> "Nicht allzu hervorragend" stimmt. Aber doch rudimentär
> vorhanden. Zumindest weiss wohl jeder "durchschnittliche"
Nein.
> Nazi der eine Brandbombe wirft, dass das was er tut verboten
> ist. Das ist zwar nur ein formaler Unterschied, aber
Das ist eben kein nur formaler, sondern ein wesentlicher Unterschied: zwischn Unrecht und ungesetzlich.
> Ich denke es macht sehr wohl -auf psychischer Ebene- einen
> Unterschied ob man einem Tier oder einem Menschen Schaden
Menschen sind Tiere, diese Aussage ist also sinnlos.
> zufügt- das klingt jetzt zunächst speziesistisch- aber ich
Ist es auch.
> meine das in einem ganz allgemeinen Kontext. M.E. nach
> erfordert es IMMER ein höheres Maß an (subjektivem) Unrecht
> bzw. krimineller Energie etwas/jemand "näheres" zu verletzen.
Deines Erachtens vielleicht. Die Realität sieht anders aus.
> Also z.B.würde man es wohl als absolut/hochgradig verwerflich
> betrachten, das eigene Kind zu töten, schon weniger
> verwerflich einen Unbekannten und noch weniger verwerflich
Gegenbeispiel: im deutschen (§217) und österreichischen Strafrecht gab es bis vor wenigen Jahren den Begriff der "Kindestötung", der etwa so definiert war: wenn eine Mutter ihr uneheliches Kind unmittelbar nach der Geburt tötete, war dies kein Mord (also "weniger verwerflich" als "normaler" Mord z.B. an einem "ehelichen" oder fremden Kind). Eine Art postnataler Abot mit sozial-religiöser Indikation quasi.
Du wirst kaum sagen wollen, daß das fremde Kind "näher" ist als hier das eigene.
Wenn ich mich recht erinnere, ist im amerikanischen Recht "Polizistenmord" besonders verwerflich (im Vergleich zu z.B. "Bäcker-" oder "Gemüsehändelermord").
Obwohl einem Mafiakiller ein anderer Mafiakiller sicher näher ist als ein Polizist, ist auch hier der Mord am "näheren" weniger stark "verwerflich".
Und in der allgemeinen Meinung dürfte Kindermord (also der Mord von einem Erwachsenen an einem Kind) als "verwerflicher" angesehen sein als der Mord an einem Erwachsenen, wenn mich mein Eindruck nicht täuscht, obwohl sich Erwachsener und Kind stärker unterscheiden.
Implikationen daraus lasse ich mal beiseite.
> der Nazi-Brandwurf Analogie. Ein Nazi KANN und MUSS wissen,
> dass Menschen (gleich welcher Hautfarbe etc.) moralisch
> berücksichtigenswert sind. In der Regel weiss er das auch
> ganz genau, er ist halt nur von irgendeiner seine Taten
> "rechtfertigenden" Ideologie verblendet.
Ebenso wie ein Leichenfresser analog wissen kann und muß, daß Tiere [...] Ideologie verblendet.
> Dagegen klammert die (noch)herrschende Moral Tiere von den
Demnach wären die Nazis im 3. Reich (wo eine entsprechende "Moral" herrschte) ähnlich zu entschuldigen gewesen ... nein.
> Aber wonach beurteilt sich ob jemand ein "guter" oder
> "schlechter" Mensch oder "besser" oder "schlechter" ist. Gibt
> es eine moralische Quersumme aller guten und schlechen Taten
> ? Wer ist ein "besserer" oder "schlechterer" Mensch:
Eine lineare Funktion, die hier ein "besser" oder "schlechter" definiert, existiert nicht - vergleiche auch die FAQ dazu:
http://veganismus.de/vegan/faq-sonstiges.html "Sind Veganer bessere Menschen?"
> Ein Leichenfresser, der in Indien Leprakranken das Leben
> rettet oder ein Veganer der seine eigenen Kinder schlägt ?
Wer vegan lebt schlägt offensichtlich keine Kinder. Mit Veganer meinst Du also in diesem Kontext jemanden, der sich vegan ernährt (nicht aus ethischen, sondern aus egoistischen Gründen). Dieser ist natürlich nicht "besser" (ebensowenig wie ein Nazi, der auf einer Insel gestrandet ist und nur deshalb keine Brandbomben in Asylbewerberheime wirft, weil es keine auf der Insel gibt, es aber sonst täte, wirklich "besser" ist als ein Asylbewerberheimbrandbombenwurf praktizierender Nazi).
Achim