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Widerstand Restaurantbesuch

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 13

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Widerstand Restaurantbesuch

Autor: bellatrix | Datum:
Hallo ,

ich bin Schülerin (12Klasse) und mein Kurs hat sich entschieden bei Springtown, Restaurant in Wetzlar essen zu gehen, weil es da Strauß, Känguruh & Krokodil zu fressen gibt. Ich bin jetzt seit etwa 3 Jahren Veganerin und kenne keinen Menschen, der die selbe Lebensweise wie ich teilt.Nun,das ist jetzt auch nicht mein wirkliches Problem, weil ich mich schon sehr gut alleine durchsetzen kann.Ich hab schon für diverse Veranstaltungen vegane Kuchen gebacken, auch wenn ich nie darum gebeten wurde, informiere die Leute in meinem Umfeld über Veganismus, schreibe Artikel(keine Veröffentlichungen) über Veganismus, entwerfe Plakate und Aufkleber...aber leider hat das bis jetzt noch nichts außer Spott gebracht. Ich würde so gerne etwas gegen den Restaurantbesuch machen und nicht einfach tatenlos zusehen.Ich hab mir gedacht, vielleicht vor dem Springtown zu demonstrieren, aber eine Einfraudemo wird nicht gerade ernst genommen. Hat nicht jemand eine bessere Idee? Ich habe bis jetzt leider nur schlechte Erfahrungen gemacht mit veganen Bekanntschaften aus dem Internet, deswegen ziehe ich es vor alleine weiterzumachen und anonym zu bleiben, aber für neue Vorschläge bin ich offen. Also hat nicht jemand einen Rat für mich?Ich wär euch wirklich sehr dankbar.

liebe Grüße

P.S.:Ich wollt an dieser Stelle auch ein Lob an maqi aussprechen, denn ich finde es gehört sehr viel Mut und Disziplin dazu ,eine so wertvolle Homepage zu kreieren.

Re: Widerstand Restaurantbesuch

Autor: THfkaV | Datum:
Hallo bellatrix,

bellatrix schrieb:
> aber leider hat das bis jetzt noch nichts außer
> Spott gebracht.

Das kannst du so wahrscheinlich gar nicht wissen, weil das was du veröffentlichst Menschen beinflussen kann, ohne dass du davon erfährst. Vielleicht wirken deine Denkanstöße auch erst Jahre später. Also verzweifle nicht, sondern habe den Mut zum Weitermachen!

> Ich würde so gerne etwas gegen den
> Restaurantbesuch machen und nicht einfach tatenlos
> zusehen.

Ich nehme an, dass du die ethischen Gesichtspunkte in deinem Kurs bereits angesprochen hast. Vielleicht sogar, dass es prinzipiell keinen Unterschied macht, wenn Känguruhs oder Schweine, Strauße oder Hühner tot und zerstückelt in einem Restaurant verkauft werden. Ein Schnitzel-Gelage im Waldkrug ist also nicht besser als eine Fress-Safari bei Springtown, insofern stünden als akzeptable Alternativen eine vegane Feier oder ein NonFood-Event (Varieté, Kino,...) zur Auswahl. Das lässt sich aber schätzungsweise nur schwer bei der Mehrheit durchsetzen (Akzeptanzproblem).
Ich würde an deiner Stelle einen Text oder einen Flyer verfassen, indem du die ethisch wichtigen Gemeinsamkeiten von z. B. Känguruhs, Schweinen und Hunden thematisierst. Erkläre, dass Tiere die hier "importiert" oder "nur in China" gegessen werden, deiner Meinung nach eine gleiche Berücksichtigung finden sollten wie "einheimische Opfer" auch, nämlich eine tierrechtlich-vegane. (Sofern du das so siehst)

Vielleicht bringt das ein paar deiner Mitmenschen, die bereits "ästhetische" Probleme mit dem Essen von Krokodilen oder Känguruhs haben, zum Nachdenken darüber, dass die oben genannten Tiere (und daneben noch weitere) besser vom Aufgefressenwerden verschont bleiben sollten.

Du könntest den Text/Flyer in einer Schulstunde oder in einem passenden Moment verteilen, oder was meinen die anderen?

