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Veganismusforum:
Eltern - was tun?

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 44

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Eltern - was tun?

Autor: nagev | Datum:
Bis jetzt hab ich das für mich behalten - doch es muss nun einfach mal raus!

Meine Eltern sind nicht vegan, sondern konsumieren die ganze breite Palette an Tierleichen- und Drüsensekretprodukten... Und mit denen muss ich mir einen Kühlschrank teilen - finde ich unmöglich!

Ich habe meinen Eltern schon vorgeschlagen, dass ich mir meinen eigenen Herd und meinen eigenen Mini-Kühlschrank anschaffen könnte, damit meine Lebensmittel nicht zusammen mit deren Ausbeutungsprodukten in einem Schrank sind... Meine Eltern aber haben mich bloß für verrückt erklärt und gemeint, das machen sie nicht. Dabei wird mir schon von dem Anblick der ganzen Tierleichenwürste und Kuhmilch u.s.w. ziemlich schlecht, wenn ich den Kühlschrank aufmache...

Was soll ich dann aber mit meinem Tofu, meiner Sojamilch und Brotaufstrichen (die gekühlt werden müssen) tun? Hätte jemand da Vorschläge, denn von dem Leichengestank habe ich wirklich die Schnauze voll!

Re: Eltern - was tun?

Autor: Christian Neumann | Datum:
dieses Problem hatte ich auch noch vor nicht allzulanger Zeit. Mir wurde zwar nicht schlecht beim Anblick, dennoch war es ziemlich "belastend". Als Notlösung hab ich mir dann wenigstens ein Fach im Kühlschrank reserviert.
Wurde aber besser, als ich dann ausgezogen bin :)
Wenn das (noch) keine Option ist, bleibt dir wohl nicht viel anderes übrig als einen eigenen kleinen Kühlschrank zu kaufen (sofern dir wenigstens das erlaubt wird), irgendeine Kühlmöglichkeit brauchst du schon heutzutage..
Das mit dem Herd versteh ich jetzt aber nicht. Du musst ja nicht gerade dann kochen und essen, wenn jemand anderes in der Küche ist? Gut, je nachdem wie deine Eltern drauf sind, hast du wohl so oder so (erstmal) die Arschkarte gezogen (die sitzen letzendlich am längeren Hebel).

Also Kühlschrank, ausziehen oder abwarten ;)
Christian

Re: Eltern - was tun?

Autor: nagev | Datum:
Des mit dem Herd ist für mich deshalb ein Problem, weil sie ja dieselbe Pfanne, Töpfe und Herdplatten benutzen wie ich - und die sind leider nicht immer top sauber... das bedeutet, da kleben eventuell immer noch spuren von drüsensekretgerichten oder tierleichengerichten dran, ;-(...

aber trotzdem danke für die Idee mit dem eigenen Kühlschrankfach, ;-)!

Greetz, nagev

Re: Eltern - was tun?

Autor: Tanja | Datum:
Christian hat ja schon einiges dazu geschrieben - ganz pauschal kann ich zu diesem Thema nur wieder mal die Foren-Suchfunktion empfehlen, irgendwie haben das Problem fast alle "frischen" Veganer, die noch bei ihren Eltern wohnen...

Tanja

Re: Eltern - was tun?

Autor: nagev | Datum:
Foren-Suchfunktion? Wo gibt es die denn? Kannst du mir da weiterhelfen?

Danke, ;-)...

Suchfunktion

Autor: Tanja | Datum:
nagev schrieb:
>
> Foren-Suchfunktion? Wo gibt es die denn? Kannst du mir da
> weiterhelfen?

Na klar. Über jedem Beitrag ist oben eine Leiste zu finden, wo ganz links "Forenübersicht" steht und etwas weiter ist dann auch die "Suche" zu finden.

Tanja

Re: Eltern - was tun?

Autor: Ava Odoemena | Datum:
Einfach Tatsachen schaffen, damit Deine Eltern merken wie ernst es Dir ist. Ich weiss nicht wie alt Du bist, aber wenn Du bereits arbeiten darfst, würde ich mir 150 Euro zusammen arbeiten und einen neuen Kühlschrank dafür kaufen, gibts ja schon mit Effizienzklasse A, evtl. noch 60 Euro dazu für den Strom (das ist bei 168 kWh der Stromverbrauch für zwei Jahre!) und das Teil einfach aufstellen und 60 Euro für den Strom übergeben...

Wenn Du ausziehst hast Du dann gleich einen Kühlschrank.

Re: Eltern - was tun?

Autor: nagev | Datum:
Bin erst 17... Und Arbeit mit Hörbehinderung zu finden ist nun mal ziemlich schwer...

Aber ich werd mir schon irgendwas auftreiben, notfalls nehm ich unsere alte Kühltasche und tu da dann einfach eis rein... dann kühlt die für so 2 oder 3 tage... darf halt nicht zuviel tofu einkaufen ^^ aber vllt lasse ich mir zu weihnachten ja auch einen mini-kühlschrank schenken? und einen mini-gasherd aus unserem wohnwagen (putze ich aber vorher noch, damit er auch wirklich sauber ist) ?

liebes grüßli, nagev

Re: Eltern - was tun?

Autor: Ava Odoemena | Datum:
Mit 17 war ich schon fast zwei Jahre von zu Hause weg:-) Einen Kühlschrank hatte ich damals allerdings auch nicht, ich glaube den habe ich dann mit ach quatsch ich habe ja dann mit 17 meinen ersten festen Freund kennengelernt und bin bei dem eingezogen - der hatte einen Kühlschrank. Allerdings war ich damals leider noch nicht "nagev":-) Freut mich immer wenn man von so jungen Veganern hört.

Arbeit ist generell schwierig heutzutage, mit oder ohne Hörbehinderung. Allerdings werden doch sehr unangenehme Jobs wie Werbeverteiler/Stadtzeitungausträger doch immer noch Hände ringend gesucht, oder? So etwas Geld wäre da in vertretbarem Aufwand zusammen. Einen Monat vielleicht, je nach Stunden die man dafür investiert. Kannst Du eigentlich Gebärdensprache? Ich wollte das immer schon mal lernen, wir haben Usher-Syndrom und Retinitis Pigmentosa in der Familie (unter anderem), ich kann Lormen und habe meiner Tante immer die Zeitung in die Hand gelormt. Aber ich fand immer dass berührende Gebärdensprache für Taubblinde praktischer ist als das defizile Gefummel in der Handfläche. Also Gebärdensprache bei dem die Hände des Taubblinden zur Gebärde bewegt werden, so dass er oder sie dass dann erraten kann. Geht auch schneller als alles Buchstabe für Buchstabe "einzutippen".

Ich verstehe auch ehrlich gesagt nicht warum sich Leute mit Esperanto abmühen, die, obwohl vereinfacht, immer noch auf dem Europäischen Sprachenmodell basiert. Es wäre wesentlich besser, weltweit eine internationale, quasi Hochgebärdensprache einzuführen die jedes Kind in der Schule lernt. So könnte man sich überall auf der Welt mit jedem sehr einfach unterhalten ganz egal welche Eigenkulturlautsprache das Gegenüber letztendlich spricht. Mit einem GIF/HTML Protokol könnte man so zu jeder Internetseite bewegte Fotos (also auf GIF-Basis) zu jedem Text der Welt ablaufen lassen, die dass was da steht gebärden, d. h. alle Sprachbarrieren wären nicht existent.

Re: Eltern - was tun?

Autor: nagev | Datum:
Zitat: Freut mich immer wenn man von so jungen Veganern hört.


Danke, ;-)... Wie lange bist du schon vegan bzw. wann hast du die richtige Einstellung dazu bekommen?

Zitat: Allerdings werden doch sehr unangenehme Jobs wie Werbeverteiler/Stadtzeitungausträger doch immer noch Hände ringend gesucht, oder? So etwas Geld wäre da in vertretbarem Aufwand zusammen.


Habe ich schon durchprobiert - aber ist auch komplette Ausbeuterei... für 14 Stunden ackern (Zeitungsaustragen) kriegst du grad mal 22 Euro, ich zumindestens.
Da ist mir Prospekte zusammenlegen doch noch lieber - das habe ich mal beim Freund meiner Schwester in der Firma gemacht und für 5 stunden 30 euro verdient... aber leider kommt seine Zeitschrift nur einmal im Monat raus und er hat auch nicht jeden Monat Arbeit für mich oder meine Schwester.

Zitat: Kannst Du eigentlich Gebärdensprache?


Nein, leider nicht. Ich kann nur das internationale Gebärdensprachenalphabet und das deutsche, weil ich lautsprachlich aufgewachsen bin. Das finde ich übrigens sogar ganz gut, so habe ich eine Hürde weniger im Leben, in dem ich einigermaßen "normal" kommunizieren kann.

Zitat: wir haben Usher-Syndrom und Retinitis Pigmentosa in der Familie (unter anderem), ich kann Lormen und habe meiner Tante immer die Zeitung in die Hand gelormt.


