein weichei"

Also das habe ich noch nie gehört. Kommt natürlich auch darauf an, mit was für Leuten Du zu tun hast. Freunde kann man sich aussuchen, Verwandte, Mitschüler, Arbeitskollegen etc. nicht.

Bei solchen Aussagen ist wohl idR jeder Diskussionsversuch vergeblich, da würde ich allenfalls etwas wie "kann kaum sein, ich bin ja vegan, Eier nicht" o.ä. sagen ...

Achim

Re: Vegane Eier?

Autor: Matthias | Datum:
Achim Stößer schrieb:

> Also das habe ich noch nie gehört. Kommt natürlich
> auch darauf an, mit was für Leuten Du zu tun hast.

genau ihr seit ja alle intellektuelle und akademiker. da ist das verständnis in euren kreisen vielleicht höher als in meinem. ich pass halt garnicht in das bild eines veganers. in der arbeiterklasse wird das gemacht was alle machen aber genau das will ich nicht. bei mir heißt es halt "ey was bist du denn für´n weichei? der mann ist ein jäger und muss andere töten (können). ich hätte ja auch kein problem dich umzubringen...

Re: Vegane Eier?

Autor: Tanja | Datum:

> genau ihr seit ja alle intellektuelle und akademiker. da ist
> das verständnis in euren kreisen vielleicht höher als in
> meinem. ich pass halt garnicht in das bild eines veganers.

*ggg* Da hast wohl auch Du ein leicht falsches Bild von "dem Veganer". Ich z.B. habe auch kein Abi gemacht, kenne einige Veganer, die weder "Intellektuelle" noch Akademiker sind. :-))

> der arbeiterklasse wird das gemacht was alle machen aber
> genau das will ich nicht. bei mir heißt es halt "ey was bist
> du denn für´n weichei? der mann ist ein jäger und muss andere
> töten (können). ich hätte ja auch kein problem dich
> umzubringen...

Das hat wirklich nichts mit Intelligenz zu tun sondern mit Gewaltbereitschaft und fehlendem Sozialverhalten, würde ich mal sagen. Es gibt durchaus auch "unstudierte", die sich zu benehmen wissen, keine Angst. ;-)

Tanja

Nur intellektuelle Veganer?

Autor: Achim Stößer | Datum:
> genau ihr seit ja alle intellektuelle und akademiker. da ist

Es stimmt zwar, daß mit steigender Bildung / Intelligenz die Zahl der ethisch Denkenden und Handelnden, also die der Veganer, wächst, da aber das Prinzip - keine Gewalt gegen andere auszuüben - leicht zu verstehen ist, ist ein hoher IQ oder ein Studium sicher keine Voraussetzung, um vegan zu sein.

Als wir mal in Mannheim eine Auslegeaktion hatten, kam z.B. jemand vorbei, dessen Intelligenz sehr offenkundig deutlich unter dem Durchschnitt lag, so weit, daß er nicht lesen gelernt hatte (nicht, daß Analphabetismus zwingend etwas mit Intelligenz zu tun hätte, in dem Fall war es aber wohl so). Und der war, wie sich im gespräch herausstellte, vegan. Umso anerkennenswerter, als er ja nicht die üblichen Möglichkeiten hatte, sich zu informieren.

Achim

Re: Frage

Autor: Achim Stößer | Datum:
> was antwortet ihr denn auf die frage:
>
> warum bist du veganer/in?

Ich antworte üblicherweise:
Zitat:
Darum: ...

gefolgt von Verweisen auf einige Bilder aus http://tierrechtsbilder.de.

Im Real Life läßt sich leider schlecht verlinken, dafür gibt's dann http://maqi.de/txt/veganismusbilder.html (alternativ könnte z.B. auch ein T-Shirt nützlich sein.).

Andere Möglichkeiten wären z.B. Gegenfragen ("Warum Du nicht, warum bringst du Tiere um, um ihre Leichen, Sekrete etc. zu fressen?", "Warum wirfst du keine Brandbomben in Asylbewerberheime?" - das natürlich nur bei solchen, sie aus ethischen Gründen, nicht etwa, weil sie Angst vor Strafverfolgung haben, keine Brandbomben in Asylbewerberheime werfen, "... keine Handgranaten in Kindergärten?" - bei Nicht-Soldaten usw.)

Wieder andere wurden ja schon genannt.

Hängt aber immer vom gegenüber ab.

Achim

Linksopportunisten

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Grund, warum viele Tierschutzveganer und Linksopportunisten

Was verstehst Du unter "Linksopportunisten"?

Achim

Re: Linksopportunisten

Autor: Reina | Datum:

Linksopportunisten Leute, denen der gemeinsame Krampf gegen den bösen Weltkapitalismus als Quelle allen Übels wichtiger ist, als ein klares Engagement für Tierrechte und die moralische Distanzierung von Gewalttätern und Terroristen.

(Siehe dazu auch die "Kritik" aus der "Tierbefreiungsbewegung" bezüglich Peta's "Holocaust auf Ihrem Teller"..)

mfg, Reina.

Re: Linksopportunisten

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Linksopportunisten Leute, denen der gemeinsame Krampf
> gegen den bösen Weltkapitalismus als Quelle allen Übels
> wichtiger ist, als ein klares Engagement für Tierrechte und
> die moralische Distanzierung von Gewalttätern und Terroristen.

aha, also etwa das, was ich als "Pseudolinke" zu bezeichnen pflege: Leute, die sich als Linke ausgeben, aber nicht begriffen haben, daß Tierrechtsverletzungen mit linken Positionen unvereinbar, vielmehr Teil typischer rechter Unterdrückungsmechanismen sind.

