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der Diplomat des Biofleisches

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 12

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der Diplomat des Biofleisches

Autor: martin.p | Datum:
Der Multimillionär und früherer "Springreiter" Michael Aufhauser wird von einigen Tierschutzorganisationen als "der Diplomat der Tiere" gefeiert. Letzten Freitag Abend hat er im TV bei "B. trifft..." unter dem Thema "Tierschutz" wieder was zum besten gegeben, nur scheint er, wie so viele andere Tierschützer, auch nur ein Heuchler zu sein.
Auf seinem Gut Aiderbichl tätigt er u.a. den Versuch ein "Delikatessfrühstücksei" zu entwickeln.
Und ähnlich [url= http://maqi.de/txt/petagegentierrechte.html]PeTA[/url] dort lässt er Prominente ihren Namen zur Verfügung stellen, womit sie "sich für die Sache der Tiere einsetzen", welchen mit Fotos (mit Gelatine) wesentlich weniger geholfen ist, als wenn die Prominenten vegan werden würden. Aber wieso sollten sie auch, wenn der große Freund der Tiere selber Eier frisst und außerdem für "Biofleisch [...] ein Steak vor einer Kamera essen [würde] um dafür Werbung zu machen", wobei er ja "eigentlich Vegetarier" ist...
Irgendwie würde sich ein Nashorn im Zoo sicher fühlen und Hunde, die in Fernsehserien mitspielen, sind ja "auch eine Art Diplomaten". Also alles gar nicht so schlimm; jedenfalls nicht so schlimm, wie der "erhobene Zeigefinger [der] Fronten schafft".
Und letztendlich sind "Tiere Mitgeschöpfe, die man würdig halten muss und deren letzte Stunde angst- und schmerzfrei ablaufen muss". Na dann...
Wenn ich ein anderes Tier wäre würde ich ihn allerdings ganz schnell zur "persona ingrata" erklären.

Re: der Diplomat des Biofleisches

Autor: FrauMahlzahn | Datum:
Ja,
Herrn Aufhausers selbstlosen Einsatz für Biofleisch fand ich auch sehr bizarr (Steak vor der Kamera essen) - wo er doch ansonsten pausenlos von leidensfähigen Mitgeschöpfen schwafelte. Wie kann so jemand dann überhaupt auf die Idee kommen, sie vor der Kamera zu essen?
Seltsam auch diese Schauspielerin, deren Namen ich löngst schon wieder vergessen habe. Sie ereiferte sich so sehr, daß man Tierschutz doch „auch schon im Kleinen betreiben“ könne. Z.B. eine Wespe nach draußen setzen, anstatt sie totzuschlagen. Aber selber ißt sie mit Vorliebe Hummer. Toll.
Darauf angesprochen, war ihr das auch super unangenehm und peinlich („Ich esse kaum Fleisch, nur Steak, Fisch und Hummer.“). Und gerade Hummer zu essen wäre ja auch sehr schlimm, das wüßte sie. Ich frage mich wirklich, wieso es manchen Menschen so verdammt schwer fällt, Angewohnheiten, die sie für sich selber als falsch erkannt haben, einfach aufzugeben. Ist mir ein absolutes Rätsel.
Die ganze Sendung über hatte ich den Eindruck, nur Statements von Psychopathen zu hören - irgendwie total krank. Ich hab da echt nur mit offenen Mund gesessen und gestaunt. Da konnte auch dieser Buchautor (wie hieß er noch?), der sich zumindest für die Rechte höher entwickelter Wirbeltiere einsetzte, nichts mehr retten.

Re: der Diplomat des Biofleisches

Autor: Tanja | Datum:
> schwafelte. Wie kann so jemand dann überhaupt auf die Idee
> kommen, sie vor der Kamera zu essen?

Wie kommt ein Speziesist wohl auf diese Idee?


> Seltsam auch diese Schauspielerin, deren Namen ich löngst
> schon wieder vergessen habe. Sie ereiferte sich so sehr, daß
> man Tierschutz doch „auch schon im Kleinen betreiben“ könne.

Bemerkenswert übrigens, daß diese Frau (Daniela Ziegler) stolz angab, Mitglied im "Bundesverband der Tierversuchsgegner" zu sein. Hier wird "Menschen gegen Tierrechte" leider mal wieder allzu wahr.


> schlimm, das wüßte sie. Ich frage mich wirklich, wieso es
> manchen Menschen so verdammt schwer fällt, Angewohnheiten,
> die sie für sich selber als falsch erkannt haben, einfach
> aufzugeben. Ist mir ein absolutes Rätsel.


Mir nicht. Wenn selbst "Menschen für Tierrechte" so ein Verhalten offentsichtlich nicht kritisieren und sicher noch erfreut jede Spende von solchen Leuten annehmen, wird es denen ja sehr leicht gemacht, ihr Gewissen mit ihrem "Tierschutz im Kleinen" zu beruhigen.