Bist du so lieb und erklärst mir die einzelnen Begriffe genauer? Ich bin zwar im Gymni, aber in sowas hab ich leider keine Ahnung. Und was ist Lormen? Taubblinden-Sprache?

Zitat: Es wäre wesentlich besser, weltweit eine internationale, quasi Hochgebärdensprache einzuführen die jedes Kind in der Schule lernt.


Genau wie Englisch bei Normalhörenden, ;-)... Man sollte dieses Thema nicht totschweigen, das stimmt! Es muss auch da Fortschritte geben - genau wie in der Veganisierung!!

Mit einem GIF/HTML Protokol könnte man so zu jeder Internetseite bewegte Fotos (also auf GIF-Basis) zu jedem Text der Welt ablaufen lassen, die dass was da steht gebärden, d. h. alle Sprachbarrieren wären nicht existent.

Das wäre super - oder Untertitel in der entsprechenden Sprache -zum Glück sind die allermeisten DVDs heute schon mit Untertitel in Englisch und Deutsch erhältlich... Nur beim Fernsehen langweil ich mich immer zu Tode, weil ich kein Wort verstehen kann...

Und ich würde auch am liebsten ausziehen wollen, dann wäre ich unabhängig, könnte einen rein veganen Haushalt führen ... und hätte natürlich auch einen eigenen Kühlschrank, ;-)!

Alternative Kommunikationsformen

Autor: Ava Odoemena | Datum:
nagev schrieb:

> Danke, ;-)... Wie lange bist du schon vegan bzw. wann hast du
> die richtige Einstellung dazu bekommen?

Die Frage beantworte ich nicht gerne, denn die Zeit die ich nicht vegan lebte empfinde ich als erheblichen Makel.

> Habe ich schon durchprobiert - aber ist auch komplette
> Ausbeuterei... für 14 Stunden ackern (Zeitungsaustragen)
> kriegst du grad mal 22 Euro, ich zumindestens.

Hm, das ist allerdings eine Frechheit.

[Du kannst übrigens unten neben -senden- den Zitatknopf klicken wenn Du über einen gewöhnlichen Browser auf das Forum zugreifst, dann musst Du das nicht jedes mal in quotes setzen.]

>> Kannst Du eigentlich Gebärdensprache?

> Nein, leider nicht. Ich kann nur das internationale
> Gebärdensprachenalphabet und das deutsche, weil ich
> lautsprachlich aufgewachsen bin. Das finde ich übrigens sogar
> ganz gut, so habe ich eine Hürde weniger im Leben, in dem ich
> einigermaßen "normal" kommunizieren kann.

Verstehe ich jetzt nicht. Mit Gehörlosen kann man ohne Gebärdensprache doch nicht normal kommunizieren, da die Gebärdensprache ja die Muttersprache von Gehörlosen darstellt und somit die die Normalität ist.

> Bist du so lieb und erklärst mir die einzelnen Begriffe
> genauer? Ich bin zwar im Gymni, aber in sowas hab ich leider
> keine Ahnung. Und was ist Lormen? Taubblinden-Sprache?

Retinitis Pigmentosa ist stark vereinfacht ausgedrückt ein erbliche Schnellalterung der "Sehzellen" auf der Netzhaut, diese Zellen sterben ab und werden nicht erneuert, die Betroffenen erblinden also innerhalb eines Zeitraumes von Wochen bis Jahre. Usher ist dazu nochmal eine Steigerung im negativen Sinne, indem meist die Betroffenen gehörlos geboren werden und dann im Laufe ihres Lebens dazu auch noch erblinden.

Lormen ist die Hauptkommunikationsform von Taubblinden, man tippt dazu das Alphabet wie in eine Tastatur in die Hand. "Schreiben" ist dabei wesentlich einfacher zu lernen als "lesen", denn es ist einfacher auszuführen als zu interpretieren, da der Ausführende den Buchstaben ja schon im Bewusstsein hat, während die Berührung quasi als Überraschung kommt.

Die Handinnenfläche ist dabei die Tastatur, ein Punkt von Daumen bis Kleinfinger ist für AEIOU, Doppelpunkt jeweils ÄÖU, bei I ist der Doppelpunkt J, Streichbewegungen auf den gleichen Fingern ergeben wiederum andere Buchstaben. Zwei Geübte können sich so ziemlich flüssig unterhalten. Hier ist das nochmal detailliert, und hier auch mal eine halbwegs deutliche Grafik.



>> Mit einem GIF/HTML Protokol könnte man so zu jeder
>> Internetseite bewegte Fotos (also auf GIF-Basis) zu jedem
>> Text der Welt ablaufen lassen, die dass was da steht
>> gebärden, d. h. alle Sprachbarrieren wären nicht existent.

> Das wäre super - oder Untertitel in der entsprechenden
> Sprache

Nein, denn Untertitel müssten ja wieder in allen Sprachen der Welt vorhanden sein, denn mit Untertiteln schließt man jeden wieder aus, der - nehmen wir mal an die Untertitel wären Englisch - eben kein Englisch spricht. Wie schlecht das automatisierte Übersetzen von Lautsprachen noch funktioniert, sieht man deutlich mit diesen diversen Übersetzungswerkzeugen wie Babelfish usw. Wenn jedoch jeder auf der Welt zusätzlich zur eigenen Sprache eine verbindliche Gebärdensprache lernt (für Kinder wäre das intuitiv super einfach zu lernen), könnte man das als GIF/HTML Protokol implementieren und jeder könnte dann jeden Text verstehen, also auch z. B. Igbo, Arabisch oder Chinesisch. Man bräuchte im Browser lediglich den Gebärdenknopf zu klicken, mit der Maus auf einen Absatz gehen oder die ganze Seite markieren, und eine animierte Foto-Person würde einem dann den Text in Gebärdensprache gebärden.

Da alle Autoren selbst auch die Geärdensprache könnten, wäre es einfach für sie Kontext und Syntax der Gebärdenübersetzung ihres Textes zu überwachen und gegebenenfalls zu korrigieren.

Also ich finde diese Idee mal wieder genial, ist aber auch nicht überraschend, schließlich ist sie von mir:-) *hüstel*

> Nur beim
> Fernsehen langweil ich mich immer zu Tode, weil ich kein Wort
> verstehen kann...

Bei mir war es genau anders rum. Ich habe mich immer zu Tode gelangweilt weil ich alles verstanden habe:-) Bin fernsehfrei...

Obwohl, und ich verstehe auch nicht warum gerade von den Spielkonsolenanbietern noch niemand drauf gekommen ist mit der zusätzlichen Internetanbindung die da inzwischen möglich ist, wäre es technisch gesehen sehr einfach einen Gebärdensprachen-Simultanübersetzungsdienst anzubieten, bei dem die Übersetzung mit Bild im Bild Technik (die von der Konsole und über IPTV gesteuert werden könnte) für die meisten gängigen Kanäle simultan gebärdet werden könnte. Mit der zunehmenden Verschmelzung von Internet und TV wird es sowas in den nächsten 5-10 Jahren sicher auch geben, mit extra kleinem LCD Monitor und kleinen Internetrechner, Spielkonsole mit Linuxhack wäre eben ideal - obwohl, das Lüftergeräusch würde keinen Gehörlosen stören...also auch Billigdose mit Staubsaugerlüftung kein Problem.

Man würde also so vorgehen: Hörender Gebärdenkommunikant übersetzt live irgendeine Sendung irgendeines Kanals (wird für diese Leistung selbstverständlich entlohnt), wird dabei von einer guten Web/Digitalkamera gefilmt und dieser Film könnte dann zu Hause von allen Gehörlosen übers Netz angeklickt und somit gleichzeitig zur Sendung angesehen werden, mittels z. B. eines biligen Computers und einfachen LCD Monitors der direkt neben oder unter dem TV-Bildschirm angebracht ist. Technisch wäre es sogar sehr einfach möglich die Programmwahl mit dem Webfeed zu koppeln, sodass für jede Sendung automatisch der richtige Live-Übersetzer auf dem Monitor auftaucht. Dafür könnte man dann Abonnementsgebühren in Rechnung stellen, je mehr Abonnementen sich beteiligen, desto günstiger könnte man so eine Dienstleistung anbieten. Die Technik die sowas möglich macht besteht ja schon, Investitionsaufwand auch sehr gering. Da fragt man sich doch glatt, warum von GEZ-Milliarden denn nicht mal so ein einfaches aber ungemein sinnvolles Projekt gemacht wird. Oh vergaß, das wäre ja kreativ...

Wenn dann, spinnen wir den Gedanken mal etwas weiter, dies international um sich greifen würde, und man mit Satellit oder IPTV auch international fernsehen könnte - und wieder- jeder könnte Gebärdensprache, wäre dies ein Weg auch mal Asiatische oder Peruanische Fernsehsender zu verstehen, z. B.

