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Zöliakie und Soja

Anzahl BeitrÀge in diesem Thread: 10

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Zöliakie und Soja

Autor: Thomas | Datum:
[Beitrag verschoben aus Veganismusforum, bitte Forenbeschreibung beachten - Moderator]

Hallo,

finde bisher nur widersprĂŒchliches zu dem Thema; daher die Frage hier:

Sind Sojaprodukte wie Tofu fĂŒr Zöliakiekranke grundsĂ€tzlich ungeeignet? Wie siehts mit Sojamehl, Sojamilch aus?

Viele GrĂŒĂŸe
Thomas

Re: Zöliakie und Soja

Autor: dolli | Datum:
Hi Thomas!

Du musst deinen Arzt fragen, ob Soja als Getreide definiert wird. In der TCM ja, und die Zöliakiebetroffenen die ich kenne dĂŒrfen auch keine Sojaprodukte konsumieren.

Hab schon mit meiner Ärztin rumdiskutiert, dass Soja ja eigentlich eine HĂŒlsenfrucht sein mĂŒsste, denn es heisst ja "Sojabohne" aber sie liess sich nicht erweichen ;-). Genauso fĂ€llt bei mir Reis und Mais rein, allerdings hab ich keine Zöliakie sondern bin nur allergisch.

Reine Dinkelmehlprodukte gehen bei mir, aber das heisst immer selberbacken. Davon gibts auch "dinkelreis", nudeln und Mehl in allen Typen, also auch Weissbrotartiges, helles Mehl.


Viele GrĂŒssle dolli

Re: Zöliakie und Soja

Autor: Achim StĂ¶ĂŸer | Datum:
> Du musst deinen Arzt fragen, ob Soja als Getreide definiert
> wird. In der TCM ja, und die Zöliakiebetroffenen die ich

Also wenn mir ein "Mediziner" erzĂ€hlt, daß Sojabohnen "Getreide", frage ich den allenfalls noch nach der Uhrzeit, aber bestimmt nicht nach etwas, was meine Gesundheit betrifft ... Sojabohnen sind SchmetterlingsblĂŒtler, eine Familie der Leguminosen.

ErzĂ€hlen die auch, daß FledermĂ€use Vögel sind? Ach nein, das ist ja mehr biblisch (Levitikus 11) ...

Achim

Re: Zöliakie und Soja

Autor: VolkerK | Datum:
Moin,

Zöliakie ist eine fast nur bei Kindern auftretende Krankheit. die adulte Form davon heisst Sprue. Bei Kindern verschwindet sie meist mit der PubertÀt, bei Erwachsenen kommt sie hingegen irgendwann. Auf alle FÀlle ist die Anlage dazu erblich.

In beiden FÀllen handelt es sich um eine Allergie bzw. UnvertrÀglichkeit gegen die Glyadinfraktion des Weizenglutens. Schon der Umstieg auf Dinkelprodukte hilft in den meisten FÀllen.

In Soja ist kein Weizengluten enthalten, wohl aber möglicherweise in Sojaprodukten. Weizengluten ist nĂ€mlich auch als Seitan bzw. Weizenfleisch bekannt, in HobbytheklĂ€den kriegt man es auch als Pulver in TĂŒten, da heisst es "Weizenkleber HT".

FrĂŒher dachte man, AsiatInnen seien gegen Zöliakie/Sprue "immun" - sie haben es nur deshalb nicht bekommen, weil Weizen in Asien nicht annĂ€hernd den Stellenwert hat, wie bei uns.

Dass Ärzte von ErnĂ€hrung meist keinen Schimmer haben ist leider Fakt. Als gerade die Candida-Mycosen-Hype unterwegs war haben Ärzte davon abgeraten, Hefeteige zu konsumieren, Bier und Wein zu trinken und Pilze jeder Art zu essen. Warum? Der Erreger, Candida Albicans, ist eine Hefe, und deshalb darf man keine weiteren Hefen essen (auch, wenn die Hefezellen nach dem Backvorgang sowas von tot sind). Und weil eine Hefe ein Pilz ist darf Mensche auch keine Champignons mehr essen, um die Mycose bekĂ€mpfen zu können.

