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Veganismusforum:
Interview aus Vegan.at...

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 22

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Interview aus Vegan.at...

Autor: Christoph Stross | Datum:
... der Zeitschrift der Veganen Gesellschaft Österreichs (wohl eher antivegan, aber in einem FleischfresserInnenland wie Österreich- der/die durchschnittliche ÖsterreicherIn isst zuviel Fleisch- hat man/frau ja schon als VegetarierIn Probleme).


"100 Prozent vegetarisch- ein ganzes Leben lang

Brigitte Helf wird schon als Kind Vegetarierin, weil ein Arzt ihrer Mutter aus gesundheitlichen Gründen die vegetarische Ernährung nahe legt. Jetzt ist Brigitte Helf stolze 81 Jahre alt. Jürgen Faulmann führte das Interview mit der "lebenslangen Vegetarierin".

J: Ihre Mutter hat Sie vegetarisch erzogen. Woraus hat Ihre Ernährung bestanden?
B: Ohne Fleisch und Fisch. Beides ist überhaupt nicht in Frage gekommen. Schon wegen der Theosophischen Gesellschaft nicht, bei der wir Mitglieder waren.

J: Wie lange ist das her?
B: Die Theosophische Gesellschaft wurde, glaube ich, 1875 gegründet. Es gab ein Haus in Hütteldorf, in dem ein Deutscher, John Gordes, lebte. Er ging in jungen Jahren nach Südafrika, traf dort Mahatma Gandhi und lernte dessen Lehren kennen. Daraufhin gründete er die Theosophische Gesellschaft in Österreich. Wie gesagt, Grundpfeiler waren der Vegetarismus, Liebe, Friede, ein Gemeinschaftsleben und absolute Gewaltfreiheit.

J: Ihre Mutter war damals schon bei der Theosophischen Gesellschaft?
B: Meine Mutter wurde zuerst Vegetarierin, später ist sie über eine Bekannte zur Theosophischen Gesellschaft gestoßen. Für mich als ihr Kind war es selbstverständlich dazuzugehören.
(Anm. des Posters: Achim denkt sich sicher seinen Teil über den von der Religion ausgeübten Gruppendruck- ich -selbst Atheist- auch.)

J: War es eine besondere Ernährungsform des Vegetarismus, wie beispielsweise die Makrobiotik oder die Rohkost?
B: Nein, man kann essen, was man will, nur kein Fleisch und keinen Fisch, eben nichts wo ein Tier getötet werden muss.
(Anm. des Posters: Unlogisch. Auch für Milch- und Eiprodukte werden Tiere getötet.)

J: Wie waren Ihre Erfahrungen im Krieg? Gab es da Probleme?
B: Im Krieg gab es Vegeatrier-Marken. Da mussten wir Fleisch essen. Nur 1945 hat man nichts mehr zu essen bekommen. Ich bin mit einer ehemaligen Bürokollegin aufs Land "hamstern" gefahren, Zwetschgen, Äpfel, Gemüse. Da war eben auch manchmal Fleisch dabei. Das haben wir leider auch gegessen, weil wir eben sehr hungrig waren. Gott sei Dank konnten wir das sehr bald aufgeben, weil die Versorgungslage wieder besser wurde. Bei meiner Mutter hat sich das, obwohl es nur kurze Zeit dauerte, negativ mit dem Rheumatismus ausgewirkt.

J: Ein Arzt riet ihrer Mutter aus gesundheitlichen Gründen zum Vegetarismus. Vor wie vielen Jahren war das?
B: Das muss kurz nach 1920 gewesen sein. Ich hatte überhaupt Glück, denn meine Mutter ist auch über einen Arzt auf eine Frau gestoßen, die ihre Patienten nach Arnold Rikli behandelte. Arnold Rikli gründete im damaligen Österreich , südlich von Kärnten, eine Behandlungsinstitution für Naturheilverfahren. Zu den Behandlungsmethoden zählte die vegetarische Ernährung, Schwitzen und Umschläge. Diese Frau war seine Schülerin. Sie instruierte meine Mutter, wenn ich krank war. Dampfbäder waren das eigentlich genau genommen und Umschläge, alles ganz natürlich. Da ich es selbst bei mir erlebt habe, kann ich es nur weiterempfehlen. Gar nicht vergleichbar mit der Schulmedizin.