Und wer weiss, vielleicht gelingt ja auch mal die quantenhydraulische Tunnelkommunikation* (eine Kommunikation die darauf aufbaut was Einstein als "spooky action in a distance" umschrieb), bei der wir Atome in beliebiger Entfernung von der Erde aus manipulieren können - überall im Universum - und in Echtzeit ohne Zeitverzögerung. Denn das Problem mit der Kommunikation mit extraterrestrischen Zivilistionen ist Zeit. Bis uns deren, oder deren Radiowellen uns erreicht haben, sind wir oder die eventuell schon längst unter gegangen. Bei einer quantenhydraulischen Tunnelkommunikation würde Entfernung keine Rolle mehr spielen, man müsste lediglich dort in den Raum hineinhören, wo man am ehesten Bedingungen für z. B. organische Intelligenz vermutet. Dass das Andere, so denn sie existieren noch nicht getan haben (also bei uns reingehört haben), bedeutet entweder dass meine Idee physikalisch nicht möglich ist (der Stand der Wissenschaft spricht eigentlich dagegen), oder dass sie sich auf ähnlichen Niveau befinden wie wir. Bei letzterem wäre es ja zu bevorzugen dass wir nicht miteinander kommunizieren können, denn quantenhydraulisches Tunneln böte nicht nur kommunikative, sondern auch destruktive Verwendungszwecke.

> Und ich würde auch am liebsten ausziehen wollen, dann wäre
> ich unabhängig, könnte einen rein veganen Haushalt führen ...

Na ja, das kommt schneller als Du glaubst.

Makel...?

Autor: Tanja | Datum:
> > Danke, ;-)... Wie lange bist du schon vegan bzw. wann hast du
> > die richtige Einstellung dazu bekommen?
>
> Die Frage beantworte ich nicht gerne, denn die Zeit die ich
> nicht vegan lebte empfinde ich als erheblichen Makel.

Aber Du bist doch vegan geworden - und das ist mehr, als der Großteil der Menschheit von sich sagen kann. Du solltest also eher stolz darauf sein, finde ich, als Dich zu schämen. Ich denke auch, daß ich bei guter Aufklärung früher hätte vegan werden können - aber nun bin ich es, und ich bin es, weil es mir selbst keine Ruhe gelassen hat. Und das zählt für mich.

Tanja

PS: Danke für Deine Ausführungen zum Lormen, bis heute mittag hatte ich davon noch nie was gehört oder gelesen. Maqi bildet halt eben doch. :D

Re: Makel...?

Autor: Ava Odoemena | Datum:
Tanja schrieb:

> Aber Du bist doch vegan geworden - und das ist mehr, als der
> Großteil der Menschheit von sich sagen kann. Du solltest also
> eher stolz darauf sein, finde ich, als Dich zu schämen.

Ja, ich bin ja auch stolz darauf vegan zu sein, aber das ändert doch nichts an der Tatsache dass ich Tiere lange als rechtlose Objekte wahrgenommen habe. Und obwohl die Schande in der Vergangenheit liegt, ist es dennoch eine Schande. Vielleicht wenn ich mal länger vegan als nichtvegan gelebt habe, dann ist das so eine Grenze bei der das dann einfacher wird.

> PS: Danke für Deine Ausführungen zum Lormen, bis heute mittag
> hatte ich davon noch nie was gehört oder gelesen.

Lormen ist eine sehr sinnliche, bzw. persönliche Sprache, da die Handinnenflächen und vor allem die Finger sehr viele Tastpunkte haben. Die Grafik ist für Rechtshänder übrigens seitenverkehrt, da man als Rechtshänder in die linke Hand hineinlormt. In der Schule 6te oder so hatte ich das einer Freundin beigebracht und wir haben uns damit dann als Geheimsprache wichtig gemacht:-) Man lernt das sehr schnell, ein, zwei Stunden.

Ja Lormen ist gänzlich unbekannt, wie eben Taubblinde. Ich kann übrigens auch Blindenschrift lesen, allerdings nur visuell, nicht taktil. Ich habe dann auch mal eine Schreibschrift aus Blindenschrift entwickelt, indem ich einfach die Punkte verbunden habe. Sieht aus wie Hebräisch, wird allerdings ähnlich wie Musiknoten auf drei Höhenabstufungen geschrieben.

Re: Alternative Kommunikationsformen

Autor: nagev | Datum:
Ava Odoemena schrieb:
>
> nagev schrieb:
>
> > Danke, ;-)... Wie lange bist du schon vegan bzw. wann hast du
> > die richtige Einstellung dazu bekommen?
>
> Die Frage beantworte ich nicht gerne, denn die Zeit die ich
> nicht vegan lebte empfinde ich als erheblichen Makel.

Wie Tanja auch schon erwähnt hat - das muss dir nicht peinlich sein... du kannst viel eher auf dich stolz sein als dich für deine Vergangenheit als Tierausbeuterin zu schämen, ehrlich! Ich bin ja auch früher vor dem 1. November 2006 (Weltvegantag) Ovo-Lakto-Vegetarierin gewesen... also leider auch nicht besser als der erhebliche Rest der Menschheit... Was mich zum endgültigen Umdenken bewogen hat, waren Bilder, die ich mir ausgerechnet am Abend vor dem Weltvegantag angeschaut habe... Tierleichen und Gemetzel ohne Ende... Tierversuche... Legebatterien... Bienenvergasung... einfach Grausamkeit pur!
Du siehst, ich bin noch gar nicht so lange auf der ethisch richtigen Seite - aber fest entschlossen, nie wieder unvegan zu werden! Hab eine Daunenjacke von früher weggeschmissen und mir statt Wachskerzen nun Stearinkerzen zugelegt, sowie Honig und die ganzen Sekretprodukte plus Eier vom Speiseplan gestrichen.

> [Du kannst übrigens unten neben -senden- den Zitatknopf
> klicken wenn Du über einen gewöhnlichen Browser auf das Forum
> zugreifst, dann musst Du das nicht jedes mal in quotes setzen.]

Versuch ich ja grad, ;-)... musste aber erst mal ein bisschen rumprobieren, bis ich das gecheckt hab.

> >> Kannst Du eigentlich Gebärdensprache?
>
> > Nein, leider nicht. Ich kann nur das internationale
> > Gebärdensprachenalphabet und das deutsche, weil ich
> > lautsprachlich aufgewachsen bin. Das finde ich übrigens sogar
> > ganz gut, so habe ich eine Hürde weniger im Leben, in dem ich
> > einigermaßen "normal" kommunizieren kann.
>
> Verstehe ich jetzt nicht. Mit Gehörlosen kann man ohne
> Gebärdensprache doch nicht normal kommunizieren, da die
> Gebärdensprache ja die Muttersprache von Gehörlosen darstellt
> und somit die die Normalität ist.

Ich meinte mit "normal in diesem Fall die Lautsprache und da ja der größere Teil aller Menschen "normal" kommuniziert...

> Retinitis Pigmentosa ist stark vereinfacht ausgedrückt ein
> erbliche Schnellalterung der "Sehzellen" auf der Netzhaut,
> diese Zellen sterben ab und werden nicht erneuert, die
> Betroffenen erblinden also innerhalb eines Zeitraumes von
> Wochen bis Jahre. Usher ist dazu nochmal eine Steigerung im
> negativen Sinne, indem meist die Betroffenen gehörlos geboren
> werden und dann im Laufe ihres Lebens dazu auch noch erblinden.

Das ist sehr schlimm... aber die Betroffenen können nur versuchen, das Beste daraus zu machen - so wie ich auch mit meiner Hörbehinderung.

> Lormen ist die Hauptkommunikationsform von Taubblinden,
> nochmal detailliert, und hier auch mal eine halbwegs
> deutliche Grafik.

Danke für die Abbildung... ich glaub, ich hab ungefähr gecheckt, wie das Lormen-Alphabet geht... Wenn ich in den Weihnachtsferien genügend Zeit finde, werd ich mich mal reinknien und es lernen, ;-)...

> Nein, denn Untertitel müssten ja wieder in allen Sprachen der
> Welt vorhanden sein, denn mit Untertiteln schließt man jeden
> wieder aus, der - nehmen wir mal an die Untertitel wären
> Englisch - eben kein Englisch spricht. Wie schlecht das
> automatisierte Übersetzen von Lautsprachen noch funktioniert,
> sieht man deutlich mit diesen diversen Übersetzungswerkzeugen
> wie Babelfish usw. Wenn jedoch jeder auf der Welt zusätzlich
> zur eigenen Sprache eine verbindliche Gebärdensprache lernt
> (für Kinder wäre das intuitiv super einfach zu lernen),
> könnte man das als GIF/HTML Protokol implementieren und jeder
> könnte dann jeden Text verstehen, also auch z. B. Igbo,
> Arabisch oder Chinesisch. Man bräuchte im Browser lediglich
> den Gebärdenknopf zu klicken, mit der Maus auf einen Absatz
> gehen oder die ganze Seite markieren, und eine animierte
> Foto-Person würde einem dann den Text in Gebärdensprache
> gebärden.

Eigentlich ein Super-Konzept... Aber die meisten Menschen sind leider auch hier (ebenso wie beim Antispeziesismus) nicht oder nur wenig bereit, etwas zu ändern...

