Im Dezember rauschte wieder einmal Honig-Propganda durch den Blättrewald. U.a. via dpa wurde ein Artikel der Ärztezeitung verbreitet, das Ergebnis las sich dann etwa so:
Etc.pp. Mal davon abgesehen, daß die Kontrollgruppe tatsächlich "gar nicht behandelt" wurde statt mit Placebos ("Parents of children who received honey or artificial honey-flavored DM in a measured syringe were blinded to their treatment group. Parents of children in the no treatment group received an empty syringe, and therefore were aware of their child's treatment group.", Honey A Better Option For Childhood Cough Than Over The Counter Medications, ScienceDaily (Dec. 4, 2007), http://www.sciencedaily.com/releases/2007/12/071203164750.htm) und dies die mögliche Placebowirkung der "Behandlung" außer acht läßt und somit wohl kaum seriös ist: Alle Quellen, die ich gefunden habe, sprechen davon, daß "Honig", Bienenerbrochens/url] besser sei als der rezeptfreie Hustensaft.
Sehen wir uns den Originalartikel der Ärztezeitung an:
Nicht signifikant also.
Doch auch Dir ÄZ verschweigt etwas, und zwar etwas noch wesentlicheres: Nämlich, von wem diese "Studie" kofinanziert wurde.
Sicher ahnt es der eine oder andere schon: Es war das National Honey Board, also die amerikanische Honigindustrie. Da wundert allenfalls, daß das Ergebnis laut ÄZ "nicht signifikant" gewesen sein soll ... und sogar: "In a few cases, parents did report mild side effects with the honey treatment, such as hyperactivity." (a.a.O.) Aber: "Additional studies should certainly be considered, but we hope that medical professionals will consider the positive potential of honey as a treatment given the lack of proven efficacy, expense, and potential for adverse effects associated with the use of DM." (a.a.O.) Und wieder: "This work was supported by an unrestricted research grant from the National Honey Board, an industry-funded agency of the U.S. Department of Agriculture." (a.a.O.)
Noch Fragen?
So sah dazu ein Bericht in "Quarks & Co" (29. Januar 2008) aus: Es wurde von einem "kleinen Schönheitsfehler" nach Schilderung des Versuchs gesprochen, "finanziert wurde die Studie von der amerikanischen Honigindustrie", dabei prominent "National Honey Board" aus folgender Internetseite eingeblendet:
Der Moderator, Ranga Yogeshwar, ignorierte den Hinweis auf die Geldgeber in der Abmoderation jedoch geflissentlich, nachdem er sagte: "Da weiß man nicht, wem man wirklich trauen soll" schlug er mit Honig mantschend in die Honigpropagandakerbe: "Fest steht, die getesteten Hustensäfte schhnitten bei dieser Untersuchung schlechter ab als das alte Hausmittel Honig. Welcher Stoff im Honig wirkt, das wissen die Forscher nicht, möglicherweise liegt es an dem erhöhten Zuckergehalt, der den Hustenreiz vermindert. Eine entsprechende Studie gibt es nicht."
Falls dieses Dextromethorphanzeug vegan ist, wäre es doch mal interessant, eine Vergleichsstudie mit Ahornsirup, Agavendicksaft oder [url=http://tierrechtskochbuch.de/rezepte/loewenzahnsirup]Löwenzahnsirup durchgeführt werden ... aber auf so eine abwegige Idee kommen "Wissenschaftler", die von der Honigindustrie bezahlt werden, natürlich nicht (um mal höflich zu sein - vielleicht kommen sie drauf, lassen sich aber bezahlen, sie nicht durchzuführen).
Achim
PS: In der gleichen Ausgabe von Quarks und Co gab es einen bericht über Medikamentennebenwirkungn (Contergan, Lipobay, Viagra usw.). Zum (tödlichen) "Desaster" bei einem Lipobay-Versuch an Menschen (nach "umfangreichen labortests und Affenversuchen") sagte Prof. Johannes Löwer, Paul-Ehrlich-Institut Langen): "Es zeigt sich auch, daß die Affenzelle in bestimmten Laborbedingungen anders reagiert als die Menschenzelle, um genau zu sein, die Menschenzelle reagiert sehr aktiv, und die Affenzelle reagiert nicht. Und das erklärt auch, warum letzendlich bei den Tierversuchen im Affen sich eigentlich keine Nebenwirkungen gezeigt haben, während bei der Anwendung im Menschen diese sehr schweren Nebenwirkungen in sehr kurzer zeit aufgetreten sind".