J: Welche Erfahrung haben Sie generell mit Ihrer Gesundheit über die Jahrzehnte gemacht? Gab es Schwierigkeiten durch Mangelerscheinungen?
B: Mein Vater ist mit 38 Jahren an Darmtuberkulose gestorben. Ich war ein sehr kränkliches Kind. Ein Arzt erkärte meiner Mutter, die schlechten Stoffe muss der Körper über eine Krankheit ausscheiden. Ein anderer Arzt sagte ihr, ich werde die Pubertät nicht überleben können. Und jetzt bin ich 81 Jahre! Gesundheitlich ist es viel besser geworden. Mangelerscheinungen hatte ich nie.

Interview aus Vegan.at

Autor: Christoph Stross | Datum:
J: Ihr soziales Umfeld, wie war das?
Für meine Mutter war es sehr schwierig. Mein vater starb, wie gesagt, mit 38 Jahren, und die Witwenrente war gering. Wir hatten nur eine kleine Wohnung, zwei Zimmer, zwei Kabinette. Meine Mutter bewohnte mit mir ein Zimmer, die anderen Räume hatten wir vermietet. Sie hat sehr viel gestickt und dafür bezahlt bekommen. So haben wir uns durchgeschlagen.

J: Wie war die Reaktion der Bekannten, Verwandten und Freunde auf Ihre Ernährungsweise?
B: Unsere Verwandten haben auf unsere Überzeugung Rücksicht genommen. Wenn wir eingeladen waren, haben wir eben kein Fleisch bekommen. Meine Mutter hat die anderen nicht zu überreden versucht. Aber man hat ihr auch nicht zugemutet, wieder Fleisch zu essen.

J: Besonders Kinder und Jugendliche bekommen oft zu hören: "Jetzt iss doch endlich wieder Fleisch" oder, wenn sie vegan sind, "Milchprodukte und Eier. Dir fehlt sonst was." Oder die Eltern weigern sich einfach, anders zu kochen.
B: Beeindruckend bei einer entfernt verwandten Familie fand ich: Da gab es eine Tochter, die eines schönen Tages das Fleisch komplett ablehnte. Die Familie hat das berücksichtigt und das Kochen umgestellt. Die Tochter ist jetzt in Schottland, in Findhorn.
(Anm. des Posters: Die Interviewte ist offensichtlich nicht darauf, was vegane Kinder und Jugendliche zu hören bekommen, eingegangen.)

J: Vor 10 Jahren wurden Vegetarier noch als "Spinner" betrachtet, heute hat sich der Vegetarismus etabliert. Wie war das in den 20-er Jahren.
(Anm. des Posters: Ich glaube nicht, dass das vor 10 Jahren so war wie geschildert. Obwohl ich mich damals noch nicht mit Vegetarismus beschäftigt habe, dürfte es damals schon etliche VegetarierInnen gegeben haben. Ich habe einmal gelesen, dass VegetarierInnen vor 30 Jahren noch als SpinnerInnen betrachtet wurden.)
B: Die Entwicklung des Vegetarismus hat ja enorm zugenommen. In den 20-er Jahren war er bestimmt noch nicht so bekannt wie jetzt. Es gab ein Reformhaus in ganz Wien. Eines! Das hat sich geändert. Es gibt genug Reformhäuser und Naturkostläden.

J: Gab es Restaurants?
B: Nein, damals auch nicht. Wenn ich heute in ein Gasthaus gehe und sage: "Ich bin Vegetarierin, können Sie mir etwas zu essen machen?", dann ist es meistens so, dass ich auch etwas zu essen bekomme. Es hat sich weiter entwickelt. Man hat jetzt mehr Möglichkeiten.
(Anm. des Posters: Heute gibt es schon in ziemlich jedem Restaurant vegetarische Speisen, von denen aber die meisten sicher oder wahrscheinlich nicht vegan sind. Mich stört überhaupt, dass in einem Artikel einer VeganerInnen-Zeitung immer nur vom Vegetarismus, nicht aber vom entscheidenden Veganismus geredet wird. In den 30er Jahren gab es noch kaum VegetarierInnen, trotzdem finde ich, dass die Interviewte inzwischen auf Veganismus umgestiegen sein könnte. Das ist sie wahrscheinlich nicht, da sie sich nur als Vegetarierin beschreibt.)