>(Siehe dazu auch die "Kritik" aus der "Tierbefreiungsbewegung"
>bezüglich Peta's "Holocaust auf Ihrem Teller"..)

Ja, diese Anbiederung von Pseudotierrechtlern an (vermeintlich "linke") Speziesisten ist (bei aller berechtigten Kritik an Peta allgemein und deren "Holocaust"-Kampagne im besonderen) an Peinlichkeit kaum zu überbieten (daß keiner davon in der Lage ist, die in http://antispe.de/txt/legenmachtfrei.html aufgeführten Armugente zu widerlegen, versteht sich).

Achim

Re: Linksopportunisten

Autor: plenocervix | Datum:
hmm...

> Es ist angesichts des ungeheuren Ausmaßes der Verbrechen an
> Tieren schwer, eine Sprache zu finden, die dies adäquat
> klarmacht. So bleibt oft nur, Parallelen zu ziehen zu anderen
> Verbrechen ebenfalls ungeheuren Ausmaßes, zu Sklaverei und eben
> auch zu Konzentrationslagern.

Hmm...

Wurden denn in Konzentrationslagern keine Tiere getoetet?

> [...] daß die Speziesisten heute in ihrem Verhalten den Tieren
> gegenüber, [...]

Sind Speziesisten keine Tiere?

Tiere in Konzentrationslagern

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Wurden denn in Konzentrationslagern keine Tiere getoetet?

Klar, viele Millionen. U.a. Menschen. Aber auch andere. Z.B. Läuse: manche Häftlinge bauten sich aus einem Blechnapf und einem Stein ein "Bügeleisen", nicht um faltenfreie Kleidung zu haben, sondern um die Läuse in der Kleidung zu töten. In einem (oder mehrern) KZs gab es eine Gänseherde, die aufgescheucht wurden während der "Vergasung", um die Todesschrei zu übertönen, da wird wohl auch die eine oder andere für einen "Braten" getötet worden sein. Soweit ich mich erinnere, experimentierten Mengele&Co auch mit nichtmenschlichen Tieren, ob direkt im KZ weiß ich im Moment aber nicht. Ob die Tiere die Standardverpflegung der Gefangenen (die u.a. aus "Wurst" bestand, nein, keine Tofuwurst) außerhalb getötet wurden, weiß ich nicht.

> > [...] daß die Speziesisten heute in ihrem Verhalten den
> Tieren
> > gegenüber, [...]
>
> Sind Speziesisten keine Tiere?

Sicher. Speziesisten verhalten sich naturgemäß speziesistisch, so schließen manche Speziesisten Menschen und/oder z.B. Hunde aus ihrem ausbeuterischen/tödlichen verhalten aus, andere nicht (bekanntlich "begannen" viele menschmörder ja mit der eigenhändigen Mißhandlung/Ermordung anderer Tiere).

Aber ich weiß natürlich, worauf Du hinaus willst. Der Text ist viele Jahre alt, heute würde da sicher zur Verdeutlichung an der einen oder anderen Stelle "nichtmenschliche" oder "andere" dabeistehen ;-) . Ich würde die meisten älteren Texte gern überarbeiten, aber leider komme ich nicht dazu, weil es so viel anderes zu tun gibt, das noch dringender ist (auch wenn darunter eine Menge ist, was auch jeder andere machen könnte, wenn es nicht gemacht wird - grade die banalen Sachen macht ja niemand gern -, muß ich halt ... ).

Achim

Re: Linksopportunisten

Autor: plenocervix | Datum:
Willst Du damit sagen, dass der Kapitalismus gut ist und eine Ueberwindung des Speziesismus moeglich macht?

Re: Linksopportunisten

Autor: Reina | Datum:

>Willst Du damit sagen, dass der Kapitalismus gut ist

Kapitalismus als Gesellschaftsform ist nur ein linker Kampfbegriff.

Eine auf der Legitimität von Privateigentum und freien Entscheidung der Akteure basierende und durch fairen Wettbewerb getriebene Wirtschaftsordnung, in der der Staat als soziales und rechtliches Regulativ auftritt, schon. Natürlich.

Verführerische Ideologien, die Gleichheit und nicht gerechte Berücksichtigung forcieren, die individuelle Verantwortung negieren und Schuld auf Dritte projeziieren "an allem Übel der Welt haben immer nur andere/die da oben/höhere Mächte schuld" und die das Leistungsprinzip negieren, in dem verteilungspolitische Zauberkunststücke "ihr könnt den Kuchen essen und behalten" propagiert werden, und nicht der Kapitalismus stellen die Brutstätte von totalitären Wahnideologien dar. Ihre Folge ist dann die Legitimierung von autoritärer Gewalt, etwa um Gleichheit der Gesellschaft über Vernichtung anderer "Rassen" (bisher 25 Millionen Todesopfer) oder Klassen (bisher 80-100 Millionen Todesopfer) und der Heilslehre konträrer "Elemente" zu forcieren.

Kommunismus ist die Illusion, dass jeder auf Kosten von jedem leben könnte und die Freiheit besonders Engagierter dem vermeintlichen Interesse der Allgemeinheit geopfert werden müsse.

mfg, Reina.

Re: Linksopportunisten

Autor: plenocervix | Datum:
*lol*

Also sind Nazis verkappte Anarchisti?

Was legitimiert Eigentum?

Re: Linksopportunisten

Autor: Reina | Datum:

Eine "lol" als Reaktion auf den Verweis auf verbrecherische Ideologien, die zu Massenmord führten, betrachte ich als totalitaristisch und indiskutabel.

