Moin,
Zöliakie ist eine fast nur bei Kindern auftretende Krankheit. die adulte Form davon heisst Sprue. Bei Kindern verschwindet sie meist mit der Pubertät, bei Erwachsenen kommt sie hingegen irgendwann. Auf alle Fälle ist die Anlage dazu erblich.
In beiden Fällen handelt es sich um eine Allergie bzw. Unverträglichkeit gegen die Glyadinfraktion des Weizenglutens. Schon der Umstieg auf Dinkelprodukte hilft in den meisten Fällen.
In Soja ist kein Weizengluten enthalten, wohl aber möglicherweise in Sojaprodukten. Weizengluten ist nämlich auch als Seitan bzw. Weizenfleisch bekannt, in Hobbythekläden kriegt man es auch als Pulver in Tüten, da heisst es "Weizenkleber HT".
Früher dachte man, AsiatInnen seien gegen Zöliakie/Sprue "immun" - sie haben es nur deshalb nicht bekommen, weil Weizen in Asien nicht annähernd den Stellenwert hat, wie bei uns.
Dass Ärzte von Ernährung meist keinen Schimmer haben ist leider Fakt. Als gerade die Candida-Mycosen-Hype unterwegs war haben Ärzte davon abgeraten, Hefeteige zu konsumieren, Bier und Wein zu trinken und Pilze jeder Art zu essen. Warum? Der Erreger, Candida Albicans, ist eine Hefe, und deshalb darf man keine weiteren Hefen essen (auch, wenn die Hefezellen nach dem Backvorgang sowas von tot sind). Und weil eine Hefe ein Pilz ist darf Mensche auch keine Champignons mehr essen, um die Mycose bekämpfen zu können.
Alles Gerüchte, das mit dem Brot bezog sich auf helle Hefegebäcke (Brötchen, Baguette etc), weil die so viel Kohlehydrate enthalten, dass sie im Körper im Handumdrehen in Zucker umgewandelt werden -> Hauptnahrungsquelle von Candida. Um den Pilz zu schwächen und die Therapie zu stützen muss auf alle primären und sekundären Zuckerquellen verzichten. Bei Bier und Wein waren nicht die Hefen das Problem, sondern der zu Zucker verstoffwechselte Alkohol.
Gruß,
Volker
(der nach Aussagen eines Fachbuchs für Ernährungsmedizin aus den späten Achtzigern, das leider immernoch nicht aus den Unibibliotheken verbannt wurde, seit fünf Jahren tot (!) sein müsste).