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We feed the World

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 21

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We feed the World

Autor: Achim Stößer | Datum:
Hat jemand diesen Dokumentar-Film, der kürzlich in deutschen Kinos angelaufen ist, schon gesehen und kann darüber etwas berichten?

In einem TV-Bericht dazu habe ich vor ein paar Tagen einige interessante Ausschnitte gesehen.

Scheinen einige tierrechtsrelevante Aspekte enthalten zu sein.

Achim

Re: We feed the World

Autor: Achim Stößer | Datum:
Zitat: Die Ware Tier. Verfügbar gemacht und transportiert wie Kartoffeln. Der tägliche Wahnsinn unserer Lebensmittelproduktion ist das Thema von Erwin Wagenhofers Film „We feed the world“. Kalt, analytisch, fast kommentarlos zeigt er uns die Stationen unseres Essens, bevor es den Supermarkt erreicht. Dem Dokumentarfilmer geht es nicht um Skandale, sondern um die völlig legalen Abnormitäten eines aus den Fugen geratenen Systems, zu dem auch wir Konsumenten gehören.

Der andere Kontinent, der da von unseren Masthähnchen kahlgefressen wird, heißt Südamerika. Gigantische Flächen von brasilianischem Regenwald wurden hier vernichtet, Flächen in der Größe von Frankreich plus Portugal. Man schaffte, da der Boden ungeeignet ist, tonnenweise Kunstdünger herbei, um Soja anzubauen, Soja, das dann Tausende Kilometer weit nach Europa transportiert wird, um hier die Massentierhaltung billig am Laufen zu halten.


http://www.hr-online.de/website/rubriken/kultur/index.jsp?rubrik=5980&key=standard_document_21627778

Interview-Auszug

Autor: Achim Stößer | Datum:
Bei manchen Leuten ist echt Hopfen und Malz verloren ... der Regisseur plädiert dafür, nicht ganz so viele Tiere umzubringen wie möglich:
Zitat:
Sie zeigen in Ihrem Film in einer langen, beklemmenden Sequenz einen Hühner-Schlachtbetrieb, von der Anlieferung der Tiere bis zur eingeschweißten Hähnchenkeule. Ist das auch ein Aufruf zum Vegetarismus?

Wagenhofer: Nein. Worum es mir gegangen ist, zu zeigen, wie das abläuft und diesen Zusammenhang herzustellen: im Supermarkt kostet ein Hähnchen 2,50 Euro, und wenn wir weiterhin zu diesen aberwitzigen Preisen Hühner essen wollen, dann müssen die die so produzieren.

Der Massenbedarf, der bei Fleisch besteht, wäre wahrscheinlich nicht anders zu decken.

Wagenhofer: Nein. Aber „Bedarf“ ist hier auch das falsche Wort. Als ich jung war, kann ich mich erinnern, da haben wir zu Hause vielleicht mal zu Ostern und zu Weihnachten Hendl gegessen. Dann hat es sich erhöht auf ein Mal im Monat und irgendwann gab es das jeden Sonntag. Heute können sie jeden Tag zu McDonalds gehen.
[...]

Gab es Dinge, die Sie aufgrund der Arbeit an diesem Film in Ihrem eigenen Leben geändert haben?

Wagenhofer: Ja, ich habe zum Beispiel den ganzen Winter keine Tomaten gegessen, höchstens welche aus der Dose. Ich kaufe im Winter auch keine Erdbeeren mehr, das war mir schon immer ein Greul...

http://www.planet-interview.de/interviews/pi.php?interview=wagenhofer-erwin-02052006

Nichtsdestotrotz besteht kein Zweifel, daß genannte Sequenz bei einigen Leuten den Anstoß zu ethischem Verhalten - eben Veganismus - geben wird.