Re: Linksopportunisten

Autor: plenocervix | Datum:
Reina, ich finds einfach nur geil, wie du alles, was dir suspekt erscheint, ueber einen Kamm scherst.

Ich brauch nur mal "Kapitalismus" zu sagen, schon kramst Du die Marxismus-ist-Faschismus-alles-Bombenleger-und-Katzenbabiemoerder-Links aus Deinen Bookmarks.

Nein wirklich, ich meins ernst, ich kann dem einen uebermaechtigen humorvollen Aspekt abgewinnen.

Ums fuer Dich Schubladenweltkompatibel zu machen: Ich bin sowas wie eine Anarchistin.

Und Nein, auch wenn Du es anders beigebracht bekommen hast, Kommunismus != Anarchie.

Für Dich werden wir in der befreiten Gesellschaft ein Unterdrueckungs- und Ausbeutungsbiotop schaffen, schlieszlich werde ich Dir nicht vorschreiben, wie Du zu leben hast.

Re: Geschichte ist uncool, aber lehrreich...

Autor: Reina | Datum:

Die bolschewistischen Führung hatte nach 1918 Produktenaustausch zwischen Stadt und Land und Ablieferungspflicht der Getreideüberschüsse angeordnet. Dummerweise erzeugte weder die Industrie nützliche Produkte, noch lieferten Bauern freiwillig Getreide, anstatt es gewinnbringend zu verkaufen.

Die Folge war eine Hungerkatastrophe mit über 5 Millionen Opfern, Bürgerkrieg und die Deportation von über 10 Millionen Bauern nach Sibirien, wo etwa ein Drittel von ihnen umkam.

Eine Katastrophe, die die bolschewistische Führung bewusst in Kauf nahm bzw. herbeiführte, weil für sie ein nicht ideologiekonformes Umsteuern in der Wirtschaftspolitik undenkbar war.

So brütete Lenin schon 1919 über der Möglichkeit einer Vernichtung der erst unlängst befreiten neureichen Bauern:

Zitat: Wir gingen in ein Zimmer, wo Lenin hinter irgendwelchen Dokumenten saß. 'Was tun Sie?' fragte ihn [Maksim] Gor'kij. 'Ich denke darüber nach, wie man die Kulaken besser niedermachen kann, die dem Volk kein Brot geben.' -- 'Was für eine originelle Beschäftigung!' rief Gor'kij. 'Ja, wir machen uns ernsthaft an den Kampf ums Brot, um die einfachste menschliche Existenz."

Re: Geschichte ist uncool, aber lehrreich...

Autor: Tanja | Datum:
Hallo Reina,
Du wirst sicher noch unzählige Beispiele bringen können, wo Kommunisten Böses getan haben - allerdings wird die Diskussion auch damit nicht zu einem Ergebnis kommen. ;-) Denn zu sagen "xy war Kommunist und der war böööööse" reicht nun mal nicht aus - genausowenig, wie es ausreicht, zu sagen "Kapitalismus ist böse, der hat Procter & Gamble (Nestle, Unilever, was weiß ich) hervorgebracht". Ist doch alles irgendwie platt. ;-)

Tanja

Re: Geschichte ist uncool, aber lehrreich...

Autor: Reina | Datum:
Hallo Tanja,

Hast Du überhaupt verstanden, was ich mit obigen Beispiel zeigen wollte ? Die Aussage, dass etwa Lenin oder Hitler böse waren, wäre tatsächlich kaum mehr als informationslose Syntax.

Diese Wirtschaftsideologie funktioniert einfach nicht und hatte schreckliche Konsequenzen, wofür tatsächlich zahlreiche historischer oder aktuelle Beispiele angeführt werden könnten. Trotzdem werden diese Konzepte in immer neuen Aufgüssen bis heute verteidigt...

mfg.

Re: Geschichte ist uncool, aber lehrreich...

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Diese Wirtschaftsideologie funktioniert einfach nicht und
> hatte schreckliche Konsequenzen, wofür tatsächlich zahlreiche
> historischer oder aktuelle Beispiele angeführt werden

Huch. Hab kein einziges Beispiel gesehen. Aber Du kannst kannst auch Antiveganer Kaplan als Beispiel für Veganer/Tierrechtler anführen, um Veganismus/Tierrechte zu diskreditieren ... an wen ernnert mich das nur?

Achim

Re: Geschichte ist uncool, aber lehrreich...

Autor: Tanja | Datum:
Hallo Reina,

> Hast Du überhaupt verstanden, was ich mit obigen Beispiel
> zeigen wollte ? Die Aussage, dass etwa Lenin oder Hitler böse
> waren, wäre tatsächlich kaum mehr als informationslose Syntax.

Genau das kommt aber immer nur von Dir. Du schilderst die Verbrechen von Marx, Lenin und Co. und willst damit erklären, daß Kommunismus scheiße ist.

> Diese Wirtschaftsideologie funktioniert einfach nicht und
> hatte schreckliche Konsequenzen, wofür tatsächlich zahlreiche
> historischer oder aktuelle Beispiele angeführt werden
> könnten. Trotzdem werden diese Konzepte in immer neuen
> Aufgüssen bis heute verteidigt...

Wäre interessant, mal zahlreiche historische sowie aktuelle Beispiele ohne Diktatoren o.ä.
Wenn man Menschen auf den Philippinen, in Thailand oder Ecuador fragt, ob Kapitalismus funktioniert, werden die meisten das sicher verneinen. Denn sie sind Opfer des "freien Wettbewerbs", dem Gesetz nach frei aber dank der Wirtschaft trotzdem Sklaven.