Alles GerĂŒchte, das mit dem Brot bezog sich auf helle HefegebĂ€cke (Brötchen, Baguette etc), weil die so viel Kohlehydrate enthalten, dass sie im Körper im Handumdrehen in Zucker umgewandelt werden -> Hauptnahrungsquelle von Candida. Um den Pilz zu schwĂ€chen und die Therapie zu stĂŒtzen muss auf alle primĂ€ren und sekundĂ€ren Zuckerquellen verzichten. Bei Bier und Wein waren nicht die Hefen das Problem, sondern der zu Zucker verstoffwechselte Alkohol.

Gruß,
Volker
(der nach Aussagen eines Fachbuchs fĂŒr ErnĂ€hrungsmedizin aus den spĂ€ten Achtzigern, das leider immernoch nicht aus den Unibibliotheken verbannt wurde, seit fĂŒnf Jahren tot (!) sein mĂŒsste).

Re: Zöliakie und Soja

Autor: Janka | Datum:
VolkerK schrieb:

>(auch, wenn die
> Hefezellen nach dem Backvorgang sowas von tot sind).

Das wĂ€re mir neu. Bakterien, Viren und sogenannte Parasiten wie zum Beispiel Milben ĂŒberleben in den meisten FĂ€llen bereits keine hohen Temparaturen, weshalb man bei der Reinigung von Krankembereichen im Grunde auf chemische Mittel verzichten kann; nur Pilze sind dagegen m. W. gefeiht und können z.B. mit Essig angegangen werden. Daher dĂŒrfte der Backvorgang doch daran auch wenig Ă€ndern, oder? Davon abgesehen reicht es doch nicht, Pilze zu töten, da diese dennoch die Mykotoxine in ihrer ganzen Schönheit hinterlassen... Du hast davon abweichende Informationen?


>
>
> Um den Pilz zu schwĂ€chen und die Therapie zu stĂŒtzen muss auf
> alle primÀren und sekundÀren Zuckerquellen verzichten. Bei
> Bier und Wein waren nicht die Hefen das Problem, sondern der
> zu Zucker verstoffwechselte Alkohol.

Mir wĂ€re eine genauere Information dazu wichtig, da ich zur Zeit Vögel pflege, die an einer fast vollstĂ€ndig unerforschten (Hefe-)Pilzerkrankung leiden. Was außer Kohlehydraten (schwierig, da diese doch in Körnern meist hochgradig vorhanden sein dĂŒrften - wo noch?) und z.B. Fruchtzucker (sprich Obst) mĂŒĂŸte denn gemieden werden? Eine Versorgung mit gequollenen oder gekeimten Körnern statt der rohen, sowie GemĂŒse und KrĂ€utern mĂŒĂŸte also bereits genĂŒgen, um die Pilze nicht weiter zu zĂŒchten?

GrĂŒĂŸe

FĂŒr Hefe tödliche Temperatur

Autor: Achim StĂ¶ĂŸer | Datum:
Zitat: Bei hohen Temperaturen stirbt die Hefe - in Abwesenheit von Alkohol bei 40 °C. Diese fĂŒr Hefe "letale" Temperatur sinkt mit steigendem Alkoholgehalt, bei beispielsweise 14%vol. auf 33 °C und bei 20%vol. sogar auf 24 °C.
(turbohefe.com/temperature.htm)

Zitat:
Der Teig und damit die Hefe, darf wĂ€hrend der GĂ€rung niemals einer Temperatur ausgesetzt werden, die höher als 40 0C liegt. Oberhalb dieser Temperatur gerinnt das Eiweiß der Hefepilze, die Hefen sterben sofort ab und der Teig ist "tot".
(adler-muehle.de/info/Hefe.html)

Zitat: Unser temperaturvertrÀglicher Hefestamm gÀrt auf 17%vol. Alkohol bei Temperaturen bis 38 °C und 14%vol. Alkohol bei Temperaturen bis 41 °C.
(brennhefe.com/non_turbo_yeast.htm)

usw.

Gebacken wird ĂŒblicherweise bei Temperaturen, die um 140-200 Kelvin höher liegen (außer bei "Rohkost" ;-)).

Achim

Mykotoxinzerstörung durch Temperatur

Autor: Achim StĂ¶ĂŸer | Datum:
Zitat:
Mykotoxine sind giftige Stoffwechselprodukte von Pilzen. Selbst fĂŒr ihre Erzeuger sind sie gefĂ€hrlich, Mykotoxine sind extrem stabil, weder Hitze unter 160 Grad Celsius noch SĂ€uren könne ihnen etwas anhaben, auch Kochen zerstört sie oft nicht.
(sanum-magnus-institut.de/pilzbefall.html#pilzgift)

Auch hier liegen die Backtemperaturen ĂŒblichweise höher, scheint mir, wobei die Frage ist, ob diese Temperaturen auch ĂŒbeall im Backgut erreicht werden.