Achim

Re: We feed the World

Autor: Nucleus | Datum:
Den hab ich letzte Woche im Kino gesehen, der Film thematisiert hauptsaechlich die Lebensmittelindustrie und die ungerechte Verteilung von Ressourcen (Wasser als Ware etc.). Ueber Tierrechte erfaehrt man nichts. Kann man sich anschauen.

http://www.kino.de/kinosuche.php4?quelle=kinofilm&ofnr=94821

Rezension "Wiesbadener Kurier"

Autor: Achim Stößer | Datum:
Zitat: Europäische Hühner fressen den Regenwald auf

Erwin Wagenhofers Blick in die Nahrungsmittel-Industrie: "We feed the world - Essen global"

Vom 12.05.2006

Von

Elke Vogel

WIESBADEN In einer Fabrik werden Eier künstlich ausgebrütet. Die Küken schlüpfen dann direkt in den Kisten, in denen sie auf zahllosen Paletten Richtung Stall transportiert werden. Nach kurzer Aufzucht kommen die Tiere in die Schlachthalle, wo sie an den Füßen aufgehängt werden, um möglichst "stressfrei" zu sterben. Bis zu 70000 Hühner werden in einer einzigen dieser Produktionsanlagen vom Tier zu Ware. Der österreichische Regisseur Erwin Wagenhofer packt das Thema der Nahrungsmittel-Industrie ohne jegliche Polemik an; er braucht weder aufputschende Musik oder wagemutige Undercover-Einsätze, um die verstörenden Tatsachen zu zeigen.

Ein brasilianischer Biologe erklärt, warum die europäischen Hühner den Regenwald des Amazonas "auffressen" - zum Anbau der als Tierfutter benötigten Sojabohnen werden hunderttausende Hektar Regenwald gerodet. Ein letztes Beispiel: In Wien wird jeden Tag genau so viel Brot vernichtet - wie in Graz verbraucht.

Wagenhofer arbeitet ohne Erzähler, verknüpft die einzelnen Berichte lediglich mit Zwischentiteln. So wirkt der Film etwas zerfasert und kann nur Schlaglichter auf die Themenfelder werfen - vielleicht hätte es ihm gut getan, nicht nur den Kopf, sondern auch die Emotionen anzusprechen.

In Wiesbaden (Atelier) - ab 6 Jahren.

Sehenswert


http://www.wiesbadener-kurier.de/feuilleton/objekt.php3?artikel_id=2381280

Re: Rezension

Autor: alissa | Datum:
Hallo,

Ich habe mir den Film auch angeschaut...

Die meiste Zeit über wurde über den Anbau von Tomaten, Oberginen und Soja in den armen Ländern berichtet und wie die Lebensmittel durch die Welt gekarrt werden, bis sie bei uns ankommen...
An einer Stelle wurde über den Fischfang berichtet, bei dem für mich die Aussage jedoch nicht eindeutig war...Meinen sie, dass wir garkeinen Fisch konsumieren sollen?! Oder dass wir den Fisch bei kleineren Betrieben kaufen sollen?!(wohl er Letzteres, da der Regisseur antscheinend noch nicht einmal Vegetarier ist...)
Ebenso gieng es mir bei der Stelle, an der gezeigt wurde, wie Hühner aus Massentierhaltung zu den Hühnerstücken gemacht werden, die wir in der Gefriertruhe finden können...
Doch bei dieser Stelle wurde einiges weck gelassen, z.B. das Küken sexen...
Die Haltung der Rinder (an die ja ein Großteil des Soja verfüttert wird) liesen sie ganz weg...

Der Film ist denke ich mal ein Anfang...vielleicht machen sich Der Otto-Normal-Verbraucher mehr Gedanken über das, was bei ihnen auf den Tisch kommt, nachdem sie sich den Film angesehen haben...

Es fehlt auch die Lösung der Probleme...oder ein Lösungsansatz...

Transport

Autor: Ava Odoemena | Datum:
alissa schrieb:

> Die meiste Zeit über wurde über den Anbau von Tomaten,
> Oberginen und Soja in den armen Ländern berichtet und wie die
> Lebensmittel durch die Welt gekarrt werden, bis sie bei uns
> ankommen...

Wobei sich bei mir langsam die Vermutung einschleicht, dass das "kauft lokal" Credo ethnozentrische, marketingrelevante Aspekte beinhaltet, mit denen auf den europäischen Mark drängende Anbieter ausgeschaltet werden sollen.

Denn: Hochgerechnet verbraucht das Kochen von lokal produzierten Kartoffeln wesentlich mehr Energie als der Transport von Bananen aus Südamerika nach Europa. Vermutlich verbrauchen Kartoffeln so sogar mehr Energie als eingeflogene Kiwis aus Neuseeland.