> Man würde also so vorgehen: Hörender Gebärdenkommunikant
> übersetzt live irgendeine Sendung irgendeines Kanals (wird
> für diese Leistung selbstverständlich entlohnt), wird dabei
> von einer guten Web/Digitalkamera gefilmt und dieser Film
> könnte dann zu Hause von allen Gehörlosen übers Netz
> angeklickt und somit gleichzeitig zur Sendung angesehen
> werden

Wie gesagt, Super-Konzept... Aber für unsere ach so technologisierte und demokratische Welt wohl nicht im Mindesten durchführbar - o.O.

> quantenhydraulische Tunnelkommunikation

Wird wohl noch einige Jhrhunderte bis dahin dauern... -.-

> > Und ich würde auch am liebsten ausziehen wollen, dann wäre
> > ich unabhängig, könnte einen rein veganen Haushalt führen ...
>
> Na ja, das kommt schneller als Du glaubst.

Hoffe ich doch mal ganz arg - vllt darf ich wenigstens bei uns Zuhause den Dachboden beziehen... würde aber ne größere Umziehungsaktion werden, weil meine Eltern dort zur Zeit ihre Arbeitszimmer haben. Außerdem ist es dort im Sommer verdammmt heiß, wenn die Sonne aufs Dach knallt... Aber wozu gibts ventilatoren (muss ich mir also auch noch anschaffen) ?

Gehörlosigkeit

Autor: Tanja | Datum:
> Nein, leider nicht. Ich kann nur das internationale
> Gebärdensprachenalphabet und das deutsche, weil ich
> lautsprachlich aufgewachsen bin.

Du hörst also schon noch "was" nur nicht mehr gut? Oder bist erst später gehörlos geworden? Sorry für's Ausfragen, wenn's Dir zu privat ist, ignoriere dieses Posting einfach - aber wenn ich sowas lese, will ich immer gern mehr darüber wissen. Ich selbst kann mir ja kaum vorstellen, wie es sein muß, niemals etwas zu hören...

Tanja

Schwerhörigkeit

Autor: nagev | Datum:
Tanja schrieb:
>
> Du hörst also schon noch "was" nur nicht mehr gut? Oder bist
> erst später gehörlos geworden?
> Ich selbst kann mir ja kaum vorstellen, wie es sein muß,
> niemals etwas zu hören...

Ich habe die Hörschädigung seit Geburt... Die Ursache ist eine Teil-Zerstörung der Flimmerhärchen in der Cochlea-Schnecke (sitzt im Innenohr), warum aber das passiert ist, weiß keiner.

Ich höre ohne Hörgeräte links etwa ab 120 Dezibel, entspricht einer Lautstärke von einem Presslufthammer, der direkt ans Ohr gehalten wird. Rechts dagegen bin ich so gut wie taub, da bringen erst so um die 200 Dezibel etwas.
Mit Hörgeräten rechts so um die 120 Dezibel und links sogar schon ab 30 Dezibel (entspricht leisem Reden, Blätterrascheln).

Fernsehen verstehe ich aber nicht mal mit Hörgeräten, ich höre zwar die Geräusche, die aus dem Apparat kommen, aber ich kanns nicht als Stimmen identifizieren bzw. verstehen. Manchmal, wenn ich aber unbedingt fernsehen will, schließe ich ein speziell entwickeltes Gerät an den Fernseher an, und kann dann damit bis zu 75% des Gesprochenen in der Sendung verstehen, ;-)...
Dieselbe Anlage benutze ich auch in der Schule - 12. Klasse Gymni ist nun mal ein harter Brocken und ohne diese Anlage hätte ich wahrscheinlich keine Chance. Ich geh übrigens nicht auf eine Gehörlosen- oder Schwerhörigenschule, sondern auf eine Körperbehindertenschule (eigentlich passt das ja nicht zu meiner Behinderung, weil es dort fast nur Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte gibt) - die Klassen sind dort zum Glück sehr klein^^

> Sorry für's Ausfragen, wenn's Dir zu privat ist, ignoriere
> dieses Posting einfach - aber wenn ich sowas lese, will ich
> immer gern mehr darüber wissen.

Ist doch kein Problem - ich beantworte Fragen immer gerne... Ich bin froh, wenn die Leute aufgeklärt werden wollen in Themen wie Behinderung, genauso aber auch z. B. Thema Veganismus und Tierleid (wo ich selbst ja noch teilweise aufgeklärt werden muss)... Was ich absolut zum Kotzen finde, sind Leute, die einfach wegschauen und denen Behinderte und Tiere egal sind!!!
Jedenfalls danke für dein Interesse, ;-)...

> Ich selbst kann mir ja kaum vorstellen, wie es sein muß,
> niemals etwas zu hören...

So würde es mir auch gehen, was das Sehen betrifft - meine Augen sind für mich unentbehrlich, sie ersetzen die Hälfte meines Hörvermögens, machen also 150% ihrer normalen Tätigkeit... Darum werde ich mir auch die Augen lasern lassen, sobald ich 18 bin - um beste Lebensqualität zu gewinnen oder anders: Nachteilsausgleich obtimieren.
Bliebe da nur noch eine Frage: Ist so eine Laseroperation vegan? Ich meine, ich mache nur freiwillige Experimente an mir selbst und leide dabei im Endeffekt weniger, als ich Nutzen und Freude hinterher davon habe. Und jemand anderes muss nicht leiden, oder?

Übrigens würde ich vermutlich wie eine Pflanze eingehen, wenn ich nun einen Unfall haben würde und dadurch mein Augenlicht verlöre... Mein Körper ist jetzt schon nicht der beste und wenn das dann noch dazu käme, ich wär mehr tot wie lebendig.

Wie sieht es nun aus mit der Sojamilch? Habe mich schon länger gefragt, warum sie bei mir einfach nicht fest zum Sojajoghurt werden will... ?

Kurpfälzische Greetzli *g* nagev

Augen lasern lassen / Taubblindheit

Autor: Ava Odoemena | Datum:
Beim Augen lasern lassen würde ich sehr aufpassen, das kann nämlich auch Nebenwirkungen haben wie starkes Blendempfinden, Nebelsehen und Sehen von "Lichtschlieren" die bei manchen z. B. das Autofahren völlig unmöglich machen. Wenn bei der Operation (es ist eine Operation) an sich etwas schief geht, kann man sich das Sehen komplett ruinieren.

In dieser Netzseite berichten Laser-OP-Geschädigte von ihren Erfahrungen, die Verknüpfung geht direkt auf eine Foto-Seite die drastisch verdeutlicht, wie die Geschädigten vorher und nachher sehen, also wie es sich nach dem Eingriff verschlechtert hat.

Mir persönlich wäre das Risiko dieses aggressiven Eingriffs zu hoch, vor allem wenn es konservative Alternativen gibt, wie eben ganz profan die Brille. (Wobei ich das Glück habe keines davon in Erwägung zu ziehen, ich bin zwar Trägerin der Gene, aber während diese "Meteoriten" bei meinen Verwandten links, rechts, oben und unten eingeschlagen sind, bin ich gänzlich unversehrt am anderen Ende des Minenfeldes angekommen. )

Was Deine Reaktion auf Taubblindheit betrifft, so ist dies die "normale" Reaktion auf das Thema, und mitunter ein Grund weshalb Taubblinde so extrem isoliert sind. Viele Nichtbetroffenen sind aufgrund dieser psychologischen Reaktion sogar noch nicht einmal im Stande sich im gleichen Raum wie Taubblinde aufzuhalten, das muss irgendwie extreme Urängste auslösen. Es gibt zu dieser Reaktion eine Geschichte
die das nochmal gut verdeutlicht. "Lieber tot sein" oder "Lieber Zyankali nehmen" sind auch gängige Aussagen. Interessant ist dies deshalb, da diese Reaktion zwar normal und in Ordnung ist, aber das in ihr verharren eine Behinderung in sich darstellt. Wer also seine eigenen Urängste nicht in den Griff bekommt und diese Phobien dann auf Betroffene überträgt, leidet unter einer sozialen Behinderung...

Dabei ist Taubblindheit so schrecklich gar nicht, bzw. eben so schrecklich oder schön wie das eigene "Gedankenuniversum" indem man sich aufhält. Und wir alle halten uns immer, lebenslang in einem Gedankenbild (nichts anderes ist das Bewusstsein) auf, wobei Bild jetzt nicht auf visuelles beschränkt ist, sondern Emotionen und die Logik und Mathematik als Informationsgehalt menschlichen Denkens mit einschließt. Nichtbetroffene befinden sich innerlich also im gleichen Raum wie Taubblinde, mit dem Unterschied dass Informationen auf anderem Wege von Außen nach Innen dringen.

Ich finde, diese Zusammenhänge zu erforschen ist besonders für Hörbehinderte ein Auftrag, denn gerade diese soziale Gemeinschaft böte eine Heimat für Taubblinde, allerdings reagieren Hörbehinderte auf Taubblinde ähnlich wie Hörende auf Hörbehinderte.

