Veganismusforum:
Meine Familie möchte nicht, dass ich Veganerin werde.

Hallo, Kristina!

Dass eine vernünftige vegane Ernährung sämtliche benötigten Nährstoffe mitbringt, ist ein Fakt, das Dein Vater nicht leugnen kann. Du findest viele Informationen dazu bei Maqi (und den Projektseiten/Partnerseiten).
Am besten, Du druckst Dir geeignete Stellen aus und zeigst sie Deinem Vater, wenn er behauptet, Du werdest mangelernährt. Dass vegane Ernährung teurer ist, stimmt übrigens idR nicht. Vor allem aber kostet Nichtvegansein eines: Leben.
Dein Vater macht sich's doch arg leicht, wenn er sagt, dass es nichts ändern würde, ob Du nun vegan lebst oder nicht. Ich weiß nicht, ob man darauf ernsthaft eingehen sollte. Solch ein "Argument" überzeugt keinen, der bereits das Grundschulalter erreicht hat.
Ich weiß nicht, wie gut Du kochen kannst, doch meine Meinung/Ratschlag an Dich ist:
Erstens finde ich es toll, dass Du Dich trotz "gegentreibender Kräfte" nicht so schnell entmutigen lassen willst. Es ist klar, dass Du mit 15 noch sehr von Deinen Eltern abhängig bist und nicht komplett autonom von ihnen leben kannst. Dennoch wäre es hilfreich, Deine eigenen Mahlzeiten zu kochen. Du schränkst damit Deine Familie ja nicht ein. Ihre Vorurteile bzgl. Mangelerscheinungen beseitigst/begrenzt Du - wie oben erwähnt - mit Fakten. So können sie eigentlich nichts dagegen sagen. Du musst auch nicht Deine eigenen Lebensmittel kaufen, Ihr werdet doch sicher Nudeln, Kartoffeln, Gemüse etc. im Haus haben. Mit Hilfe des Tierrechtskochbuches - das dazu gedacht ist, möglichst einfach und unkompliziert mal eben was leckeres zu kochen - und ein wenig Übung dürfte es Dir nicht schwer fallen, eigene Mahlzeiten zuzubereiten. Hilfreich könnte auch das sein. Das eine oder andere (z.B. Silch (=Sojamilch)) wirst Du Dir wohl selbst kaufen müssen, sollte aber doch nicht sooo tragisch sein.
An etwas wie Familenfeste würde ich im ersten Moment nicht denken. Konzentriere Dich lieber auf den Alltag. Den zu meistern ist ohnehin die größte Hürde, alles andere ergibt sich dann schon.
Sag' Deinen Eltern, dass sie lieber stolz auf ihre fortschrittliche Tochter sein sollten. Sie ist den meisten Menschen voraus.

Ich hoffe, Du bleibst bei Deinem Entschluss, vegan zu leben und ich konnte Dir ein wenig helfen. Bitte berichte, wie Deine Familie reagiert hat.

Viel Erfolg

Tobi

Hi Kristina,
das Problem wird hier im Forum immer mal wieder diskutietr, über die Suchfunktion dürftest Du einige ältere Beiträge finden, die Dir weiterhelfen können, z.B. Veganer werden, Familiy und Geld oder Dad nicht einverstanden.

Tanja

Hallo Kristina,

Ich bin 17 (ok, 2 Jahre älter) und habe auch selbst den Entschluss gefasst, Veganerin zu werden.
Als ich 7 Jahre alt war, wurde ich aus freien Stücken Vegetarierin, damals hat sich meine Familie anfangs noch stark gegen mich gestellt. Ich kann mich erinnern, wie meine Mutter mir einmal ein Putensteak reinzwingen wollte, sie hat es mir aufgetischt und gesagt, du stehst nicht auf, bevor du das gegessen hast. Ich habe es nicht gegessen und dann hat sie mich zwingen wollen und versucht, es mir in den Mund zu drücken. Ich bin dann in Tränen ausgebrochen, habe einen Kotzreiz gekriegt und es ausgewürgt. Dann hat sie mich in Ruhe gelassen. Soviel dazu. ;-)
Meine Entscheidung, vegan zu werden, fand sie alles andere als gut, tritt dem aber mit einer ziemlichen Gleichgültigkeit entgegen. Wenn sie gut drauf ist, zahlt sie mir auch mal eine Bestellung in einem Online-Veganshop und bringt mir dies und das vom Einkaufen mit, aber ab und zu muss ich mir auch selbst was kaufen (gerade Dinge wie Tofu, Soja'steak', Hafermilch usw...), aber das stört mich nicht.

Dieses "Argument" dass dann eben jemand anders das Fleisch ist, ist jawohl voll daneben. Hier mal ein nicht-fleischiges Beispiel: Ein Bäcker backt jeden Tag 20 Brötchen und verkauft sie alle. Plötzlich jedoch springen Kunden ab, er verkauft nur noch 15 Brötchen pro Tag. Als er merkt, dass dieser Zustand anhält, backt er von nun an nur noch 15 Brötchen pro Tag, damit er nichts umsonst backt und somit Geld und Lebensmittel "zum Fenster rausschmeißen" muss. Es steigen noch mehr Kunden ab, jetzt verkauft er nur noch 8 Brötchen pro Tag, deshalb muss er nur noch 8 backen... usw. ;-)
Das kann man ja auch ganz leicht auf den Leichenkonsum erweitern. Klar, eine einzelne Person würde mit Sicherheit keinen großen Unterschied machen, aber wenn jeder so denkt wie dein Vater, passiert auch nichts. Wenn alle Vegetarier und Veganer plötzlich wieder völlig 'normal' Leichen konsumieren würden, müssten eine ganze Menge mehr Tiere ermordet werden, also macht es einen sehr großen Unterschied.

Finde ich übrigens super, dass du gleich auf vegan umsteigen willst.
Du bist 15 Jahre alt, kannst selbst entscheiden was du essen magst und was nicht - lass dich nicht entmutigen und zieh dein Ding durch. Auch deine Familie wird sich dran gewöhnen. Und aus dummen Sprüchen solltest du dir einfach nichts machen - ich glaub die kennen hier fast alle. Denk dran, wir sind den anderen einen großen Schritt voraus. :-)

ich habe noch mal mit meinem vater diskutiert und er sieht es immer noch nicht ein. mein problem ist nämlich, dass ich mit meinen 15 jahren mit 1.50 körpergröße ziemlich klein bin. mein vater glaubt, dass ich ohne fleisch nicht mehr wachse. allerdings bin ich auch mit fleisch, milch und eiern seit 2 jahren keinen cm mehr gewachsen aber er versucht ständig irgendwelche belanglosen argumente zu finden. außerdem, meint er, kann ich ja hier in unserer kleinstadt gar nicht alle produkte finden... nunja für mich wäre es kein problem, da ich nur nach lüdenscheid z.b. ins reformhaus fahren müsste, dass mit dem bus für mich 45min entfernt ist.
ich habe für mich selbst entschieden, dass ich erstmal an einen kleinen job kommen muss und dann werde ich das einfach mal in den sommerferien ausprobieren.