Aber "kochen ist ja natürlich", und diese großen Metallmonster, die auf magische Art und Weise auf dem Wasser schweben, sind ja "total unnatürlich".

Womit wir mal wieder bei der neoanimistischen Gruppenphantasie angelangt wären. Also doch keine "frisst Teutsch, kauft nicht bei Negerbauern" Diffamierung ausländischer Gemüse? Wobei trotzdem auffällt, dass sich die Boykottaufforderung eben ausschließlich auf Importe bezieht, aber niemand etwas dagegen hat wenn Euro-Äpfel nach Tanzania geflogen werden.

Allerdings gehört es wohl zur allgemeinen Basis"schizophrenie" wenn Leute, deren Wirtschaft hauptsächlich auf Handel basiert (Export), bei Obst und Gemüse Handel untersagen, gar verunsittlichen wollen. Besonders lustig wird es, wenn ein Leichenfresser dessen Opfer mit Megatonnen von Urwaldsoja ernährt wurden, mich auffordert doch keine Mango mehr zu essen.

Re: Transport

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Denn: Hochgerechnet verbraucht das Kochen von lokal
> produzierten Kartoffeln wesentlich mehr Energie als der
> Transport von Bananen aus Südamerika nach Europa. Vermutlich

Sicher? Hast Du Zahlen?

> Besonders lustig wird es, wenn ein Leichenfresser dessen
> Opfer mit Megatonnen von Urwaldsoja ernährt wurden, mich
> auffordert doch keine Mango mehr zu essen.

Naja, finde ich eher laaaaangweilig als lustig ...

Achim

Re: Transport

Autor: Ava | Datum:

> Sicher? Hast Du Zahlen?

Das habe ich aus einem BBC News Artikel, Moment mal, vielleicht finde ich ihn auf die Schnelle.

Ja, hier er.

Re: Transport

Autor: Achim Stößer | Datum:
Hm, also vielleicht bin ich ja zu übermüdet, aber das geht aus dem Artikel m.E. keineswegs hervor. Vielmehr heißt es da:
Zitat:
Indeed, our research suggests that when considering UK grown potatoes, 48% of all energy used during the potato's life cycle is expended in the kitchen (the life cycle encompasses the sowing, growing, harvesting, packaging, storage, transport and consumption of potatoes).


Also bei lokal angebauten Kartoffeln (mit vergleichsweise geringem Transportweg) macht das Kochen knapp die Hälfte der Gesamtenergie und damit mehr als der Transport aus.

Wie daraus folgen soll, daß "das Kochen von lokal produzierten Kartoffeln wesentlich mehr Energie [verbraucht] als der Transport von Bananen aus Südamerika nach Europa" (so Deine Aussage) sehe ich nicht. Oder habe ich was in dem Artikel überlesen?

Achim

Re: Transport

Autor: Ava Odoemena | Datum:
Achim Stößer schrieb:

> Hm, also vielleicht bin ich ja zu übermüdet, aber das geht
> aus dem Artikel m.E. keineswegs hervor.

Schau mer halt mal;-)

Zitat: Dear Professor Edwards-Jones,

your article on BBC news http://news.bbc.co.uk/2/hi/science/nature/4807026.stm is being discussed in a German forum of vegan animal rights activists, and apparently there are differing interpretations of what this article of yours implies in a particular context.

I was wondering if you could be so friendly as to assist us resolving any misinterpretation by answering if it was a correct generalisation that *transporting fruit and veggies from say South America * was less energy intensive than *cooking locally grown* fruit and veggies. Or to put it in different wording, what wastes more energy? An imported banana, or boiling a locally grown potato?

This is what I was claiming in this discussion, as this is one aspect of what I thought you were saying in the article, and I'm eager to find out whether those doubting me are correct in doing so.

Yours sincerely,
--
Ava Odoéména

Antwort von Prof. Edwards-Jones

Autor: Ava Odoemena | Datum:
So, Antwort ist da.

Zitat: Hi Ava

Thanks for this.

The article is written to be deliberately provoking.

My arguement is simple - we do not have anough science to know if locally grown food is better for the environment than non-locally grown food.


When we do look at the science we get some funny results.  eg 48% of ther energy used in the potato supply chain (for a UK supplied potato)is used in boiling it (if this is what you do).

In view of this should environmentally people worry about the location in which their food was produced or would it better for the planet if we worried about other things, e.g. efficiency of cooking.