Tanja

Re: und wieder...

Autor: Reina | Datum:
>daß Kommunismus scheiße ist.

Halten wir doch einfach fest, dass etwa Lenin oder Hitler eine verbrecherische, individuenverachtende Ideologie entsannen, die auf Massenmord hinauslief.

>Wenn man Menschen auf den Philippinen, in Thailand oder Ecuador
>fragt,

Immer wieder die gleiche Leier. Frag sie doch mal, warum sie denn für die bösen Kapitalisten arbeiten. Und dann beschreibe denen mal, wie Du hier im Kapitalismus ausgebeutet wirst und wie die wirtschaftliche Konkurrenz durch die sogenannten Entwicklungsländer hier zu totaler Verelendung und Sozialraub führt und wie schlimme Folgen dieser Wettbewerb hat und weshalb man da protektionistisch durch staatliche Kartelle gegensteuern muss. Da wäre ich übrigens dann gern dabei... ;-)

Was für ein geistiger Irrwitz. Einerseits wird die Fixiertheit auf wirtschaftliches Wachstum verteufelt, anderseits fehlendes Wachstum in der 3. Welt als Auswuchs des Kapitalismus dargestellt. Und setzt dieses durch schrittweisen Abbau von staatlichem Protektionismus in der westlichen Welt (eines der realen Probleme für die 3. Welt) und stärkerer Vernetzung vorangetriebenem Freihandel nun dennoch ein, wird es von Linken aus einer rein egoistisch-nationalen Perspektive betrachtet und zu einem Kernproblem der bösen Globalisierung...

mfg.

Re: und wieder...

Autor: Tanja | Datum:
> Immer wieder die gleiche Leier. Frag sie doch mal, warum sie
> denn für die bösen Kapitalisten arbeiten.

Oh nein. Irgendwie hatte ich die leise Befürchtung, daß sowas im Laufe der Diskussion kommen könnte, dachte aber, daß jemand, der sich als Tierrechtler selbstverständlich den Menschenrechten nicht verschließt, dieen Weg doch nicht einschlagen würde.

Aber ich muß die Leute gar nicht fragen, um Deine Frage zu beantworten: sie arbeiten in Fabriken und auf Plantagen, um zu überleben, um ein Dach über dem Kopf und was zu essen zu haben. Für mehr reicht es in den meisten Fällen nicht. Aber stimmt, was jammern die Leute nur, sollen sie halt noch ein paar mehr Kinder machen und die ebenfalls mit 3 Jahren in die Fabrik schicken, das bringt Kohle, und wenn die Frauen ihre Kinder lieber in die Schule statt in die Fabrik schicken oder ihnen gar mal ärztliche Behandlung bezahlen wollen, können sie sich doch auch prostituieren. Mann, warum bin ich nicht gleich auf die schier unendlichen Wahlmöglichkeiten dieser Menschen gekommen...

> Und dann beschreibe
> denen mal, wie Du hier im Kapitalismus ausgebeutet wirst und

Es geht nicht allein um mich. Ein System, was funktionieren soll, muß für alle funktionieren. Mit dem Kommunismus in der Praxis habe ich keine Erfahrung, aber beim Kapitalismus habe ich aus Erfahrung heraus so meine Zweifel.

> wie die wirtschaftliche Konkurrenz durch die sogenannten
> Entwicklungsländer hier zu totaler Verelendung und Sozialraub
> führt und wie schlimme Folgen dieser Wettbewerb hat und

Und schon wieder: "hier". Nur weil es "hier" (noch) funktioniert, ist also alles gut? Wir leben zwar auf Kosten anderer, aber das macht nix?

> Was für ein geistiger Irrwitz. Einerseits wird die
> Fixiertheit auf wirtschaftliches Wachstum verteufelt,
> anderseits fehlendes Wachstum in der 3. Welt als Auswuchs des
> Kapitalismus dargestellt.

Es geht nicht um "fehlenden Wachstum", habe ich m.E. auch nirgendwo so geschrieben. ;-) Aber um im freien Wettbewerb zu bestehen, müssen Firmen billig produzieren. Und das trifft mittlerweile, wie Du sicher schon mitbekommen hast, nicht mehr nur die Menschen in den sog. "Entwicklungsländern" sondern auch Arbeitnehmer hier, die ihre Jobs verlieren weil Produktionsstätten ins Ausland verlagert werden (um, wir erinnern uns, im "freien Wettbewerb" bestehen zu können). Die Verarmung findet dadurch hier einen Anfang und in anderen Ländern wird trotzdem nichts besser.

> und stärkerer Vernetzung vorangetriebenem Freihandel nun
> dennoch ein, wird es von Linken aus einer rein
> egoistisch-nationalen Perspektive betrachtet und zu einem
> Kernproblem der bösen Globalisierung...

Huch, Du schriebst doch immer wieder von "dir", "uns" und "hier"? ;-)

Tanja

Re: und wieder...

Autor: Reina | Datum:

>sie arbeiten in Fabriken und auf Plantagen, um zu überleben

Aha. Und wenn nun all die bösen Kapitalisten, die durch niedrige Kosten angelockt werden, nun keine oder weniger neue Fabriken hochziehen, weil der finanzielle Anreiz verloren geht, dann treten sicher all selbstlosen die Globalisierungskritiker an ihre Stelle... Schon klar...

>wenn die Frauen ihre Kinder lieber in die Schule statt in die
>Fabrik schicken

In welcher gewerbefreien Zone gibts denn sowas wie Schulen oder ärtztliche Behandlung ??