Re: Augen lasern lassen / Taubblindheit

Autor: nagev | Datum:
Ava Odoemena schrieb:

> berichten Laser-OP-Geschädigte von
> ihren Erfahrungen, die Verknüpfung geht direkt auf eine
> Foto-Seite die drastisch verdeutlicht, wie die Geschädigten
> vorher und nachher sehen, also wie es sich nach dem Eingriff
> verschlechtert hat.

Wirklich krass... Gegen diese Laser-OP-Geschädigten sehe ich wie ein Adler - links etwa 1 Dioptrie und Rechts etwa 2...

> Mir persönlich wäre das Risiko dieses aggressiven Eingriffs
> zu hoch, vor allem wenn es konservative Alternativen gibt,
> wie eben ganz profan die Brille. (Wobei ich das Glück habe
> keines davon in Erwägung zu ziehen, ich bin zwar Trägerin der
> Gene, aber während diese "Meteoriten" bei meinen Verwandten
> links, rechts, oben und unten eingeschlagen sind, bin ich
> gänzlich unversehrt am anderen Ende des Minenfeldes
> angekommen. )

Humor hast du, das muss man dir lassen, ;-)... Trotzdem sieh es als wertvolles Geschenk der Natur, das du nicht betroffen bist und "nur" Trägerin der Gene.

> Was Deine Reaktion auf Taubblindheit betrifft, so ist dies
> die "normale" Reaktion auf das Thema, und mitunter ein Grund
> weshalb Taubblinde so extrem isoliert sind. Viele
> Nichtbetroffenen sind aufgrund dieser psychologischen
> Reaktion sogar noch nicht einmal im Stande sich im gleichen
> Raum wie Taubblinde aufzuhalten, das muss irgendwie extreme
> Urängste auslösen.

Ist doch nur verständlich, dass niemand das, was er für selbstverständlich hält, gerne verlieren möchte... Ich kann mir vorstellen, wie es sein muss, blind und taub zugleich zu sein... Bei mir geht da folgendes Experiment sehr einfach: Hörgeräte raus (so gut wie taub) und ab in einen stockdunklen Raum (blind)... Und wenn man nun mal nicht von Geburt an behindert ist, wird einem der Hör- bzw. Sehverlust überdeutlich klar... Als ich dieses Experiment mit mir selbst durchgeführt habe, war ich zunächst vollkommen verzweifelt - bis ich innerhalb der 2 Stunden Experimentdauer lernte, meinen Tastsinn nun als letzten und einzigen noch vorhandenen Sinn (außer Schmecken und Riechen, wobei ich letzteres aber auch nicht kann) zur Orientierung in dem dunklen Raum zu nutzen... Nach etwa einer Stunde habe ich mich sogar in dem Raum zurechtgefunden, alles sorgsam abgetastet nach Oberfläche, Nachgiebigkeit, Struktur etc... Eine bizarre, aber dennoch nicht unbedingt traurige Welt - wenn man nicht als später Tauberblindeter dann für immer darin gefangen ist (ab Geburt kommt einem seine Behinderung wenigstens einigermaßen selbstverständlich vor, man hat es nie anders gekannt)

> Dabei ist Taubblindheit so schrecklich gar nicht, bzw. eben
> so schrecklich oder schön wie das eigene "Gedankenuniversum"
> indem man sich aufhält. Und wir alle halten uns immer,
> lebenslang in einem Gedankenbild (nichts anderes ist das
> Bewusstsein) auf, wobei Bild jetzt nicht auf visuelles
> beschränkt ist, sondern Emotionen und die Logik und
> Mathematik als Informationsgehalt menschlichen Denkens mit
> einschließt. Nichtbetroffene befinden sich innerlich also im
> gleichen Raum wie Taubblinde, mit dem Unterschied dass
> Informationen auf anderem Wege von Außen nach Innen dringen.

Da muss ich dir vollkommen Recht geben, das wurde mir durch mein Experiment auch zur Hälfte klar - und du hast die andere Hälfte beigesteuert, danke, ;-)!

> Ich finde, diese Zusammenhänge zu erforschen ist besonders
> für Hörbehinderte ein Auftrag, denn gerade diese soziale
> Gemeinschaft böte eine Heimat für Taubblinde, allerdings
> reagieren Hörbehinderte auf Taubblinde ähnlich wie Hörende
> auf Hörbehinderte.

Ich versuche, Vorurteile bzw. Schocks oder Ängste abzubauen, indem ich mich frontal selbst für 2 stunden in diese Welt stürzte... Noch ein ganz anderes Beispiel an einer Körperbehinderten: Eine Universitätsprofessorin aus England kam in unsere Schule, sie war extrem schwer spastisch behindert - ihre Arme wanden sich wie Schlangen in ihrem Schoß und sie hatte Mühe zu sprechen durch ihre zuckende Gesichtsmuskulatur... Als ich hereinkam, wäre ich am liebsten sofort wieder gegangen, so schockiert war ich, weil Körperbehinderungen so extremer Art hatten/haben wir nicht mal an meiner Schule... Aber nach etwa 10 Minuten verschwand diese Panik völlig und ich begann sie als Mensch zu sehen... Sie war nicht anders als ich, nur ihr Körper gehorchte ihr nicht mehr, im Wesen, im Inneren sind wir alle gemeinsam Menschen (was ich von Tierausbeutern als Einziges nicht so wirklich akzeptieren kann, aber naja). Fazit: Behinderte und Nichtbehinderte sind nicht unterschiedlich - im Gegenteil! Was ja auch dein Zitat belegt, dass auch ich als Hörbehinderte mich erst an andersartige Behinderungen gewöhnen muss - aber ich versuche es. Und ich hoffe, eines Tages auch mal einem/r Taubblinden gegenüberzustehen und deren Welt kennen lernen zu können, auch wenn aller Anfang schwer ist.

Ganz liebe Grüße, nagev

Re: Augen lasern lassen / Taubblindheit

Autor: Ava Odoemena | Datum:
nagev schrieb:

> Wirklich krass... Gegen diese Laser-OP-Geschädigten sehe ich
> wie ein Adler - links etwa 1 Dioptrie und Rechts etwa 2...

Ach so, hatte ich total vergessen. Obwohl ich keine Brille brauche, habe ich eine aus kosmetischen Gründen. Zur Zeit bin ja nicht selbständig tätig, aber wenn ich früher Verhandlungen geführt habe oder einfach externe Meetings hatte, habe ich immer meine Brille aufgesetzt und so für meine Position im Gespräch die positiven Assoziationen für mich genutzt. Brille wird mit Intelligenz, Kompetenz, Vertrauenswürdigkeit assoziiert. Nicht dass ich das nicht war, aber es nützt ja nichts wenn mich das Gegenüber in den ersten 2 Sekunden falsch kategorisiert.

> Humor hast du, das muss man dir lassen, ;-)

Äh, hüstel. Es war eigentlich nicht als Humor gedacht, vielleicht schwarzer Humor der dem Leid dieser Personen gerecht wird. Eigentlich wollte ich eher auf eine prosaische Art meine Verwunderung zum Ausdruck bringen, dass es mich nicht erwischt hat.

>... Trotzdem sieh
> es als wertvolles Geschenk der Natur, das du nicht betroffen
> bist und "nur" Trägerin der Gene.

Na ja, ich sehe mich als Bestandteil der Natur, soll ich mir also selbst dankbar sein für das Geschenk? :-) Natur ist "nichts weiter" als die materielle Verdichtung physikalischer Komplexitäten auf Grundlage mathematischer Prinzipien. Ein "Geschenk" würde ja quasi einen (sadistischen!) Willen der Natur voraussetzen, und der existiert in den Gleichungen nicht und ich kann ihn auch innerhalb meiner abgebrühten Logismen nicht erkennen. Sadistisch deshalb, da wenn die Natur Geschenke verteilen würde und anderen eben nicht obwohl sie es könnte, hätte sie nunmal eine sadistische Persönlichkeitsstörung, oder wie ich zu sagen pflege, eine Dominanzstörung. Das heißt, eine Natur die etwas schenkt bezeichnet ja bereits eine höhere, externe Kategorie von der das Individuum getrennt ist und über das die Natur Macht ausübt, ist also mindestens bereits die Vorstufe zur Religion. Da die Natur die eine projizierte Gottheit darstellt nicht existiert, kann ich ihr auch nicht dankbar sein für den Umstand, dass auf Basis einer Verkettung von Zufällen beruhende Nichtaktivierung defekter Gene keine Krankheiten in mir ausgebrochen sind.

