Dies ist in zweierlei Hinsicht interessant.
Zum einen kann sich, wer wieder einmal von der zwar selten, aber gelegentlich auftauchenden Tierausbeutungsapologetik, die Venusfliegenfallen etc. als Apologetikversatzstück gebraucht, genervt wird, kann den Apologeten getrost den "bekannte [und ihnen gesonnenen] Ernährungswissenschaftler Pollmer" unter die Nase reiben, nach dem diese mit Tofu ernährt werden können. Na bitte.
Vor allem aber zeigt dies die Vorgehensweise von Leuten wie Pollmer - etwa, wenn sie gegen Veganismus hetzen. Zwar denke ich auch, daß insektivore Pflanzen problemlos vegan ernährt werden können, dies auf Grundlage der hier angeführten "Studie" zu behaupten (ernsthaft, anders als in oben angeführtem Fall) wäre jedoch mehr als vermessen.
Während Pollmer wie oben zu sehen ausschließlich sehr seriös klingende Quellenangaben aufführt, ist das Papier der drei Schülerinnen, auf das er sich bezieht, wohlweislich nicht angegeben. Er beschränkt sich auf "eine Arbeitsgruppe bei Jugend forscht".
Tatsächlich reichten Denise Dahmen, Lisa Kienitz, Carolin Spilles aus einer 6. Klasse des St. Michael-Gymnasium Bad Münstereifel 2008 beim Regionalwettbewerb "Schüler experimentieren" ("Jugend forscht" für Jüngere) eine Arbeit mit dem Titel "Fleischfressende Pflanzen vegetarisch ernähren" ein. Ich bin zwar kein Biologe, wage aber zu behaupten, daß die dort vorgestellten Experimente entgegen der Schlußflogerung der Autorinnen nicht einmal einen Rückschluß darauf zulassen, ob die untersuchten Pflanzen, Drosera capensis (Sonnentau) und die Dionaea muskipula (Kannenpflanze), mit Tofu (ausreichend) ernährt werden können.
Trivia - folgendes Zitat aus dem Text finde ich recht bemerkenswert: Achim