Allerdings sind wohl primĂ€r nicht die alimentĂ€r aufgenommenen Mykotoxine relevant, sondern die von Pilzen im menschlichen Körper gebildeten, so daß die in z.B. Brot wohl unabhĂ€ngig von der Backtemperaur zu vernachlĂ€ssigen sind.


Achim

Re: Mykotoxinzerstörung durch Temperatur

Autor: VolkerK | Datum:

Hi Achim,

danke fĂŒr die Infos.

Die Problematik gerade bei Candida ist m.E. eine durch FehlernĂ€hrung hervorgerufene Fehlentwicklung der Darmflora. Gegen Candida im Darm wird als Medikament Nystatin (Abk. fĂŒr New Yorw State Institure ;-) gegeben. Das ist ein Stoffwechselprodukt bestimmter Keime der Darmdlora, deshalb fĂŒr Menschen auch ungiftig. Candida wird jedoch durch Zerstörung der ZellwĂ€nde getötet.

Normalerweise haben 60-75% aller Menschen anchweislich Candida Albicans im Darm, aber keinerlei Symptome. Symptome kommen erst bei hoher Infektion und Pilzzellen z.B. im Blut. Ich hatte mir vor 20 Jahren mal eine DarmentzĂŒndung (NĂ€he Blinddarm, wĂ€ref ast den Appendix losgeworden) eingefangen, bei der typischerweise der Pilz ins Blut gelangen kann. Wurde bei mir auch nachgewiesen, trotzdem hatt eich keinerlei Symptome.

Wenn PatientInnen mi unspezifischen Symptomen zum Arzt kommen, wird dieser immer eine Modekrankheit finden, die passt. Vor 10 Jahren war's Candida, dann bestimmte Spurenelemente. Eins davon (ich kann nochmal recherchieren, welches, ich glaube aber, Zink war's) ist mittlerweile aufgeklÀrt.

Manche Menschen reagieren auf Raffinadezucker mit Symptomen bis zur Ohnmacht, aber auch MigrÀneanfÀlle sind nicht selten. Bei Blutuntersuchungen hat man dieses SPurenelement als unterversorgt "erkannt". Inzwischen weiss man, dass es im Clucose-Toleranz-Faktor (GTF) vorkommt und der Zink(?)-Mangel auch vorkommt, wenn kein GTF aufgenommen wurde.

GFT kommt in allen natĂŒrlichen zuckerquellen vor und hemmt die InsulinausschĂŒttung. Wer auf einen niedrigen Zuckerspiegel empfindlich reagiert, kann Raffinadezucker zu sich nehmen und wird trotzdem schlimmere Syptome bekommen - weil nach der Zuckerresprtion sofort Insulin ausgeschĂŒttet wird, um den Zucker aus dem Blut zu schaffen. NatĂŒrliche Zuckerquellen (also Obst) haben immer den GTF im Angebot und bremsen die InsulinausschĂŒttung. Die Zinkgaben waren also Blödfug.

Aber was red ich, es gibt heute noch Ärzte, die es fpr eine klasse Idee halten, bei normaler Eisenmangel-AnĂ€mie eines Puddingvegetariers Spinat zu empfehlen.

V.

Gluten

Autor: Shanty | Datum:
Hallo

Auch Dinkel enthÀlt Gluten und ist bei Zöliakie keinesfalls geeignet. Möglicherweise reagieren gewisse Menschen nur auf Weizengluten (wÀre dann aber keine Zöliakie)


'Die Zöliakie basiert auf einer lebenslangen UnvertrĂ€glichkeit von Gluten, auch Klebereiweiss genannt. Gluten ist ein Getreideeiweiss und kommt in Weizen, Dinkel, GrĂŒnkern (gedarrter Dinkel), Roggen, Gerste und Hafer vor.

Glutenfreie Getreide sind Reis, Mais und Hirse. Wildreis (nicht Naturreis) ist botanisch verwandt mit dem Hafers und enthÀlt geringe Mengen an Gluten.'

GrĂŒsse
Shanty