> Die ganze Sendung über hatte ich den Eindruck, nur Statements
> von Psychopathen zu hören - irgendwie total krank. Ich hab da
> echt nur mit offenen Mund gesessen und gestaunt. Da konnte
> auch dieser Buchautor (wie hieß er noch?), der sich zumindest
> für die Rechte höher entwickelter Wirbeltiere einsetzte,
> nichts mehr retten.


Was heißt hier "zumindest"? Und hat er ein einziges mal ganz explizit gesagt, daß er selbst Tierecht fordert? Was also hätte er "retten" sollen? Bei diesen Leuten ist m.E. nichts mehr zu retten.

Tanja

Re: der Diplomat des Biofleisches

Autor: FrauMahlzahn | Datum:
Tanja schrieb:
>
> Was heißt hier "zumindest"? Und hat er ein einziges mal ganz
> explizit gesagt, daß er selbst Tierecht fordert?<

Na, ja, er schien wohl dafür zu sein, daß höher entwickelte Wirbeltiere wie z.B. Affen ein gesetzlich verankertes Recht auf körperliche Unversehrtheit erhalten. Das ging aber auch ziemlich im allgemeinen Bla Bla unter.

>Was also hätte er "retten" sollen?<
Die Sendung, meinen Fernsehabend. Wenn ich als interessierte Zuschauerin zumindest ein klitzekleinwenig das Gefühl gehabt hätte, da setzen sich wirklich engagierte Leute echt konsequent für Tiere ein und machen das nicht nur „im Kleinen“ (durch das Nicht-Totschlagen von Wespen) - das wäre schon eine Rettung gewesen.

>Bei diesen Leuten ist m.E. nichts mehr zu retten.<
Da haste wahrscheinlich Recht. :-(

Re: der Diplomat des Biofleisches

Autor: Tanja | Datum:
> Na, ja, er schien wohl dafür zu sein, daß höher entwickelte
> Wirbeltiere wie z.B. Affen ein gesetzlich verankertes Recht
> auf körperliche Unversehrtheit erhalten. Das ging aber auch
> ziemlich im allgemeinen Bla Bla unter.

Und wären wir dann auch nur ein kleines Stück weiter auf dem Weg zu einer antispeziesistischen Gesellschaft wenn eine Art aufgrund ihrer "Menschenähnlichkeit" nicht mehr diskriminiert würde?

Tanja

Re: der Diplomat des Biofleisches

Autor: FrauMahlzahn | Datum:
Tanja schrieb:
>
> Und wären wir dann auch nur ein kleines Stück weiter auf dem
> Weg zu einer antispeziesistischen Gesellschaft wenn eine Art
> aufgrund ihrer "Menschenähnlichkeit" nicht mehr diskriminiert
> würde?

Nein, nein, deshalb fand ich diesen Buchautor auch nicht sehr überzeugend... dabei fällt mir übrigens gerade Aufhausers befreiter Fuchs ein, der monatelang darauf trainiert wurde, Pelzträgerinnen mit Handkuss zu begrüßen - gräßlich... Wie krank, daß Tieren erst dann besondere Achtung zuteil wird, wenn sie menschenähnliche Verhaltensweisen an den Tag legen. Aber das ist hier bestimmt schon des öfteren diskutiert worden.
Trotz allem muß ich allerdings zugeben, daß Aufhauser mit seiner Knete und seinem Einfluss auf alle Fälle mehr Tieren konkret hilft, als ich es jemals tun kann. Ärgerlich ist eben nur, daß Leute wie er, die es eben echt besser wissen müßten, dann mit Sprüchen wie "Biofleisch würde ich vor der Kamera essen" auf sich aufmerksam machen und dadurch ihr ganzes Engagement selber ad absurdum führen.

Re: der Diplomat des Biofleisches

Autor: Tanja | Datum:
> Trotz allem muß ich allerdings zugeben, daß Aufhauser mit
> seiner Knete und seinem Einfluss auf alle Fälle mehr Tieren
> konkret hilft, als ich es jemals tun kann. Ärgerlich ist eben

Das halte ich für ein Gerücht. Aufhauser "hilft" vielleicht Einzelnen insofern, daß sie nicht getötet werden, ihnen vielleicht ihre Gefangenschaft so angenehm wie möglich (wobei ich auch das bezweifle, da auf Gut Aiderbichl ja auch Pferde ausgebeutet indem sie geritten werden) gemacht wird, doch mit seinem Geld gibt er auch immer wieder Ausbeutung, weitere Ermordung in Auftrag. Und was den Einfluß angeht, hat er ja geschildert, wie eine Freundin von ihm nach dem "Handkuß" des Fuchses sich schwor, nie wieder "Pelz" zu tragen und diesen Schwur dann aber sehr schnell wieder brach. Und mit seinem Einfluß fördert er die Gefangenhaltung und Ermordung anderer Tiere zur "Produktion" von z.B. "Bio-Fleisch". Was er also an den 400 Individuen auf seinem Hof gutmacht, macht er wohl auf Tierrechte insgesamt bezogen gleich 1000fach wieder zunichte.