J: Die englische Vegane Gesellschaft gibt es schon seit Kriegsende, die Vegetarier Union in Österreich seit 1970. Hatten Sie vor dem Krieg Kontakt mit vegetarischen Organisationen oder Beratungseinrichtungen?
B: Nein, nur mit der Theosophischen Gesellschaft. Der Vegetarismus war jedoch nicht ihr Hauptziel, er gehörte nur dazu. Generell habe ich das Gefühl, dass die Entwicklung in Richtung Vegetarismus geht. Nicht für alle Leute gleich, aber doch die Tendenz.

J: Haben Sie das Gefühl, dass es schneller geht als früher?
B: Vielleicht- ja, ich glaube schon.

Noch eine Stelle mit Bemerkung:

Autor: Christoph Stross | Datum:
"Nur 1945 hat man nichts mehr zu essen bekommen. (...) Da war eben manchmal Fleisch dabei. Das haben wir leider auch gegessen, weil wir eben sehr hungrig waren."
Auch wenn die Leute damals noch nicht so über alternative Ernährung nachgedacht haben, wäre eine pflanzliche Ernährung sinnvoller gegen die Hungersnot gewesen. Das klingt ja fast so, als ob Tierzucht (und damit Verfütterung von 1 Kilo Getreide für 10 Kilo Fleisch) in einem armen Gebiet ethisch gerechtfertigt wäre.

Vegetariermarken

Autor: Achim Stößer | Datum:

> B: Im Krieg gab es Vegeatrier-Marken. Da mussten wir Fleisch
> essen. Nur 1945 hat man nichts mehr zu essen bekommen. Ich

Äh ... was ist das für eine Logik? Es gab "Vegetarier-Marken" (also spezielle Essensmarken für Vegetarier, die statt der Leichenrationen der Nichtvegetarier dann mehr Nichtleichenmarken bekamen), wieso "mußten" sie da "Fleisch essen"?

Achim

Re: Vegetariermarken

Autor: Christoph Stross | Datum:
Danke für die Bemerkung! Da habe ich doch glatt ein Wort zu tippen vergessen, logischerweise heisst es im Interview: "Da mussten wir kein Fleisch essen."

Tierausbeuterhofierung in Zeitschriften

Autor: Achim Stößer | Datum:
Ein solches Interview bei vegan.at ist natürlich, wie Du andeutest, absurd. Was soll das? Warum wurde ausgerechnet diese Frau interviewt?

Ähnlich ist es mir neulich in der TBa aufgefallen - da wurde ein 14jähriger ach so toller Tierschützer-Vegetarier interviewt. Hallo? Er beutet Tiere aus und wird dafür auch noch als vermeintlich positiv hervorgehoben? Als ob es keine 14jährigen Tierrechtler-Veganer gäbe.

Überhaupt werden in der TBa Tierausbeuter(gruppen) permanent kontrafakltisch als "Tierrechtler" dargestellt - in der Voice auch.

Achim

PS: Link auf diesen Beitrag an Rudi und Andreas

Re: Tierausbeuterhofierung in Zeitschriften

Autor: Christoph Stross | Datum:
Kennst Du 14jährige TR-Veganer/innen? Ich bin jetzt 19, bin aber (im Unterschied zu vielen anderen) erst mit 17 Vegetarier geworden. Ich habe mir immer gedacht, es beschäftigen sich eher Leute, die älter als 14 sind, so intensiv mit Tierschutz, dass sie vegan werden.

junge TR-Veganer

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Kennst Du 14jährige TR-Veganer/innen? Ich bin jetzt 19, bin

Ja, sonst hätte ich den Text oben sicher nicht so formuiert.

Beispielsweise ist Martin m.W. 14, schreibt u.a. bei [anti]vegan.de (wo er, er ist ja Tierrechtler, natürlich häufig gelöscht wird) und hier (über einige der Löschungen ;-) ).

Er schreibt so sinnvolle Sachen, daß es bei [anti]vegan.de einen ganzen Thread über die Unterstellung, er sei ich, gab, und bei [anti]veganwelt.de wurde er meienr Erinnerung nach auch als "Klon" tituliert ... *seufz* diese Deppen glauben halt, alle müßten so bescheurt sein wie sei selbst.