Re: Widerstand Restaurantbesuch

Autor: bellatrix | Datum:

Hallo THfkaV,

danke ich werd es versuchen. Ich habe auch schon zwei Flyer bezüglich "exotischen" und "heimischen" Opfern geschrieben, nur finde ich als nicht den Mut sie anderen zu geben.Aber diesmal werde ich sicherlich nicht kneifen, es wird zeit.

liebe Grüße

Re: Widerstand Restaurantbesuch

Autor: Charmehaar | Datum:
Ist eigentlich ganz einfach, sofern man sicher weiss, dass man im Recht ist, sollte man (zumindest versuchen) immer zu seiner Meinung zu stehen, egal um welchen Preis. Und wenn man dich mit Hohn und Spott ueberschuettet, sei stolz drauf !

gruss

Re: Widerstand Restaurantbesuch

Autor: Rudolf | Datum:
Auf diese penetrante Art und Weise wirst du dich bei deinen Mitschülern wahrscheinlich sehr beliebt machen und genau das Gegenteil erreichen: Die Leute werden sich an den Kopf fassen müssen und den Veganismus noch mehr ablehnen als sie es vielleicht jetzt schon tun.

Re: Widerstand Restaurantbesuch

Autor: Ava Odoemena | Datum:
Rudolf schrieb:

> Auf diese penetrante Art und Weise

Infomaterial zu verteilen ist "penetrant"? In wiefern?

> wirst du dich bei deinen
> Mitschülern wahrscheinlich sehr beliebt machen und genau das
> Gegenteil erreichen: Die Leute werden sich an den Kopf fassen
> müssen und den Veganismus noch mehr ablehnen als sie es
> vielleicht jetzt schon tun.

Was bietest Du Denn als Alternative an?

Re: Widerstand Restaurantbesuch

Autor: Rudolf | Datum:
Zitat: Infomaterial zu verteilen ist "penetrant"? In wiefern?


Ich rede hier nicht von der Verteilung von Informationsmaterial (welches keinem schaden kann).
Eher die Vorstellung dass eine Mitschülerin auf Teufel komm raus einen Retaurantbesuch der Stufe zu verhindern versucht wird sie sowohl sehr unbeliebt machen als auch den ganzen Veganismus ins lächerliche ziehen.
Man sollte auch als Veganer versuchen es sich nicht mit dem sozialen Umfeld zu verderben und auf eine nicht aufdringliche Art und Weise den Leuten ihre Fehler aufzeigen.

Tierrechtsarbeit statt Beliebtheitswettbewerb

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Ich rede hier nicht von der Verteilung von
> Informationsmaterial (welches keinem schaden kann).

Naja, käme auf das Informationsmaterial an ;-) .

> Eher die Vorstellung dass eine Mitschülerin auf Teufel komm
> raus einen Retaurantbesuch der Stufe zu verhindern versucht
> wird sie sowohl sehr unbeliebt machen als auch den ganzen

Was viele übersehen, ist, daß Veganismus und Tierrechtsarbeit altruistisch motiviert sind und kein Beliebtheitswettbewerb.

> Veganismus ins lächerliche ziehen.

Inwiefern, bitte, sollte Widerstand gegen tierausbeutungsveranstaltungen "den veganismus ins Lächerliche ziehen"?

> Man sollte auch als Veganer versuchen es sich nicht mit dem
> sozialen Umfeld zu verderben und auf eine nicht aufdringliche

Warum? Wenn das "soziale Umfeld" aus Soziopathen besteht?

> Art und Weise den Leuten ihre Fehler aufzeigen.

Doch, genau das sollte man. Mit Wattebäuschchenwerfen erreichst Du nichts. Schau Dir doch mal den Erfolg etwa von "Vegetarier sind Mörder" an oder auh tiefenpsychologisch basierte antispeziesistische Strategien (zwei Texte dazu auf http://antispe.de).

Also was veranlaßt Dich zu Behauptungen, die unseren Erfahrungen mit Aufklärungsarbeit (und wir machen das nicht erst seit gestern) diametral entgegenstehen?

