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Tierrechtskochbuchforum:
Fusionsgemüse und noch was zu Messern und Hygiene

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Fusionsgemüse und noch was zu Messern und Hygiene

Autor: Ava Odoemena | Datum:
Achim Stößer schrieb (im Produktanfrageforum):

> Voila. Jetzt müßtest Du nur noch erklären, was genau
> Fusionsgemüse sein soll ;-) .

Ach so! Ich dachte der Begriff sei selbsterklärend. Also Fusionsgemüse ist z. B. wenn man ein Gericht macht, bei dem man verschiedene Gemüsesorten zusammen kurz in den Wok schmeißt und kurz anbrät oder dünstet, die verschiedene Ursprünge haben. Also z.B. Paksoi mit Mungbohnensprossen, vorgedünstete Kartoffelwürfel und Auberginen. Das Fusionsgemüse (eventuell mit gebratenen Tofuwürfeln) gibt man dann auf eine Unterlage wie Nudeln, Reis, Kochgetreide und eine (Tomaten)sauce drüber. Vielleicht noch ein paar geschälte Sesamkörner drauf oder Cashew Nüsse, oder Hefeflocken und dann schaufeln:-)

Wenn man seine Tomatensauce in großen Mengen vorkocht und in Blöcken einfriert ist so ein Gericht sehr schnell zubereitet, da man während der Schneid- u. Putzarbeit bereits den Reis oder das vorgequollene Getreide kochen kann, Nudeln macht man natürlich zuletzt.

Und auch die Schneide- u. Putzarbeit vor der sich so viele zu fürchten scheinen ist kein großer Aufwand wenn man geeignete und scharfe Messer hat. Komischerweise geizen gerade hier alle, obwohl man sich auch sehr teure Messer aus dem Fachgeschäft nach und nach leisten kann, man muss ja nicht gleich 500 Euro auf einen Schlag investieren. Mit einem mittelgroßen Profmesser mit ca. 16 cm harter Klingenfläche welches auch gut scharf gehalten wird, bekommt man bereits 80%, wenn nicht mehr, aller Schneidearbeit sehr einfach geregelt.

Ein großes, rutschfestes Schneidebrett aus Holz gehört natürlich unbedingt dazu. Holz ist zu unrecht in Verruf geraten, denn erstens behält es antibakterielle Eigenschaften, und zweitens wird in der veganen Küche kein bakterielles Gefahrengut verarbeitet. Das Brett sollte beidseitig verwendbar sein damit das Müsliobst nicht nach Knoblauch und Zwiebeln schmeckt, vier gummierte Kugelfüße haben damit unten immer Luft drankommt und es nicht großflächig Feuchtigkeit von der Arbeitsplatte aufnehmen kann, und, nach Gebrauch aufhängbar sein, vor allem wenn man ein unbefußtes Brett hat, weil es dann sehr gut trocknet und somit keinen Schwarzschimmel ansetzen kann. Bretter mit Schwarzschimmel sofort in den Müll, alleine die Sporen die es an die Luft abgibt können gesundheitsgefährdend sein. Aufhängen kann man ein befußtes Schneidebrett sehr einfach an zwei Nägeln die im richtigen Abstand in die Wand eingebracht wurden. Bei unbefußten Schneidebrettern darauf achten, dass es einen Abstand zur Wand gibt weil ja ansonsten die Feuchtigkeit wieder nicht verdunsten kann. Da Schneidebretter aus einem Stück wohl sehr teuer sind (ich habe auch noch nie eins gesehen, vielleicht kann man sowas beim Schreiner in Auftrag geben) kommt man um eine Produktanfrage wegen des Leims wohl nicht herum.

Immer wenn ich mal Gelegenheit habe in andere Küchen zu blicken fällt mir auf mit welch stumpfen Schrott sich da mühsam durch die Schneidearbeit gequält wird. Dazu womöglich noch ein winzig-popeliges, gemustertes Hartplastikbrett. Natürlich vergeht jedem, der mit einem stumpfen, weichklingigen Putzmesser mit 5 cm Klinge ausm Woolworth feine Karottenstreifen schneiden will die Lust am Kochen. Eine Notlösung zum Schärfen von Messern sind die unversiegelten Ränder auf der Unterseite von Keramiktassen oder Tellern.

Auch so ein Schneidewerkzeug mit Handschutzhalterung wo man das Gemüse reinsteckt zum schneiden sind nicht zu verachten, obwohl man das Teil nach einiger Übung mit dem Messer seltener benutzt und die Klingen meist nicht oder nur sehr aufwändig zu schärfen sind.