>Ich habe mir immer gedacht, es beschäftigen sich eher Leute, >die älter als 14 sind, so intensiv mit Tierschutz, dass sie >vegan werden.

Zum in diesem Satz implizierten Ageismus will Martin vielleicht selbst etwas sagen ;-) . "Tierschutz" hat aber mit Veganismus so wenig zu tun wie Vegetarismus mit Tierrechten.

Achim

Re: Tierausbeuterhofierung in Zeitschriften

Autor: martin.p | Datum:
Christoph Stross schrieb:
>
> Kennst Du 14jährige TR-Veganer/innen?

Ich, 21.12.1987

> Ich bin jetzt 19, bin
> aber (im Unterschied zu vielen anderen) erst mit 17
> Vegetarier geworden.

Ich bin mit 8 Vegetarier geworden und vor ca. einem Jahr (6/01) Veganer.

> Ich habe mir immer gedacht, es
> beschäftigen sich eher Leute, die älter als 14 sind, so
> intensiv mit Tierschutz, dass sie vegan werden.

Von alleine (also mit omnivore Familie) vegan zu werden hat nicht viel mit dem Alter zu tun. Das ist eher eine Aufklärungs-/Verständnisfrage.
Dadurch das ich schon wusste, dass Fleisch essen insofern falsch ist, da es tote Tierkörper sind, bin ich als ich hörte Milch und Eier seinen auch falsch hellhörig geworden. Durch die Argumente die ich mir dann auch selbst suchte, war das nächste Hindernis meine Eltern die das für nicht gut hielten. Da ich aber schon einige Bilder sah, konnte ich es auch nicht mehr aushalten und meine Eltern konnten mich nicht aufhalten (wie ich zu anderen jungen zu sagen pflege "sie können dich nicht zwingen"). Danach habe ich das eben so gefestigt und mich weiter informiert in Sachen wie Kleidung, Kosmetik, Zoo/Zirkus und alles was von außen erkennbar ist. Durch Maqi bin ich dann auch hinter die versteckten Sachen gekommen (Schwarze Liste, Leichen im Keller).
Also das Alter spielt keine große Rolle (ich würde vielleicht eine Mindestgrenze von 12 festlegen (gibt aber auch Ausnahmen und bei veganen Eltern ist das auch keine Frage)) sondern eher die Intelligenz, das Interesse und die Einsicht sich von Lügen und Propaganda ("Fleisch - Kraft", "Milch - Knochen", etc.) zu lösen. Aber natürlich auch Menschen mit klaren Worten die nicht sagen mit 14 Vegetarier ist gut und man soll’s ja nicht gleich übertreiben u.ä.. Auch darf man speziell in der Schule sich nicht von den anderen beeinflussen lassen (Klassenfahrten und Wandetagen vor allem in der Umstellungsphase (jetzt andersrum, da wird 3 stunden lang über Veganismus diskutiert (wobei meine gegenüber nicht sehr gut aussehen ;-) )).
Soviel zum Alter.

Re: Tierausbeuterhofierung in Zeitschriften

Autor: Christoph Stross | Datum:
martin.p schrieb:
> Von alleine (also mit omnivore Familie) vegan zu werden hat
> nicht viel mit dem Alter zu tun. Das ist eher eine
> Aufklärungs-/Verständnisfrage.
Da wirst du recht haben, ich habe mit 14 nirgendwo zu hören bekommen, dass Milch und Eier falsch sind. Zum Einfluss der Familie fällt mir meine Schwester ein, die mich vom Vegetarismus überzeugt hat.
> Also das Alter spielt keine große Rolle (ich würde vielleicht
> eine Mindestgrenze von 12 festlegen (gibt aber auch Ausnahmen
> und bei veganen Eltern ist das auch keine Frage)) sondern
> eher die Intelligenz, das Interesse und die Einsicht sich von
> Lügen und Propaganda ("Fleisch - Kraft", "Milch - Knochen",
> etc.) zu lösen.
Also die Intelligenz hat nichts mit Wertsetzungen zu tun und spielt daher definitiv keine Rolle. Das mit "Milch-Knochen" halte ich übrigens für keine Lüge, Leute mit Kalziummangel hätten Probleme damit, auf Milch zu verzichten. Eine ausgewogene Mischkost wäre vielleicht am Gesündesten, aber es geht uns allen in dem Forum beim Veganismus ja nicht um die Gesundheit.