Ergibt das einen Sinn? Ok, vielleicht einigen wir uns einfachheitshalber auf Geschenk des Zufalls:-)

Behindert bin ich dennoch: Denn da ich das Risiko der Vererbung defekter Gene für einen anderen Menschen unzumutbar halte, habe ich mich schon früh gegen Nachkommen entschieden. Diese Kinderlosigkeit empfinde ich durchaus als Behinderung, allerdings keine große da ich sowieso keine Anhängerin des genetischen Reduktionismus bin und jederzeit Kinder adoptieren könnte. Das habe ich auch noch vor. Ob das dann unbedingt menschliche Kinder sein werden ist wieder eine ganz andere Frage. [Colliergriff] Hach wie antispe von mir:-)

> > Was Deine Reaktion auf Taubblindheit betrifft, so ist dies
> > die "normale" Reaktion auf das Thema, und mitunter ein Grund
> > weshalb Taubblinde so extrem isoliert sind. Viele
> > Nichtbetroffenen sind aufgrund dieser psychologischen
> > Reaktion sogar noch nicht einmal im Stande sich im gleichen
> > Raum wie Taubblinde aufzuhalten, das muss irgendwie extreme
> > Urängste auslösen.

> Ist doch nur verständlich, dass niemand das, was er für
> selbstverständlich hält, gerne verlieren möchte...

Ja klar, aber wenn man diese Ängste dann auf andere Personen überträgt wirds haarig, das meinte ich.

> bis ich innerhalb der 2 Stunden Experimentdauer lernte,
> meinen Tastsinn nun als letzten und einzigen noch vorhandenen
> Sinn (außer Schmecken und Riechen, wobei ich letzteres aber
> auch nicht kann) zur Orientierung in dem dunklen Raum zu
> nutzen... Nach etwa einer Stunde habe ich mich sogar in dem
> Raum zurechtgefunden, alles sorgsam abgetastet nach
> Oberfläche, Nachgiebigkeit, Struktur etc... Eine bizarre,
> aber dennoch nicht unbedingt traurige Welt - wenn man nicht
> als später Tauberblindeter dann für immer darin gefangen ist
> (ab Geburt kommt einem seine Behinderung wenigstens
> einigermaßen selbstverständlich vor, man hat es nie anders
> gekannt)

Alle Achtung, gefällt mir dass Du das durchgezogen hast. Ich bin nicht sicher ob sich geborene Taubblinde besser fühlen, schließlich fehlen ihnen dann auch die Erinnerungen die die, die später taubblind wurden sehr wertschätzen.

> > Dabei ist Taubblindheit so schrecklich gar nicht, bzw. eben

> Da muss ich dir vollkommen Recht geben, das wurde mir durch
> mein Experiment auch zur Hälfte klar - und du hast die andere
> Hälfte beigesteuert, danke, ;-)!

Ich bitte Dich, nichts zu danken. Es macht Spaß den Erkenntnispuzzles Anderer ein paar weitere Teile beizufügen.

> Noch ein ganz anderes Beispiel an einer
> Körperbehinderten: Eine Universitätsprofessorin aus England
> kam in unsere Schule,

Ich hatte auch mal Gelegenheit einen Spastiker kennen zu lernen, da ist mir dann erst mal klar geworden dass die nicht geistig behindert sind. Wegen der undeutlichen Aussprache glaubt man irgendwie automatisch dass die geistig behindert sind. Doof, aber wenn man das nicht weiss. Der war richtig gut drauf, wir haben viel gelacht.

> sie war extrem schwer spastisch
> behindert - ihre Arme wanden sich wie Schlangen in ihrem
> Schoß und sie hatte Mühe zu sprechen durch ihre zuckende
> Gesichtsmuskulatur... Als ich hereinkam, wäre ich am liebsten
> sofort wieder gegangen, so schockiert war ich, weil
> Körperbehinderungen so extremer Art hatten/haben wir nicht
> mal an meiner Schule... Aber nach etwa 10 Minuten verschwand
> diese Panik völlig und ich begann sie als Mensch zu sehen...

Genau dass ist es auch was ich im anderen Thread umschrieb, dieser initiale, xenophobe Reflex der Abwehr. Der Punkt ist ja, 90% oder mehr der Bevölkerung kommen gar nicht hinter der Panik an, leiden also an einer extremen sozialen Behinderung..

> Sie war nicht anders als ich, nur ihr Körper gehorchte ihr
> nicht mehr, im Wesen, im Inneren sind wir alle gemeinsam
> Menschen (was ich von Tierausbeutern als Einziges nicht so
> wirklich akzeptieren kann, aber naja).

Sicherlich sind Tierausbeuter Menschen wie andere, nur ist deren Behinderung ethischer Natur.

> Fazit: Behinderte und
> Nichtbehinderte sind nicht unterschiedlich - im Gegenteil!

Aua. Also da kann ich Dir zumindest zum größten Teil nicht zustimmen, auch wenn ich verstehe was Du meinst. Behinderte und Nichtbehinderte sind sehr verschieden, angefangen was ihre Fähigkeiten und Erfahrungen z. B. betrifft. Aber diese Unterschiede sind kein Hindernis für Gemeinsamkeit, vor allem eben die Gemeinsamkeit die sich aus der seelischen Zuwendung dem Anderen gegenüber ergibt. Und in dieser inneren Gemeinsamkeit, dem Wesen der Menschen, da sind wir nicht unterschiedlich das stimmt schon. Die Herausforderung die sich für Nichtbehinderte stellt, ist der Auftrag hinter dem Unterschied das Gemeinsame wahrnehmen zu können. Das gilt natürlich für alle Unterschiede, nicht nur für Behinderung.

> Was ja auch dein Zitat belegt, dass auch ich als
> Hörbehinderte mich erst an andersartige Behinderungen
> gewöhnen muss - aber ich versuche es. Und ich hoffe, eines
> Tages auch mal einem/r Taubblinden gegenüberzustehen und
> deren Welt kennen lernen zu können, auch wenn aller Anfang
> schwer ist.

Fang einfach mal bei Gehörlosen an:-)

Re: Augen lasern lassen / Taubblindheit

Autor: nagev | Datum:
Ava Odoemena schrieb:
>
> > Was ja auch dein Zitat belegt, dass auch ich als
> > Hörbehinderte mich erst an andersartige Behinderungen
> > gewöhnen muss - aber ich versuche es. Und ich hoffe, eines
> > Tages auch mal einem/r Taubblinden gegenüberzustehen und
> > deren Welt kennen lernen zu können, auch wenn aller Anfang
> > schwer ist.
>
> Fang einfach mal bei Gehörlosen an:-)

Habe ich schon längst, ;-)... Ich war 2x für zwei Wochen Probe auf einer Gehörlosenschule (einmal 3. Klasse, ein andermal 6. Klasse). Doch damals war ich wohl einfang zu jung, um zu verstehen, ;-(...
Aber es war nicht die Art der Behinderung, weswegen ich nicht mit ihnen klarkam, sondern eher, dass sie wohl keine neuen Schüler in ihre Klassengemeinschaft aufnehmen wollten.

Greetz, nagev

Definition Mensch und Behinderung

Autor: Tanja | Datum:
nagev schrieb:
> im Wesen, im Inneren sind wir alle gemeinsam
> Menschen (was ich von Tierausbeutern als Einziges nicht so
> wirklich akzeptieren kann, aber naja).

Jemanden als "Mensch" zu bezeichnen ist doch keine Auszeichnung. Ein Metzger odere in Kürschner ist genauso ein Mensch wie Du und ich. Was sonst sollte er sein? Das Problem hierbei ist wohl, daß man (Speziesisten) "menschlich" bzw. "human" meist für gute Eigenschaften und Taten verwenden.

> Fazit: Behinderte und
> Nichtbehinderte sind nicht unterschiedlich - im Gegenteil!

Nö, alle Menschen sind unterschiedlich. Nur manche Unterschiede werden eben (mir ist immer noch nicht ganz klar, welche genau und ab welchem "Härtegrad") als "Behinderung" definiert. Schon komisch.

Tanja (die dabei wieder an diese Plakataktion "Behindert ist man nicht - behindert wird man" denken muß)

Re: Definition Mensch und Behinderung

Autor: nagev | Datum:
Tanja schrieb:
>
> Jemanden als "Mensch" zu bezeichnen ist doch keine
> Auszeichnung. Ein Metzger odere in Kürschner ist genauso ein
> Mensch wie Du und ich. Was sonst sollte er sein? Das Problem
> hierbei ist wohl, daß man (Speziesisten) "menschlich" bzw.
> "human" meist für gute Eigenschaften und Taten verwenden.

So meinte ich das eigentlich auch - tut mir leid für meine ungeschickte Formulierung.

> > Fazit: Behinderte und
> > Nichtbehinderte sind nicht unterschiedlich - im Gegenteil!
>
> Nö, alle Menschen sind unterschiedlich. Nur manche
> Unterschiede werden eben (mir ist immer noch nicht ganz klar,
> welche genau und ab welchem "Härtegrad") als "Behinderung"
> definiert. Schon komisch.

Ich meine auch nicht unbedingt im Charakter, sondern eher, dass alle gleich viel Wert haben, egal ob behindert oder nicht.