> nur, daß Leute wie er, die es eben echt besser wissen müßten,


Warum denkst Du, daß gerade er "es besser wissen müßte"?


> dann mit Sprüchen wie "Biofleisch würde ich vor der Kamera
> essen" auf sich aufmerksam machen und dadurch ihr ganzes
> Engagement selber ad absurdum führen.

Du sagst es.

Tanja

Re: der Diplomat des Biofleisches

Autor: martin.p | Datum:
FrauMahlzahn schrieb:

> Trotz allem muß ich allerdings zugeben, daß Aufhauser mit
> seiner Knete und seinem Einfluss auf alle Fälle mehr Tieren
> konkret hilft, als ich es jemals tun kann.

Wenn du vegan bist hilfst du mehreren, als wenn der mit seinem Einfluß für "Biofleisch" wirbt und sonstiges.

Re: der Diplomat des Biofleisches

Autor: martin.p | Datum:
FrauMahlzahn schrieb:

> Herrn Aufhausers selbstlosen Einsatz für Biofleisch fand ich
> auch sehr bizarr (Steak vor der Kamera essen) - wo er doch
> ansonsten pausenlos von leidensfähigen Mitgeschöpfen
> schwafelte.

Eben typisch Tierschützer.

> Wie kann so jemand dann überhaupt auf die Idee
> kommen, sie vor der Kamera zu essen?

Wie kann jemand auf die Idee kommen, sowas überhaupt zu essen?

> Aber selber ißt sie mit Vorliebe Hummer. Toll.
> Darauf angesprochen, war ihr das auch super unangenehm und
> peinlich („Ich esse kaum Fleisch, nur Steak, Fisch und
> Hummer.“).

Sei sagte sie essen "kein Schweinefleisch, aber Geflügel und Fisch, Fisch am meisten und Hummer esse [sie] wahnsinnig gerne".

> Die ganze Sendung über hatte ich den Eindruck, nur Statements
> von Psychopathen zu hören - irgendwie total krank.

Allerdings.

> Da konnte
> auch dieser Buchautor (wie hieß er noch?), der sich zumindest
> für die Rechte höher entwickelter Wirbeltiere einsetzte,
> nichts mehr retten.

Der war wohl kaum besser.

Re: der Diplomat des Biofleisches

Autor: Achim Stößer | Datum:
Ich habe mir die Sendung heute auch angesehen.

Was ich (zu dem bereits gesagten) bemerkenswert finde, ist die Art des Herrn Aufhauser. Da sitzt er, erzählt mit einer Gemütlichkeit und verschmitztem Gesichtsausdruck von seinen vergangenen ("Gänsestopfleber"), gegenwärtigen ("Delikateß-Ei") und zukünftigen ("Steak") Untaten - und die Leute kaufen ihm den "Tierdiplomaten" ab.

Ich weiß genau, wie sie ihn - ganz egal, was er wirklich sagt - beschreiben würden: er hat so eine ruhige, gelassene Art, ist freundlich, kann so gut erklären, wird niemals laut, spricht, ohne andere zu verletzen, ist verständnisvoll. Diplomatisch eben.

Was ich schon oft (völlig unabhängig von Inhaltlichem) beobachtet habe, aber wohl nie verstehen werde, ist, wieso Leute auf solch schleimiges Getue, das nichts als heuchlerische, verlogene Manipulation des Gegenübers ist, reinfallen ...

Da ziehe ich doch ehrliches, offenes Auftreten bei weitem vor.

Achim

Re: der Diplomat des Biofleisches

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Ich weiß genau, wie sie ihn - ganz egal, was er
> wirklich sagt - beschreiben würden: er hat so eine ruhige,
> gelassene Art, ist freundlich, kann so gut erklären, wird
> niemals laut, spricht, ohne andere zu verletzen, ist
> verständnisvoll. Diplomatisch eben.

Jetzt habe ich doch glatt "höflich" und "respektvoll" vergessen. Und er enthält sich jeglicher Schwarzweißmalerie ("die Leute, die die Hunde vergasen, habe zuhause selbst einen Hund, sie arbeiten da nur"; und "dem alten Mütterchen, das so stolz auf seinen pelz ist, kanne ich nicht böse sein", Gedächtniszitate).

Und wer Tierausbeuter Tierausbeuter, Nichtveganer Nichtveganer udn Tierrechtsgegner Tierrechtsgegner nennt, dem wird dann Schubladendenken vorgeworfen ...

Achim

Re: der Diplomat des Biofleisches

Autor: Achim Stößer | Datum:
Gestern habe ich mir viermal ein (kurzes, mehr war nicht auszuhalten) Stück Aufhausersülze angetan.

Zweimal war der "Diplomat" der "freundlichen Tierausbeutung" in seiner Rolle als Oberschleimbeutel zu sehen, einmal gab's "Ponyreiten" mit Aiderbichl-Tieren und einmal eine zünftige Brotzeit mit "Speck" und "Butter".

Achim