>Ein System, was funktionieren soll, muß für alle funktionieren.

Und wie das funktionieren soll, ist ja auch nicht Dein Problem, oder ?

>Nur weil es "hier" (noch) funktioniert, ist also alles gut?
>Wir leben zwar auf Kosten anderer, aber das macht nix?

Eben deshalb brauchen wir u.a. auch statt staatlichen Kartellen und egoistischen Protektoraten (Bsp. Festung Europa mit 45% Agararsubventionshaushalt...) endlich globale Chancengleichheit und freien, fairen Wettbewerb.


>Es geht nicht um "fehlenden Wachstum", habe ich m.E. auch
>nirgendwo so geschrieben. ;-) Aber um im freien Wettbewerb zu
>bestehen, müssen Firmen billig produzieren.

Kostenvorteile bedeuten Wachstumschancen. Und das braucht die sogenannte 3. Welt so dringend. Die Menschen, die Globalisierungskritiker als Hungerlöhner in Indien oder China darstellen, gehören dort zu den Neureichen. Viele Unternehmen müssen mit ihren Preisen auch auf den lokalen Märkten bestehen können. Und durch Missachtung des Leistung/Preisprinzips ist langfristig überhaupt niemandem geholfen. Effizienz im Wirtschaften ist das, was uns reich gemacht hat und letztlich auch die Möglichkeit gab, hier und jetzt mit freiem Kopf über Tierrechte nachzudenken.

>Und das trifft mittlerweile, wie Du sicher schon mitbekommen
>hast, nicht mehr nur die Menschen in den sog.
>"Entwicklungsländern" sondern auch Arbeitnehmer hier

Frag mal in Polen bei den Gewerkschaften, wie schlimm dieser Wettbewerb ist...

>Die Verarmung findet dadurch hier einen Anfang und in anderen
>Ländern wird trotzdem nichts besser.

Seufz...

12% Arbeitslosenquote, Tendenz steigend. Mit seit 10 Jahren defacto Nullwachstum niedrigstes Wirtschaftswachstum in der EU-Zone. Über 42% Lohnzusatzkosten, Tendenz steigend durch Kostenexplosion im Gesundheitswesen und bei der gesetzlicher Rente. 39.000 Unternehmensinsolvenzen pro Jahr, Tendenz steigend. Jährlich wandern 85.000 Arbeitsplätze ins Ausland. Deutschland wird nächstes Jahr zum 5. Mal das Maastricht-Kriterium verletzen...

Aber natürlich: der Kapitalismus und das Leistungsprinzip haben an allem Schuld und was wir brauchen ist noch mehr Staat, mehr Regulierung, Kontrolle, Deflexibilisierung weniger Wettbewerb für ein Mehr an staatlich garantierter sozialer Sicherheit, mehr Abgaben und Steuern gegen Schulden, für staatliche Beschäftigungsmassnahmen und joberhaltene Subventionen und weniger für profanen privaten Konsum, gegen Haushaltslöcher und für Umverteilung, mehr Kündigungsschutz für weniger Entlassungen... Und wenn dann der letzte Betrieb die Segel streicht, dann haben wir wenigstens endlich die Kapitalismus-freie Zone der ums Überleben kämpfenden Sammler, Jäger und Fallensteller...

Aber auch dann werden einige immer noch nicht begriffen haben, dass man nichts umverteilen kann, was nicht vorher durch Leistungsanreize und Wettbewerb erwirtschaftet worden wäre...

mfg.

Re: und wieder...

Autor: Tanja | Datum:

> Aha. Und wenn nun all die bösen Kapitalisten, die durch
> niedrige Kosten angelockt werden, nun keine oder weniger neue
> Fabriken hochziehen, weil der finanzielle Anreiz verloren
> geht, dann treten sicher all selbstlosen die
> Globalisierungskritiker an ihre Stelle... Schon klar...

Ich sage doch gar nicht, was besser ist - ich sage nur, daß es so, wie es jetzt ist, nicht gut ist. Irgendwie gewinne ich beim lesen Deiner Beiträge zu diesem Thema immer mehr den Eindruck, [laienpsychologenmodus]daß Dich das ganz persönlich berührt, um nicht zu sagen belastet. Du sprichst über alle, die nicht den Kapitalismus hochjubeln, ziemlich abfällig, ganz so, als beziehtest Du Dich auf einige Dir persönlich bekannte Menschen.[/laienpsychologenmodus] Sowas ist so einer Diskussion allerdings wenig dienlich, denke ich. ;-)

> >wenn die Frauen ihre Kinder lieber in die Schule statt in die
> >Fabrik schicken
>
> In welcher gewerbefreien Zone gibts denn sowas wie Schulen
> oder ärtztliche Behandlung ??

Es geht doch gar nicht um gewerbefrei...?

> >Ein System, was funktionieren soll, muß für alle
> funktionieren.
>
> Und wie das funktionieren soll, ist ja auch nicht Dein
> Problem, oder ?

Es sollte unser aller Problem sein.

> >Nur weil es "hier" (noch) funktioniert, ist also alles gut?
> >Wir leben zwar auf Kosten anderer, aber das macht nix?
>
> Eben deshalb brauchen wir u.a. auch statt staatlichen
> Kartellen und egoistischen Protektoraten (Bsp. Festung Europa
> mit 45% Agararsubventionshaushalt...) endlich globale
> Chancengleichheit und freien, fairen Wettbewerb.