Aufklärung

Autor: Achim Stößer | Datum:
Christoph Stross schrieb:

> Da wirst du recht haben, ich habe mit 14 nirgendwo zu hören
> bekommen, dass Milch und Eier falsch sind. Zum Einfluss der

Deshalb ist dieser Kaplanismus ja so kontraproduktiv.

> spielt daher definitiv keine Rolle. Das mit "Milch-Knochen"
> halte ich übrigens für keine Lüge, Leute mit Kalziummangel
> hätten Probleme damit, auf Milch zu verzichten. Eine

Im Gegenteil, da die Kalziumbilanz von Säugermilch negativ ist.

Achim

Re: Tierausbeuterhofierung in Zeitschriften

Autor: martin.p | Datum:
Christoph Stross schrieb:

> Also die Intelligenz hat nichts mit Wertsetzungen zu tun und
> spielt daher definitiv keine Rolle.

Nein nicht mit Wertsetzung. Wenn du einem 6 jährigem den Sklavenvergleich bringst, wird er es nicht verstehen.
Also er muss schon die Argumente die du bringst verstehen, weil er sonst keinen Grund hat sich zu ändern.

> Das mit "Milch-Knochen"
> halte ich übrigens für keine Lüge, Leute mit Kalziummangel
> hätten Probleme damit, auf Milch zu verzichten.

Erst wegen dieser Lüge gibt es eine so hohe Osteoporoserate in Europa und Amerika. In Asien wo keine (kaum) Kuhmilch getrunken wird, ist Osteoporose unbekannt. Und was mit den Menschen vor mehr als 10000 Jahren? Litten die alle an Osteoporose?

Osteoporose durch Milch

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Menschen vor mehr als 10000 Jahren? Litten die alle an
> Osteoporose?

Hm, weiß nicht, litten sie? Glaube nicht, aber das wäre auch nicht der Fall gewesen, wenn sie Ziegen- oder Kuhmilch getrunken hätten, weil sie i.a. keine 30 Jahre alt wurden, und ich schätze, daß Osteroporose bei menschen etwas länger braucht - sind aber nur Vermutungen, trotzdem wäre ich mit solchen rhetorischen Fragen vorsichtig ;-) .

Achim

Kinder und Veganismus/TR

Autor: Christoph Stross | Datum:
martin.p schrieb:
> Wenn du einem 6 jährigem den
> Sklavenvergleich bringst, wird er es nicht verstehen.
> Also er muss schon die Argumente die du bringst verstehen,
> weil er sonst keinen Grund hat sich zu ändern.
Welchen Sklavenvergleich meinst du? Dass die Kulturtierhaltung, obwohl sie legal ist, damit nicht auch moralisch gerechtfertigt ist, weil früher auch Sklavenhaltung legal war? Oder dass die sogenannten "Nutztiere" wie Sklaven behandelt werden?
Das erinnert mich an ein Buch, mit dem ich mich als dummes Kind beschäftigt habe, ohne alles zu verstehen (obwohl es ein Kinderbuch ist), "Ulli und die Tiere". Darin ist auch eine Seite über Massentierhaltung zu finden, mit Zeichnung, Verweis auf das ungesunde Kraftfutter etc. "Mehr Fleisch, Milch und Eier in kürzerer Zeit können so gewonnen werden, die Tiere werden dafür aber gequält." Als ich das Buch als reiferer Mensch wieder betrachtet habe, war ich überrascht über diese Seite, da ich sie wahrscheinlich damals noch nicht verstanden oder verdrängt hatte. Vielleicht hatte ich mir gedacht: Da das moralisch nicht gerechtfertigt ist, ist es illegal. Da es illegal ist, wird es bestraft (und die Produkte aus der Massentierhaltung dürfen nicht im Supermarkt um die Ecke verkauft werden). Da es bestraft wird, macht das in der Folge niemand. Mich hatte als Kind wahrscheinlich auch die Tatsache, dass in dem Buch viele Tipps sind, was für Tiere getan werden kann, aber kein Tipp, was man/frau als KonsumentIn für Tiere tun kann, beeinflusst.