> Tanja (die dabei wieder an diese Plakataktion "Behindert ist
> man nicht - behindert wird man" denken muß)

Damit ist wohl genau das mit dem Wert gemeint... z. B. jemand, der sich für Tierausbeuterei oder Nationalsozialismus einsetzt, ist sozusagen "behindert" und jemand, der im Rollstuhl sitzt, ist zwar behindert, aber in einem anderen Sinne, nämlich (meist) unverschuldet und körperlich.

Schmecken und Riechen

Autor: Achim Stößer | Datum:
> meinen Tastsinn nun als letzten und einzigen noch vorhandenen
> Sinn (außer Schmecken und Riechen, wobei ich letzteres aber
> auch nicht kann) zur Orientierung in dem dunklen Raum zu

Du kannst nicht riechen, sondern nur schmecken (also süß, salzig, sauer, bitter und umami unterscheiden)?

Denn was normalerweise als "schmecken" (schmeckt nach Erdbeeren, schmeckt gut, schmeckt mir nicht) bezeichnet wird, it ja primär die Wahrnehmung über den Geruchssinn ...

Achim

Re: Schmecken und Riechen

Autor: nagev | Datum:
Achim Stößer schrieb:

> Du kannst nicht riechen, sondern nur schmecken (also süß,
> salzig, sauer, bitter und umami unterscheiden)?

Genau... Aber da ich auch nicht riechen kann (höchstens 99% Alkohol oder Spiritus) ist mein Geschmackssinn dafür umso intensiver. Tut man mir nur eine kleine Portion (ein Gramm oder so) Tierleiche in meine Suppe oder mein Essen, ich schmecke das dann sofort - so wollte mich mal meine Schwester reinlegen, als ich noch Ovo-Lakto-Vegetarierin war und sie (meine Schwester) noch bei uns wohnte... Ich war so wütend darüber, dass ich einen Monat lang kein Wort mit ihr geredet hat und da hat sie wohl eingesehen, dass ihr kleiner "Scherz" bei mir nicht angebracht war. Jedenfalls: Riechen tu ich ganz schlecht (rieche auch keinen Rauch oder so, nur sehen tu ich ihn) aber schmecken dafür umso intensiver, ;-)...

> Denn was normalerweise als "schmecken" (schmeckt nach
> Erdbeeren, schmeckt gut, schmeckt mir nicht) bezeichnet wird,
> it ja primär die Wahrnehmung über den Geruchssinn ...

Bei mir ist es tatsächlich nur dann der Fall, wenn sich Essen in meinem Mund befindet.

Mfg nagev

Re: Schmecken und Riechen

Autor: Tanja | Datum:
Äh, wie Achim bereits schrieb, läuft der allergrößte Teil dessen, was wir als "Geschmackssinn" kennen, beim Geruchssinn ab. Drum hat man ja auch das Problem, daß man so gut wie nichts schmeckt, wenn man Schnupfen hat. Drum verstehe ich nicht, wie man besser schmecken als riechen kann. Aliens in der Verwandtschaft? ;-)

Tanja

Re: Schmecken und Riechen

Autor: nagev | Datum:
Tanja schrieb:
>
> Äh, wie Achim bereits schrieb, läuft der allergrößte Teil
> dessen, was wir als "Geschmackssinn" kennen, beim Geruchssinn
> ab. Drum hat man ja auch das Problem, daß man so gut wie
> nichts schmeckt, wenn man Schnupfen hat. Drum verstehe ich
> nicht, wie man besser schmecken als riechen kann. Aliens in
> der Verwandtschaft? ;-)

Aliens wohl nicht *g* Meine Eltern riechen ganz normal und meine Schwester auch... Vielleicht ist es eher so, dass ich schon riechen kann, aber die Gerüche nicht zuordnen kann nach Namen usw. ? Keine Ahnung, aber wenn ich ein Parfüm oder so etwas beurteilen soll, ist meine Antwort jedesmal ein Achselzucken, weil da einfach nichts ist - kein Geruch, rein gar nichts... Und ich schmecke auch mit einer mordsmäßigen Erkältung immer noch super! Schon merkwürdig... o. O.

Liebe Greetzli nagev

Fernsehen für Hörgeschädigte

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Fernsehen verstehe ich aber nicht mal mit Hörgeräten, ich
> höre zwar die Geräusche, die aus dem Apparat kommen, aber ich
> kanns nicht als Stimmen identifizieren bzw. verstehen.

Vielleicht kommst Du ja irgendwie (Satellit?) an Schweizer Sender ran? Da Synchronisiation in CH unüblich ist, werden da wohl die meisten (naja, jedenfalls nicht deutschspraqchigen) Filme mit Untertiteln ausgestrahlt.

Achim

Schweizer-Untertitel-Fernsehen

Autor: nagev | Datum:
Gute Idee! Wir haben erst in diesem Jahr vom Kabelfernsehen auf Satellitenfernsehen umverlegt... vielleicht lässt sich da tätsächlich was machen? Danke!

Mfg nagev

Re: Schweizer-Untertitel-Fernsehen

Autor: Peter Paul | Datum:
Das schweizer Fernsehen sendet auf Hotbird 13°East und ist leider in Viaccess verschlüsselt. Leider hat das schweizer Fernsehen die Verschlüsslung verbessert so das man nicht mehr mit piraten Karte schauen kann. Wenn man in der Schweiz bekanntschaft hat kann man sich die Karte evtl. besorgen lassen.

Als englischsprachige Alternative würde sich BBC anbietet welche auf 28,2°East senden. Dort ist teilweise sogar die Werbung untertitelt. Allerdings kann man BBC nur im west-Nördlichen Teil von Deutschland ohne grossen Aufwand empfangen.

Re: Fernsehen für Hörgeschädigte

Autor: Claude | Datum:
> Vielleicht kommst Du ja irgendwie (Satellit?) an Schweizer
> Sender ran? Da Synchronisiation in CH unüblich ist, werden da
> wohl die meisten (naja, jedenfalls nicht deutschspraqchigen)
> Filme mit Untertiteln ausgestrahlt.

das gilt wohl nur fürs Kino. Im TV ist so viel ich weiss immer die synchronisierte Version. Aber man kann dann manchmal umschalten. Untertitel lassen sich teilweise als Teletext einschalten.

Claude

Sendungen für Hörgeschädigte

Autor: nagev | Datum:
Meiner Erfahrung nach gibt es extra Sendungen (sind in der rtv-Fernsehzeitschrift mit einem Ohr gekennzeichnet) für Hörgeschädigte - das Problem ist halt nur, dass die meistens extrem langweilig sind... Viel lieber würde ich einen guten Film mit Untertitel gucken können...
In zwei Sachen muss unbedingt (!) eine Revolution stattfinden: Untertitel/Gebärden zu allen Filmen (Kino, Fernsehen, DVD, ...) und Veganismus.

Re: Fernsehen für Hörgeschädigte

Autor: Achim Stößer | Datum:
> das gilt wohl nur fürs Kino. Im TV ist so viel ich weiss
> immer die synchronisierte Version. Aber man kann dann

Ach, echt? Das ist ja blöd ...

> manchmal umschalten. Untertitel lassen sich teilweise als
> Teletext einschalten.

Ja, das gibt's hier auch manchmal, bei ARD und Arte vor allem ... oh, und die Schweizer nachrichten sind teilweise deutsch untertitelt ;-) .

Achim

Untertitel

Autor: nagev | Datum:
Achim Stößer schrieb:

> > manchmal umschalten. Untertitel lassen sich teilweise als
> > Teletext einschalten.
>
> Ja, das gibt's hier auch manchmal, bei ARD und Arte vor allem
> ... oh, und die Schweizer nachrichten sind teilweise deutsch
> untertitelt ;-) .

Es gibt auch einen deutschen Sender namens Phönix, der gleichzeitig einmal ohne und einmal mit Gebärdensprache die Nachrichten vermittelt (hilft mir nur leider nicht sonderlich viel, da ich lautsprachlich aufgewachsen bin).
Aber ich will ja nicht nur Nachrichten sehen - kann ich notfalls auch in der Zeitung nachlesen - sondern richtig gute Filme, die evtl. mal im Kino liefen...
"Alles auf Zucker", "Passion Christi" u. a. wollte ich schon immer mal sehen - und soviel ich weiß, werden diese beiden ehemaligen Kinofilme hin und wieder im Fernsehen ausgestrahlt. Anstatt sie jetzt günstig mit Untertitel im Fernsehen anschauen zu können, müsste ich ordentlich Kohle für eine bzw. mehrere DVD blechen -.- ...

Mfg nagev

Kühlschrankersatz

Autor: Achim Stößer | Datum:
Übergangsweise könnte (je nach Wetterlage, ist ja grade ein extrem milder November) zumindest in nächster Zeit ein Lagern im Freien (Fensterbank, Balkon, Terasse etc.) nützlich sein (machen wir auch gelegentlich, wenn der Kühlschrank zu voll ist für z.B. einen Topf Nudeln für Nudelsalat oder eine Torte).

Achim

Kühlschrankersatz & Joghurt

Autor: nagev | Datum:
Zitat: ein Lagern im Freien


Das ist eine perfekte Idee! Im Winter kann man das meiste doch draußen lagern, bin ich vielleicht verkalkt, ;-)...

