Forenübersicht RSS

Veganismusforum:
Veganismus als Zuflucht zum Glauben eines erheblichen Teils der Linken

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 3

Hinweis: Momentan können keine Beiträge erstellt werden.

Veganismus als Zuflucht zum Glauben eines erheblichen Teils der Linken

Autor: Achim Stößer | Datum:
In der Einleitung zu einem Artikel über "Notwendige Korrekturen in der Politik der KPD" fiffamiert ein "Rosso" Veganismus - "Vertrauen auf die heilsame Wirkung des Veganismus" - als Glaubensform "erheblicher Teil der Linken".

Damit offenbart er natürlich nichts als seine Ignoranz. Mag ja sein, daß - trotz nachgewiesener "heilsamer", sprich gesundheitsfördernder+) Wirkungen von Vegankost gewisse Veganköstler (insbesondere in der Rokost-Variante) absurden Glaubenssystemen anhängen - doch mit Vegankost hat (ethischer) Veganismus ja nur peripher zu tun (auch wenn zufällig Ernährungsaspkete beim Veganismus einen breiten Raum einnehmen, da Essen nun einmal häufiger stattfindet als etwa der Kauf von veganenen oder eben leichenhautbespannten Sofas).

Hier zum nachlesen der entsprechende Absatz aus "scharf-links":
Zitat:
In Zeiten der Resignation, des Rückgangs von Bewegungen und des Niedergangs linker Gruppen und Organisationen, also in Zeiten wie dem Neo-Biedermeier, dass wir seit 1989 / 90 erleben, nimmt ein erheblicher Teil der Linken Zuflucht zum Glauben. Sei es in Form von mehr oder weniger verhüllter Esoterik, im Vertrauen auf die heilsame Wirkung des Veganismus oder im Kult um "Väterchen Stalin, den alle liebten...". Krassester Ausdruck des Letzteren sind sicherlich die Elaborate aus dem Hause Ackermann (alias "Kommunisten-Online"), bei deren Lektüre sich einem zuweilen die Fußnägel aufrollen. Quelle: "Marxistische Theorie und Geschichte: Als Jossif Wissarionowitsch Stalin starb ... Notwendige Korrekturen in der Politik der KPD", Von Günter Judick in UZ, eingeleitet von Rosso*, http://www.scharf-links.de/57.0.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=887&tx_ttnews%5BbackPid%5D=56&cHash=20969ee59f

Zitat: Der Name * Rosso steht für ein Mitglied des Gewerkschaftsforums Hannover und der ehemaligen Antifa-AG der Uni Hannover, die sich nach mehr als 17jähriger Arbeit Ende Oktober 2006 aufgelöst hat (siehe: http://www.freewebtown.com/antifauni/ Rubrik "Aktuelles" bzw. die regelmäßig erneuerten Artikel, Übersetzungen und Interviews dort).
Hinweise, Kritik, Lob oder Anfragen per Mail an: negroamaro@mymail.ch


Achim

Re: Veganismus als Zuflucht zum Glauben eines erheblichen Teils der Linken

Autor: Steffen | Datum:
Er hat meiner Meinung nach nicht nur den Veganismus nicht verstanden, sondern liegt insgesamt völlig daneben.
Gerade in der radikalen Linken gibt es immer noch (und immer mehr) große Teile, die dem Antispeziesismus sehr kritisch bis ablehnend gegenüberstehen.

Tierrechtler werden dort oft als tendenziell rechts diffamiert.
Das mag zum einen an so unsäglichen Aktionen wie der Holocaust-Kampagne von Peta liegen, aber auch an dem absurden Vorwurf, "Menschen und Tiere auf eine Stufe stellen zu wollen" oder daran, dass UL lange völlig ungehindert "prominente" Teilbereiche der Tierrechtsarbeit unterwandert haben. Und eben vor allem an der konsequenten Verweigerung, sich mal ernsthaft mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Und auch esoterischen Strömungen wird eine klare Absage erteilt, (in dem Fall allerdings meistens zurecht).

Wenn viele radikale Linke sich mit der Zeit auch Gedanken zu Speziesismus machen, dann ja wohl deshalb, weil man zwangsläufig darauf stossen muss, wenn man Antirassismus, Antisexismus konsequent weiterdenkt und nicht einfach selbstherrlich irgendwo stehen bleibt.
Die Hinwendung zu esoterischen Strömungen und "heilsamer Vegankost" ist doch eher die Sache der Rechten, würde ich sagen. (Siehe UL, "Heimatschutz"...)
Aber Leute aus der KPD und menschenverachtende Stalin-Anhänger haben in der emanzipatorischen, radikalen Linken ohnehin nichts verloren und sind zudem völlig bedeutungslos.

Steffen

Re: Veganismus als Zuflucht zum Glauben eines erheblichen Teils der Linken

Autor: K | Datum:
Dazu nur mal so kommentierende, rhetorische Fragen meinerseits:

Kann man Menschen ernst nehmen, die ganze Herrschaftssysteme ändern wollen, aber bei ihrem individuellen Konsum offensichtlich wissentlich nicht genügend Selbstkontrolle oder Einsicht aufbringen um dabei (Tier-)Leid zu vermeiden?

Und ist nicht auch zu einem erheblichen Teil das verantwortungslose Konsumverhalten der Einzelnen, welches Systeme (insbesondere das derzeitige System der Globalisierung) letztendlich unterstützend zu dem macht was Sie sind?