> Ja, das scheint mir eine zutreffende Analyse.
> Gäbe es in Foren nicht immer noch stumme Mitleser, wäre jede
> Diskussion mit jemandem, der so argumentiert, wohl auch
> vertane Zeit.
Ich würde sagen, daß das der Hauptzweck der meisten Diskussionen ist. Denn einen anderen Grund gibt es nicht, wenn klar geworden ist, daß das Gegenüber es nicht begreifen wird.
> Übrigens find ich's schwierig, bei sowas nicht die Fassung zu
> verlieren - so wie's vermutlich der Mehrheit unserer
> Mitbürger schwerfiele, nicht wütend zu werden, würde ein
> Kidnapper sein Verhalten damit schönreden, dass er seinen
> Opfern immerhin freie Kost und Logis zur Verfügung stellt.
Ja, die Stärke der kognitiven Dissonanz manches Speziesisten ist in der Tat erschreckend.
> Aber vermutlich besteht halt ein gewaltiger Unterschied
> zwischen "Rechten" und "Rechten" - auch wenn beide Wörter
> einander in Klang und Schreibweise meinem naiven Gehirn
> verdächtig ähnlich erscheinen...
Ggf. hilft dieses FAQ:
http://www.tierrechtspartei.de/rechts
> Lieben Dank für den Francione-Text, übrigens. Ich spiele mit
> dem Gedanken, das zu verlinken, aber nachdem wie die
> Diskussion lief, vermute ich stark, dass ich dann auch noch
> in der Rassismus-Schublade land. Wie wir ja alle wissen,
> machen Vergleiche zwichen zwei Verbrechen einen automatisch
> zum Befürworter des ersten Verbrechens, wenn die Leserschaft
> das zweite nicht als solches erkennt.
Sie wehren sich natürlich dagegen, daß die existierenden und sehr treffenden Parallelen zwischen Rassismus und Speziesismus aufgezeigt werden.
Francione hat mit seiner Analogie auch Recht. Die Nazis haben mit der Einführung der Vergasung eine Methode entwickelt, die "humaner" als die sonstigen Tötungsmethoden war und zugleich ökonomisch effizienter. Trotzdem wäre damals keine Menschenrechtsorganisationen auf die Idee gekommen, ihnen dafür eine Auszeichnung zu verleihen, weil sie das "Leiden vermindert" haben. PETA macht genau das und vergab auch eine Auszeichnung für das "controlled atmosphere killing" (das Begasen von Hühnern, was auch ökonomisch effizienter ist). Wenn es um Menschen geht, würde es selbstverständlich abgelehnt, aber wenn es nur Tiere sind, sind sie (einschließlich der Tierschützer) eben auch nur Speziesisten.