Na klar das löst sicher alle Probleme. Nicht etwa, daß dann hier überhaupt niemand mehr auf die Idee kommt, (meinetwegen Obst-) Bauer zu werden und woanders die Leute auch nur weiter ausgebeutet werden... Dieser freie Wettbewerb führt, egal ob mit oder ohne Subventionen, immer dazu, daß es eine ganze Menge Verlierer gibt. Und Menschen, nur weil sie Pech hatten (oder auch mal Scheiße gebaut haben oder was weiß ich), im Elend vegetieren zu lassen, sollte kaum unseren ethischen Vorstellungen entsprechen.

> Kostenvorteile bedeuten Wachstumschancen. Und das braucht die
> sogenannte 3. Welt so dringend.

Du kannst Nike und Co. gern als Entwicklungshelfer feiern, ich bin da eher für eine etwas realistischere Sichtweise. ;-/

> geholfen. Effizienz im Wirtschaften ist das, was uns reich
> gemacht hat und letztlich auch die Möglichkeit gab, hier und
> jetzt mit freiem Kopf über Tierrechte nachzudenken.

All das Nachdenken nutzt uns wenig, wenn diese "Effizienz" bedeutet, andere Tiere (in dem Fall Menschen) als billige Produktionsmaschinen anzusehen.

> >Und das trifft mittlerweile, wie Du sicher schon mitbekommen
> >hast, nicht mehr nur die Menschen in den sog.
> >"Entwicklungsländern" sondern auch Arbeitnehmer hier
>
> Frag mal in Polen bei den Gewerkschaften, wie schlimm dieser
> Wettbewerb ist...

Und, weiter?

> 12% Arbeitslosenquote, Tendenz steigend. Mit seit 10 Jahren
> defacto Nullwachstum niedrigstes Wirtschaftswachstum in der
> EU-Zone. Über 42% Lohnzusatzkosten, Tendenz steigend durch
> Kostenexplosion im Gesundheitswesen und bei der gesetzlicher
> Rente. 39.000 Unternehmensinsolvenzen pro Jahr, Tendenz
> steigend. Jährlich wandern 85.000 Arbeitsplätze ins Ausland.
> Deutschland wird nächstes Jahr zum 5. Mal das
> Maastricht-Kriterium verletzen...

Was willst Du mir damit sagen? Der Kapitalismus ist hier noch nicht ausgeprägt genug? ;-)

> Aber natürlich: der Kapitalismus und das Leistungsprinzip
> haben an allem Schuld

Ich sage doch gar nicht, daß der Kapizalismus an allem schuld hat, ich sage doch auch gar nicht, daß Kommunismus besser ist (denn das weiß ich schlicht und ergreifend nicht); ich kritisiere allein die Weise, wie Du versuchst, Kapitalismus als das Nonplusultra darzustellen.

> für weniger Entlassungen... Und wenn dann der letzte Betrieb
> die Segel streicht, dann haben wir wenigstens endlich die
> Kapitalismus-freie Zone der ums Überleben kämpfenden Sammler,
> Jäger und Fallensteller...

Und Du beschwerst Dich ber Polemik. *rofl*

> Aber auch dann werden einige immer noch nicht begriffen
> haben, dass man nichts umverteilen kann, was nicht vorher
> durch Leistungsanreize und Wettbewerb erwirtschaftet worden
> wäre...

Immer weniger Leute besitzen immer mehr. Super Umverteilung. ;-)

Tanja

Re: und wieder...

Autor: xJAMOx | Datum:
Reina schrieb:
>
> Immer wieder die gleiche Leier.

In der Tat.

> wie schlimme Folgen dieser Wettbewerb hat

In einem Wettbewerb kann es nicht nur Gewinner geben, sondern muß es zwangsläufig auch Verlierer geben. Das gehört zur Natur eines Wettbewerbs. Also: ein Wettbewerbssystem ist ein System, dass darauf aufbaut, daß es Verlierer gibt. Eigentlich ganz einfach, oder?

Re: Linksopportunisten

Autor: Achim Stößer | Datum:
Reina schrieb:
>
>
> Eine "lol" als Reaktion auf den Verweis auf
> [url=http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzbuch_des_Kommunismus]

Zitat: "ein umstrittenes Buch".

Da gibt's auch das "Schwarzbuch des Kapitalismus" ...

Achim

Re: Linksopportunisten

Autor: Reina | Datum:

> Da gibt's auch das "Schwarzbuch des Kapitalismus" ...

Soll sich doch jeder davon überzeugen, wie schlüssig die hergestellten Kausalbeziehungen sind. Da haben wir einerseits eine bis heute verteidigte individuenverachtende und auf gewaltsame Unterdrückung fussende Ideologie und ein als zwangsläufig verbrecherisch unterstellten Marktmechanismus...

Bemerkenswert, dass bei Wikipedia das Schwarzbuch Kommunismus als "ein umstrittenes Werk" vorgestellt wird, dessen Diskussion etwa in Russland von vornherein abgewürgt wurde. Dass unsere soziale Marktwirtschaft hingegen "nur die Vollendung des Faschismus mit anderen, gemeineren Mitteln", steht natürlich als Grundkonsens ausser jeder Diskussion... Wikipedia sei Dank...

mfg, Reina.

Re: Linksopportunisten

Autor: Achim Stößer | Datum:
> steht natürlich als Grundkonsens ausser jeder Diskussion...
> Wikipedia sei Dank...

Tja, Du hast mit Wikipedia angefangen ...

Achim

Orangen vs. Apfelsinen

Autor: Achim Stößer | Datum:
> hergestellten Kausalbeziehungen sind. Da haben wir einerseits
> eine bis heute verteidigte individuenverachtende und auf
> gewaltsame Unterdrückung fussende Ideologie und ein als
> zwangsläufig verbrecherisch unterstellten Marktmechanismus...