Neben unserem Komposthaufen gibts bestimmt eine Möglichkeit, eine dichte Holzkiste aufzustellen und dort Kühlgut zu lagern - oder im Werkzeugschuppen.

Wird schon irgendwie klappen, dass ich den Kühlschrank u. Herd nicht mehr mit Tierausbeutungsprodukten teilen muss...

Noch eine Frage: Meine Sojamilch will und will nicht fest werden zum Joghurt - was könnte ich da falsch gemacht haben?

Liebe Greetz, nagev

Re: Kühlschrankersatz & Joghurt

Autor: Ava Odoemena | Datum:
nagev schrieb:

> bin ich vielleicht verkalkt, ;-)...

Hm, also Ateriesklerose ist für Veganer höchst unwahrscheinlich, wenn nicht gar unmöglich:-)

> Neben unserem Komposthaufen gibts bestimmt eine Möglichkeit,
> eine dichte Holzkiste aufzustellen und dort Kühlgut zu lagern
> - oder im Werkzeugschuppen.

Holz wird Ratten wohl nicht lange stand halten.

> Noch eine Frage: Meine Sojamilch will und will nicht fest
> werden zum Joghurt - was könnte ich da falsch gemacht haben?

Zu kalt? Luft zu sauber? Lass es halt einfach noch ein wenig stehen und beobachte was passiert. Hast Du kommerzielle Sojamilch verwendet? Vielleicht ist dann ja ein Bestandteil davon der die Gärung verhindert wie Salz, Kalzium oder so. Meine Sojajoghurts wurden immer fest, mit selbst gemachter Sojamilch aus der Bohne, allerdings sind sie auch manchmal gekippt mit interessanten Farbmustern:-)

Re: Kühlschrankersatz & Joghurt

Autor: nagev | Datum:
Ava Odoemena schrieb:
>
> nagev schrieb:
>
> > bin ich vielleicht verkalkt, ;-)...
>
> Hm, also Ateriesklerose ist für Veganer höchst
> unwahrscheinlich, wenn nicht gar unmöglich:-)

Ein weiterer Grund - die Gesundheit - der neben dem Tierleid für den Veganismus spricht, ;-)...

> > Neben unserem Komposthaufen gibts bestimmt eine Möglichkeit,
> > eine dichte Holzkiste aufzustellen und dort Kühlgut zu lagern
> > - oder im Werkzeugschuppen.
>
> Holz wird Ratten wohl nicht lange stand halten.

Hm... darüber hab ich gar nicht nachgedacht... Dann lieber eine solide Kiste aus Metall oder extradickem Holz - keine Sperrholzplatten oder so?

> Zu kalt? [Sojamilch]

Ich denke nicht, stand in der Küche in einem Regal, Zimmertemperatur.

> Luft zu sauber?

Wie kann man das denn prüfen?

> Lass es halt einfach noch ein wenig
> stehen und beobachte was passiert.

Hat sich ein säuerlicher Bodensatz beim zweiten Versuch gebildet -.- ... Sind das etwa die Anfänge von dem Joghurt?

> Hast Du kommerzielle
> Sojamilch verwendet?

Ja und nein. Insgesamt 3 Versuche:
Einen Versuch mit Sojamilch Kalzium (Provamel)
Zweiten Versuch mit Sojamilch pur ohne Zusätze (Soya)
Dritter Versuch mit selbst gemachter Sojamilch (TRKB-Rezept)

Grüße, nagev

Sojamilch zu Joghurt

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Noch eine Frage: Meine Sojamilch will und will nicht fest
> werden zum Joghurt - was könnte ich da falsch gemacht haben?

Hm ... hast Du's nach dem Rezept im Tierrechtskochbuch gemacht?

Was passiert denn, bleibt's einfach Sojamilch oder wird's schlecht?

Im Moment ist es ja eher kühl, die Raumtemperatur sollte wohl schon 22° (schätze ich) betragen dafür, da kommt z.Z. ja eher nicht hin, wenn man nicht grade überheizt ... allerdings funktioniert es oft ja auch schon "versehentlich" im Kühlschrank, und da ist es selten so warm ;-) .

Ansonsten sollte es wirklich, wie Ava geschrieben hat, nur Sojamilch aus Sojabohnen und Wasser sein (ohne Zusätze).

Achim

Re: Sojamilch zu Joghurt

Autor: nagev | Datum:
Achim Stößer schrieb:

> Was passiert denn, bleibt's einfach Sojamilch oder wird's
> schlecht?

Es bleibt einfach Sojamilch... passiert einfach rein gar nichts, außer, dass sich ein säuerlicher Bodensatz bildet... soll das der Joghurt sein?

> Ansonsten sollte es wirklich, wie Ava geschrieben hat, nur
> Sojamilch aus Sojabohnen und Wasser sein (ohne Zusätze).

Es war selbst gemachte Sojamilch nach dem TRKB-Rezept (die übrigens auch anders schmeckt als die im Handel erhältliche Sojamilch).

Übrigens: Würde Joghurt herstellen auch mit Reismilch oder anderer Pflanzenmilch funktionieren?

Greetz, nagev

Re: Sojamilch zu Joghurt

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Es bleibt einfach Sojamilch... passiert einfach rein gar
> nichts, außer, dass sich ein säuerlicher Bodensatz bildet...
> soll das der Joghurt sein?

Nein, das ist dann schon das ganze Glas, das dicklich und säuerlich wird, wenn's funktioniert.

Hm, also dann habe ich jetzt erstmal keine Idee, was da noch das Problem sein könnte.

> Übrigens: Würde Joghurt herstellen auch mit Reismilch oder
> anderer Pflanzenmilch funktionieren?

Reismilch vergammelt meiner erfahrung nach einfach nur, andere habe ich noch nicht probiert, vermute aber, daß es ähnlich ist. keine Ahnung, was bei Sojamilch anders ist.

Achim

Re: Sojamilch zu Joghurt

Autor: nagev | Datum:
Achim Stößer schrieb:

> > Übrigens: Würde Joghurt herstellen auch mit Reismilch oder
> > anderer Pflanzenmilch funktionieren?
>
> Reismilch vergammelt meiner erfahrung nach einfach nur,
> andere habe ich noch nicht probiert, vermute aber, daß es
> ähnlich ist. keine Ahnung, was bei Sojamilch anders ist.

Möglicherweise hat Sojamilch bestimmte Enzyme, die mit Hilfe der Milchsäurebakterien aus der Luft die Bestandteile der "Milch" spalten und gären lassen. (Enzyme nehmen wir grad im Biounterricht durch, werde unsere Lehrerin fragen... Mal sehn, ob sie eine Antwort auf das mit der Sojamilch hat - da kann sie ihr Fachwissen unter Beweis stellen, ;-))...

Vielleicht würde es bei Hafermilch klappen... Hab sie vorgestern aus Versehen stehen lassen und sie wurde total dick, aber überhaupt nicht säuerlich... Mit etwas Zuckerrübensirup gegessen hat sie mir prima geschmeckt... wer weiß, vllt hab ich da grad ein vergammeltes Etwas gegessen :-( *grübel*

Grüßli nagev

Hafermilch zu Joghurt

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Vielleicht würde es bei Hafermilch klappen... Hab sie
> vorgestern aus Versehen stehen lassen und sie wurde total
> dick, aber überhaupt nicht säuerlich... Mit etwas
> Zuckerrübensirup gegessen hat sie mir prima geschmeckt... wer
> weiß, vllt hab ich da grad ein vergammeltes Etwas gegessen

Vielleicht, siehe Schmecken und Riechen.

Achim

Kühlschrank & Weihnachten

Autor: nagev | Datum:
Zu Weihnachten werde ich mir wohl wirklich einen Mini-Kühlschrank (und auch vielleicht eine kleine tragbare Kochstelle mit 2 Herdplatten) wünschen...
Mein Geschirr werde ich wohl selbst aus Ton herstellen... Tonen macht mir zur Zeit viel Spaß, ist vegan (sofern er nicht irgendwie mit Zusatzstoffen vermengt ist), billig und ich muss endlich nicht mehr von den Tellern essen, wo mal Fleisch- bzw. Milchprodukte drauflagen!
Freue mich schon so auf Weihnachten, ;-)!

Grüßli, nagev

Re: Eltern - was tun?

Autor: qwertzu | Datum:
Also ich hab mir jez (wegen zeitdruck) nich alles durchgelesen aber ich selbst bin 15 und habe das selbe problem...

noch dazu besteht meine mutter dadrauf das zusammen gegessen wird-will aber nichts für mich kochen

das ist ziemlich problematisch denn wenn ich aus der schule komme steht das essen schon aufm tisch...
das besteht dann für mich meist aus trockenen kartoffeln oder sowas in der art...

ich hatte eigentlich vor mittags dann nur obst zu essen und abends mir was selber machen aber dazu sind mir die meisten gerichte meist zu zeitaufwändig oder meiner mutter zu teuer..

mfg