> ein wichtiger grundsatz im ökolandbau ist die schonung von
> resourcen. die herstellung mineralischer stickstoffdünger ist
> sehr energieaufwendig und bezüglich nachhaltigkeit keine gute
> wahl.
Sicher, aber der notwendige Einsatz kann mit z.B. den von dir genannten und von Achim verlinkten Alternativen entsprechend reduziert werden.
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist zur Herstellung von mineralischem Dünger ein hoher Energieaufwand für Temperatur und Druckerzeugung notwendig, aber ohne "Vorgabe" des Energieträgers. Wenn hier erneuerbare Energien eingesetzt werden, dürfte das Nachhaltigkeitsproblem gemindert werden.
> der (durch die EU vorgeschriebene und in anbauverbänden
> noch stärker) restriktive einsatz von düngemitteln dient
> ebenso dem schutz von ökosystemen (grundwasser,
> oberflächengewässer, angrenzende flächen etc.) vor
> nährstoffeinträgen (v.a. N und P) und den konsequenzen
> dadurch (nitrat im grundwasser, eutrophierte gewässer,
> verlust von artenvielfalt durch förderung von
> konkurrenzstarken generalisten etc.).
Diese Probleme treten m.W. vor allem bei Gülledüngung auf, da diese ohne die Aufnahmefähigkeit des Bodens zu beachten auf den Feldern entsorgt wird. Bei mineralischem Dünger ist eine sehr genaue Dosierung möglich, sodass diese Probleme nicht so stark auftreten würden.
> kompost und algendünger wären mengenmäßig gar nicht
> ausreichend verfügbar, um die flächen mit genügend
> nährstoffen zu versorgen. im ökolandbau spielt daher die
> gründungung und leguminosenanbau (fixierung von
> luft-stickstoff durch bestimmte bakterien, die mit den
> pflanzen in symbiose leben) eine existentielle rolle.
Ja, aber reicht das denn dann auch? Soweit ich weiß nicht, da selbst beim ökologischen Landbau mit Gülledüngung die Ernteerträge signifikant niedriger sind. Nun braucht man sicherlich weniger Erträge, wenn die gegenwärtige Verschwendung durch den "Tierfutter"-Anbau wegfällt sowie das Wegwerfen von Lebensmitteln, aber auch dann ist es ökologisch besser, wenig Fläche intensiv, als viel Fläche extensiv zu nutzen und dafür bräuchte man dann Kunstdünger-Zugaben. Deshalb ist m.E. die grundsätzliche Ablehnung von Kunstdünger nicht sinnvoll.