[A] lot of people get very excited about locally grown food - but we don't have a lot of 'facts' to help us decide whats best to do.

For example is it best to buy locally and help farmers in your locality or is it best to buy from Africa and help poor farmers there?

In reality I suspect that the answers will vary with crop and with country.  For example, people have found that it uses less energy to import tomatoes from Spain to the UK than it does to grow them in greenhouses in the UK.

But it seems unlikey that the same would be true of apples.

So buying food in order to minimise environmental damage is tricky at the moment as we don't have enough to science to guide our decisions.

My fear is that some people / organisations are happy to exploit our current level of ignorance for their own political / financial gains.  I think we need to be wary about this.

Does this help?

yours

Gareth

S
[...]
--
Gareth Edwards-Jones

Professor of Agriculture and Land Use

Director, Institute of Food, Active Living and Nutrition, Cymru (ifanc)

School of Agricultural and Forest Sciences
University of Wales, Bangor
Gwynedd


Gut, Professor Edwards-Jones hat mangels Daten meine Frage nicht konkret beantworten können, allerdings ist doch deutlich zu erkennen dass auch er der Meinung ist, das Energieverbrauch alleine kein Kriterium ist, um zu einem Boykott gegen Importlebensmittel aufzurufen oder sich daran zu beteiligen.

Meine nun zur Behauptung reduzierten Fehlinterpretation dass kochen mehr Engerie verschlingt als Transport kann zwar in dieser Schärfe nicht mehr stehenbleiben, obwohl ich nach wie vor dieser Meinung bin, aber wir sind dennoch um die Variante bereichert dass der Sachverhalt nicht so einfach ist das es gerechtfertigt wäre gegen Importlebensmittel zu hetzen, vor allem weil man damit vielen Menschen womöglich völlig unberechtigt die Verdienstgrundlage entzieht.

Interessant auch eine Bestätigung für meine polemisch vorgebrachte Vermutung, Interessengruppen würden "grüne" Argumente für ihre Zwecke missbrauchen.

Uppsi Schwuppsi

Autor: Ava Odoemena | Datum:
"das Energieverbrauch -->für den Transport<--", hätte das werden sollen.

Kieselsteine oder Murmeln

Autor: Achim Stößer | Datum:
Nun ja, meine Standard-Bioladen-Kartoffeln aus Ägypten verbrauchen (hier) jedenfalls vermutlich mehr Energie als deutsche Kartoffeln, da beide gleichermaßen gekocht werden. Obwohl: vielleicht verbrauchen schwere Erntemaschinen hier mehr Energie pro Kartoffel als Ägypter, die die Kartoffeln manuell vom Baum pflücken?

Zusammengefaßt läßt sich also sagen, daß es schwer ist, eine allgemeine Aussage zu treffen, ob nun Kieselsteine größer sind oder Murmeln.

Wobei die Größenunterschiede zwischen Kieseln und Murmel ziemlich vernachlässigbar sind, wenn wir sie neben Wolkenkratzer legen.

(Für die Analogieresistenten: Kiesel entsprechen lokalen gekochten Kartoffeln, Murmeln importierten rohen Bananen, Wolkenkratzer Tierausbeutungsprodukten, was die Energieeffizienz angeht - und die ethische Aspekte sind dabei noch nichteinmal berücksichtig.)

Achin

Baumkartoffel

Autor: Ava Odoemena | Datum:
Achim Stößer schrieb:

> Ägypter, die die Kartoffeln manuell vom Baum pflücken?

Ich nehme mal an, diese besondere Art der Kartoffel wurde ursprünglich von Pharaonengrabräubern entdeckt, wo sie, auch getrocknet, als Beerdigungsbeigabe in der Gruft verweilte. Durch Zellkulturen hat man sie dann reanimieren können, und nun tritt die Ägyptische Baumkartoffel den Siegeszug um die Welt an, serviert von dunkel geschminkten Restaurantfachkräften mit dickem Kayal ums Auge und schwarzer Perücke, von Gourmets allerorten frenetisch gefeiert:-)

> Zusammengefaßt läßt sich also sagen, daß es schwer ist, eine
> allgemeine Aussage zu treffen, ob nun Kieselsteine größer
> sind oder Murmeln.
>
> Wobei die Größenunterschiede zwischen Kieseln und Murmel
> ziemlich vernachlässigbar sind, wenn wir sie neben
> Wolkenkratzer legen.

