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Suche Gegenargument: Haustierhaltung als "Evolutionseffekt"

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Suche Gegenargument: Haustierhaltung als "Evolutionseffekt"

Autor: Linda Bachmaier | Datum:
Hallo zusammen,

hoffentlich ist der Beitrag hier richtig. Ansonsten bitte verschieben. Ich bin neu hier und kenne mich noch nicht aus, auch wenn ich schon eine Weile mitlese.

Es geht um eine Diskussion mit einer Omni, die ich kurz zusammenfasse: Eine Freundin von ihr hält zwei Hunde und ich habe Haustierhaltung kritisiert. Sie meinte, es wäre anmaßend zu sagen, ich könnte wissen, dass Freiheit einem Hund wichtig ist.
Außerdem ließe sich nicht sagen, dass der Lebensraum von Tieren prinzipiell die freie Natur sei, da Hunde domestiziert worden sind. Das setzte sie gleich mit einem Evolutionsprozess, bei dem Tiere ihren Lebensraum verlassen und sich an einen neuen anpassen. Da der Hund domestiziert worden sei, sei sein Lebensraum jetzt das Haus.

Jedenfalls fand ich ihre Argumentation total daneben, aber ich habe sie nicht wiederlegt bekommen, weil der Wert der Freiheit an sich geleugnet wurde. Vllt fällt euch ja was ein?

Re: Suche Gegenargument: Haustierhaltung als "Evolutionseffekt"

Autor: Tobi | Datum:
Hallo Linda,

Dein Beitrag gehört eigentlich nicht ins Komplementärforum, allerdings gelingt mir das Verschieben momentan nicht, daher antworte ich hier.

Zu Deinen Punkten:

> habe Haustierhaltung kritisiert. Sie meinte, es wäre anmaßend
> zu sagen, ich könnte wissen, dass Freiheit einem Hund wichtig
> ist.

Ich finde es anmaßend von der "Omi", das Gegenteil zu behaupten.
Tja, was nun?

Stimmt, das hilft Dir wenig.

Man muss hier - denke ich - unterscheiden zwischen der
aktuellen, konkreten(!) Situation der Hunde, die (hoffentlich
gut) betreut werden von dieser Omi (oder der Freundin?) und der
grundsätzlichen Situation von sog. "Haustieren" (oder Haussklaven").

Durch die jahrtausendwährende Prägung von Hunden an die
menschliche Seite ist das Leben vieler heutiger Hunde in der Tat
kaum ohne Menschen denkbar. Daher ist eine vernünftige Obhut von
existierenden Hunden oft auch im Sinne des Wohls des Hundes.

Die "Omi" benutzt dieses Argument allerdings, um damit ein
allgemeines Recht für sog. Haustiere und ein Recht auf den
"Besitz" dieser Hunde zu rechtfertigen.

Dieser "Evolutionsprozess", wie sie es nennt, ist forciert und
durch Eigeninteressen geprägt. Er kann jederzeit (und muss) unterbrochen werden.

Es gibt sicherlich unzählige Meerschweinchen, Hamster, Katzen,
Hunde und andere "Haustiere", die ein "glückliches" Leben führen
(dürfen!) und die mit ihren "Besitzern" das "große Los" gezogen
haben.

Die andere Seite, die vielleicht größere, möchte ich jetzt nicht
ausmalen. Diese sind dem Wohlwollen ihrer "Besitzer" gnadenlos
ausgeliefert.

Doch welche Seite auch immer: Eigentum an Individuen ist mit Tierrechten nicht vereinbar!

Von daher kritisierst Du das Halten von Haustieren völlig zu
Recht!

Dass es aktuell Fälle gibt (und das zuhauf), die einer
menschlichen Betreuung bedürfen, hat nichts mit der
grundsätzlichen Ablehnung von sog. Haustieren und deren
"Züchtung" (==Förderung) zu tun.

Auch eine vermeintliche "pädagogische Wirkung" - wohlgemerkt für
den Menschen - (etwa bei Benutzung von Delphinen, Pferden etc.)
ist ethisch vollkommen inakzeptabel.

Tobi

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