Re: Kinder und Veganismus/TR

Autor: Achim Stößer | Datum:
> verstanden oder verdrängt hatte. Vielleicht hatte ich mir
> gedacht: Da das moralisch nicht gerechtfertigt ist, ist es
> illegal. Da es illegal ist, wird es bestraft (und die

Noch eine Anekdote von einem veganen Drei(?)jährigen. Als er hörte, daß Jäger Tiere erschießen, verlangte er, die Polizei zu informieren ...

Achim

Re: Kinder und Veganismus/TR

Autor: martin.p | Datum:
Christoph Stross schrieb:

> Welchen Sklavenvergleich meinst du? Dass die
> Kulturtierhaltung, obwohl sie legal ist, damit nicht auch
> moralisch gerechtfertigt ist, weil früher auch Sklavenhaltung
> legal war? Oder dass die sogenannten "Nutztiere" wie Sklaven
> behandelt werden?

Etwas undeutig von mir ausgedrückt. Mit Sklavenvergleich meine ich alle Vergleiche in diese Richtung. ALso beides.

Intelligenz / "Mischkost"

Autor: Iris | Datum:
Hallo Christoph,

> Also die Intelligenz hat nichts mit Wertsetzungen zu tun und
> spielt daher definitiv keine Rolle. Das mit "Milch-Knochen"

Ich denke, Martin hat eher gemeint, daß erst ab einem bestimmten Alter die Intelligenz/das Verständnis so weit entwickelt ist, daß man in der Lage ist zu begreifen, was "Fleisch" überhaupt ist.
Ich habe z.B. noch nie Fische fressen können, da ich die als Kind in den Geschäften hinter Glasscheiben liegen sah, als ganzer Körper, mit Kopf und Augen. Da brauchte ich kein besonderes Verständnis, das lag auf der Hand, daß das tote Tiere sind.
Mit acht Jahren kam ich durch einen Film in der Schule drauf (von alleine hätte es wahrscheinlich sehr viel länger gedauert), daß "Fleisch" nichts anderes ist als Stücke von toten Tieren und habe nachgedacht und begriffen... ich glaube, daß das in einem jüngeren Alter weitaus schwieriger zu verstehen gewesen wäre, obwohl ich schon von einem Mädchen hörte, daß aus eigenem Antrieb mit fünf Jahren Vegetarierin wurde (trotz leichenfressender Familie), und gerade habe ich in "Vegan Stories" von jemandem gelesen, der mit sechs Jahren aufhörte, Leichen zu fressen.

> halte ich übrigens für keine Lüge, Leute mit Kalziummangel
> hätten Probleme damit, auf Milch zu verzichten. Eine

Ist natürlich totaler Quatsch, siehe die Antworten von Martin und Achim.

> ausgewogene Mischkost wäre vielleicht am Gesündesten, aber es
> geht uns allen in dem Forum beim Veganismus ja nicht um die
> Gesundheit.

Daß es uns nicht um die Gesundheit geht, stimmt zwar, so wie Du es schreibst (insbesondere, eine "ausgewogene Mischkost" sei am gesündesten), klingt es, als würden wir uns "aus Tierliebe" (wie es Speziesisten sagen würden) ungesund ernähren (zumindest ungesünder als "Mischköstler") und so unsere Gesundheit gefährden.
Selbstverständlich ist Mischkost am gesündesten - vegane Mischkost natürlich, also eine Mischung der zahlreichen veganen Lebensmittel (siehe http://maqi.de/txt/nahrung.html), sobald Leichenteile, Drüsensekrete, Menstruationsprodukte oder Erbrochenes dazukommen, wird's extrem ungesund bzw. gesundheitsgefährdend, das ist wissenschaftlich hinreichend bewiesen.

Gruß,
Iris

Eltern gegen Kinder

Autor: Achim Stößer | Datum:
Eine Veganerin hat mir mal von einem Fünfjährigen in ihrer Verwandschaft erzählt, der keine Tiere essen wollte.