Ja, das Fazit gefällt mir sehr gut, wobei ich...

> (Für die Analogieresistenten: Kiesel entsprechen lokalen
> gekochten Kartoffeln, Murmeln importierten rohen Bananen,
> Wolkenkratzer Tierausbeutungsprodukten, was die
> Energieeffizienz angeht - und die ethische Aspekte sind dabei
> noch nichteinmal berücksichtig.)

...froh über die Erläuterung war, denn die Wolkenkratzer suchten ersteinmal verzweifelt den Eingang zum Kontext. Ohne die Erläuterung hätte ich aus schierem Automatismus erst auf Luftfracht getippt, ich vermute mein Unterbewusstsein hat Gewaltprodukte schon längst von Nahrungsmitteln abgekoppelt.

Kochen (Re: Transport)

Autor: Claude | Datum:
> Denn: Hochgerechnet verbraucht das Kochen von lokal
> produzierten Kartoffeln wesentlich mehr Energie als der
> Transport von Bananen aus Südamerika nach Europa.

das verstehe ich nicht. Was denn für Bananen? willst du sagen dass rohkost umweltverträglicher ist?
Da kaufe ich trotzdem lieber Äpfel und Birnen.
oder sprichst du von Kochbananen? Wie können die weniger Energie verbrauchen?

Re: Kochen (Re: Transport)

Autor: Ava | Datum:
Claude schrieb:
>
> > Denn: Hochgerechnet verbraucht das Kochen von lokal
> > produzierten Kartoffeln wesentlich mehr Energie als der
> > Transport von Bananen aus Südamerika nach Europa.

> das verstehe ich nicht. Was denn für Bananen?

Na dies gelbe, krumme Obst. Hats das bei Euch da unten in der Schweiz etwa nicht? Ihr seid doch sonst immer recht exklusiv:-)

> willst du sagen
> dass rohkost umweltverträglicher ist?

Nein, nicht explizit, aber im Effekt ist das Importieren von Rohkost natürlich schon umweltverträglicher als das kochen von lokal produzierten Nahrungsmitteln. Ganz einfach dadurch weil kochen wesentlich viel mehr Energie verbraucht als Transport und somit auch mehr Kohlendioxid in die Atmosphäre bläst.

> Da kaufe ich trotzdem lieber Äpfel und Birnen.

Nein, Du kannst doch in diesem Kontext nicht Äpfel und Birnen mit Kartoffeln vergleichen. Natürlich sind lokal gewachsene und über kurze Distanzen transportiere Äpfel und Birnen umweltverträglicher als aus Argentinien importierte Äpfel und Birnen, allerdings

> oder sprichst du von Kochbananen? Wie können die weniger
> Energie verbrauchen?

verbräuchten in Zentraleuropa gewachsene Kochbananen, so sie denn hier wachsen würden und man sie auch tatsächlich kochen würde, mehr Energie als aus Südamerika importierte Nichtkochbananen.

Aber ich glaube Du willst mich eh veräppeln?

Re: Kochen (Re: Transport)

Autor: Claude | Datum:
> Na dies gelbe, krumme Obst. Hats das bei Euch da unten in der
> Schweiz etwa nicht? Ihr seid doch sonst immer recht exklusiv:-)

"It's six inches long, slightly curved and yellow. Yep, it's banana alright." (Joe King)
Und ich weiss sogar, dass es im Amazonas keine Gorillas gibt (was gut ist falls man mal im Amazonas einen antrifft).
Aber egal.

Mir war nur nicht klar was für Bananen du meinst. Anscheinend die der Sorte Cavendish welche man auch roh isst. Aber auch die werden oft erhitzt. Zumindest hier ist z.B. Riz Casimir sehr beliebt.

> > willst du sagen
> > dass rohkost umweltverträglicher ist?
>
> Nein, nicht explizit, aber im Effekt ist das Importieren von
> Rohkost natürlich schon umweltverträglicher als das kochen
> von lokal produzierten Nahrungsmitteln.