Huch? Einerseits haben wir Kapitalismus und andererseits Kapitalismus?

Achim

Re: worüber wir eigentlich sprechen...

Autor: Reina | Datum:
>> eine bis heute verteidigte individuenverachtende und auf
>> gewaltsame Unterdrückung fussende Ideologie

>Kapitalismus [..] ?

Die Urväter der sozialen Marktwirtschaft der Freiburger Schule propagierten keineswegs eine analoge "Diktatur des Kapitals", sondern entwickelten in praxisbezogener Auseinandersetzung mit ökonomischen und sozialen Problemen Grundlagen für eine funktionierende Wirtschafts- und Sozialordnung, die eben möglichst nicht auf Zwang und Gewalt fussen sollte.

Walter Eucken fasste ihre wirtschaftspolitische Grundsätze so zusammen: "Der Staat hat die Formen, das institutionelle Rahmenwerk, die Ordnung, in der gewirtschaftet wird, zu beeinflussen, und er hat Bedingungen zu setzen, unter denen sich eine funktionsfähige und menschenwürdige Wirtschaftsordnung entwickelt. Aber er hat nicht den Wirtschaftsprozess selbst zu führen."

Sein Schüler Ludwig Erhard setzte dann diese Theorien mit wenig erstaunlich etwas anderen Resultaten in die Praxis um, als etwa die Bolschewiki.

Wer hier Analogien ziehen wollte, agiert schlicht polemisch.

mfg, Reina.

Re: worüber wir eigentlich sprechen...

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Die Urväter der sozialen Marktwirtschaft der Freiburger
> Schule propagierten keineswegs eine analoge "Diktatur des

Geschwafel interessiert mich nicht. Mich interessiert die Realität.

Achim

Re: Linksopportunisten

Autor: xJAMOx | Datum:
plenocervix schrieb:

> Was legitimiert Eigentum?

Gegenfrage: wenn jemand viel Arbeit investiert, um etwas zu produzieren (z.B. Obst und Gemüse in einem Garten anzubauen), was legitimiert dich dann zu sagen, die Früchte seiner Arbeit stünden dir genauso zu wie ihm?

Re: Linksopportunisten

Autor: plenocervix | Datum:
kommt drauf an.

sie 'stehen' keinem menschen 'zu'. ergo stehen Sie allen gleich zu, naemlich garnicht.

keine angst, dir will wohl kaum jemensch das obst wegnehmen und dich verhungern lassen. aber sowas wie eigentum gibt es nicht. oder gehoerst du deiner mutter, weil sie maßgeblich an deiner entstehung beteiligt war? oder deinem vater, weil er die nahrung, die fuer dein wachstum notwendig war, besorgt hat?

die ganze sache mit dem tauschwert und dem mehrwert ist ziemlich konstuiert, das merkst du zumindest entweder, wenn du dir vor augen haeltst, dass alles produzierte aus rohstoffen besteht, die in der natur vorhanden sind, bei der jede aneignung ein "diebstahl" ist, oder an leuten, die mondgrundstuecke verkaufen. wusstest du, dass in einem land in suedamerika das regenwasser privatbesitz einer firma ist? ist das nicht absurd? ist es nicht genau so absurd, dass land grundbesitz ist, dass es "staaten" und "grenzen" gibt? wer legitimiert die regierung? warum brauchen wir menschen, die sich gegenseitig ermorden? warum gibt es "arme" und "reiche" menschen, obwohl doch kein mensch mehr wert ist, als ein anderer?

glaub mir, du lebst in einer konstruierten welt, hast von kindesbeinen an gelernt, dass alles schon so seine richtigkeit hat. die tierausbeutung ebenso wie die kriege, die polizei, die gesetze, alles, was dich umgibt. warum stellst du nur einen teil in frage, nicht alles? was wuerde passieren, wenn du die welt, in der du lebst, in frage stelltest? hast du angst davor, festzustellen, dass du dein leben lang an etwas geglaubt hast, das vollkommen absurd ist, sobald du hinter die kulissen geblickt hast?

Re: Regierungsform

Autor: Matthias | Datum:
welche regierungsform ist den am geeignetsten für ein antispezieistisches land?

Re: Linksopportunisten

Autor: xJAMOx | Datum:
plenocervix schrieb:
>
> ist es nicht genau so absurd, dass land
> grundbesitz ist, dass es "staaten" und "grenzen" gibt?

Ist es absurd, dass es manche Tiere ein Gebiet als ihr Revier in Besitz nehmen, es markieren und gegen "unbefugte" Eindringlinge verteidigen?

> wer legitimiert die regierung?

Wer legitimiert Alphatiere in Rudeln?

Diese Beispiele sind keinesfalls als biologistische Rechtfertigung für irgendwas zu verstehen, sondern sollen nur verdeutlichen, dass keineswegs alles mögliche "konstruiert" ist, sondern dass vieles menschliche Verhalten sich aus der Natur heraus entwickelt hat - Menschen sind schliesslich auch Tiere.

> glaub mir, du lebst in einer konstruierten welt, hast von
> kindesbeinen an gelernt, dass alles schon so seine
> richtigkeit hat.

Für konstruiert halte ich solche Gesellschaftstheorien.

> warum stellst du nur einen teil in frage, nicht alles?

Vielleicht habe ich das bereits getan? Alles in Frage zu stellen bedeutet nicht, dann auch alles zu verwerfen.