Achim

Re: Tierrechtsarbeit statt Beliebtheitswettbewerb

Autor: Rudolf | Datum:
Mein lieber Herr Stößer
Ich persönlich habe sehr oft versucht mein Umfeld zu bekehren und habe dabei einiges gelernt.
Ich habe überzeugten Leichenfressern und überzeugten Theisten bei nicht wenigen Gelegenheiten ins Gewissen geredet und sie dabei in eher idealistischen Zeiten nicht selten als Idioten,und wie sie es nennen "Soziopathen" abgestempfelt.
Im Endeffekt bin ich von meinem Umfeld mehr und mehr gemieden worden, da sie es leid waren es zu hören.
Deshalb finde ich es auch grob fahrlässig wenn eine junge Dame sich ins soziale Abseits drängt während sie "gegen Windmühlen" kämpft.
Ich denke es gibt auch ein Leben neben dem Veganisums und es ist nicht im Interesse eines Veganers auf Teufel komm raus zu polarisieren und sich vielleicht unbeliebt zu machen,sondern da anzusetzen wo man sinnvolle Aufklärungsarbeit leisten kann.
Sie müssen mir schon zugestehen dass eine Aktivistin die ihre Klassenstufe daran hindern will Fleisch zu essen eher belächelt als ernstgenommen wird und dabei eher das Gegenteil von ihren Absichten erreichen wird.

Re: Tierrechtsarbeit statt Beliebtheitswettbewerb

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Ich persönlich habe sehr oft versucht mein Umfeld zu bekehren
> und habe dabei einiges gelernt.

Offenbar nicht genug - aber wenn der Ansatz schon "bekehren" lautet, ist klar, daß das nichts wird.

> Im Endeffekt bin ich von meinem Umfeld mehr und mehr gemieden
> worden, da sie es leid waren es zu hören.

Na, wer so ein "Umfeld" will ...

> Ich denke es gibt auch ein Leben neben dem Veganisums und es

Und eines neben dem Antiassismus, dem Antifaschismus, dem Pazifismus - was aber nicht bedeutet, daß ich mit Rassisten, Nazis und Kriegstreibern Händchenhalten muß.

> ist nicht im Interesse eines Veganers auf Teufel komm raus zu
> polarisieren und sich vielleicht unbeliebt zu machen,sondern

Es geht aber nicht darum, everybody's darling zu sein.

> da anzusetzen wo man sinnvolle Aufklärungsarbeit leisten kann.

Was zur Folge hat, sich bei solchen Soziopathen unbeliebt zu machen.

> Sie müssen mir schon zugestehen dass eine Aktivistin die ihre
> Klassenstufe daran hindern will Fleisch zu essen eher
> belächelt als ernstgenommen wird und dabei eher das Gegenteil
> von ihren Absichten erreichen wird.

Nein, muß ich nicht. Aber ich vermute, daß Du da einfach Deine eigenen mißlungenen Versuche projizierst?

Achim

Re: Widerstand Restaurantbesuch

Autor: Tanja | Datum:
Hi Bellatrix,

> Ich bin jetzt seit etwa 3 Jahren Veganerin und kenne
> keinen Menschen, der die selbe Lebensweise wie ich
> teilt.

Na dann mail mir doch mal, wenn du Lust hast, wir sind ja auch Hessen. ;-)

Tanja

Re: Widerstand Restaurantbesuch

Autor: bellatrix | Datum:

Hallo,

ich werd dann heut Abend die Flyer verteilen. Weiß jemand vielleicht, ob frau sowas wie ne "Erlaubnis" zum Flyerverteil von der jeweiligen Stadt braucht ?...nicht dass ich da viel Wert drauf legen würde, aber besser wärs , ich wüsste sowas vorher.

liebe Grüüße

Genehmigungs für Flyer-Verteilen

Autor: Achim Stößer | Datum:
> ich werd dann heut Abend die Flyer verteilen. Weiß jemand
> vielleicht, ob frau sowas wie ne "Erlaubnis" zum Flyerverteil

Ist zwar jetzt vielleicht etwas spät, aber fürs nächste Mal (und vielleicht hast Du's auch schon hier über die Suchfunktion gefunden): bis zu zwei Personenen brauchen keine (im öffentlichen Raum).

Achim