Ja gut aber in diesen Regionen ist die Energie möglicherweise eher knapp. Vor allem Wasser gibts da zuwenig während wir hier genügend davon haben. Irgendwie wird beim Konzentrieren von Orangensaft mehr Wasser verbraucht als gewonnen. Und das ist ja auch nicht ideal. Aber ich kenn mich da nicht so aus.
gibts denn dazu irgendwo genaue Zahlen?

> Ganz einfach dadurch
> weil kochen wesentlich viel mehr Energie verbraucht als
> Transport und somit auch mehr Kohlendioxid in die Atmosphäre
> bläst.

du hast vermutlich eh recht zumal lokal produzierte Produkte trotzdem noch durch ganz Europa gefahren werden.
Aber irgendwie klingt es doch sehr unglaubwürdig.

> Nein, Du kannst doch in diesem Kontext nicht Äpfel und Birnen
> mit Kartoffeln vergleichen.

Aber Kartoffeln wachsen hier ja auch? (und ich dachte man kann Äpfel nicht mit Birnen vergleichen?)

> Aber ich glaube Du willst mich eh veräppeln?

Nö. Ich fands nur interessant weil ich noch nie gehört hatte dass Kochen so viel Energie verbrauchen soll. Andererseits heisst es immer man sollte beim Wasserkochen den Deckel verwenden. Könnte also was dran sein.

Re: Kochen (Re: Transport)

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Mir war nur nicht klar was für Bananen du meinst. Anscheinend
> die der Sorte Cavendish welche man auch roh isst. Aber auch
> die werden oft erhitzt. Zumindest hier ist z.B. Riz Casimir

Einige Rezepte mit "erhitzten" Bananen gibt's ja auch im TRKB (z.B. gebackene bananen, Banananküchlein, diverse Kuchen) ;-) .


> > weil kochen wesentlich viel mehr Energie verbraucht als
> > Transport und somit auch mehr Kohlendioxid in die Atmosphäre
> > bläst.
>
> du hast vermutlich eh recht zumal lokal produzierte Produkte

Also ich bin mir da nicht so sicher, werde dazu gleich in einem andern Beitrag was schreiben.

> Aber Kartoffeln wachsen hier ja auch? (und ich dachte man
> kann Äpfel nicht mit Birnen vergleichen?)

Verbreiteter Irrtum ;-) ... siehe dazu http://maqi.de/txt/kz.html.

> Nö. Ich fands nur interessant weil ich noch nie gehört hatte
> dass Kochen so viel Energie verbrauchen soll. Andererseits
> heisst es immer man sollte beim Wasserkochen den Deckel
> verwenden. Könnte also was dran sein.

Wobei ich grade bei Kartoffeln bezweifle, daß die in einem "offenen" Topf in absehbarer Zeit gar werden ...

Achim

Re: We feed the World

Autor: steff | Datum:
hallo allerseits

Mir ist aufgefallen, dass der Film zwar auf einige Misstände in der Lebensmittelproduktion hinweist, so wurde z.B. aufgezeigt, dass die Sojaproduktion für europäische Massentierhaltung beträchtliche - negative - Auswirkungen auf die Ökologie aber die Mensche in Argentinien hat. Allerdings wurde die Konsequenz, auf Tierprodukte im Allgemeinen zu verzichten, nicht gezogen. Durch andere Filmabschnitte, wie z.B. der Vergleich zwischen industriell gefangenem Fisch und den aus kleineren Fischerbooten entstand bei mir sogar der Eindruck, dass der Verzehr von Fisch in Ordnung sei, solange er nur von guter Qualität ist, d.h. nicht aus großen Industrieanlagen sondern aus Kleinbetrieben stammt...
Hier stellt sich allerdings auch die Frage, ob es überhaupt in der Intention des Films bzw. des Ressigeurs lag, auf eine vegetarische oder vegane Ernährung hinzuwirken.

Ansonsten fand' ich den Film nicht schlecht, vor allem die Art und Weise, in der sich der Nestle-Konzernchef selbst darstellen und damit entlarven darf ("Wasser is ein Lebensmittel nd so wie jedes andere Lebensmittell auch, sollte das einen Marktwert haben").

Re: We feed the World

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Hier stellt sich allerdings auch die Frage, ob es überhaupt
> in der Intention des Films bzw. des Ressigeurs lag, auf eine
> vegetarische oder vegane Ernährung hinzuwirken.

Eher nicht, siehe Interview-Auszug.

Achim