Wenn er fragte "ist das ein Tier" sagten seine Elten etwas wie "nein, nein, das ist Speck", fragte er "ist das von einer Kuh" hieß es: "nein, vom Metzger".

Hört sich wie ein makabrer Scherz an, ist aber bittere Realität.

Und dann heißt es, Veganer würden ihren Kindern ihre "Ernährung aufzwingen" ...

Achim

Re: Eltern gegen Kinder

Autor: Christoph Stross | Datum:
Achim Stößer schrieb:
> Wenn er fragte "ist das ein Tier" sagten seine Elten etwas
> wie "nein, nein, das ist Speck", fragte er "ist das von einer
> Kuh" hieß es: "nein, vom Metzger".
>
> Hört sich wie ein makabrer Scherz an, ist aber bittere
> Realität.
Hört sich wirklich nach Stoff für ein Kabaret-Programm an!Zweitere Kommunikation müsste vom Kind entlarvend und witzig fortgesetzt werden, indem es sagt: "Igitt, dann seid ihr Kannibalen, nachdem ihr den Metzger esst!"

Re: Intelligenz

Autor: Christoph Stross | Datum:
Es ist auch psychologisch bewiesen: Nach Piaget sind die Kinder in ihrem Denken zuerst auf Anschauungen angewiesen. Wenn sie nicht vorher sehen, wie ein Tier geschlachtet und zerlegt wird, nehmen sie die einzelnen Fleischstücke daher nicht als Teile eines Tieres wahr.

Wie ich ein Kind war, hat es bei mir zuhause immer Teile von Fischen in Form von Filets, Stäbchen etc. aus der Packung gegeben. Habe ich dann im Urlaubs-Restaurant einen als solchen erkennbaren Fisch gegessen oder ist mein Opa mit von ihm frisch gefangenen Fischen dahergekommen, haben mir diese Fische nie so geschmeckt wie die Stäbchen. Vielleicht ist das, was du angesprochen hast, auch ein Grund, warum ich lieber Fleisch als Fisch gegessen habe. Beim Fleisch habe ich mir, so das nicht klar war, erst gar keine Gedanken darüber gemacht, von welchem Tier es war.
Eine Freundin hat mir von einem Angelausflug erzählt, bei dem die Fische schon angebissen hatten, aber die Leute haben sich nicht getraut, sie umzubringen. Ich bin auch einmal mit einem Schulfreund angeln gegangen (muss so im Alter von 11-13 gewesen sein, habe mein extra dafür gekauftes Angelset noch), habe aber keinen Fisch gefangen und wäre wahrscheinlich auch nicht in der Lage gewesen, einen zu töten. So hat es zum Essen dann wieder Fischstäbchen aus dem Kühlschrank gegeben.

Meine Schwester hat mir von einem in ihrem Schulunterricht gezeigten Film erzählt, bei dem z. B. zu sehen war, wie einer Schildkröte bei lebendigem Leibe der Panzer abgenommen wurde (sodass das Bild ganz rot war vor lauter Blut). Auch über die "Produktion" von verbreiteteren Tiersorten war in dem Film soviel Abstoßendes zu sehen, dass nach dem Glotzen alle vorm Mistkübel Schlange gestanden sind, um ihre für die Jause eingepackten Wurstbrötchen so schnell wie möglich zu entsorgen.
Vor der Uni Wien war letzten Winter (Pelzsaison!) einmal ein Stand mit Fotos, Infos und Filmvorführung über Pelz. Eine Frau mit Pelzmantel hat einfach möglichst gleichgültig getan und ist vorbeigegangen. Eine andere mit Pelzkragen hat zufällig gerade die Filmszene "Von dieser Katze könnte Ihr Pelzkragen stammen" (Katze in Käfig) gesehen, ist auch vorbeigegangen, hat sich aber ganz schön geekelt.

Sprachgebrauch

Autor: Achim Stößer | Datum:
> lieber Fleisch als Fisch gegessen habe. Beim Fleisch habe ich

Bitte in Zukunft auf die Vermeidung speziesistischen Sprachgebrauchs achten.

Achim

Re: Interview aus Vegan.at...

Autor: Mad Caddy | Datum:
Wo wir gerade über junge Veganer/Tierrechtler sprechen - ich glaube, da könnte man mich mit meinen 16 Lenzen auch zu zählen.