Etc.pp. Mal davon abgesehen, daß die Kontrollgruppe tatsächlich "gar nicht behandelt" wurde statt mit Placebos ("Parents of children who received honey or artificial honey-flavored DM in a measured syringe were blinded to their treatment group. Parents of children in the no treatment group received an empty syringe, and therefore were aware of their child's treatment group.", Honey A Better Option For Childhood Cough Than Over The Counter Medications, ScienceDaily (Dec. 4, 2007), http://www.sciencedaily.com/releases/2007/12/071203164750.htm) und dies die mögliche Placebowirkung der "Behandlung" außer acht läßt und somit wohl kaum seriös ist: Alle Quellen, die ich gefunden habe, sprechen davon, daß "Honig", Bienenerbrochens/url] besser sei als der rezeptfreie Hustensaft.
Sehen wir uns den Originalartikel der Ärztezeitung an:
Nicht signifikant also.
Doch auch Dir ÄZ verschweigt etwas, und zwar etwas noch wesentlicheres: Nämlich, von wem diese "Studie" kofinanziert wurde.
Sicher ahnt es der eine oder andere schon: Es war das National Honey Board, also die amerikanische Honigindustrie. Da wundert allenfalls, daß das Ergebnis laut ÄZ "nicht signifikant" gewesen sein soll ... und sogar: "In a few cases, parents did report mild side effects with the honey treatment, such as hyperactivity." (a.a.O.) Aber: "Additional studies should certainly be considered, but we hope that medical professionals will consider the positive potential of honey as a treatment given the lack of proven efficacy, expense, and potential for adverse effects associated with the use of DM." (a.a.O.) Und wieder: "This work was supported by an unrestricted research grant from the National Honey Board, an industry-funded agency of the U.S. Department of Agriculture." (a.a.O.)
Noch Fragen?
So sah dazu ein Bericht in "Quarks & Co" (29. Januar 2008) aus: Es wurde von einem "kleinen Schönheitsfehler" nach Schilderung des Versuchs gesprochen, "finanziert wurde die Studie von der amerikanischen Honigindustrie", dabei prominent "National Honey Board" aus folgender Internetseite eingeblendet:
Der Moderator, Ranga Yogeshwar, ignorierte den Hinweis auf die Geldgeber in der Abmoderation jedoch geflissentlich, nachdem er sagte: "Da weiß man nicht, wem man wirklich trauen soll" schlug er mit Honig mantschend in die Honigpropagandakerbe: "Fest steht, die getesteten Hustensäfte schhnitten bei dieser Untersuchung schlechter ab als das alte Hausmittel Honig. Welcher Stoff im Honig wirkt, das wissen die Forscher nicht, möglicherweise liegt es an dem erhöhten Zuckergehalt, der den Hustenreiz vermindert. Eine entsprechende Studie gibt es nicht."
Falls dieses Dextromethorphanzeug vegan ist, wäre es doch mal interessant, eine Vergleichsstudie mit Ahornsirup, Agavendicksaft oder [url=http://tierrechtskochbuch.de/rezepte/loewenzahnsirup]Löwenzahnsirup durchgeführt werden ... aber auf so eine abwegige Idee kommen "Wissenschaftler", die von der Honigindustrie bezahlt werden, natürlich nicht (um mal höflich zu sein - vielleicht kommen sie drauf, lassen sich aber bezahlen, sie nicht durchzuführen).
Achim
PS: In der gleichen Ausgabe von Quarks und Co gab es einen bericht über Medikamentennebenwirkungn (Contergan, Lipobay, Viagra usw.). Zum (tödlichen) "Desaster" bei einem Lipobay-Versuch an Menschen (nach "umfangreichen labortests und Affenversuchen") sagte Prof. Johannes Löwer, Paul-Ehrlich-Institut Langen): "Es zeigt sich auch, daß die Affenzelle in bestimmten Laborbedingungen anders reagiert als die Menschenzelle, um genau zu sein, die Menschenzelle reagiert sehr aktiv, und die Affenzelle reagiert nicht. Und das erklärt auch, warum letzendlich bei den Tierversuchen im Affen sich eigentlich keine Nebenwirkungen gezeigt haben, während bei der Anwendung im Menschen diese sehr schweren Nebenwirkungen in sehr kurzer zeit aufgetreten sind".