> was wuerde
> passieren, wenn du die welt, in der du lebst, in frage
> stelltest?

Darüber nachdenken und dann langsam entscheiden, was ich für das wahrscheinlichste Erklärungsmodell halte.

> hast du angst davor, festzustellen, dass du dein
> leben lang an etwas geglaubt hast, das vollkommen absurd ist,
> sobald du hinter die kulissen geblickt hast?

Nein, aber hast du vielleicht Angst davor, dass manches, das du als konstruiert bezeichnest, vielleicht doch nicht konstruiert ist?

Befreiung ist das Ziel!

Autor: Sokol | Datum:
Die sozialen Konstrukte sind noch tiefergehend! Die gesamten sogen: Naturwissenschaften in ihrer Aversion gegen ihre Dekonstruktion stabilisieren lediglich Machtstrukturen.
Schon die Unterscheidung von Materie und Energie ist rein historisch bedingt und blosses Vorurteil. Die ganze Physik mit ihrer Hierarchie völlig fikitiver Elementarteilchen basiert auf klassengesellschaftlichen Interessen. Biologie und Medizin mit ihrer Hysterisierung des weiblichen Körpers und der willkürlichen Geschlechtspropaganda sind die Speerspitze des chauvinistisch-faschistoiden Prozess.
Jede dekonstruierende Kritik an Zeit, Raum und Materie samt ihrem "wissenschaftlichem" Überbau aus Biologie, Nahrung und der sogen. "Gesellschaft" bringen uns dem befreiten Menschen näher.

Re: Linksopportunisten

Autor: Reina | Datum:

Eigentum ist Diebstahl. Und was ist nun Diebstahl, wenn es keine legitimen Eigentumsansprüche gibt ?

>warum gibt es "arme" und "reiche" menschen, obwohl doch kein
>mensch mehr wert ist, als ein anderer?

Ja, ja, wenn schon nicht alle Menschen gleich talentiert und motiviert sind, sollen sie doch wenigstens gleich arm sein...

"Wohl ... ist die Tugend der Bescheidenheit eine erkleckliche Erfindung für die Lumpe; da ihr gemäß jeder von sich zu reden hat ... als gäbe es überhaupt nichts als Lumpe." Schopenhauer.

Re: Linksopportunisten

Autor: Achim Stößer | Datum:
> >Willst Du damit sagen, dass der Kapitalismus gut ist
>
> Kapitalismus als Gesellschaftsform ist nur ein linker
> Kampfbegriff.

Kommunismus als Gesellschaftsform ist nur ein rechter Kampfbegriff.

> Eine auf der Legitimität von Privateigentum und freien
> Entscheidung der Akteure basierende und durch fairen
> Wettbewerb getriebene Wirtschaftsordnung, in der der Staat
> als soziales und rechtliches Regulativ auftritt, schon.

Wie soll das denn gehen?


Achim

Keime

Autor: Claude | Datum:
http://www.zeit.de/archiv/1998/30/199830.stimmts_kirschen.xml

Das ist also nur weil deren Magen die Keime nicht abtöten kann. Aber anscheinend gewöhnt sich der Magen dran denn wie gesagt hab ich das Problem nicht.

Sollen die halt das Obst gut waschen oder halt gekocht essen. zB als Apfelmus zu älpler Makronen ;-)

Re: Obst-Säure

Autor: Achim Stößer | Datum:
> mal darüber nach. die meisten leute fangen am ende des
> wortgefechtes immer an mir zu erzählen das zuviel obst
> ungesund ist wegen den pestizieden und bio ist zu teuer und

Daß das nur lächerliche Pseudoargumente sind, wurde ja schon gesagt. Sollen sie halt mal Tierausbeutungspropagandisten vie die DGE oder Künast verklagen, die trotz ihre Einstellung gegen Veganimsus zu [b]viel[/b[] Obst raten (es sei nur an die "5 am Tag"-Kapagne erinnert).

> außerdem was am wichtigsten ist die säure in obst z. b.
> äpfeln greifen den magen an und das führt zu bauchschmerzen.

Auch das ist ein "Argument", das ich noch nie gehört habe. Wirklich erstaunlich, wie erfindersisch die Tierausbeuter sind, wenn es um dümmliche Ausreden geht. (Merkwürdig, daß das bei Dir "fast immer" kommt.)

> dann sage ich denen selbst wenn dem so wäre rechtfertigt das
> noch lange nicht auf lebewesen zurückzugreifen, sie umbringen
> zu lassen und dann zu fressen, irgendwie fehlt mir noch die

Das ist genau die richtige Antwort.

> aber was ist denn mit dieser säure? wenn ihr mir das

Naja, da sich im Magen eine ziemlich starke Säure (pH-Wert 1)
befindet (Magensäure ist, wenn ich mich recht erinnere, Salzsäure) sind sie, wenn schon ein bißchen harmloses Obst (sogar reiner Zitronensaft ist weit weniger sauer, pH-Wert 2, zum vergleich: Wasser hat 7 - sprich: selbst wenn sie reinen Zitronensaft trinken, wird die Magensäure "verdünnt" und damit weniger sauer) ihren Magen angreift, tot.

Achim

Re: Obst-Säure

Autor: Matthias | Datum:
Achim Stößer schrieb:

> Auch das ist ein "Argument", das ich noch nie gehört habe.
> Wirklich erstaunlich, wie erfindersisch die Tierausbeuter
> sind, wenn es um dümmliche Ausreden geht. (Merkwürdig, daß
> das bei Dir "fast immer" kommt.)

tja versteh ich auch nicht aber da kommen noch ganz viele andere